Konzept der privaten Förderschule am Jugendhilfezentrum Wendepunkt Bad Köstritz A. A. 1 Privates Förderschulzentrum Wendepunkt Bad Köstritz Eleonorenstr. 20a 07586 Bad Köstritz Tel. 036605 880-17 Fax 036605 880-34 [email protected] Konzept der privaten Förderschule am Jugendhilfezentrum Wendepunkt Bad Köstritz Allgemeine Angaben zum Träger Träger: Anschrift: WENDEPUNKT e.V. 07607 Eisenberg Rosa-Luxemburg-Straße 13 036691 5720-0 036691 5720-29 [email protected] www.wendepunkt-ev.net Michael Frankenstein Telefon: Fax: E-Mail: Internet: Geschäftsführer: Name der Schule: Standort der Schule: Telefon: Fax: E-Mail: Leiter des JHZ: Telefon: E-Mail: Privates Förderschulzentrum Wendepunkt Bad Köstritz Eleonorenstraße 20a 07586 Bad Köstritz 036605 880-0 036605 880-34 [email protected] Christian Lippmann 036605 880-30 [email protected] Schulleiterin: Telefon: Fax: E-Mail: Frau Martina Laube 036605 880-17 036605 880-34 [email protected] Leistungsart: Rechtsgrundlagen: Ganztagsförderschule Thüringer Förderschulgesetz und Thüringer Gesetz für Schulen in freier Trägerschaft 60 11-18 Jahre Landkreis Greiz, Gera und Saale-Holzland-Kreis Platzzahl: Betreuungsalter: Versorgungsregion: Spitzenverband: Anschrift: Der PARITÄTISCHE Thüringen e.V. 99192 Nesse-Apfelstädt OT Neudietendorf Bergstr. 11 036202 26 - 0 036202 26 - 234 [email protected] Telefon: Fax: E-Mail: erstellt: geprüft: freigegeben: Revision: Martina Laube Christian Lippmann Michael Frankenstein 1.1 am: 19.12.13 am: 19.07.15 am: 30.07.15 vom: 30.07.15 Seite 1 von 35 Privates Förderschulzentrum Wendepunkt Bad Köstritz Eleonorenstr. 20a 07586 Bad Köstritz Tel. 036605 880-17 Fax 036605 880-34 [email protected] Konzept der privaten Förderschule am Jugendhilfezentrum Wendepunkt Bad Köstritz 2 Internet: A. 2 www.paritaet-th.de Präambel Die Private Förderschule des WENDEPUNKT e.V. ist eine staatlich anerkannte Ersatzschule. Sie entnimmt ihren Bildungs- und Erziehungsauftrag aus den entsprechenden gesetzlichen Vorgaben für Förderschulen (ThürSchfTG vom 20.12.2010 und ThürFSG in der Fassung vom 30.04.2003) des Freistaates Thüringen. Die Arbeit basiert auf der Grundlage des christlich-humanistischen Menschen- und Weltverständnisses sowie auf den daraus abgeleiteten Werten von Gewaltfreiheit, Demokratie und der Verantwortung des Einzelnen sowohl für sich selbst als auch für seinen Nächsten. Das Private Förderschulzentrum Wendepunkt Bad Köstritz versteht sich als Ganztagsschule, deren Ziel die Inklusion von gefährdeten und benachteiligten Kindern und Jugendlichen in das gesellschaftliche Leben unseres Landes und insbesondere in Schule ist. Deshalb heißt das Motto der Schule: „Schule 2020 – fit fürs Leben“. Gleichzeitig ist es unser Anliegen, dieses Ziel in einem gemeinschaftlichen Konzept von Heim und Schule zu verwirklichen. Wir wollen junge Menschen darin unterstützen eigenverantwortliche und gemeinschaftsfähige Persönlichkeiten zu werden, um neue Lebenschancen zu finden und auf das Leben vorbereitet zu sein. Das Ziel ist es, eine neue gemeinsame Lern- und Lebenskultur aufzubauen, in der ein Höchstmaß an ganzheitlichen, individuellen und eigenverantwortlichen Lernen realisiert wird. Darum liegt auf dem Erwerb und dem Umsetzen sozialer Kompetenzen ein großer Akzent. Bei allen großen Zielen geht es jedoch vor allem darum, dass die jungen Menschen Freude und Spaß am Lernen gewinnen. Das wiederum ist nur möglich, wenn wir den Lernenden zu Erfolgen verhelfen und sie eine positive Leistungskultur erleben lassen. Bei seiner inneren und äußeren Neuausrichtung orientiert sich das Förderschulzentrum Wendepunkt Bad Köstritz an dem Beispiel der Schule in Beatenberg in der Schweiz (www.institut-beatenberg.ch). A. 3 Grundsätzliches zum Träger Der Träger Der WENDEPUNKT e.V. wurde am 06.11.1998 als Verein zur Förderung der öffentlichen Gesundheitspflege sowie der Bildung und Erziehung gegründet worden. Unter dem Zeichen VR 210617 ist er in das Vereinsregister des Amtsgerichtes Stadtroda eingetragen und erhielt vom Finanzamt Gera die Anerkennung der Gemeinnützigkeit. Der WENDEPUNKT e.V. versteht sich als Suchthilfeträger, der sich in den vergangenen Jahren zunehmend dafür engagiert hat, eine wirksame Vernetzung mit der Jugendhilfe in die Tat erstellt: geprüft: freigegeben: Revision: Martina Laube Christian Lippmann Michael Frankenstein 1.1 am: 19.12.13 am: 19.07.15 am: 30.07.15 vom: 30.07.15 Seite 2 von 35 Privates Förderschulzentrum Wendepunkt Bad Köstritz Eleonorenstr. 20a 07586 Bad Köstritz Tel. 036605 880-17 Fax 036605 880-34 [email protected] Konzept der privaten Förderschule am Jugendhilfezentrum Wendepunkt Bad Köstritz 3 umzusetzen. Neben der Suchtberatungsstelle unterhält er im Saale-Holzland-Kreis auch eine Tagesstätte für psychisch kranke Menschen mit Suchtproblemen. Seit dem 01.01.2004 ist er Träger des stationären Jugendhilfezentrums in Wolfersdorf und seit 01.01.2011 des stationären Jugendhilfezentrums mit angegliederter Förderschule und Förderberufsschule in Bad Köstritz. Der WENDEPUNKT e.V. ist Mitglied im PARITÄTISCHEN Wohlfahrtsverband, Landesverband Thüringen e.V., im Fachverband Drogen und Rauschmittel e.V. (fdr) und in der Internationalen Gesellschaft für erzieherische Hilfen (IGfH). Die Mitarbeiter des Vereins verfügen zum großen Teil über jahrelange Erfahrungen in der ambulanten Suchtkrankenhilfe, aber auch in der stationären Jugendhilfe ist das Thema des missbräuchlichen Suchtmittelkonsums ständig präsent. Ein ganz erheblicher Prozentsatz der Kinder und Jugendlichen kommt aus dem genannten Milieu, was in der pädagogischen Arbeit gezielt berücksichtigt werden muss. Der Träger orientiert sich an dem christlichen Welt- und Menschenbild, das die Kultur des Abendlandes entscheidend geprägt hat. Unser Selbstverständnis Schon im Logo wird das grundsätzliche Selbstverständnis des Trägers deutlich – wir möchten Menschen, die in eine schwierige Lebenssituation geraten sind, ein Stück ihres Lebens und Ihrer Entwicklung begleiten und sie so rasch wie möglich wieder in die Selbständigkeit entlassen. Pädagogik bedeutet in diesem Selbstverständnis immer auch, „Entwicklungshilfe“ zu leisten auf dem Weg zur eigenen, selbständigen Persönlichkeit. Diese Arbeit vollzieht sich in dem Spannungsfeld von Zuwendung, gegenseitiger Achtung und Konsequenz. Konsequentes Handeln meint dabei nicht einfach Macht auszuüben, wohl aber Grenzen zu setzen, um den jungen Menschen Hilfe und Orientierung in ihrer Entwicklung zu geben. Dieses Grundverständnis könnte komprimiert werden in der Aussage: Selbständigkeit soweit als möglich, Einschränkung nur solange und soweit als nötig, Hilfe zur Selbsthilfe als Grundhaltung der Arbeit! Wir wollen nicht neue Abhängigkeiten schaffen, sondern den bestehenden Bindungen und Beziehungen dienen, sie pflegen, entfalten und festigen. Das gilt ganz besonders im Blick auf die Herkunftsfamilie, so dass die Elternarbeit in unserer pädagogischen Arbeit fest verankert ist und wir immer wieder nach Wegen der Umsetzung und Verwirklichung suchen. erstellt: geprüft: freigegeben: Revision: Martina Laube Christian Lippmann Michael Frankenstein 1.1 am: 19.12.13 am: 19.07.15 am: 30.07.15 vom: 30.07.15 Seite 3 von 35 Privates Förderschulzentrum Wendepunkt Bad Köstritz Eleonorenstr. 20a 07586 Bad Köstritz Tel. 036605 880-17 Fax 036605 880-34 [email protected] Konzept der privaten Förderschule am Jugendhilfezentrum Wendepunkt Bad Köstritz 4 Das Selbstverständnis des Trägers beruht auf dem Streben nach Offenheit, Klarheit, Emotionalität und Professionalität. In unserer sozial- und heilpädagogischen wie auch therapeutischen Arbeit vertreten wir einen ressourcen- und zielorientierten (systemischen) Ansatz. Unser christlich-humanistisches Welt- und Menschenbild ist integrativ geprägt und stellt die Würde und die Wertschätzung des Menschen über seine Zugehörigkeiten zu Geschlecht, Nationalität, Herkunft oder Religion, bzw. seine weltanschaulichen Ansichten. Das bedeutet für uns eine prinzipiell positive, akzeptierende, wertschätzende, unvoreingenommene und vorurteilsfreie Grundhaltung jedem Menschen gegenüber. In unserer sozialpädagogischen Arbeit verstehen wir den Einzelnen als Individuum und Gemeinschaftswesen zugleich, der lernen muss, für sich und andere Verantwortung zu übernehmen. Ein Grundanliegen ist deshalb, eine Entwicklung weg von einer egozentrischen kindlich konsumierenden Haltung hin zur erwachsen, gestaltenden, sozialen und verantwortungsvollen Haltung zu fördern und zu unterstützen. Aktivieren statt konsumieren! Diese Grundhaltung ruht im sozialpädagogischen Prozess für uns auf den Pfeilern - Schutz und Geborgenheit, - Sicherheit und Verlässlichkeit, (Klarheit und Konsequenz) - Stabilität und Aktivität, - Individualität und Gemeinschaft. Unser Leitbild Der WENDEPUNKT ist ein gemeinnütziger Verein unter dem Dach des PARITÄTISCHEN Wohlfahrtsverbandes Landesverband Thüringen e.V. Der WENDEPUNKT ist ein Zusammenschluss von sozial engagierten Mitgliedern und unterbreitet in den Bereichen der ambulanten Sucht- und Drogenhilfe sowie der Jugendhilfe effektive und qualifizierte Angebote. Der WENDEPUNKT versteht sich als ein sozialer, kundenorientierter Arbeitgeber, der Wert auf hohes Maß an Arbeitszufriedenheit legt. Der WENDEPUNKT hilft Menschen, die sich in Lebenskrisen befinden und nach Auswegen bzw. neuer Orientierung suchen, auf der Grundlage von Fachkompetenz und einem fundierten Qualitätsmanagement mit optimaler Unterstützung. Der WENDEPUNKT geht mit seinen personellen, sachlichen und finanziellen Ressourcen wirtschaftlich und verantwortungsvoll um. Der WENDEPUNKT legt großen Wert darauf, dass das tägliche Handeln von Mitarbeitern und den hilfesuchenden Menschen ökologisch verantwortlich orientiert ist. erstellt: geprüft: freigegeben: Revision: Martina Laube Christian Lippmann Michael Frankenstein 1.1 am: 19.12.13 am: 19.07.15 am: 30.07.15 vom: 30.07.15 Seite 4 von 35 Privates Förderschulzentrum Wendepunkt Bad Köstritz Eleonorenstr. 20a 07586 Bad Köstritz Tel. 036605 880-17 Fax 036605 880-34 [email protected] Konzept der privaten Förderschule am Jugendhilfezentrum Wendepunkt Bad Köstritz 5 Der WENDEPUNKT ist bemüht, das eigene Handeln durch eine breite Basis von Kooperationen möglichst wirkungsvoll zu gestalten. Unsere Leitsätze WENDEPUNKT verbindet sich für uns mit Klarheit, Offenheit, Emotionalität und Professionalität. Diese Grundhaltungen sollen in unserem Tun und Handeln für jeden deutlich und erlebbar werden. Klarheit bedeutet eine offene Form der Auseinandersetzung sowie den konstruktiven Umgang mit Kritik und Konfrontation, aber auch die Klarheit der Grenzen von Nähe und Distanz – von Sicherheit, Halt, Stabilität und klaren Strukturen. Offenheit bedeutet nicht nur offen für Menschen in den unterschiedlichsten Lebenskrisen, sondern vor allem auch Wertschätzung und Vertrauen, Interesse und Geduld. Wir glauben an die Veränderungsfähigkeit und -möglichkeit der Menschen. Emotionalität bedeutet Wärme und Einfühlungsvermögen, aber auch das Zulassen von Gefühlen und das Ernstnehmen des Gegenübers - Geborgenheit als emotionales Angebot. Professionalität heißt für uns vor allem Echtheit als Person mit unserem Denken fühlen und handeln, aber auch Fachkompetenz, Flexibilität und Achtung unserer selbst. erstellt: geprüft: freigegeben: Revision: Martina Laube Christian Lippmann Michael Frankenstein 1.1 am: 19.12.13 am: 19.07.15 am: 30.07.15 vom: 30.07.15 Seite 5 von 35 Konzept der privaten Förderschule am Jugendhilfezentrum Wendepunkt Bad Köstritz A. 4 Privates Förderschulzentrum Wendepunkt Bad Köstritz Eleonorenstr. 20a 07586 Bad Köstritz Tel. 036605 880-17 Fax 036605 880-34 [email protected] Die organisatorische Struktur Siehe Organigramm (folgende Seite) erstellt: geprüft: freigegeben: Revision: Martina Laube Christian Lippmann Michael Frankenstein 1.1 am: 19.12.13 am: 19.07.15 am: 30.07.15 vom: 30.07.15 Seite 6 von 35 Privates Förderschulzentrum Wendepunkt Bad Köstritz Eleonorenstr. 20a 07586 Bad Köstritz Tel. 036605 880-17 Fax 036605 880-34 [email protected] Konzept der privaten Förderschule am Jugendhilfezentrum Wendepunkt Bad Köstritz 1 Teil 2 Privates Förderschulzentrum Wendepunkt Bad Köstritz B. 1 Allgemeine Angaben zur Schule Name der Schule: Standort der Schule: Telefon: Fax: Schulleiterin: E-Mail: Privates Förderschulzentrum Wendepunkt Bad Köstritz Eleonorenstraße 20a 07586 Bad Köstritz 036605 880-17 036605 880-34 Frau Martina Laube [email protected] Platzzahl: Lernteams: Größe der Lernteams: Betreuungsalter: 70 6 maximal 12 Lernende in jahrgangsgemischten Lernteams 11-18 Jahre Das Förderschulzentrum als Lebensfeld Vorbemerkung Die vorliegende Konzeption ist die Grundlage der pädagogischen Arbeit im Förderschulzentrum Wendepunkt Bad Köstritz und erweitert die Leistungsbeschreibungen der heilpädagogischen Arbeit im stationären Wohnbereich, um ein einheitliches Handeln in Heim und Schule zu gewährleisten. Schule, insbesondere Ganztagsschule, ist ein wesentliches Lebensfeld von Kindern und Jugendlichen und gilt allgemein als zweitwichtigster Sozialisationsraum nach Familie / Jugendhilfeeinrichtung. Die Schule als öffentliche Bildungseinrichtung prägt sehr deutlich das Leben von Kindern und Jugendlichen. In der Schule verbringen Kinder und Jugendliche einen wesentlichen Teil ihres Tages, hier erfolgen ein Großteil des Austausches mit Gleichaltrigen und das Aufeinandertreffen mit anderen Generationen, hier sammeln Kinder und Jugendliche soziale Erfahrungen (positive wie negative). Die vordergründige und traditionelle Aufgabe der Schule ist zweifellos die Funktion der Bildung, aber nicht deren einziger Aspekt. Im Lebensfeld Schule finden Kommunikation und aktive Lebensgestaltung statt, so dass sich daraus zwei weitere Funktionen für die Schule ableiten: Schule in der Funktion als Lebensund Kommunikationsraum sowie als Ort zum Einüben sozialer Kompetenzen. erstellt: geprüft: freigegeben: Revision: Martina Laube Christian Lippmann Michael Frankenstein 1.1 am: 19.12.13 am: 19.07.15 am: 30.07.15 vom: 30.07.15 Seite 1 von 35 Privates Förderschulzentrum Wendepunkt Bad Köstritz Eleonorenstr. 20a 07586 Bad Köstritz Tel. 036605 880-17 Fax 036605 880-34 [email protected] Konzept der privaten Förderschule am Jugendhilfezentrum Wendepunkt Bad Köstritz 2 Die vorliegende Konzeption will den Lernenden helfen, in adäquatem Rahmen die Schulpflicht zu erfüllen und sich auf eine weiterführende Form der Berufsausbildung vorzubereiten. Standort des Förderschulzentrums ist primär das Jugendhilfezentrum Wendepunkt Bad Köstritz und beschult schwerpunktmäßig Kinder und Jugendliche aus den stationären Einrichtungen des WENDEPUNKT e.V. (Bad Köstritz und Wolfersdorf) und des Alternative e.V. (Rückersdorf). Dabei besteht in den Außenstellen Wolfersdorf und Rückersdorf jeweils eine Außenklasse mit 8-10 Lernenden. Mit unserem Schul-Jugendhilfe-Konzept geht es nicht darum, diese Kinder und Jugendlichen zu ghettoisieren und ihre Ausgrenzung zu manifestieren – ganz im Gegenteil: Jugendhilfe will ihnen den Weg zurück in die Gesellschaft, in die Gemeinschaft ermöglichen. Es geht ihr um eine ganzheitliche Inklusion – in Schule und sozialem Umfeld wie Gruppen, Vereine und Organisationen (Feuerwehr, Sport, Angeln, Musik…). Dennoch wird unsere Schule über weite Strecken im Vorfeld einer bildungspolitisch verstandenen Inklusion angesiedelt sein und agieren müssen. Veränderte Rahmenbedingungen Das Rollenverständnis Die Antwort auf die Frage: Wie definiere ich meine Rolle? bestimmt entscheidend das Verhalten, die Zuständigkeit und die Verantwortung von Menschen. D.h., was verbinde ich mit der Rolle des Lehrers und was mit der Rolle des Schülers? Viele verbinden die Rolle und das Bild des Lehrers immer noch mit dem „erhobenen“ Zeigefinger eines Belehrenden und Prüfenden, einem, der anderen etwas beibringen will oder der sagt, was falsch und richtig ist. Sie sind in der Regel „Einzelkämpfer“. Der Schüler hingegen ist das „Objekt“ des Lehrers. Abgeleitet ist das Wort vom lateinischen „scholaris“ – einem, der zur Schule gehört, d.h. so viel wie, einer, der „unterentwickelt“ ist und belehrt werden muss. Letztlich sind Lehrer und Schüler zwei Rollen, die einander bedingen. Wenn wir also – und das ist unser Anliegen – auf der Seite des Schülers ein Mehr an Beteiligung, an Selbständigkeit und Eigenverantwortung erreichen wollen, hat dies unweigerlich tiefgreifende Konsequenzen für die Rolle und das Selbstverständnis des Lehrers. Deshalb hat nach unserem Verständnis der Lehrer in unserem System eher die Rolle eines Lerncoachs bzw. eines Prozessbegleiters mit der Aufgabe – Hilfe zur Selbsthilfe anzubieten und den Lernenden zum Erfolg zu verhelfen. Als Lerncoach sorgt er für ein optimales Zusammenwirken und die optimalen Rahmenbedingungen, um seinen Lernenden möglichst erfolgreich zu machen. erstellt: geprüft: freigegeben: Revision: Martina Laube Christian Lippmann Michael Frankenstein 1.1 am: 19.12.13 am: 19.07.15 am: 30.07.15 vom: 30.07.15 Seite 2 von 35 Privates Förderschulzentrum Wendepunkt Bad Köstritz Eleonorenstr. 20a 07586 Bad Köstritz Tel. 036605 880-17 Fax 036605 880-34 [email protected] Konzept der privaten Förderschule am Jugendhilfezentrum Wendepunkt Bad Köstritz 3 Deshalb sprechen wir bei den Schülern lieber von Lernenden, denn schließlich ist es ihre Aufgabe – ihr Beruf – zu lernen. Beide Seiten sollen auf diese Weise Schule als einen Ort erleben, an dem sie erfolgreich sein können, an dem das Arbeiten Spaß und Freude macht, niemand Angst vor Tests und Zensuren zu haben braucht. Also kurz, wo Lernende den Lernprozess positiv erleben. Die entscheidende Herausforderung wird dabei sein, ob es uns gelingt, dass die Lernenden sich selber Ziele setzen und diese anstreben, d.h., eigene Verantwortung für ihr Lernen übernehmen und nicht die Initiative dem Lehrer überlassen. Die Präsenz der Lehrer Es ist ein fester Bestandteil unseres Schulsystems, dass die Lehrer während der gesamten Arbeitszeit in der Schule anwesend sind. D.h., hier ist ihr Arbeitsplatz – ganz gleich ob sie unterrichten oder ihre Vor- und Nachbereitungen dazu erledigen. Die Lern- und Coachingteams Die Lernenden arbeiten in altersheterogenen Lernteams von ca. 12 Kindern und Jugendlichen. Grundlage für ein Lernteam bildet die Wohngruppe aus der Jugendhilfeeinrichtung, zu der dann bis zur genannten Anzahl externe Lernende hinzugenommen werden. Jedes Lernteam wird von einem Coachingteam aus Lehrern, Sonderpädagogischen Fachkräften und Praxisanleitern begleitet. D.h., bei uns arbeiten die Lehrer in einem multiprofessionellen Team zusammen. B. 2 Leistungsart, Rechtsgrundlagen, Ziele und Zielgruppe Leistungsart: Ganztagsförderschule Bildungsgänge: - Regelschule - Lernförderung Rechtsgrundlagen: Thüringer Gesetz über Schulen in freier Trägerschaft (ThürSchfTG) vom 20.12.2010 Thüringer Förderschulgesetz (ThürFSG) in der Fassung vom 30.04.2003 Ziele und Zielgruppe Schule und Jugendhilfe sind in der gegenwärtigen Praxis des gesellschaftlichen Lebens im Blick auf die Bedürfnisse unserer Kinder und Jugendlichen nicht immer hilfreich miteinander verzahnt. Das gilt besonders für diejenigen, die ohnehin durch die familiären und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen ins Abseits gekommen sind und außerhalb ihrer Familie erstellt: geprüft: freigegeben: Revision: Martina Laube Christian Lippmann Michael Frankenstein 1.1 am: 19.12.13 am: 19.07.15 am: 30.07.15 vom: 30.07.15 Seite 3 von 35 Privates Förderschulzentrum Wendepunkt Bad Köstritz Eleonorenstr. 20a 07586 Bad Köstritz Tel. 036605 880-17 Fax 036605 880-34 [email protected] Konzept der privaten Förderschule am Jugendhilfezentrum Wendepunkt Bad Köstritz 4 leben müssen und sich ausgegrenzt fühlen. Nicht wenige haben diese Stigmata bereits verinnerlicht und leben und handeln dementsprechend. Unsere Ganztagsschule kann und will im Netzwerk mit dem Jugendhilfebereich konstruktiv zur Entwicklung eigenverantwortlicher und gemeinschaftsfähiger Persönlichkeiten beitragen. Bildung, Kommunikation und Lebensgestaltung markieren die Eckpunkte jeder Ganztagsschule und insbesondere die der Ganztagsförderschulen. In den letzten Jahren zeigt sich ein anwachsender Hilfebedarf für Jugendliche, welche von multidimensionalen Störungsbildern, seelischen Behinderungen oder Persönlichkeitsentwicklungsstörungen betroffen sind. B. 2.1 Ziele Primäres Ziel des Förderschulzentrums ist das zielorientierte, selbständige und eigenverantwortliche Lernen der Schulbesucher, verbunden mit einer hohen sozialen Kompetenz. D.h., unser Anliegen ist es nicht „totes Wissen“ (Auswendiglernen) zu vermitteln, denn das wäre ein reines Gedächtnistraining, unser Ziel ist das Verstehen dessen, was Gegenstand des Arbeitens ist. Anders ausgedrückt: uns geht es um den Erwerb von „anwendungsfähigem und alltagstauglichem Wissen“. Ein erster Schritt in diese Richtung bedeutet, dass sich die Lernenden methodische Fähigkeiten und Fertigkeiten des Lernens erarbeiten. Sie müssen ihr „Handwerk“ (das Lernen) in seiner Vielfalt verstehen und begreifen lernen, um es in den eigenen situativen Bedingungen anwenden und zum Einsatz bringen zu können. Dies wiederum ist nur mit einer entsprechenden Einstellung und Motivation zu erreichen, die voraussetzt, dass jemand für sich selber und für sein Tun Verantwortung übernimmt. Hier liegt für unsere Lernkultur eine ganz entscheidende Hürde, denn genau dies haben „unsere“ Kinder und Jugendlichen in ihrem bisherigen Leben nicht gelernt. Entweder wurden ihnen keine Grenzen gesetzt oder es kam zu permanenten Grenzüberschreitungen, so dass sie ständig zu etwas gezwungen wurden. Unsere Lernenden konnten keine ausreichenden Kompetenzen erwerben, die es ihnen ermöglicht hätten, im normalen Schulkontext zu lernen. Wir möchten sie Schritt für Schritt, gemeinsam mit den Angeboten der Jugendhilfe, zu ausreichenden sozialen Kompetenzen führen, die wiederum schulisches Lernen dann möglich machen. Im sozialen Kompetenztraining und im Lernen ist es unser Ziel, den Lernenden bewusst zu machen, dass sie lernen die Verantwortung dafür zu tragen, was sie tun. Lernen bedeutet für uns den konstruktiven Umgang mit Schwierigkeiten und Widerständen. In erster Linie geht es uns darum, den Lernenden Erfolgserlebnisse zu ermöglichen, denn bekanntlich ist nichts so motivierend wie der Erfolg. Das ist zum einen die hohe Kunst des Coachingteams zum anderen aber auch der Weg zum Spaß und zur Freude am Lernen, was letztendlich wieder Neugier entstehen lässt. erstellt: geprüft: freigegeben: Revision: Martina Laube Christian Lippmann Michael Frankenstein 1.1 am: 19.12.13 am: 19.07.15 am: 30.07.15 vom: 30.07.15 Seite 4 von 35 Privates Förderschulzentrum Wendepunkt Bad Köstritz Eleonorenstr. 20a 07586 Bad Köstritz Tel. 036605 880-17 Fax 036605 880-34 [email protected] Konzept der privaten Förderschule am Jugendhilfezentrum Wendepunkt Bad Köstritz 5 Konkret verfolgt die Förderschule folgende Ziele: - - - - - - B. 2.2 Schulische Ganztagsversorgung und Betreuung im Rahmen eines heilpädagogischen Milieus in einem überschaubaren Lernteam mit pädagogisch abgestimmten Zusatzangeboten Aufbau einer eigenen schulischen Leistungsmotivation – arbeiten mit Zielen Es geht um Verstehen und nicht um Auswendiglernen Vermittlung von lebenspraktischen Grundkenntnissen und Fertigkeiten Stabilisierung der persönlichen Entwicklung und Förderung der eigenen Kompetenzen unter permanenter Reflexion und Erschließung der optimalen individuellen Entwicklungschancen dauerhaftes Schulangebot für massiv ausgegrenzte Lernende mit wenig Reintegrationsmöglichkeiten und hohem pädagogischen bzw. heilpädagogischen Förderbedarf temporäres Schulangebot für Lernende aus dem Umland, die in ihren bisherigen Schulen nicht mehr erfolgreich lernen konnten und eine ruhige, am Positiven orientierte Lernumgebung sowie die Stärkung ihrer sozialen Kompetenzen benötigen, um wieder Spaß, Freude und Erfolge im schulischen Kontext zu erlangen Erreichen eines anerkannten Schulabschlusses als Voraussetzung für eine betriebliche oder überbetriebliche Ausbildung in enger Kooperation mit dem örtlichen Jobcenter bei vielen Lernenden wird der Besuch der Förderschule durch eine Erziehungshilfemaßnahme flankiert. Der hierfür notwendige enge Austausch aller an der Hilfe Beteiligten ist eine Voraussetzung für das Gelingen der Hilfe und somit ebenfalls als Ziel zu werten. Zielgruppe Zielgruppe der Ganztagsförderschule Wendepunkt Bad Köstritz sind in erster Linie Jugendliche in den stationären Einrichtungen der Jugendhilfe, deren Beschulung sich aufgrund ihrer Verhaltensauffälligkeiten und/oder Suchtproblematik an den staatlichen Schulen als schwierig erweist und erwiesen hat: - junge Menschen mit Förderbedarf im emotionalen und sozialen Bereich junge Menschen, für die Förderschul- und Erziehungshilfebedarf festgestellt wurde junge Menschen mit einer abhängigkeitsrelevanten Suchtproblematik junge Menschen, die aufgrund massiver Ausgrenzungserfahrungen in den herkömmlichen Schul- und Klassenstrukturen bisher ihre größtmöglichen Entwicklungschancen nicht entfalten konnten und deren Teilhabe am sozialen Leben dadurch gefährdet ist erstellt: geprüft: freigegeben: Revision: Martina Laube Christian Lippmann Michael Frankenstein 1.1 am: 19.12.13 am: 19.07.15 am: 30.07.15 vom: 30.07.15 Seite 5 von 35 Privates Förderschulzentrum Wendepunkt Bad Köstritz Eleonorenstr. 20a 07586 Bad Köstritz Tel. 036605 880-17 Fax 036605 880-34 [email protected] Konzept der privaten Förderschule am Jugendhilfezentrum Wendepunkt Bad Köstritz 6 - schulmüde Jugendliche mit wenig Reintegrationsmöglichkeiten und einem hohen pädagogischen bzw. heilpädagogischen Förderbedarf Schulverweigerer junge Menschen, die zusätzlich zu ihrem sozialen und emotionalen Förderbedarf einen durch Gutachten festgestellten Förderbedarf im Bereich des Lernens aufweisen B. 3. Aufnahmeverfahren B. 3.1 Aufnahmekriterien B. 3.1.1 Voraussetzungen für eine Aufnahme Voraussetzungen sind: - ein aktuelles sonderpädagogisches Gutachten muss vorliegen eine Einverständniserklärung der Eltern/Sorgeberechtigten die Grundmotivation des Lernenden, sich auf das Konzept der Schule einzulassen und mit Zielvereinbarungen zu arbeiten ein unterschriebener Schulvertrag die Anerkennung der Hausordnung Kostenübernahme des Sozialen Kompetenztraining durch das zuständige Jugendamt B. 3.1.2 Aufnahmeverlauf Die Aufnahme eines jungen Menschen an unserem Förderschulzentrum erfolgt im Anschluss an ein Vorstellungsgespräch und kann bei Vorliegen der oben genannten Aufnahmevoraussetzungen durch verschiedene Instanzen initiiert sein: - B. 3.2 durch eine Empfehlung des zuständigen Jugendamtes durch eine Empfehlung der zuständigen Jugendgerichtshilfe durch eine Empfehlung als alternatives Schulangebot durch das Staatliche Schulamt durch den ausdrücklichen Wunsch der Eltern/Sorgeberechtigten Schulvertrag erstellt: geprüft: freigegeben: Revision: Martina Laube Christian Lippmann Michael Frankenstein 1.1 am: 19.12.13 am: 19.07.15 am: 30.07.15 vom: 30.07.15 Seite 6 von 35 Privates Förderschulzentrum Wendepunkt Bad Köstritz Eleonorenstr. 20a 07586 Bad Köstritz Tel. 036605 880-17 Fax 036605 880-34 [email protected] Konzept der privaten Förderschule am Jugendhilfezentrum Wendepunkt Bad Köstritz 7 Ein Schulvertrag (siehe Anlage 1) zwischen dem jungen Menschen, den Eltern/Sorgeberechtigten und dem Förderschulzentrum soll eine vertragliche Grundlage für ein gemeinsames Handeln festlegen. Dieser Vertrag beschreibt für alle Vertragspartner die Rechte und Pflichten und soll die Notwendigkeit einer konstruktiven Zusammenarbeit zum Wohle des jungen Menschen bewusst machen. Neben einem angemessenen sozialen Verhalten sind die wichtigsten Bedingungen an unserer Schule: Keine Drogen, kein Alkohol Besitz und Konsum von Drogen/Alkohol führen zum Ausschluss. Stichprobenweise oder auf Verdacht hin können Urin- oder Alkoholtests durchgeführt werden. Die entsprechenden Kosten gehen zu Lasten der Lernenden bzw. der Eltern/Sorgeberechtigten. Rauchen nur an erlaubten Plätzen und zu erlaubten Zeiten Auf dem gesamten Gelände der Einrichtung ist das Rauchen nicht gestattet. Ausnahme sind die dafür ausgewiesenen Orte und Zeiten. Wer raucht, akzeptiert die entsprechenden Konsequenzen. Keine Gewalt Gewalt wird nicht toleriert. Als Gewalt gelten nicht nur körperliche Übergriffe, sondern auch verbale Angriffe, alle Formen von offenem oder verstecktem Mobbing, Nötigungen und andere Arten der Bedrohung. Grundsätzlich gilt: Delikte werden zur Anzeige gebracht. Keine Grenzverletzungen Es gibt absolute Tabuzonen. Dazu gehören die Etagen und Zimmer, die nicht zur Schule gehören. Dies gilt in der Schulzeit auch für die Bewohner der Wohngruppen. B. 3.3 Hausordnung Teil des Schulvertrages ist unsere Hausordnung (siehe Anlage 2). Immer, wenn Menschen zusammenleben und arbeiten, braucht es gemeinsame Regeln und Absprachen, auf die sich alle verbindlich geeinigt haben. Sie sollen dazu beitragen, dass sich eine Atmosphäre im Schulalltag entwickeln kann, welche die Grundlage für ein erfolgreiches Lernen und Arbeiten aller Lernenden ist. Sie soll Unfälle vermeiden, die Sachwerte der Einrichtung erhalten und die sinnvolle Nutzung der Einrichtung sichern. Weiterhin setzt die Hausordnung Grundnormen für den Umgang der jungen Menschen untereinander fest sowie den zeitlichen Plan des Unterrichts und die Konsequenzen bei Verstößen gegen diese Ordnung. erstellt: geprüft: freigegeben: Revision: Martina Laube Christian Lippmann Michael Frankenstein 1.1 am: 19.12.13 am: 19.07.15 am: 30.07.15 vom: 30.07.15 Seite 7 von 35 Privates Förderschulzentrum Wendepunkt Bad Köstritz Eleonorenstr. 20a 07586 Bad Köstritz Tel. 036605 880-17 Fax 036605 880-34 [email protected] Konzept der privaten Förderschule am Jugendhilfezentrum Wendepunkt Bad Köstritz 8 B. 4 Strukturelemente B. 4.1 Unterrichtszeiten Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag 08:00 Uhr – 16:00 Uhr 08:00 Uhr – 16:00 Uhr 08:00 Uhr – 16:00 Uhr 08:00 Uhr – 16:00 Uhr 08:00 Uhr – 12:00 Uhr In regelmäßigen Abständen (etwa einmal im Quartal) werden Projekttage angeboten und gestaltet. In handlungsorientierter Weise setzen sich die Jugendlichen mit Themen aus den Bereichen Naturwissenschaften, Geografie, Geschichte, Politik, Religion, Technik, Kunst oder Musik auseinander. Jedem Projekttag ist ein Hauptthema gewidmet. Die Lernenden haben dann die Möglichkeit, sich mit einem der Unterthemen intensiv zu beschäftigen. Die entsprechenden Erlebnisse und Erfahrungen werden in Erkenntnissen präsentiert. Spaß generiert Nachhaltigkeit. B. 4.2 Tagesstruktur Der Unterrichtstag ist in variable Settings strukturiert, die durch Pausenzeiten unterbrochen sind. Der Vormittag unserer Lernenden ist geprägt durch das Arbeiten innerhalb des Lernteams in Form von freien Lernzeiten, in denen jeder Lernende an seinen individuellen Lernzielen, die er gemeinsam mit seinem Lerncoach festgelegt hat, arbeitet und sich individuelle Hilfe holt. Am Vormittag gibt es auch festgelegte Intensivarbeitszeiten, wo sich die Lernenden in ihren Kompetenzteams zu den sogenannten Intensivtrainings zusammenfinden. Der Nachmittag ist geprägt von Aktivs. Die Lernenden entscheiden sich verbindlich für ein Schulhalbjahr zur täglichen Teilnahme an einem ausgewählten Aktiv. Diese finden inner- und außerhalb der Schulräume statt. Für jeden Lernenden gilt sein ganz individueller Stundenplan. Die Lernphasen sind inhaltlich so gestaltet, dass sie eine sinnvolle Abwechslung von Anspannung und Entspannung gewährleisten und so dem Prinzip des „Förderns und Forderns“ gerecht werden. B. 4.3 Lernteams Das Ziel für jeden Einzelnen heißt: Erfolg haben. Damit ist gemeint: Sein Leben und Lernen selber erfolgreich zu gestalten und fit fürs Leben zu sein. erstellt: geprüft: freigegeben: Revision: Martina Laube Christian Lippmann Michael Frankenstein 1.1 am: 19.12.13 am: 19.07.15 am: 30.07.15 vom: 30.07.15 Seite 8 von 35 Privates Förderschulzentrum Wendepunkt Bad Köstritz Eleonorenstr. 20a 07586 Bad Köstritz Tel. 036605 880-17 Fax 036605 880-34 [email protected] Konzept der privaten Förderschule am Jugendhilfezentrum Wendepunkt Bad Köstritz 9 Stichworte: Eigenverantwortung, Selbständigkeit und Selbstgestaltungskompetenz – ein Zusammenspiel von Wissen, Können und Wollen. Das setzt voraus: Möglichkeit, Fähigkeit und Bereitschaft zur Leistung. Anders gesagt: Es geht um die Freude der vielen kleinen Siege über sich selbst. Die schulische Vergangenheit unserer Lernenden war in der Regel stark durch negative Erfahrungen geprägt. Eine Stigmatisierung als Außenseiter, Versager oder gar als Sündenbock gehörte leider oft zu den prägenden Eindrücken. Die Kinder erlebten in dieser Phase auch Erwachsene häufig als wenig berechenbar oder unzuverlässig. Daher ist es für die jungen Menschen wichtig, das Leben im sozialen Umfeld der Lernteams so zu gestalten, dass sie positive Erfahrungen sammeln können. Wichtige Faktoren zur Förderung eines für die jungen Menschen stabilen, vertrauensvollen und berechenbaren sozialen Gefüges sind die Rollen der Bezugslehrer (Coachs) und die Anwesenheit von sonderpädagogischen Fachkräften im Schulalltag sowie speziell im Unterricht. Für Neuaufnahmen in die Schule gibt es eine individuelle Schuleingangsphase, in der die Lernenden mit unserem Schulsystem und den Regeln an der Schule vertraut gemacht werden. Darüber hinaus erfolgt in dieser Phase die Kompetenzfeststellung, d.h., die Feststellung der Ausgangbedingungen und des Leistungsstandes, die die Lernenden mitbringen. B. 4.4 Das Parlament der Lernenden Im Rahmen des Sozialen Kompetenztraining ist jeweils eine Einheit für Besprechungen des Lernteams fest in den Ablauf integriert, die Leitung der Coachingteams und die sonderpädagogischen Fachkräfte sind in dieser Stunde anwesend. Alle haben gemeinsam die Möglichkeit, Belange des Lernteams zu besprechen, zu diskutieren und zu klären. In jedem Lernteam gibt es gewählte Sprecher, die die Anliegen der Lernenden gemeinsam mit den anderen Lernteams, den Lehrkräften und den sonderpädagogischen Fachkräften besprechen und verhandeln. In der Sprecherstunde sollen die Jugendlichen für die Beiträge sorgen und die Gestaltung bzw. Leitung der Stunde übernehmen. Sie sollen hier von sich aus Anliegen und Probleme an die Beteiligten herantragen und zur Diskussion stellen. Dabei sollen sie möglichst selbstständig und eigenverantwortlich agieren. Die Fachkräfte sind in diesem Fall normale Teilnehmende und können sogar bei bestimmten Themen auch ausgeschlossen werden, damit sich die Lernenden zunächst unbefangen eine Meinung bilden können. Die Teambesprechung und die Sprecherstunde tragen mit dazu bei, die soziale Kompetenz im Allgemeinen sowie demokratische Verhaltensweisen im Besonderen auszubilden und eigenverantwortliches Handeln zu erlernen. Insgesamt leisten diese Stunden einen wichtigen Beitrag zur Verhinderung und Kompensierung drohender oder bereits vorhandener Konflikte. erstellt: geprüft: freigegeben: Revision: Martina Laube Christian Lippmann Michael Frankenstein 1.1 am: 19.12.13 am: 19.07.15 am: 30.07.15 vom: 30.07.15 Seite 9 von 35 Konzept der privaten Förderschule am Jugendhilfezentrum Wendepunkt Bad Köstritz Privates Förderschulzentrum Wendepunkt Bad Köstritz Eleonorenstr. 20a 07586 Bad Köstritz Tel. 036605 880-17 Fax 036605 880-34 [email protected] B. 5 10 Allgemeine und spezielle Elemente des Förderschulzentrums B. 5.1 Allgemeine Grundlagen Für den Unterricht gelten die aktuellen Lernziele für Förderschulen (emotionale und soziale Entwicklung) mit den Bildungsgängen Regelschule bzw. Lernförderung im Freistaat Thüringen. Die Lernenden erarbeiten den jeweiligen Unterrichtsstoff entsprechend ihres Bildungsgangs und ihrer individuellen Kompetenzen. B. 5.2 Kompetenzraster als Leitidee Ein zentrales Instrument, das Lernen erfolgreich zu gestalten und die Selbständigkeit und Eigenverantwortung der Lernenden zu fördern, ist das Arbeiten mit Kompetenzrastern. Kompetenzen sind hier die verschiedenen Dimensionen eines Schulfaches bzw. Lernbereiches, in dem sich über die Schulzeit hinweg systematisch Fähigkeiten und Fertigkeiten angeeignet werden. Kompetenzraster sind tabellarische Einschätzungsraster von Fähigkeiten und Fertigkeiten, hinter denen eine ganze „Lernlandschaft“ steht. Das einzelne Raster eines Schulfaches fixiert verbindliche Zielstandards für das individuelle Lernen, in dem in differenzierter Art und Weise einzelne Schritte von Grundkenntnissen bis hin zu komplexen Fähigkeiten und Fertigkeiten beschrieben werden. erstellt: geprüft: freigegeben: Revision: Martina Laube Christian Lippmann Michael Frankenstein 1.1 am: 19.12.13 am: 19.07.15 am: 30.07.15 vom: 30.07.15 Seite 10 von 35 Privates Förderschulzentrum Wendepunkt Bad Köstritz Eleonorenstr. 20a 07586 Bad Köstritz Tel. 036605 880-17 Fax 036605 880-34 [email protected] Konzept der privaten Förderschule am Jugendhilfezentrum Wendepunkt Bad Köstritz 11 Das Kompetenzraster gibt Auskunft über Fähigkeiten und Fertigkeiten des Lernenden und verdeutlicht, was er bereits kann bzw. er noch lernen kann. Die „Ich kann …“-Formulierung in den einzelnen Lernbereichen bildet die Grundlage zur Beobachtung, Beschreibung und Bewertung des individuellen Lernprozesses. Diese Arbeitsweise bedeutet eine grundlegende Veränderung der Lernkultur, in der nicht mehr allein die Lehrenden die zu erarbeitenden Themen vorgeben, sondern im wahrsten Sinn des Wortes zum „Entwicklungshelfer“ für die Lernenden werden. Ausgangspunkt für diese Arbeit ist die „Standortbestimmung“ – eine Form gemeinsamer Kompetenzfeststellung. Diese Individualisierung des Lernens bedeutet, jedem Lernenden nach seinen ganz persönlichen Voraussetzungen, Fähigkeiten und Möglichkeiten zu fördern, für ihn erreichbare Lernziele zu vereinbaren und ganz persönliche Wege dazu zu ermöglichen. Die von uns verwendeten Kompetenzraster wurden von unseren Lehrern auf der Grundlage der in Thüringen geltenden Lehrplanvorgaben für die Regelschule und zur Lernförderung entwickelt. B. 5.3 Arbeiten mit Zielen und Plänen Robert F. Mager hat einmal gesagt: "Wer nicht genau weiß, wohin er will, braucht sich nicht zu wundern, wenn er ganz woanders ankommt." Wichtig ist es, dabei Ziele nach dem SMART-Prinzip zu definieren, damit es nicht nur Vorsätze oder Absichtserklärungen bleiben. Spezifisch Messbar Aktionsorientiert Realistisch Terminierbar = für konkret und präzise = für überprüfbar = für eine konkrete Aktionen, aber auch attraktiv = für realistisch und erreichbar = für zeitlich begrenzt und überschaubar, es gibt feste Anfangs-, Zwischen- und Endtermine erstellt: geprüft: freigegeben: Revision: Martina Laube Christian Lippmann Michael Frankenstein 1.1 am: 19.12.13 am: 19.07.15 am: 30.07.15 vom: 30.07.15 Seite 11 von 35 Privates Förderschulzentrum Wendepunkt Bad Köstritz Eleonorenstr. 20a 07586 Bad Köstritz Tel. 036605 880-17 Fax 036605 880-34 [email protected] Konzept der privaten Förderschule am Jugendhilfezentrum Wendepunkt Bad Köstritz 12 Auf dem Weg zur Selbständigkeit spielt auch das Arbeiten mit Wochenplänen eine nicht zu unterschätzende Rolle. Gemeinsam mit dem Bezugscoach werden wöchentlich die Vorhaben und die Ergebnisse besprochen und ausgewertet. Darüber hinaus ist es wichtig, die Ergebnisse festzuhalten, zu dokumentieren (Portfolio für den Lernenden selbst ) und vor dem gesamten Lernteam zu präsentieren. Besonders die Ergebnispräsentation hat eine sehr vielseitige und enorm wichtige Rolle innerhalb einer Schulwoche für alle Lernenden. - B. 5.4 Sie können zeigen, dass sie ihr Ziel in der vereinbarten Zeit erreicht haben Sie vertiefen den Lernstoff nochmals für sich selbst Sie lernen am Vortrag der Anderen, können Fragen dazu stellen und bekommen eigene Anregungen für neue Ziele Sie stärken ihre sozialen Kompetenzen Sie haben Erfolg und erleben Lernen positiv Intensivtrainings Während die Lernteams sich altersübergreifend zusammensetzen, finden sich in den fachspezifischen Intensivtrainings Lernende aus allen Lernteams zusammen, die ein vergleichbares Kompetenzniveau erreicht haben, um ihre Kompetenzen weiterzuentwickeln und auf vergleichbarem Niveau zu trainieren. D.h., die Lerngruppe findet sich hierfür in einer völlig neuen Konstellation als Kompetenzgruppe zusammen. B. 5.5 Aktivs als Interessengemeinschaften für jüngere und Prüfungsvorbereitung für ältere Lernende Die Aktivs stellen eine weitere Variante der Zusammensetzung bzw. Zusammenarbeit von Gruppen in unserem Lernalltag dar. Hier finden sich Interessengemeinschaften (ca. 6 Lernende) zu einem ganz bestimmten Themengebiet zusammen. Die Gruppe besteht in ihrer erstellt: geprüft: freigegeben: Revision: Martina Laube Christian Lippmann Michael Frankenstein 1.1 am: 19.12.13 am: 19.07.15 am: 30.07.15 vom: 30.07.15 Seite 12 von 35 Privates Förderschulzentrum Wendepunkt Bad Köstritz Eleonorenstr. 20a 07586 Bad Köstritz Tel. 036605 880-17 Fax 036605 880-34 [email protected] Konzept der privaten Förderschule am Jugendhilfezentrum Wendepunkt Bad Köstritz 13 Konstellation für ein halbes Schuljahr verbindlich. Danach können sich die Lernenden auf der Grundlage der ausgeschriebenen Angebote neu entscheiden. Verpflichtend für alle ist die Teilnahme an wenigstens einer Sportgruppe pro Woche und die Wahl von einer Naturwissenschaft (Ch, Bio, Phy) und einer Gesellschaftswissenschaft (Geo, Sozi, Geschichte) für Jahrgang 8 und 9. Alle Lernenden haben die Möglichkeit, sich in unterschiedlichen Angeboten auszuprobieren. In den Aktivs sollen neue Sichtweisen der Alltagstätigkeit deutlich werden, neue Handlungsspielräume eröffnet, Fähigkeiten und Begabungen ausgebaut und ein direkter Bezug zur Arbeit hergestellt werden. Sie sollen sich in den Aktivs als schöpferische, gestaltende Persönlichkeit wahrnehmen, Unterricht auf ganzheitliche Weise erleben und Interesse und Motivation für eine derartige Tätigkeit als späteren Beruf finden. Für die Jahrgangsstufe 8 und 9 steht all dies immer unter dem Ziel der Prüfungsvorbereitung. Jedes Angebot soll entsprechend seiner Ziele zu einem für den Jugendlichen erkennbaren Ergebnis führen. Folgende Zielvorstellungen werden demnach verfolgt: - Beschäftigung mit allgemeinen oder speziellen Themen über den Rahmen des regulären Unterrichts hinaus Zusätzliche Förderung von Selbst- und sozialen Kompetenzen sowie Vermittlung von Sach- und Methodenkompetenzen Kennenlernen von Berufsbildern – theoretische und praktische Erprobung innerhalb unterschiedlicher Berufsfelder Verknüpfung von theoretischen Lerninhalten mit deren möglichen praktischen Anwendungsgebieten Selbsterfahrung und Umgang mit Erfolg und Misserfolg sowie mit Motivationsschwankungen Kennenlernen von Arbeit in ihren sozialen Zusammenhängen Anregungen für eine sinnvolle Freizeitgestaltung Bestehen der Prüfungen zum Qualifizierenden Hauptschulabschluss Neben den genannten Unterrichtsfächern sind folgende Angebote möglich: Holzwerkstatt, kreatives Gestalten, Kochen und Backen, digitale Bildbearbeitung, Erlebnispädagogik, berufsorientierende Angebote, Sport und Fördersport, Musik, Weltreligion, Tierpark, Lesen mit Entspannung, Husky-Aktiv, Zusatzenglisch, Papiermodellbau, freiwilliges soziales Engagement u.a.. Sport als Beitrag zur Gesundheitsförderung Sport ist ein wesentlicher Bestandteil der Gesamtbetreuung. Die unterschiedlichen Angebote dienen einerseits dazu, dem natürlichen Bewegungsdrang der jungen Menschen gerecht zu werden, andererseits drängt das Thema Bewegungsarmut in Verbindung mit erstellt: geprüft: freigegeben: Revision: Martina Laube Christian Lippmann Michael Frankenstein 1.1 am: 19.12.13 am: 19.07.15 am: 30.07.15 vom: 30.07.15 Seite 13 von 35 Privates Förderschulzentrum Wendepunkt Bad Köstritz Eleonorenstr. 20a 07586 Bad Köstritz Tel. 036605 880-17 Fax 036605 880-34 [email protected] Konzept der privaten Förderschule am Jugendhilfezentrum Wendepunkt Bad Köstritz 14 Übergewichtigkeit und deren Folgeproblematiken immer mehr in den Vordergrund. Wir sehen daher Sport auch als Beitrag zur Gesundheitsförderung, die eine wichtige Voraussetzung für Lebensqualität und Leistungsfähigkeit darstellt und als künftige Querschnittsaufgabe über alle Lebensbereiche hinweg eine immer größere Bedeutung erlangen wird. Das Ziel des Sportangebotes liegt daher in der grundlegenden Möglichkeit, sich regelgeleitet körperlich zu bewegen. Das Erlangen von Techniken in der jeweiligen Sportart wird dadurch auch ein Mittel zum Zweck. Es sollen Interesse und Freude an der Bewegung geweckt sowie eine Sensibilisierung für deren positive Effekte auf den gesamten Organismus erreicht werden. Dies erfolgt unter anderem durch die Vermittlung einer Vielfalt an unterschiedlichen Freizeitsportarten. Auf diese Art und Weise erhält der Sport auch für die Freizeitgestaltung der Lernenden einen möglichen Anreiz. Die Kombination von Kognition und Aktion beim Ausüben einer sportlichen Tätigkeit fördert die jungen Menschen vielseitig und umfassend und wird somit zu einem Gegenpol zur vorrangig geistigen Tätigkeit in der Schule. Kreatives Gestalten (Ergotherapie) Ziele der ergotherapeutischen Arbeit sind die Förderung der eigenen Selbst- und Körperwahrnehmung sowie ein auf Entspannung zielendes Betätigen auf künstlerischspielerisch-kreativem Gebiet ohne Leistungsdruck. Dieses Angebot umfasst neben der Wahrnehmungsschulung vor allem die Förderung der Grob- und Feinmotorik, Konzentrations- und Gedächtnisübungen und Übungen zur Körpererfahrung. Dabei werden unterschiedliche Methoden und Materialien eingesetzt wie zum Beispiel Musikinstrumente, Filz und Ton, psychomotorische Spiel- und Sportgeräte, aber auch kognitive Trainingsprogramme am Computer. B. 5.6 Externe Praktika Die Lernenden der höheren Jahrgangsstufen absolvieren jeweils ein 14-tägiges Betriebspraktikum bzw. sind im Berufsförderungswerk Gera (BFG) „Berufspraxis erleben“ integriert. Sie sollen dabei einen Einblick in die Berufswelt erhalten und erste praktische Erfahrungen sammeln. Auf dem Weg zur Berufsentscheidung nimmt das Praktikum in der Orientierung eine wichtige Stellung ein. Es gibt Orientierungshilfen für die Wahl des künftigen Berufes, gibt Einblick in den konkreten Berufsalltag und erleichtert den Übergang von der Schule in den Beruf. Das Praktikum soll bei den Jugendlichen auch das Gespür dafür entwickeln, dass die zu den Schlüsselqualifikationen gehörenden Selbstkompetenzen wie Lern- und Leistungsbereitschaft, Engagement, Ausdauer und Zuverlässigkeit wichtige Elemente zur Verwirklichung der angestrebten Berufs- und Lebensziele sind. Die Lernenden suchen sich ihren Praktikumsbetrieb nach ihren Vorstellungen selbst aus. Nur in Ausnahmefällen werden von Seiten der Schule Praktikumsplätze vermittelt. Die entspreerstellt: geprüft: freigegeben: Revision: Martina Laube Christian Lippmann Michael Frankenstein 1.1 am: 19.12.13 am: 19.07.15 am: 30.07.15 vom: 30.07.15 Seite 14 von 35 Privates Förderschulzentrum Wendepunkt Bad Köstritz Eleonorenstr. 20a 07586 Bad Köstritz Tel. 036605 880-17 Fax 036605 880-34 [email protected] Konzept der privaten Förderschule am Jugendhilfezentrum Wendepunkt Bad Köstritz 15 chenden Bewerbungen für Praktika werden im Zuge des Unterrichts vorbereitet. Die Bezugscoachs begleiten die Jugendlichen auch während dieser Zeit durch Besuche und Gespräche in den Einsatzbetrieben. B. 6 Weitere Leistungen B. 6.1 Arbeit mit den Eltern/Sorgeberechtigten und Teilnahme an der Hilfeplanung Die gemeinsame Arbeit mit den Eltern/Sorgeberechtigten bzw. den Fachkräften der Jugendhilfe erweist sich als unverzichtbarer Bestandteil unseres Förderschulzentrums. Sie erfolgt dabei nach den jeweils individuellen Erfordernissen und umfasst alle organisatorischen und inhaltlichen Themen des schulischen Alltags. Regelmäßig finden Gespräche zwischen den Bezugscoachs und den Eltern/Sorgeberechtigten bzw. Bezugserziehern statt. Die Jugendlichen werden in alle Gespräche mit einbezogen. Im Bezug zur Wohngruppe spielen dabei die täglichen Morgenreflexionsrunden und die Resümeerunde am Nachmittag eine besondere Rolle. Über ein Pendelheft werden die Eltern/Sorgeberechtigten/Bezugserzieher täglich über die aktuellen Geschehnisse des Schulalltags informiert. Telefongespräche finden mit den Eltern/ externen Sorgeberechtigten und Bezugserziehern je nach Bedarf wöchentlich oder in einem festgelegten Abstand statt. Für die Lernenden in einer Jugendhilfemaßnahme erstellt der zuständige Bezugscoach halbjährlich einen aktuellen Schulentwicklungsbericht, der allen an der Hilfe Beteiligten zugeleitet wird und ein Bestandteil für deren Hilfeplan darstellt. An den Hilfeplangesprächen nimmt ein Mitarbeitender des Lernteams (in der Regel der Bezugscoach) teil. B. 6.2 Lehrstellenvermittlung Die zuständige Rehaberatung des Jobcenters besucht die Jahrgangsstufe 8 im Frühjahr des laufenden Schuljahres und führt erste Orientierungsgespräche mit den Lernenden. Spätestens im Herbst finden weitere klärende Gespräche zwischen den Beteiligten statt. Auch Termine für einen notwendigen Test (Feststellung der Ausbildungseignung) werden hierbei vereinbart. Im letzten Jahr der Schulzeit besteht ein intensiver Betreuungs- und Bewerbungskontakt mit dem Ziel, alle Absolventinnen und Absolventen in schulische oder berufliche Nachfolgeangebote zu vermitteln. Im Rahmen von „Berufspraxis erleben“ werden die Jugendlichen durch Übergangsbegleiter in der Berufswahl und Ausbildungszeit unterstützt. B. 6.3 Schüler-Café erstellt: geprüft: freigegeben: Revision: Martina Laube Christian Lippmann Michael Frankenstein 1.1 am: 19.12.13 am: 19.07.15 am: 30.07.15 vom: 30.07.15 Seite 15 von 35 Privates Förderschulzentrum Wendepunkt Bad Köstritz Eleonorenstr. 20a 07586 Bad Köstritz Tel. 036605 880-17 Fax 036605 880-34 [email protected] Konzept der privaten Förderschule am Jugendhilfezentrum Wendepunkt Bad Köstritz 16 Das Schüler-Café auf dem Gelände des Förderschulzentrums ist als Versorgungs- und Kommunikationszentrum ein wichtiger Bestandteil des Ganztagschulkonzeptes. Hier erfolgt durch eine pädagogische Fachkraft die Aufsicht der jungen Menschen in den Pausen, im Wesentlichen in den Frühstücks- und Mittagspausen sowie bereits vor Unterrichtsbeginn. Die Fachkraft ist gleichzeitig Ansprechpartner und Vertrauensperson für die Lernenden. Neben der Einnahme ihrer Mahlzeiten in gemütlicher Atmosphäre haben die Jugendlichen dort die Möglichkeit, ihre freie Zeit mit gemeinsamen Spielen (Tischkicker, Billard, Gesellschaftsspiele) oder mit Lesen zu verbringen. Das Angebot und die Atmosphäre des Schüler-Cafés tragen wesentlich dazu bei, dass sie ihren Schulalltag positiver erleben. Das Café dient zudem auch als Anlaufstelle für Lernende, die im Sinne einer spontanen Auszeit (Time-Out) aus dem Unterrichtsgeschehen benötigen. B. 6.4 Schulfeste Gemeinsames Feiern sowie Veranstaltungen als besondere Höhepunkte im Schulalltag sind Teil des pädagogischen Konzepts. Dazu gehören zum Beispiel das Sommerfest als „Tag der offenen Tür“ mit sportlichen Veranstaltungen, Fußball- und Dartturniere, ein schulinternes Sportfest sowie Sportfeste mit anderen Schulen. Auch die Ausgestaltung des Abschlusses eines Schuljahres oder eines Halbjahres soll für die jungen Menschen zu einem besonderen Ereignis werden. B. 7 Pädagogischer Ansatz Bei den Kindern und Jugendlichen, die zu uns kommen, wird der heilpädagogische Bedarf immer deutlicher. Was sie am meisten brauchen, ist Beziehung und Wertschätzung. Die Herausforderungen werden immer größer und die Probleme immer komplexer. Die klassischen Hilfsmittel von vor 15 Jahren greifen heute nicht mehr. Die Kinder und Jugendlichen haben oft schon eine lange Geschichte mit vielen negativen Erfahrungen und Erlebnissen hinter sich, wenn sie zu uns in Jugendhilfe oder in die Schule kommen. Wenn alles nicht greift, dann kommen sie oft als seelisch Gezeichnete in Krisensituationen in die stationäre Jugendhilfe. Eine große Bandbreite an individuellen Problemlagen, Belastungen und negativen Themen wie Gewalt, Delinquenz, Suchtmittelkonsum und psychiatrische Auffälligkeiten oder dissoziale Verhaltensweisen bringen die jungen Menschen schon mit in die stationäre Einrichtung der Jugendhilfe. Wir verstehen Verhaltensauffälligkeiten als eine Folge von verzerrter kognitiver Informationswahrnehmung und -verarbeitung mit Mangel an empathischen Fähigkeiten sowie dem Fehlen von entsprechenden situationsbezogenen Verhaltensalternativen bzw. als bewusste oder unbewusste Verweigerung, diese einzusetzen. Verhaltensauffälligkeiten werden von uns auch als Folge von Störungen im primären Beziehungserstellt: geprüft: freigegeben: Revision: Martina Laube Christian Lippmann Michael Frankenstein 1.1 am: 19.12.13 am: 19.07.15 am: 30.07.15 vom: 30.07.15 Seite 16 von 35 Privates Förderschulzentrum Wendepunkt Bad Köstritz Eleonorenstr. 20a 07586 Bad Köstritz Tel. 036605 880-17 Fax 036605 880-34 [email protected] Konzept der privaten Förderschule am Jugendhilfezentrum Wendepunkt Bad Köstritz 17 system oder durch den Verlust einer emotionalen Beziehung wahrgenommen. Betroffene Kinder/Jugendliche haben in der Regel ein negatives Bild von sich selbst und verfügen nicht über ausreichende soziale Kompetenzen und Verhaltensrepertoire, die ihrerseits wiederum zu einer Exklusion in der Gruppe Gleichaltriger oder zur Bildung von Subkulturen führen. Diesen Kindern und Jugendlichen sollen deshalb in besonderen Trainings soziale Kompetenzen vermittelt werden und die Möglichkeit erhalten, sie trainieren zu können. Konstruktive soziale Verhaltensweisen sind gerade für unsere Kinder und Jugendlichen Schlüsselkompetenzen auf dem Weg der Exklusion zur Inklusion in unsere Gesellschaft. Mit dem sozialen Kompetenztraining soll jungen Menschen die Möglichkeit geboten werden, verhaltensbedingte Inklusionshemmnisse abzubauen und zu überwinden. Die Ausgangslagen für das Gelingen einer Inklusion sind individuell sehr unterschiedlich und alles andere als homogen. Deshalb liegen auch die Herausforderungen für Individuum und Gesellschaft nicht immer gleich verteilt. Auf jeden Fall müssen die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen und die entsprechenden Hilfsangebote für das Gelingen einer Inklusion geschaffen werden. B. 8 Personal Die Mitarbeitenden an unserem Förderschulzentrum sind keine „Einzelkämpfer“ mehr, sondern arbeiten in einem multiprofessionellen Team. Jedes Lernteam wird von einem Coachingteam aus Lehrern, Sonderpädagogischen Fachkräften, Praxisanleitern und Erziehern (aus den Wohnbereichen) begleitet. Eine gute Ausbildung gemäß den fachlichen Standards bildet die solide Grundlage für die Arbeit der Mitarbeitenden. Über die Ausbildung hinaus ist ein hohes Maß an Sozialkompetenz für den Schulalltag erforderlich. Dazu gehören Eigenschaften wie: Flexibilität, Improvisationsgeschick, Toleranz, Teamfähigkeit, Kreativität, hohe Frustrationstoleranz, Authentizität sowie die Fähigkeit, konsequent zu handeln. Die sonderpädagogischen Fachkräfte gestalten das Schulleben maßgeblich mit. Sie stehen den Lernenden während des ganzen Schuljahres als Ansprechpartner zur Verfügung. Sie leiten Kurse und Projekte, betreuen die jungen Menschen parallel zum Unterricht, intervenieren in Krisensituationen, planen und gestalten Fördermaßnahmen und initiieren außerschulische Beratungsangebote. B. 9 Qualitätssicherung Mit Qualitätssicherung bezeichnen wir die Maßnahmen, die die Sicherung und Verbesserung der Qualität aller am Lernprozess Beteiligten beinhalten. Darüber hinaus umfasst sie die Gesamtheit der Eigenschaften und Merkmale unserer Einrichtung von Wohnen und Schule, die geeignet sind, die in Leistungsbeschreibung und Leitbild festgelegten Erfordernisse zu erfüllen und die gesetzlichen Vorgaben sowie die öffentlichen und persönlichen Interessen aller erstellt: geprüft: freigegeben: Revision: Martina Laube Christian Lippmann Michael Frankenstein 1.1 am: 19.12.13 am: 19.07.15 am: 30.07.15 vom: 30.07.15 Seite 17 von 35 Privates Förderschulzentrum Wendepunkt Bad Köstritz Eleonorenstr. 20a 07586 Bad Köstritz Tel. 036605 880-17 Fax 036605 880-34 [email protected] Konzept der privaten Förderschule am Jugendhilfezentrum Wendepunkt Bad Köstritz 18 an der Hilfe Beteiligten optimal umzusetzen. Die Aufrechterhaltung und Entwicklung von Qualität verstehen wir als einen ständigen Prozess der Leistungs-, Personal- und Organisationsentwicklung. Hierbei lassen wir uns unterstützen, begleiten und überprüfen von der „win2win gGmbH Gesellschaft für Prävention“, Oldenburg und des PARITÄTISCHEN Landesverbandes Thüringen, Neudietendorf. Für die inhaltliche und strukturelle Entwicklung und Evaluation des neuen Schulkonzeptes bildet die wöchentliche Dienstberatung aller Mitarbeitenden der Schule eine wichtige Plattform. Eine zentrale und nicht zu unterschätzende Rolle spielt hierbei auch das gemeinsame elektronisch gestützte Dokumentationssystem „moses“ von der Firma TIMELINE, das speziell für die Arbeit in der Jugendhilfe entwickelt wurde. Dieses System bietet die Möglichkeit der übergreifenden Dokumentation von Schule und Wohnen, sodass beide Bereiche jederzeit über die gleichen Informationen zu den Lernenden verfügen. B. 9.1 Fallbesprechung In regelmäßigen Abständen führen alle am schulischen Bildungs- und Erziehungsprozess eines Lernenden beteiligten Personen eine gemeinsame Fallbesprechung durch. B. 9.2 Supervision Das gesamte Team der Mitarbeitenden wird regelmäßig durch externe Supervisoren begleitet. Im Mittelpunkt stehen hierbei folgende Themen: - Reflexion der eigenen Tätigkeit Reflexion der Tätigkeit des Teams Reflexion der Arbeitsabläufe Reflexion des Verhältnisses zu den Kindern und Jugendlichen und zwar auf den unterschiedlichen Ebenen von Struktur, Prozess und Ergebnis unseres Handelns. B. 9.3 Fortbildung Alle Fachkräfte nehmen regelmäßig an internen und externen Fortbildungen, bis hin zur Aufnahme einer berufsbegleitenden Weiterbildung, teil. erstellt: geprüft: freigegeben: Revision: Martina Laube Christian Lippmann Michael Frankenstein 1.1 am: 19.12.13 am: 19.07.15 am: 30.07.15 vom: 30.07.15 Seite 18 von 35 Privates Förderschulzentrum Wendepunkt Bad Köstritz Eleonorenstr. 20a 07586 Bad Köstritz Tel. 036605 880-17 Fax 036605 880-34 [email protected] Konzept der privaten Förderschule am Jugendhilfezentrum Wendepunkt Bad Köstritz 19 B. 10 Kooperation In allen schulischen Fragen sind das Staatliche Schulamt Ostthüringen, die Regelschule Bad Köstritz und die Ostschule in Gera kompetente und verlässliche Kooperationspartner. Die Zusammenarbeit umfasst besonders den regelmäßigen fachlichen Austausch. Auch gemeinsamer Unternehmungen (z.B. Surf- und Skifreizeiten) auf der Ebene der Lernenden finden statt. Beides ist eine wichtige Basis für mögliche Rückführungen unserer Lernenden in den öffentlichen Schulbetrieb. B. 11 Ausstattung Für jedes Lern- und Coachingteam stehen mehrere Räume zur Verfügung: - 1 großer Unterrichtsraum 2 kleine Unterrichtsräume 1 Raum für das Coachingteam Darüber hinaus: - ein Fachraum für Naturwissenschaften - ein Computerkabinett, 6 PC-Arbeitsplätze - mehrere Werk- und Praxisräume - ein Ergotherapieraum - eine Turnhalle - ein Schüler-Café - Volleyball-Platz auf dem Schulhof - ein Kleinfeld für Fußball - ein Fitnessraum - eine Kletterwand - eine Hauswirtschaftsküche B. 12 Transport- und Versorgungsleistungen B. 12.1 Transportleistungen Im Rahmen der Kostenerstattung durch die Schulverwaltungsämter übernimmt der Träger die Schülerbeförderung. erstellt: geprüft: freigegeben: Revision: Martina Laube Christian Lippmann Michael Frankenstein 1.1 am: 19.12.13 am: 19.07.15 am: 30.07.15 vom: 30.07.15 Seite 19 von 35 Privates Förderschulzentrum Wendepunkt Bad Köstritz Eleonorenstr. 20a 07586 Bad Köstritz Tel. 036605 880-17 Fax 036605 880-34 [email protected] Konzept der privaten Förderschule am Jugendhilfezentrum Wendepunkt Bad Köstritz 20 B. 12.2 Speisenversorgung Der Träger bietet die Möglichkeit für eine kostenpflichtige Pausenversorgung sowie täglich eine warme Mittagsmahlzeit. Bad Köstritz Stand: 30. Juli 2015 Michael Frankenstein Geschäftsführer Martina Laube Schulleiterin Christian Lippmann Einrichtungsleiter erstellt: geprüft: freigegeben: Revision: Martina Laube Christian Lippmann Michael Frankenstein 1.1 am: 19.12.13 am: 19.07.15 am: 30.07.15 vom: 30.07.15 Seite 20 von 35 Privates Förderschulzentrum Wendepunkt Bad Köstritz Eleonorenstr. 20a 07586 Bad Köstritz Tel. 036605 880-17 Fax 036605 880-34 [email protected] Schulvertrag 1 Anlage 1 des Privaten Förderschulzentrums Wendepunkt Bad Köstritz Zwischen dem WENDEPUNKT e. V. in Eisenberg als Schulträger, vertreten durch die Schulleiterin Frau .................................................................................................................................................... und dem Schüler/der Schülerin .................................................................................................................................................... wohnhaft in .................................................................................................................................................... gesetzlich vertreten durch den Eltern/Sorgeberechtigten..................................................................................................... wohnhaft in .................................................................................................................................................... und bei Schüler/Schülerinnen mit Maßnahmen „Hilfe zur Erziehung“ den Personensorgeberechtigten (Erziehungspersonal) ...................................................................................................................... wird folgender Schulvertrag geschlossen: Präambel Das Private Förderschulzentrum WENDEPUNKT Bad Köstritz in 07586 Bad Köstritz ist eine staatlich anerkannte Ersatzschule in freier Trägerschaft und erteilt Unterricht auf der Grundlage des Thüringer Schulgesetzes. Ihr Ziel ist es, den Schülern nicht nur Wissen zu vermitteln und sie zur Selbstbestimmung, zu verantwortlichem Handeln und zum Dienst an der Gesellschaft zu qualifizieren, sondern darüber hinaus günstige Voraussetzungen für eine umfassende Entfaltung aller menschlichen Kräfte und die Pflege personaler Beziehungen zu schaffen. Der Zusammenarbeit zwischen Schule und Elternhaus kommt eine besondere Bedeutung zu, wobei die Wertschätzung der Familie ein besonderes gemeinsames Anliegen ist. erstellt: geprüft: freigegeben: Revision: Martina Laube Christian Lippmann Michael Frankenstein 1.1 am: 19.12.13 am: 19.07.15 am: 30.07.15 vom: 30.07.15 Seite 1 von 35 Privates Förderschulzentrum Wendepunkt Bad Köstritz Eleonorenstr. 20a 07586 Bad Köstritz Tel. 036605 880-17 Fax 036605 880-34 [email protected] Schulvertrag 2 §1 Rechtsstellung (1) Das Förderschulzentrum ist eine staatlich anerkannte Ersatzschule nach dem Privatschulgesetz und erteilt ihren Unterricht in Übereinstimmung mit den Grundlagen des Schulrechts in Thüringen. §2 Allgemeines (1) Der Schulträger nimmt ................................................................................................. ...................................................................................................................................... in die Förderschule auf. (a) Die Beschulung kann erfolgen: - Auf persönlichen Wunsch der Eltern/Sorgeberechtigten und einem aktuellen sonderpädagogischen Gutachtens. - Auf der Grundlage einer Zuweisung durch den schulpsychologischen Dienst. - Auf Empfehlung der abgebenden Schule mit aktuellen sonderpädagogischen Gutachten. §3 Verpflichtungen der Schule (1) (2) (3) (4) Der Schulträger sorgt für einen geordneten Schulbetrieb und bietet Voraussetzungen, die zum Erreichen des angestrebten Schulabschlusses erforderlich sind. Für Prüfungen gelten die bestehenden Regelungen des Freistaates Thüringen für die öffentlichen Schulen. Eine Gleichwertigkeit von Wissensvermittlung und Abgangsqualifikation im Verhältnis zu entsprechenden öffentlichen Schulen des Freistaates Thüringen wird sichergestellt. Der Schulträger stellt nur solche Lehrkräfte ein, die die Ziele der Schule anerkennen und bereit sind, in diesem Sinne zu unterrichten. Die Schule bietet in der Person des Klassenlehrers regelmäßige Informationen bzw. beratende Gespräche mit den Eltern/Sorgeberechtigten an. §4 Verpflichtungen des Schülers und der Eltern/Sorgeberechtigten (1) Der Schüler/die Schülerin ist verpflichtet, am verbindlich erteilten Unterricht sowie an den verpflichtenden Schulveranstaltungen teilzunehmen und die dazu ergangenen Vorschriften zu beachten. erstellt: geprüft: freigegeben: Revision: Martina Laube Christian Lippmann Michael Frankenstein 1.1 am: 19.12.13 am: 19.07.15 am: 30.07.15 vom: 30.07.15 Seite 2 von 35 Privates Förderschulzentrum Wendepunkt Bad Köstritz Eleonorenstr. 20a 07586 Bad Köstritz Tel. 036605 880-17 Fax 036605 880-34 [email protected] Schulvertrag 3 (2) (3) (4) (5) (6) (7) Der Schüler/die Schülerin und die Eltern/Sorgeberechtigten sind dem Bildungs- und Erziehungsziel der Schule sowie ihrem pädagogischen Konzept einschließlich der daraus resultierenden Maßnahmen der Schulleitung in besonderer Weise verpflichtet. Es besteht Mitwirkungspflicht für Schüler und Eltern. Der Schüler/die Schülerin hat die Hausordnung in der von der Schule festgelegten Fassung zu beachten, die auch Bestandteil dieses Vertrages ist. Das gleiche gilt für allgemeine Übungen des Schulbetriebes, die von der Schulleitung jederzeit an neue Gegebenheiten angepasst werden können. Die Eltern/Sorgeberechtigten, der Schüler/die Schülerin, der Schulträger und die LehrerInnen verpflichten sich gemeinsam die Erziehungs- und Bildungsarbeit der Schule zum Erfolg zu führen. Der Schüler/die Schülerin die Eltern/Sorgeberechtigten verpflichten sich bei Schulversäumnissen wegen Krankheit oder anderen unvorhergesehenen Fällen die Schule unverzüglich unter Angabe von Gründen zu verständigen. Über Anträge auf Beurlaubung aus wichtigem Grund entscheidet bei 3 Tagen der Klassenleiter, bei mehr als 3 Tagen im Schuljahr der Schulleiter. Die Anträge sind mindestens 14 Tage vorher zu stellen. Die Eltern/Sorgeberechtigten, der Schüler/die Schülerin wurden darüber informiert, dass bei einer Fehlzeit von 30 % vom gesamten Unterricht eine Versetzung in die nächste Klasse nicht möglich ist bzw. nur ein Abgangszeugnis erreicht werden kann. Fehlzeiten sind die Summe aller entschuldigten (z.B. bei Krankheit, Gerichtstermine) und unentschuldigten (z.B. zu spät oder gar nicht zum Unterricht kommen) Zeiten, die der Schüler /die Schülerin den Unterricht versäumt. §5 Versicherung und Haftung (1) (2) (3) (4) Die Haftung des Schulträgers für Personen und Sachschäden richtet sich nach den gesetzlichen Bestimmungen. Schüler sind nach den Bestimmungen der gesetzlichen Unfallversicherung der Verwaltung der Berufsgenossenschaft - Körperschaft des öffentlichen Rechts gegen Schulunfälle (Unfälle im Schulbetrieb und auf dem Schulweg) versichert. Eine Haftung für das Abhandenkommen oder Beschädigung abgestellter Fahrräder, Motorräder oder Kfz sowie für Geld und sonstige Wertgegenstände, die nicht in besonderer Verwahrung genommen werden, übernimmt der Träger nicht. Eltern/Sorgeberechtigte haften neben den Schülern für die von Ihnen verursachten Personen- und Sachschäden nach den Vorschriften des bgl. Rechts. Der Schulträger hat keine Haftpflichtversicherung. Den Erziehungsberechtigten wird empfohlen, eine solche Versicherung selbst abzuschließen. erstellt: geprüft: freigegeben: Revision: Martina Laube Christian Lippmann Michael Frankenstein 1.1 am: 19.12.13 am: 19.07.15 am: 30.07.15 vom: 30.07.15 Seite 3 von 35 Privates Förderschulzentrum Wendepunkt Bad Köstritz Eleonorenstr. 20a 07586 Bad Köstritz Tel. 036605 880-17 Fax 036605 880-34 [email protected] Schulvertrag 4 §6 Beendigung der Ausbildung (1) Der Schulvertrag endet: 1. Mit der Entlassung des Schülers/der Schülerin bei Erreichen des Schulabschlusses bzw. bei Erreichen Pflichtschuljahre oder wenn der weitere Besuch der Schule aus schulrechtlichen Gründen nicht mehr möglich ist. 2. Wenn der Schulträger die Trägerschaft aufgibt bzw. den Schulbetrieb einstellt. §7 Kündigung (1) Während der Dauer der Schulzeit ist eine Kündigung des Vertrages unter nachfolgenden Bedingungen möglich: (a) Durch den Schulträger bei Vorliegen wichtiger Gründe ohne Einhaltung einer Kündigungsfrist. Wichtige Gründe sind u.a.: - Nachträgliches Bekanntwerden fehlender Voraussetzungen, die für die Aufnahme entscheidend sind. - Schwerwiegende Verstöße des Schülers/ der Schülerin gegen die Hausordnung, die eine vertrauensvolle Zusammenarbeit unmöglich machen. (b) Durch den Schüler/die Schülerin, Eltern/Sorgeberechtigten mit einer Kündigungsfrist von 3 Monaten. §8 Schlussbestimmungen (1) (2) Änderungen zu diesem Vertrag sind nur im gegenseitigen Einvernehmen möglich und bedürfen zu ihrer Rechtsgültigkeit der Schriftform. Die rechtsgeschäftliche Vertretung des Schulträgers liegt in der ausschließlichen Zuständigkeit des WENDEPUNKT e. V. Bad Köstritz,.............................. ................................................... Schüler/ Schülerin ................................................. Eltern/Sorgeberechtigter .................................................. Personensorgeberechtigter .................................................. Schulleiterin erstellt: geprüft: freigegeben: Revision: Martina Laube Christian Lippmann Michael Frankenstein 1.1 am: 19.12.13 am: 19.07.15 am: 30.07.15 vom: 30.07.15 Seite 4 von 35 Privates Förderschulzentrum Wendepunkt Bad Köstritz Eleonorenstr. 20a 07586 Bad Köstritz Tel. 036605 880-17 Fax 036605 880-34 [email protected] Hausordnung Schule 1 Anlage 2 Die Hausordnung regelt das gegenseitige Verhalten während des Schulbetriebes. Sie soll helfen, ein erfolgreiches Lernen und Arbeiten für alle Schüler zu ermöglichen. Darüber hinaus soll sie auch dazu beitragen, Unfälle zu vermeiden, den Sachwert des Gebäudes und der Einrichtung zu erhalten und eine sinnvolle Nutzung der Räumlichkeiten sicherzustellen. 1. Zeiten Die Schulzeit beginnt Mo. – Fr. um 8:00 Uhr Mo – Do. 16:00 Uhr, Fr. 12:00 Uhr. Das Schulgebäude ist von 7:30 Uhr bis 15 Minuten nach Unterrichtsschluss geöffnet. Das Schülercafe ist in der Regel ab 7:30 Uhr bis zum Schulbeginn und in den Pausen geöffnet. und endet: 2. Pausenregelungen Die großen Pausen dienen der Entspannung zwischen den Unterrichtsblöcken sowie der Einnahme von Frühstück und Mittagessen. Während der Mittagspause ist der Speiseraum zur Einnahme der Mittagsmahlzeit geöffnet. 3. Aufsicht Vom Eintreffen der Schüler auf dem Schulgelände vor Unterrichtsbeginn bis zum Verlassen des Schulgeländes nach Unterrichtsschluss sind die Aufsichten durch Pädagogen geregelt. 4. Notfälle Im Schulgebäude sowie in der Turnhalle sind Erste-Hilfe-Schränke vorhanden. Ein rücksichtsvolles Verhalten ist notwendig, damit Unfälle vermieden werden können. Bei Notfällen ist das pädagogische Personal sofort zu informieren. Dies gilt auch bei Feuer. Dabei muss Evakuierungsordnung beachtet werden. 5. Rauchen/Alkohol/ Drogen Das Rauchen sowie der Konsum von Alkohol und Drogen sind für alle Personen in den Schulräumen nicht gestattet. Schülerinnen und Schüler ab 16 Jahren dürfen auf dem Schulgelände ausschließlich an den festgelegten Plätzen und zu den festgelegten Zeiten rauchen Der Besitz und Genuss von Alkohol und Drogen ist auf dem gesamten Schulgelände einschließlich des Schulgebäudes nicht gestattet. Erfolgter Alkohol- und/oder Drogenkonsum hat den sofortigen Schulausschluss zur Folge. Es erfolgt eine Mitteilung an die Eltern. Jugendliche (externe) unter 14 Jahren werden von der erstellt: geprüft: freigegeben: Revision: Martina Laube Christian Lippmann Michael Frankenstein 1.1 am: 19.12.13 am: 19.07.15 am: 30.07.15 vom: 30.07.15 Seite 1 von 35 Privates Förderschulzentrum Wendepunkt Bad Köstritz Eleonorenstr. 20a 07586 Bad Köstritz Tel. 036605 880-17 Fax 036605 880-34 [email protected] Hausordnung Schule 2 Schule bis zum Schulschluss betreut. Jugendliche ab 14 Jahren werden vom Schulgelände verwiesen. Heimjugendliche werden von der Wohngruppe betreut. 6. Schulische Veranstaltungen Die Teilnahme an ordentlichen und außerordentlichen schulischen Veranstaltungen ist für alle Schüler verbindlich. 7. Gewalt/Diebstahl und Erpressung Körperliche Gewalt und verbale Androhung von Gewalt, Diebstahl und Erpressung haben eine Anzeige der Schulleitung bei der Polizei zur Folge. Es wird Strafantrag gestellt. Es erfolgt eine pädagogische Maßnahme der Schule. Pädagogische Maßnahmen können u.a. gemeinsame Aussprachen und ein vorübergehender Schulausschluss o.ä. sein 8. Verfassungsfeindliche und menschenverachtende Parolen Die Verbreitung und Proklamation von verfassungsfeindlichen und menschenverachtenden Parolen, Symbolen, Videos, Kassetten, CDs, CD-Rom`s, Disketten und ähnlichem sind verboten. Das Tragen von Kleidungsstücken mit Symbolen und Texten und/oder symbolträchtige Kleidungsstücke (z.B. Springerstiefel) sind nicht erlaubt. Schüler werden vom Unterricht zum Umziehen beurlaubt und können ohne diese Kleidungsstücke anschließend wieder am Unterricht teilnehmen. Das Tragen von Schuhwerk mit Stahlkappen ist ausschließlich zum Arbeitsschutz im Praxisunterricht gestattet. 9. Technische Geräte Das Benutzen von Handys im Schulgebäude ist nicht erlaubt. Mitgebrachte Handys müssen während des Unterrichtes ausgeschaltet sein oder werden im Lehrerzimmer verwahrt. Das Benutzen von Walk- u. Diskmans während des Unterrichts ist nur mit Genehmigung des Lehrers erlaubt. Gameboys dürfen nur in den Pausen benutzt werden. Das Mitbringen weiterer technischer Geräte ist verboten. 10. Verlust, Beschädigung und Diebstahl Für Verlust, Beschädigung oder Diebstahl mitgebrachter Wertgegenstände und technischer Geräte übernimmt die Schule keine Haftung. 11. Essen und Trinken Essen und Trinken ist in der Turnhalle und den Fachräumen nicht gestattet. Es ist nicht gestattet, Glasflaschen mitzubringen. erstellt: geprüft: freigegeben: Revision: Martina Laube Christian Lippmann Michael Frankenstein 1.1 am: 19.12.13 am: 19.07.15 am: 30.07.15 vom: 30.07.15 Seite 2 von 35 Privates Förderschulzentrum Wendepunkt Bad Köstritz Eleonorenstr. 20a 07586 Bad Köstritz Tel. 036605 880-17 Fax 036605 880-34 [email protected] Hausordnung Schule 3 12. Waffen und waffenähnliche Gegenstände Der Besitz von Hieb-, Stich- und Schusswaffen bzw. waffenähnlichen Gegenständen ist verboten. Bei Zuwiderhandlungen werden derartige Gegenstände von der Schulleitung eingezogen, ggf. wird die Polizei benachrichtigt. 13. Praxisunterricht Der Praxisunterricht wird durch eine besondere Werkstattordnung geregelt. Bad Köstritz, 01.08.2013 erstellt: geprüft: freigegeben: Revision: Martina Laube Christian Lippmann Michael Frankenstein 1.1 am: 19.12.13 am: 19.07.15 am: 30.07.15 vom: 30.07.15 Seite 3 von 35 Privates Förderschulzentrum Wendepunkt Bad Köstritz Eleonorenstr. 20a 07586 Bad Köstritz Tel. 036605 880-17 Fax 036605 880-34 [email protected] 6 Grundprinzipien 1 Anlage 3 1. Jedes Ding gehört an seinen Ort - Nach der Arbeit ist vor der Arbeit: Arbeitsplatz wird aufgeräumt, Materialien geordnet und versorgt. - Ich trage aktiv dazu bei, dass Räume und Garderoben nach der Benutzung aufgeräumt und Tische gereinigt werden. - Ich sorge mit dafür, dass die Umgebung der Häuser und die Wege dazwischen frei von Abfall sind. Ich werfe nichts auf den Boden. - Computer sind Arbeitsgeräte und keine Spielzeuge. Entsprechend gehören sie in die Arbeitsräume. Und entsprechend werden sie gebraucht. 2. Respekt ist unser Markenzeichen - Ich halte mich daran, dass eine Person spricht. Ich höre zu und lasse andere ausreden. Ich halte Distanz, wenn andere sich unterhalten wollen. - Mit Einrichtungen und Gegenständen gehe ich sorgsam um. Falls ich einen Schaden verursache oder daran beteiligt bin, melde ich den Vorfall und fülle ein Schadenprotokoll aus. - Damit wir in Ruhe arbeiten können, trage ich aktiv zur Flüsterkultur bei und vermeide es, in den Lernarrangements Störungen zu verursachen. - In den Häusern trage ich keine Mützen. Ebenso wenig trage ich aufreizende Kleidung und solche mit destruktiven Bildern oder Sprüchen. - Ich bin auch mir gegenüber respektvoll: Ich pflege mich, dusche täglich, ziehe mich sauber an und ernähre mich gesund. 3. Ich unterscheide zwischen Mein und Dein - Ich nehme niemandem etwas weg. Wenn ich etwas brauche, dann frage ich und sage „bitte“ und dann „danke“. - Die Arbeitsplätze und -materialien der anderen sind für mich tabu. - Es ist mir klar, dass Entwendungen zum Gebrauch oder Diebstähle entsprechende Sanktionen nach sich ziehen. 4. Ich halte Vereinbarungen ein - Ich halte Vereinbarungen und Regeln ein. Andernfalls bin ich bereit, Verpasstes in geeigneter Form nachzuholen. - Ziele und Aufträge stellen für mich eine Verpflichtung dar. Wenn sich zeigen sollte, dass ich es nicht schaffe, nehme ich rechtzeitig mit dem verantwortlichen Coach Kontakt auf. erstellt: geprüft: freigegeben: Revision: Martina Laube Christian Lippmann Michael Frankenstein 1.1 am: 19.12.13 am: 19.07.15 am: 30.07.15 vom: 30.07.15 Seite 1 von 35 Privates Förderschulzentrum Wendepunkt Bad Köstritz Eleonorenstr. 20a 07586 Bad Köstritz Tel. 036605 880-17 Fax 036605 880-34 [email protected] 6 Grundprinzipien 2 - - Ich weiß, es gibt auch ungeschriebene Anstandsregeln. Sie betreffen zum Beispiel das Verhalten in den Fahrzeugen, auf dem Gelände oder auf dem Weg von und zur Schule. Ich zeige auch in solchen Situationen ein positives Verhalten. Als Raucher halte ich mich an die festgelegten Orte und Zeiten und rauche nur dort und dann. 5. Ich richte mich nach der Zeit und nutzen sie - Beginnen heißt bereit sein: Ich bin pünktlich – also mindestens fünf Minuten früher als unbedingt nötig – zur Stelle. - Ich bin nicht nur pünktlich, ich bin auch innerlich präsent. Das heißt: Ich nutze die Zeit, um aktiv und konstruktiv an den Lernarrangements teilzunehmen. - Handys (alle Geräte, mit denen man kommunizieren kann) werden von mir weder in der Schule noch bei Mahlzeiten oder Gemeinschaftsveranstaltungen genutzt. 6. Ich sorge für Sicherheit und Fairness - Alle Sicherheitseinrichtungen (Brandmeldeanlagen, Feuerlöscher, etc.) sind tabu. Ich lasse die Finger davon – es sei denn, es handelt sich um einen Notfall. - Ich nehme keinerlei Waffen mit in die Einrichtung. Das gilt auch für andere Gegenstände, die in irgendeiner Weise die Sicherheit gefährden könnten. - Ich halte mich an die Bestimmungen der Straßenverkehrsordnung. Zudem trage ich einen Helm beim Wintersport, Radfahren und Skaten. - Aus Sicherheitsgründen setze ich mich nicht auf Balkonbrüstungen oder Fenstersimse und steige nicht auf Dächer. - Meine Ausrüstung (Kleider, Schuhe, Material) ist stets den Anforderungen des Anlasses angepasst. Ich respektiere entsprechenden Anweisungen der Verantwortlichen. - Die Aufbewahrung und die Einnahme von Medikamenten aller Art spreche ich mit den Verantwortlichen ab. Bad Köstritz, 01.08.2013 __________________________ Schülerin/Schüler ___________________________ Eltern/ Sorgeberechtigter __________________________ Personensorgeberechtigter ___________________________ Schulleiterin erstellt: geprüft: freigegeben: Revision: Martina Laube Christian Lippmann Michael Frankenstein 1.1 am: 19.12.13 am: 19.07.15 am: 30.07.15 vom: 30.07.15 Seite 2 von 35
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