Jahresbericht 2015 Igelpflegestation, Eggenstrasse 20, 5616 Meisterschwanden 056 667 14 37 [email protected] Im Jahre 2015 wurden 304 Igel aufgenommen (2012 427, 2013 371, 2014 473) und betreut. Für 133 Tiere kam jede Hilfe zu spät 14 Tiere (Stand Januar 2016) sind noch, teilweise im Winterschlaf, bei uns im Winterquartier. Statistik: Igelbabys bis 250 Gramm Betreute grössere Tiere Unfalltiere Gesund freigelassen Total betreute Igel 304 in der Station + Winterschläfer Freigelassen Gestorben 70 78 9 157 14 eingeschläfert Tot 16 73 44 133 Für die Igelstation war 2015 ein ruhiges Jahr. Die ersten Igelbabys kamen spät (erst im Juni/Juli). Im Spätherbst, eigentlich die strengste Jahreszeit, wurden sehr wenige Jungtiere abgegeben. Das lässt zuerst die Vermutung zu, den Igeln gehe es besser. Aber dem ist sicher nicht so. Durch die anhaltende Trockenheit das ganze Jahr, waren die Futtertiere, (Würmer, Käfer Schnecken, etc.) Mangelware. Dadurch hatten die Igel Mühe genügend gute Nahrung zu finden. Igelmütter, die selber für sich nicht genügend zum Fressen fanden, konnten ihre Jungen nicht richtig säugen. Wahrscheinlich hatten im Herbst die meisten Muttertiere gar keine 2. Würfe, weil sie genügend für sich zu schauen hatten. Wildtiere können bei optimaler Bedingung solche jährliche Schwankungen wieder aufholen. Ob das dem Igel gelingt, hängt ganz fest auch mit unserer Einstellung zu unseren Gärten ab. Wenn weiterhin öde, einfallslose Gärten zum Standard werden, wird der Igel immer weniger Platz haben. Da der Igel ein Kulturfolger ist, also mit uns in unseren Gärten wohnt, kann er nicht einfach in den Wald ausweichen. Darum sollten Gärten natürlicher gestaltet werden. Wichtig wäre auch eine 2 Ecke mit ca. 2 m Unordnung, das käme auch anderen Tierarten, wie Fröschen, Kröten, Blindschleichen, aber auch allen Insektenarten zu Gute. Zur Steigerung der Artenvielfallt wäre das enorm wichtig. Dieses Jahr wurden auch viele Unfalltiere gebracht. (Autoverkehr, Tellersensen etc.). Meistens haben sie gebrochene Beine, Verletzungen im Gesicht mit Kieferbrüchen. Solche Igel müssen eingeschläfert werden. Manchmal müssen sie tagelang leiden, bis sie auffallen und erlöst werden können. Es macht immer traurig wenn es keinen anderen Ausweg gibt und man grosse gesunde Igel töten muss. Es gibt natürlich auch viele Erfolgserlebnisse. So z.B. wurde ein frischgeborenes Igelbaby in einem Tomatenhaus gefunden. Die Igelmutter war nicht weit entfernt in einem notdürftigen Nest. So wurden die beiden bei uns einquartiert. Die Mutter nahm das Kleine an, betreute und säugte es, bis es selber fressen konnte. Es war ja nicht sicher, ob die beiden zusammengehören. Zuerst durfte die Mutter wieder heim und später auch das Junge. So gäbe es viele kleine Geschichten zu erzählen. Die Futterkosten, Kehrichtgebühren und sonstige Auslagen beliefen sich auf um Fr. 8‘000.00. Für den Personalaufwand wurden Fr 15‘000.00 und für die Raummiete Fr. 2'000.00 aufgewendet. Total Fr. rund 25‘000.00. Die Unkosten konnten mit vielen Barspenden gedeckt werden. Die Überbringer sind gerne bereit einen freiwilligen Zustupf an die Betreuungskosten zu leisten. Wiederum unterstützte uns die Hedinger-Knuchel-Stiftung in Biberstein, mit einem namhaften Betrag. Frau Dr. Lombard, Tierärztin in Lenzburg und ihr Team, hilft mit Rat, Tat und Medikamenten. Prisca Pfister und Annina Jäggi helfen bei der Betreuung, damit ich etwas entlastet werde. Hie und da braucht man etwas Abstand, denn Igel brauchen unsere Hilfe das ganze Jahr, auch Sonntags. Es ist selten, dass keine Igel zu betreuen sind. Jede Spende auf das Bank-Konto CH51 0830 7000 1141 7804 6, Hypothekarbank, 5616 Meisterschwanden, kommt unseren Stacheltieren zu gute. Herzlichen Dank. Januar 2016 M. Kobel
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