Valerija Podrzavnik Übersetzen: Slowenisch, Englisch University of New Mexico (UNM), SS 2008 Erfahrungsbericht Ich habe im Sommersemester 2008 an der Universität von New Mexico in Albuquerque studiert und kann nur bestätigen, was bereits so viele Kollegen vor mir beteuerten: Die letzten Monate waren wahrscheinlich die besten und ereignisreichsten meines Lebens: Ich habe im vergangenen Semester nicht nur sehr viele nette Leute kennen gelernt und einen Einblick in die amerikanische Kultur bekommen, sondern bin auch ziemlich viel gereist und habe sehr viel erlebt. Bevor ich mich dafür entschlossen habe, ein Semester lang in den USA zu studieren, hatte ich ein paar Bedenken, dass einerseits das Semester ziemlich teuer werden könnte, und ich andererseits damit auch Zeit verlieren würde. Aber ich bin wirklich sehr, sehr froh, dass ich es schließlich doch gemacht habe und kann es einfach nur weiterempfehlen. Ich werde versuchen euch mit diesem Bericht ein paar Tipps bezüglich Ankunft, Unterbringung, Kurse usw. zu geben. Falls ich etwas vergessen haben sollte und ihr noch Fragen habt, stehe euch gerne unter meiner E-Mail-Adresse [email protected] zur Verfügung! Ankunft und Abholung Man liest in Erfahrungsberichten immer wieder, dass man den Flug rechtzeitig buchen soll. Man sollte es wirklich machen, aber leider ist das halt nicht immer möglich. Ich habe meinen Flug relativ spät gebucht (im September und im Dezember bin ich dann geflogen), weil ich lange nicht gewusst habe, ob ich den Platz bekommen werde oder nicht (habe mich erst für die Nachfrist beworben). Ich würde euch raten, dass ihr die Preise der Tickets der verschiedenen Reisebüros bzw. Fluggesellschaften vergleicht und dann das beste Angebot wählt. Ihr werdet höchst wahrscheinlich auch umsteigen müssen, und da würde ich euch raten, euch genug Zeit zum Umsteigen zu lassen, weil die meisten Flüge dann doch 1 Verspätung haben. Dann habt ihr keinen unnötigen Stress. Ich habe mein Ticket bei STA Travel gekauft, wo ich auch meine Versicherung abgeschlossen habe. Ich musste meine Versicherung zum Glück nicht in Anspruch nehmen, kann also nicht viel darüber sagen, aber ich war wirklich zufrieden mit meinem Flug. Ihr könnt auch von der UNM eine Versicherung kaufen. Ich weiß leider nicht, was billiger ist, glaube aber nicht, dass der Unterschied so groß ist. Unterbringung Ich würde euch auf jeden Fall raten, dass ihr off-campus wohnt. Es ist einfach besser: Es ist viel billiger und die Regeln am Campus (vor allem was den Alkoholkonsum betrifft) sind dann doch ziemlich streng. Man wohnt dann zwar ein bisschen weiter weg von der Uni, aber das ist dann auch nicht wirklich schlimm. Ich brauchte zum Beispiel nicht einmal 10 Minuten mit dem Rad zur Uni. Und Leute lernt man als Austauschstudent wirklich extrem schnell kennen. Ich habe in Albuquerque das Zimmer von einer Bekannten übernommen, die ein Semester davor an der UNM studiert hatte. Die Miete war auch O.K.: Mein Zimmer kostete $300 (inkl. Internet), die meisten zahlten aber so zwischen $350 und $400. Bin auch wirklich sehr froh darüber, dass ich das Zimmer übernehmen konnte, weil ich mir so ganz viel Zeit und voll allem Stress erspart habe. Man kann natürlich was vor Ort finden, ich würde euch aber trotzdem raten zu versuchen bereits im Vorfeld was zu finden. Ihr könnt diesbezüglich das OIPS (sozusagen das amerikanische BIB) kontaktieren, die Team euch auch bei anderen Fragen gerne weiterhelfen wird. Es ist sehr wichtig, dass ihr, bevor ihr in die USA fliegt, eine Adresse in den Staaten habt. Wenn ihr noch kein Zimmer gefunden habt, könnt ihr auch die Adresse des Hostels oder der Familie, bei der ihr in den ersten Tagen bleiben werdet, angeben. Das ist deshalb so wichtig, weil ihr bereits am Flughafen danach gefragt werdet und es zu Komplikationen kommen kann, falls ihr keine amerikanische Adresse habt. Kurse Die Kurse an amerikanischen Unis sind auch ganz anders als an den österreichischen: Man muss viel mehr lesen und auch ziemlich viele Papers schreiben. Das war eigentlich sehr gut für mein Englisch. Ich war dann aber trotzdem froh, dass ich keine Literatur-Kurse belegt habe, weil die noch arbeitsaufwendiger sind als die »normalen« Kurse. Sonst haben mir die 2 Kurse einfach super gefallen, weil sie sehr spannend gestaltet waren und weil man dann in der Stunde auch immer über alles diskutiert hat. Meine Professorinnen waren auch extrem nett und hilfsbereit. Und sonst finden die meisten Kurse mindestens zweimal die Woche statt. Ich würde euch raten auch Kurse, die mit New Mexico zu tun haben, zu belegen (z.B. Spanisch, Native Americans und Chicano Studies). Ich habe folgende Kurse belegt (habe mir alle Kurse als freies Wahlfach anrechnen lassen): Introduction to American Studies (Dr. Kyle Fiore) Der Kurs hat mir zwar ganz gut gefallen, weil man einen Überblick über das sehr weite Feld der American Studies bekam; doch was mich zum Teil sehr störte, war, dass der Kurs vor allem am Anfang des Semesters nicht sehr gut organisiert war. Unsere Professorin teilte uns fast jede Woche einen neuen »Syllabus« (Plan) aus und änderte das Programm ziemlich oft. Das war ein bisschen irritierend. Wir hatten aber ganz viele Gastredner, die über ihr jeweiliges Fachgebiet einen Vortrag hielten und das war wirklich sehr interessant. Intercultural Communication (Dr. Patricia Covarubbias) Wenn euch Kulturen und das Vermitteln zwischen Kulturen interessieren, dann wird euch der Kurs gefallen. Man muss aber ein paar wirklich umfangreiche Papers schreiben und an einem größeren Projekt arbeiten. Sollte euch das aber nicht wirklich interessiert, würde ich euch davon abraten, weil der Kurs, wie gesagt, doch ziemlich arbeitsintensiv ist. Nonverbal Communication (Hannah Oliha, MA) Dieser Kurs hat mir eigentlich am besten gefallen. Das Thema an sich fand ich schon voll super, und dann hat die Hannah den Kurs auch sehr interessant und lustig gestaltet. Wir haben nicht nur viel über nonverbale Kommunikation gelernt, sondern auch darüber, wie die Rasse und das Geschlecht in der amerikanischen Gesellschaft wahrgenommen werden. Approaches to Languages and Cultures (Dr. Tanya Ivanova) Dieser Kurs war auch ziemlich interessant, weil man einen Einblick in die verschiedenen Sprachenfamilien und Kulturen bekam, zum Teil wurde dann aber doch ziemlich viel verallgemeinert (»die XX sind alle so und nicht anders«) und ich mag das überhaupt nicht. Aber sonst war der Kurs eigentlich ganz in Ordnung und die Professorin war auch sehr nett. 3 Allgemeine Tipps: Es wäre ganz super, wenn ihr euch ein Fahrrad kaufen würdet, weil es wirklich praktisch ist und man es dann kurz vor der Abreise auch wieder verkaufen kann. Man kommt zwar zu Fuß oder mit dem Bus auch überall hin, aber mit dem Rad ist man dann, glaube ich, doch schneller unterwegs. Der Bus ist für UNM-Studierende gratis. Man muss sich halt der Tatsache bewusst sein, dass fast jeder Amerikaner ein eigenes Auto hat, es fahren also eher arme Leute mit dem Bus. Ab und zu wird man dann vielleicht auch komisch angeschaut und angesprochen, das sollte man aber einfach ignorieren. Wir hatten das Glück, dass der Dollarkurs sehr günstig für uns stand. Ich bin auch gereist, was ich übrigens nur weiterempfehlen kann, und das hat dann auch ziemlich viel gekostet. Ein paar meiner Freunde haben auch gearbeitet. Man kann leicht einen Job on-campus finden. Wenn ihr aber nur für ein Semester geht, würde ich euch aber davon abraten, weil die Zeit einfach viel zu schnell vergeht und es sich nicht wirklich auszahlt. Ich habe in einem Erfahrungsbericht gelesen, dass es hilft, wenn man sich mit anderen Studierenden, die auch auf Austausch gehen, zusammentut. Ich kann das nur bestätigen. Ihr könntet zusammen was trinken gehen und alles besprechen und vielleicht sogar die unzähligen Formulare zusammen ausfüllen. Versucht euch für die Kurse, die ihr gerne belegen möchtet, bereits von zu Hause aus über das Online-System der Uni anzumelden, da viele Kurse sehr schnell voll sind und dann automatisch geschlossen werden. Aber keine Panik: Falls ihr nicht reinkommt, könnt ihr mittels der so genannten Yellow Cards auch in überfüllte und auch in schon geschlossene Kurse reinkommen. Abschließend möchte ich nochmal betonen, dass mir das Semester in New Mexico wirklich super gefallen hat. Wie gesagt, könnt ihr mich bei eventuellen Fragen gerne jederzeit kontaktieren. Valerija 4
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