CRONENBERGER WOCHE Seite 8 5./6. Februar 2016 Johanneskirche Mit Leben gefülltes Denkmal Cronenberger Turngemeinde v. 1880 e.V. Einladung aller Vereinsmitglieder zur Jahreshauptversammlung 2016 am Donnerstag, 17. März 2016 um 19.30h in der Gaststätte „Kaisertreff“, Hahnerberger Str. 260, W.-Cronenberg Aufgrund der Neufassung unserer Satzung wird in dieser Jahreshauptversammlung der Vorstand neu gewählt. Tagesordnung Punkt 1: Begrüßung und Feststellung der Beschlussfähigkeit Punkt 2: Vorlage und Bericht des Vorstands über das abgelaufene Geschäftsjahr Punkt 3: Bericht der Rechnungsprüfer Punkt 4: Wahl eines/r Rechnungsprüfers/in nach Ablauf seiner/ihrer Amtsperiode Punkt 5: Entlastung der Rechnungsprüfer Punkt 6: Entlastung des Vorstands Punkt 7: Vorstandswahlen der geschäftsführenden Vorstandsmitglieder/innen, Beisitzer/innen und Schriftführer/in Punkt 8: Verschiedenes Etwaige Anträge zur Erweiterung der Tagesordnung sind mit einer Frist von drei Wochen vor der Versammlung, d.h. bis zum 28.02.2016 schriftlich beim Vorstand einzureichen. Bärbel Vitt / 1. Vorsitzende Cronenberger Turngemeinde von 1880 e.V. Postfach 12 02 07 - 42332 Wuppertal Telefonische Anzeigenannahme: Tel. 02 02 / 4 78 11 02 Karla und Armin Pieper % 40 25 59 Häusliche Alten- und Krankenpflege GbR Petra Wagner seit 1985 % 4 09 90 69 Für Ihre häusliche Versorgung machen wir uns stark! 4 Grund- und 4 Hauswirtschaftliche Behandlungspflege Versorgung 4 Hausnotruf 4 24 Stunden Bereitschaft 4 stundenweise Betreuung 4 Pflegeberatung Cronenberger Str. 383 • 42349 Wuppertal-Cronenberg Mitglied in der AG freie ambulante Krankenpflege e.V. Bürozeiten: Mo. - Fr. 8.30 - 12.30 Uhr Mo. - Do. 15.00 - 17.00 Uhr Heinz Majewski ist Experte auf dem Gebiet der Bartning-Notkirchen. Hahnerberg. „Die Not war groß“, weiß Heinz Majewski von der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg zu berichten. Am 12. August 1948 war es so weit: Am Von-derHeydt-Park wurde von der Endlichkeit der vorhandenen Materialien geleitet und von der Evangelischen Kirche in Deutschland unterstützt eine sogenannte „Notkirche“ errichtet – die heutige Johanneskirche. Am Ostersonntag des Jahres 1949 fand dort schließlich der erste Gottesdienst statt. 43 Notkirchen wurden gebaut „Wenn irgendwo eine Notkirche steht, die ich noch nicht gesehen habe, zieht diese mich magisch an“, erklärt der Ronsdorfer. Majewski ist ein Experte im Gebiet der kirchlichen Bauten von Otto Bartning und eröffnete das neue Jahr in der Reihe „Offener Abend“ in der Johanneskirche an der Altenberger Straße. Insgesamt 48 Notkirchen waren von der Evangelischen Kirche in Deutschland geplant, 43 wurden schließlich realisiert. Laut Bartning sollten sie ein „Ort der sichtbaren Gemeinschaft“ sein und aufgrund ihrer Schlichtheit durch die liturgischen Handlungen mit Leben erfüllt werden. Entsprechend spartanisch war die Innenausstattung. Gebaut wurden die Notkirchen aus Trümmersteinen, das Gerüst bildete jedoch ob des Stahlmangels eine zeltartige Dreigelenkbinderkonstruktion aus Holz – „andere Materialien waren ja auch nicht da“, so Majewski. „Als ich seinerzeit aus dem westfälischen Rheine kam und nach Wuppertal sollte, habe ich schnell ,Ja‘ gesagt“, erinnert sich der ehemalige Pfarrer der Johanneskirche, Dr. Eberhard Röhrig. „Als ich die Kirche sah, war das ein weiterer Grund.“ Dabei waren einige Elemente der seit 2004 unter Denkmalschutz stehenden Johanneskirche am Friedenshain eigentlich gar nicht nach Bartnings Geschmack, wie Notkirchen-Experte Heinz Majewski weiß: farbiges Glas in der unter dem Dach verlaufenden Fensterzeile und keine Klappladen im oft als Gemeindesaal genutzten hinteren Teil sowie ein zentraler Eingang an der Stirnseite – das ist nicht typisch für die Notkirchen. „Offener Abend“-Initiatorin Birgit Schaffer mit Heinz Majewski. Zumal im Jahre 1967 auch ein „Jugend- und Gemeindezentrum“ angebaut und das Erscheinungsbild noch einmal verändert wurde, was Bartning seinerseits aber durchaus guthieß. „Die Johanneskirche ist aber immer noch als BartningNotkirche erkennbar“, weiß Experte Heinz Majewski. Werden die Notkirchen zum Weltkulturerbe? Auf Initiative der Otto-BartningArbeitsgemeinschaft Kirchenbau, des EU-Projekts „Otto Bartning in Europa“, des Otto-Bartning-Archi- ves an der Technischen Universität Darmstadt, dem Zentrum für Qualitätsentwicklung im Gottesdienst der Evangelischen Kirche in Deutschland und einigen örtlichen Initiativen sollen die Notkirchen zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt werden. Diese seien „herausragende Bauzeugnisse der Architekturgeschichte und bildeten als Gesamtheit ein einzigartiges sakrales und kulturhistorisches Flächendenkmal“, heißt es von Seiten der Otto-Bartning-Arbeitsgemeinschaft. Ob es aber dazu kommen wird, ist derzeit noch offen. So geht Integration Vor 50 Jahren kamen die ersten Cepni-„Gastarbeiter“ Hahnerberg. Der Flüchtlingsstrom und nicht zuletzt die erschütternden Ereignisse der Silvester-Nacht in Köln, Hamburg oder Stuttgart haben ein Thema geradezu in den Mittelpunkt katapultiert: Integration. Just da in Deutschland eine zum Teil aufgeheizte Debatte tobt, empfing die Abfallwirtschaftsgesellschaft (AWG) einen Gast auf Korzert, der geradezu ein Paradebeispiel für gelungene Integration repräsentiert: Murat Ugav. Ugav ist Bürgermeister der kleinen Gemeinde Cepni in der Zentraltürkei. Obwohl das etwa 2.000 Einwohner zählende Städtchen tausende Kilometer von Wuppertal entfernt liegt, wurde Murat Ugav in der AWG-Kantine geradezu wie ein alter Bekannter begrüßt und musste jede Menge Hände schütteln. Der Wuppertal-Besuch des Bürgermeisters auf Korzert war ja auch soetwas wie ein Heimspiel: Hunderte Cepnier sind in den letzten Jahrzehnten nach Deutschland gegangen. Neben einer großen Gemeinde in München sind sie vor allem in Wuppertal heimisch geworden – allein die Zahl der „Wuppertal-Cepnier“ ist mit etwa 1.200 Menschen schon nahezu so groß wie die Einwohnerzahl der fernen Heimatstadt. Sie arbeiteten bei Knipex, Kugelfischer, Zwilling oder auch der Müllabfuhr, mancher lebt mittlerweile in dritter Generation in Wuppertal, andere gingen aber auch in die Heimat zurück: „Fast jeder, den man auf der Straße trifft, spricht Deutsch“, berichtet der Cronenberger SPD-Landtagsabgeordnete Josef Neumann, der Cepni im letzten Jahr besuchte. Begleitet wurde Neumann dabei von dem Küllenhahner Yakub Özdemir vom „Gegenseitige Hilfe Verein“, den In Wuppertal leben fast so viele Menschen aus Cepni wie in dem türkischen Ort selbst – ein halbes Jahrhundert nachdem die ersten sich aufmachten, besuchte der Bürgermeister von Cepni nun das Tal. Wuppertaler Cepnier gegründet haben. Dass sich vor 50 Jahren die ersten Cepnier aufmachten, um in Wuppertal Arbeit und ihr Glück zu finden, war für den Verein Anlass, den Bürgermeister ihres Heimatortes an die Wupper einzuladen. Nach seinem Cepni-Besuch konnte Josef Neumann nun berich- Der Küllenhahner Yakup Özdemir (li.) sowie Ibrahim Gökdal und Emsalettin Temel vom „Verein für gegenseitige Hilfe“ begleiteten Bürgermeister Murat Ugav (vo. mi.) während seines Wuppertal-Aufenthaltes. Begleitet von dem Landtagsabgeordneten Josef Neumann (3.v.r.) traf sich Ugav auch mit den AWG-Chefs Wolfgang Herkenberg (2.v.l.) und Conrad Tscherlich (re.) auf Korzert. ten, dass das türkische Örtchen eine Art Mustergemeinde sei – zumindest aus deutscher Sicht betrachtet. Die Straßen in Top-Zustand, eigene Schulen, Kindergarten, eine Art Bürgerbus zum Einkaufen und sogar eine Krankensta- Unfallfluchten Zeugen gesucht Zwei Unfallfluchten mit höheren Schäden wurden der Polizei für das vergangene Wochenende gemeldet: Jeweils von Freitagabend auf Samstag wurden dabei geparkte Pkw in der Herichhauser Straße (Höhe Hausnummer 28) beziehungsweise in der Ringstraße (Höhe Nummer 2a) angefahren, ohne dass sich der oder die Verursacher um die Schäden kümmerten. Im Falle der Unfallflucht in der Herichhauser Straße, die bereits gegen 2 Uhr in der Nacht festgestellt wurde, fuhr ein Unbekannter an einem schwarzen Passat Kombi tion – weil die Bande zu den Auslands-Cepnier eng sind und sie die alte Heimat unterstützen, prosperiert Cepni kräftig, so Josef Neumann. Weiterer Eindruck des Landespolitiker: Die Cepnier seien „ein Völkchen für sich“. Das, so der SPD-Politiker, beweise nicht nur das völkerverbindende Enga- den Außenspiegel ab und beschädigte zudem die Fahrertür. Der Sachschaden betrug hier etwa 1.000 Euro. Gegenüber der AlfredHenckels-Halle in der Ringstraße wurde an einem blauen Audi A4 der linke hintere Radkasten eingedellt und zerkratzt – Schadenshöhe hier: rund 2.000 Euro. Zudem wurden zwei Pkw in der Oberheidter Straße sowie am Wilhelmring angefahren, die Schäden fielen hier jedoch weitaus geringer aus. Hinweise zu allen Unfallfluchten nimmt die Polizei unter Telefon 247 13 90 (Cronenberg) oder 284-0 (Präsidium) entgegen. gement des Cepnier-Vereins in Wuppertal, das zeige sich auch im Straßenbild des zentraltürkischen Städtchens. Kaum verschleierte Frauen seien hier zu sehen, es wird in Kooperativen gearbeitet und auch das Miteinander mit anderen Religionen funktioniere. Beispiel dafür sei die historische armenische Kirche: Sie wird als Gottesdienststätte für die armenische Gemeinde und zudem als Begegnungszentrum wiederhergestellt. Nicht zuletzt „ticken“ die Cepnier auch (politisch) „anders“ – seit über 60 Jahren ist der Ort fest in sozialdemokratischer Hand. „Die Cepnier sind ein Musterbeispiel für Integration und für Solidarität mit der Heimat“, zollte auch AWG-Chef Wolfgang Herkenberg seinen Respekt. Aber auch Bürgermeister Ugav zeigte sich beeindruckt: Die Sauberkeit und Ordnung in Wuppertal lobte Ugav ebenso wie die Vielfalt der Arbeitsmöglichkeiten in der Stadt. Und ein Stück Wuppertal will Ugav auch nach Cepni „importieren“: Interessiert ließ sich der Gemeindechef die Wuppertaler Abfallbeseitigung erläutern – der Aufbau einer städtischen Müllentsorgung für Cepni und die Nachbargemeinden ist ein ehrgeiziges Projekt des Musterortes. Übrigens: Wie die Wuppertaler Hotels sind, lernte Murat Ugav während seiner Wuppertal-Woche nicht kennen – natürlich hat Ugav im deutschen „Zweit-Cepni“ Verwandte, bei denen er übernachtete…
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