Altersgerechtes Wohnen für Senioren – Was ist technisch machbar?

Altersgerechtes Wohnen für Senioren – Was ist
technisch machbar?
Ambulante Wohnkonzepte im Quartier
Thorsten Müller, Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.
Überblick
• Die Johanniter als Partner der
Wohnungswirtschaft
• Marktreife Angebote für technisch unterstütztes Wohnen
• Quartiersentwicklung als Instrument der Mieterbindung
• Ambulant betreute Wohngemeinschaften – Alternative zum
Pflegeheim?
• Zusammenfassung
05.11.2015
Der Johanniterorden und seine Werke
05.11.2015
Die Johanniter als großer Anbieter von Pflege- und
Betreuungsleistungen
Deutschlandweit:
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113 ambulante Pflegedienste
93 vollstationäre Pflegeeinrichtungen
28 Tagespflegeeinrichtungen
17 Ambulante Hospizangebote
93 Betreute Wohnanlagen
12 ambulant betreute Wohngemeinschaften
Bundesweites Hausnotrufangebot mit 125.000 Kunden
05.11.2015
Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.
• Gemeinnützige Hilfsorganisation,
Verband der Freien Wohlfahrtspflege
und Mitglied im Diakonischen Werk
• Eingetragener Verein auf
Bundesebene mit Sitz in Berlin
• Einheitliche Vergütung nach den
Arbeitsvertragsrichtlinien (AVR-J)
• 9 Landesverbände
• 300 Regional-, Kreis- und Ortsverbände
• mehr als 15 000 hauptamtliche und
rund 30 000 ehrenamtliche Mitarbeiter
• 1,3 Mio. Fördermitglieder
Zusammenarbeit mit der Wohnungswirtschaft
Kooperationspartner:
• vdw Verband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft in
Niedersachsen und Bremen e.V.
• vnw Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen e.V. (Hamburg,
Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern)
• BBU Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen e.V.
• Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen e.V.
(BFW), Landesverband Bayern
• Deutschlandweit zahlreiche Kooperationen mit Einzelunternehmen
der Wohnungswirtschaft
05.11.2015
Fachbereich Forschung und Entwicklung bei den
Johannitern
Forschung im Auftrag des BMBF
• Seit 2009 zehn umgesetzte
Forschungsprojekte im Bereich
Ambient Assisted Living (AAL) bzw.
Mensch-Technik-Interaktion (MTI)
• Forschungsthemen: Sicherheit,
Vernetzung und Informationsaustausch, E-Health, Mobilität und
Kommunikation
• Partner: Fraunhofer Institute,
Deutsche Telekom, Siemens, Charité,
Bosch, Offis-Institut, Krankenhäuser,
Palliativdienste, Softwarefirmen usw.
05.11.2015
Überblick
• Die Johanniter als Partner der Wohnungswirtschaft
• Marktreife Angebote für technisch
unterstütztes Wohnen
• Quartiersentwicklung als Instrument der Mieterbindung
• Ambulant betreute Wohngemeinschaften – Alternative zum
Pflegeheim?
• Zusammenfassung
05.11.2015
Johanniter-SmartSafety
Einfach schneller sicher!
• Entwickelt aus den Erfahrungen aus Forschung
und Praxis
• Ziel: Schutz und Sicherheit
nicht nur für ältere Menschen
• Moderne SmarthomeTechnologie kombiniert mit
sozialen Dienstleistungen
• In Kooperation mit
05.11.2015
Johanniter-SmartSafety
Funktionalitäten im Bereich Sicherheit:
• Einbruchschutz durch Bewegungsmelder und Anwesenheitssimulation
• Brandschutz durch aufgeschaltete
Rauchwarnmelder
• Notruffunktion durch Wandtaster
• Automatische Abschaltung kritischer
Verbraucher
05.11.2015
Johanniter-SmartSafety
Aufschaltung auf die Johanniter-Notrufzentrale:
• 24 Stunden, 7 Tage die Woche
besetzt
• Medizinisch ausgebildetes
Fachpersonal
• Festlegung von individuellen
Handlungspfaden je nach Lage vor
Ort, z.B.:
1. Rückruf beim Kunden
2. Information von Nachbarn
3. Alarmierung des JohanniterEinsatzdienstes
4. Alarmierung von Polizei,
Feuerwehr oder Rettungsdienst
05.11.2015
Weitere Funktionalitäten im Bereich Komfort und
Kommunikation
Als Erweiterungsmodule:
• Energieeinsparung und Komfort
durch programmierbare Steuerung
einzelner Heizkörper
• Automatische Jalousiesteuerung
• Kommunikation mit Angehörigen
oder Betreuungspersonal per
Bildtelefonie über einen Tablet-PC
• Bestellung von Dienstleistungen
• Nachrichten und Informationen
aus dem Stadtteil
• Kalenderfunktion
05.11.2015
Überblick
• Die Johanniter als Partner der Wohnungswirtschaft
• Marktreife Angebote für technisch unterstütztes Wohnen
Quartiersentwicklung als Instrument der
Mieterbindung
• Ambulant betreute Wohngemeinschaften – Alternative zum
Pflegeheim?
• Zusammenfassung
05.11.2015
Quartiersentwicklung als Instrument
der Mieterbindung
Motivation der Wohnungsunternehmen:
• Aufwertung von Stadt- und Ortsteilen, denen Überalterung oder
soziale Probleme drohen
• Vermeidung von Leerstand
• Potenzial der Nachbarschaftshilfe soll genutzt werden
• Generationsübergreifende Angebote in Kunst, Kultur u.
Erwachsenenbildung
• Ältere Menschen sollen so lange wie möglich in ihrer häuslichen
Umgebung bleiben können (Kundenbindung)
• Nutzung von Fördermitteln
05.11.2015
Umsetzung und Vernetzung im Quartier
Mobile Soziale Hilfsdienste
Selbsthilfegruppen
Sozialpsychiatrische
Zentrum
Pflegedienste
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Radius: 1000m
Barrierearme
Wohnungen
Wohncafé
Beratungsbüro
Therapeuten
Pflege- und
Betreuungsleistungen
Krankenhäuser
Ärzte
Vereine und
Verbände
05.11.2015
Quartiersprojekte der Johanniter in Niedersachsen
Standort
Quartier
Partner
Hannover
Linden
GBH Hannover
Hannover
Davenstedt
meravis
Salzgitter
Südstadtzentrum
Wohnbau Salzgitter
Brake
Ringquartier
Kreiswohnbau Wesermarsch
Goslar
Jürgenohl
GWG Goslar
Oldenburg
Kreyenbrück
GSG Oldenburg
Gronau / Leine
Gronau
Kreiswohnbau Hildesheim
Uelzen
Königsberg
GWK Uelzen
05.11.2015
Aufgaben der
Quartiersmanager
 ein/e Quartiersmanager/in besetzt ein Beratungsbüro und
organisiert das ehrenamtlich betriebene Wohncafé
 Dort werden u.a. folgende Leistungen angeboten:
 Gemeinsames Kochen und Mittagstisch
 Kaffee- und Spielenachmittage
 Beschäftigungsangebote, Seniorengymnastik,
Gedächtnistraining
 Vorträge, Kultur- und Informationsveranstaltungen
 Angebote der Erwachsenenbildung
05.11.2015
Aufgaben der
Quartiersmanager
weitere Angebote:
- Ausflüge
- Beratung zu Fragen des täglichen Lebens
- Unterstützung bei Behördenangelegenheiten
- Vermittlung von Pflege-, Betreuungs- und Dienstleistungen
- Organisation von Nachbarschaftshilfe
05.11.2015
Ziel: Versorgungssicherheit
durch 24-Stunden-Präsenz
 eine Pflege- und Betreuungskraft ist rund-um-die-Uhr im
Wohnquartier (1000m-Radius) anwesend
 die Erreichbarkeit wird über Telefon und den Hausnotruf
sichergestellt
 dafür wird ein Bereitschaftsraum eingerichtet
 die Finanzierung erfolgt über die Leistungsentgelte für Pflege-
und Betreuungseinsätze gemäß den Sozialgesetzbüchern
 Die Pflegeeinrichtung erhält ein Vorschlagsrecht für die Belegung
von mindestens fünf barrierearmen Wohnungen
05.11.2015
Projekt wohnen+ in Hannover-Linden
05.11.2015
Überblick
• Die Johanniter als Partner der Wohnungswirtschaft
• Marktreife Angebote für technisch unterstütztes Wohnen
• Quartiersentwicklung als Instrument der Mieterbindung
• Ambulant betreute Wohngemeinschaften –
Alternative zum Pflegeheim?
• Zusammenfassung
05.11.2015
Ambulant betreute Wohngemeinschaften
Motivation der Wohnungsunternehmen:
Angebote für langjährige Mieter
Alternativen zum Umzug ins Pflegeheim bieten
Umnutzung von schwer vermietbaren Objekten (Leerstandsreduktion)
Imagegewinn durch innovatives und integratives Versorgungsangebot
05.11.2015
Konzept einer ambulant betreuten
Wohngemeinschaft
 Demenziell erkrankte Menschen leben selbstbestimmt in der
eigenen Häuslichkeit unter der Anleitung von Pflege- und
Betreuungskräften
 Rund-um-die-Uhr-Betreuung
 6 – 12 Zimmer in einer großen Wohnung (i.d.R. Mietwohnraum)
 Beteiligung der Mieter an den hauswirtschaftlichen Aufgaben
 Einbindung von Angehörigen
 Trennung von Vermietung und Pflege
 Heimgesetzgebung findet i.d.R. keine Anwendung
05.11.2015
Praxisbeispiel Wohngemeinschaft
„Dorothea“ im GILDE CARRÉ in Hannover
05.11.2015
Grundriss der Wohngemeinschaft Dorothea
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6 Zimmer (à
ca.17m²)
05.11.2015
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Wohnzimmer
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Wintergarten
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Balkon
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Gemeinschaftsraum
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Küche
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2 Badezimmer
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WC
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Abstellraum
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Gesamtfläche 183 m²
Eindrücke aus der Wohngemeinschaft Dorothea
05.11.2015
Eindrücke aus der Wohngemeinschaft Dorothea
05.11.2015
Überblick
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Die Johanniter als Partner der Wohnungswirtschaft
Marktreife Angebote für technisch unterstütztes Wohnen
Quartiersentwicklung als Instrument der Mieterbindung
Ambulant betreute Wohngemeinschaften – Alternative zum
Pflegeheim?
• Zusammenfassung
05.11.2015
Zusammenfassung
Thesen zu technischen Assistenzsystemen
• Dass technische Assistenzsysteme zukünftig im Wohnungsmarkt
genutzt werden, ist unbestritten (steigende Technikaffinität)
• Die genaue Ausgestaltung hängt von den technischen
Entwicklungen und der Finanzierbarkeit ab
• Deshalb sollte bei Neubauten von Seniorenimmobilien die Nutzung
von Assistenzsystemen unbedingt baulich vorgesehen werden
• Dabei sind Ausbaufähigkeit und Flexibilität von besonderer
Bedeutung
• Optimaler Weise können die Mehrkosten über die Miete
refinanziert werden
• So lässt sich bereits heute ein Alleinstellungsmerkmal durch ein
modernes Image von Seniorenwohnanlage erreichen
05.11.2015
Zusammenfassung
Der Pflegemarkt verändert sich – Ambulant vor Stationär gewinnt an
Bedeutung
Immer weniger Menschen möchten ihren Lebensabend im
Pflegeheim verbringen
Die Wohnungswirtschaft nimmt zunehmend den älteren Kunden im
Vermietungsgeschäft in den Fokus und baut entsprechende
Dienstleistungsangebote auf
Wohngemeinschaften, Quartiersentwicklung und andere
Ambulantisierungsprojekte werden durch aktuelle Gesetzesänderungen deutlich besser gestellt (PSG I + II, Nds. HeimG)
Folgen: Spätere Heimaufnahmen, mehr ambulante Versorgung
05.11.2015
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
Kontaktdaten:
Thorsten Müller
Fachbereichsleiter Soziale Dienste/Wohnkonzepte
Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.
Landesverband Niedersachsen/Bremen
Kabelkamp 5
30179 Hannover
Telefon: 0511 67896550
Mobil: 0162 2119514
Fax:
0511 67896504
E-Mail: [email protected]
05.11.2015