Mit schrägen Ansichten von einem Projekt zum nächsten

Region kultuR
Zwischen Klassik
und Electronica
Chur. – In der Churer Kulturbar
«Werkstatt» tritt morgen Mittwoch, 11.April, um 20 Uhr die
Band A Winged Victory For The Sullen auf. Die Gruppe besteht aus
den beiden amerikanischen Musikern Dustin O’Halloran und Adam
Wiltzie. Unterstützt von drei Streichern lässt das Duo laut einer Mitteilung harmonische und melancholische Traumlandschaften und
minimalistische Melodien voller
Schönheit entstehen. (so)
Weitere informationen im internet unter
www.werkstattchur.ch.
Theater 58 tritt
in Landquart auf
Landquart. – Im katholischen Pfarreizentrum in Landquart zeigt die
Gruppe Theater 58 am Donnerstag,
12.April, um 19.30 Uhr das Stück
«Das Kind von Noah» von Eric
Emmanuel Schmitt. Die Geschichte des siebenjährigen jüdischen
Jungen, der die Zeit der deutschen
Besatzung in Frankreich erlebt,
setzt laut einer Mitteilung das Versöhnungswerk des Autors fort, der
mit Büchern wie «Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran»
und «Oscar und die Dame in Rosa»
Welterfolge erzielte. (so)
Brass‘n’Jazz laden
zu drei Konzerten
Chur/Vignogn/Trun. – Die Bündner Formation Brass‘n’Jazz gibt am
kommenden Freitag ein Konzert in
Chur. Einen Tag darauf steht ein
Konzert in Vignogn auf dem Programm, und am 21.April lädt die
Gruppe nach Trun. Brass‘n’Jazz besteht aus Mitgliedern der Band
Clamür sowie der Societad da musica Vignogn. Präsentiert werden
eigens in Auftrag gegebene Arrangements von Songs aus den Bereichen Pop, Rock und Jazz. (so)
Konzerte: Freitag, 13. April, Titthof,
Chur; Samstag, 14. April, Sentupada, Vignogn; Samstag, 21. April, Sala da cultura, Trun. Jeweils um 20.15 Uhr.
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rungen besuchen, falls sie das festgelegte Zutrittsalter nicht um
mehr als 2 Jahre unterschreiten. Die Verantwortung für die Ein­
haltung der Altersbestimmungen liegt bei der Begleitperson.
Die SüDoStScHWeiz | DienSTAg, 10. APRil 2012
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Mit schrägen Ansichten von
einem Projekt zum nächsten
In der Galerie Crameri in
Chur stellt Rudolf Stüssi derzeit seine neuen Bilder aus.
Daneben verfolgt der Bündner
Künstler etliche weitere Projekte. Geplant sind unter anderem
ein Kinderbuch und ein
Kunstkalender.
Von Valerio gerstlauer
Chur/Lenzerheide. – Die Welt scheint
aus den Fugen geraten zu sein.Wie Käse in der Sonne «schmelzen» Rudolf
Stüssis Gebäude, drohen zu implodieren oder umzustürzen. Dabei ist der
Heidner Künstler überzeugt, dass seine Gemälde näher an unsere Sinneseindrücke herankommen, als wenn er
seine Motive mit geraden Linien wiedergeben würde. «Der Mensch nimmt
keine Geraden wahr – unsere Wahrnehmung der Realität ist anders.»
Noch bis kommenden Samstag
zeigt Stüssi seine neuen Ölbilder und
Aquarelle in der Churer Galerie Crameri. Darunter befinden sich vor allem Ansichten der Stadt Chur, aber
auch solche von Bündner Dörfern wie
Arosa und Disentis. Zudem sind einige wenige Porträts sowie figürliche
Darstellungen zu sehen. Die Galerie
Crameri vertritt Stüssi bereits seit
1994, ihm widmet sie nun nach 2009
eine zweite Einzelausstellung. In seinen neuen Bildwelten arbeite er intensiver als früher mit dem Kontrast
von Licht und Schatten, erklärt Stüssi.
«Ich male gerne Nachtbilder, denn in
der Nacht verändern sich die Formen
stärker.» Schatten und Nachtszenen
hätten eine ähnliche Wirkung.
Sämtliche Werke entstanden in diesem und im vergangenen Jahr – in einem Zeitraum, in dem Stüssi wieder
einmal länger im Kanton weilte. Einen
zweiten Wohnsitz neben jenem auf der
Lenzerheide hat der schweizerisch-kanadische Doppelbürger nämlich in Toronto, wo er ebenfalls des Öfteren ausstellt und während vieler Jahre in der
Trickfilmbranche tätig war.
Fünf Ausstellungen stehen an
Nach der Schau bei Crameri warten
auf Stüssi gleich fünf weitere Einzel-
«Fliessende» Bergwelt: Seine neuen Bilder mit Bündner Motiven zeigt der Künstler Rudolf Stüssi noch bis Samstag in der
Churer galerie Crameri.
Bild Yanik Bürkli
und
Gruppenausstellungen
im
deutschsprachigen Raum, an denen
ebenfalls Bilder mit Motiven der jeweiligen Orte gezeigt werden. Diese Expositionen finden zwischen diesem
Monat und Ende August in Berlin, in
Hall im Tirol sowie in Küssnacht im
Kanton Schwyz statt. In Berlin veranstaltet zum einen die Galerie Taube eine Einzelausstellung, zum anderen
zeigt Stüssy seine Werke im Rahmen
zweier Gruppenausstellungen im Roten Rathaus und im Landesarchiv.
Bereits abgeschlossen hat Stüssy die
Arbeit an Bildern für einen Kunstkalender, der demnächst erscheinen
soll und mit der Unterstützung von
Galerist Arnold Crameri entsteht. Der
Kalender für das Jahr 2013 wird ausschliesslich Bilder beinhalten, auf denen Ansichten aus Graubünden festgehalten sind. Eigentlich habe er darauf achten wollen, dass der Kalender
nicht im selben Jahr erscheine, in dem
auch der Obersaxer Künstler Rudolf
Mirer einen solchen veröffentliche, erzählt Stüssi. Man habe dann aber zu
spät erfahren, dass Mirer ebenfalls einen Kalender für 2013 plane.
Kinderbuch mit Silvio Huonder
Zu den Projekten, die Stüssi in diesem
Jahr verfolgt, gehört des Weiteren die
Edition des Kinderbuchs «Feuerlili».
Für das im Herbst erscheinende Werk
suchte der Maler die Kooperation mit
dem aus Graubünden stammenden
und bei Berlin lebenden Schriftsteller
Silvio Huonder. Dieser wird die Texte
für das Kinderbuch beisteuern. Er
selbst habe zunächst ein Bilderbuch
über einen Mordfall publizieren wollen, erzählt Stüssi. Huonder sei dann
aber auf die Idee gekommen, die Geschichte von Feuerlili, die bereits vor
15 Jahren als Hörspiel erschienen sei,
zu adaptieren. Im Zentrum der Kinderbuch-Geschichte steht ein kleines Feuer, das seine Freiheit sucht, dabei viele
Abenteuer erlebt, aber auch einigen
Schaden anrichtet.
Noch in der Schwebe befindet sich
die Realisierung einer Stüssi-Monografie, in der die Arbeiten der vergangenen 13 Jahre dokumentiert werden
sollen. Finanziell stehe dieses Projekt
auf tönernen Füssen, gesteht Stüssi.
Auch sei er noch auf der Suche nach
jemandem, der die Texte verfasse.Womöglich ergebe sich aber eine Zusammenarbeit mit Autor Arno Camenisch. Gute Aussichten bestehen auf
ein Vorwort des Churer Künstlers
Hansruedi Giger – mit ihm ist Stüssi
freundschaftlich verbunden.
«Rudolf Stüssi – Schräglage». Bis Samstag,
14. April. galerie Crameri, Regierungsplatz
40, Chur.
Parzival begibt sich auf die Suche nach Gott
Im «Marsöl»-Saal in Chur
findet am Donnerstag die
Premiere des Stücks «Parzivals
Projekt» statt. Es ist die erste
Produktion des Vereins Junges
Theater Graubünden.
Chur/Ilanz. – Der Verein Junges Theater Graubünden realisiert zeitgenössische Produktionen mit Jugendlichen
im ganzen Kanton und hat soeben die
Felix-Rellstab-Starthilfe des Fachverbandes Theaterpädagogik Schweiz erhalten. Die erste Produktion, «Parzivals Projekt», feiert am kommenden
Donnerstag im Churer «Marsöl»-Saal
Premiere, am 3. Mai folgt ein Gastspiel in Ilanz.
Seit Anfang November 2011 nehmen 18 Jugendliche im Alter zwischen
16 und 24 Jahren am ersten Theatertraining des Vereins Junges Theater
Graubünden unter der Leitung der
Musik- und Bewegungspädagogin Seraina Caminada und des Theaterpädagogen Roman Weishaupt teil. Neben
den Grundlagen des Schauspiels beschäftigten sie sich mit dem mythologischen Stoff «Parzival». Ausgehend
von diesem archetypischen Material
untersuchten die Jugendlichen verschiedene Themenkreise, die sowohl
mit dem Leben, dem Erwachsenwer-
Wozu diese Regeln? im Stück «Parzivals Projekt» versucht sich der Titelheld in
der Welt der erwachsenen zurechtzufinden.
Pressebild
den, mit dem Loslösen von zu Hause
als auch mit der mythischen Rittersaga
zu tun haben. Die Jugendlichen hatten
dabei die Möglichkeit, sich selbst in die
künstlerische Auseinandersetzung einzubringen, ihre Ideen und Vorstellungen von szenischen Umsetzungen auszuprobieren und umzusetzen. Entstanden ist dabei ein nicht alltägliches
Szenarium, das im Zeitraffer die Entwicklung Parzivals von seiner Naivität
zu seiner verzweifelten Suche nach
Gott – oder dem Gral? – bis hin zur Fähigkeit zur Empathie beschreibt.
Kein Platz in der Gesellschaft
Parzival, von seiner Mutter in der
Waldeinsamkeit aufgezogen, ist am
Hofe Artus’ ein Aussenseiter. Er kennt
die strikten Regeln nicht, nach denen
sich das höfische Leben zu richten hat,
weiss nichts vom Zusammenleben der
Menschen und noch weniger von der
Ritterlichkeit und ihren Idealen. Die
ersten Ritter, denen er begegnet, hält
er in seiner Torheit für Engel, lässt
dann seine Mutter in der Einsamkeit
zurück, um auch Ritter zu werden.
Parzival erschlägt ehrlos den Roten
Ritter, nimmt ihm seine Rüstung ab,
um sich in die Rittergesellschaft einzugliedern.
Aber junge, wilde Menschen, um
sich schlagende Ungeheuer, die nicht
wissen mit ihrer Kraft, ihrem Leben
umzugehen, haben keinen Platz in einer von Regeln, Geboten und Verboten bestimmten Gesellschaft. So
macht sich der naive Parzival alleine
auf die Suche nach Gott, der ein höherer Boss ist als König Artus. Nur
sehr zögerlich macht er Fortschritte in
seiner Entwicklung zur Empathie. Auf
dem Weg zu sich selbst sehnt er sich
nach der Mutter – aber nein, es gibt
kein Zurück mehr. (so)
«Parzivals Projekt». Premiere: Donnerstag,
12. April, 20 Uhr. Weitere Aufführungen:
13. April, 14 und 20 Uhr, «Marsöl»-Saal,
Chur. 3. Mai, 16 und 20 Uhr, Rathaussaal,
ilanz.