9. November 2015 Veranstaltungen zum Gedenken an die

Zur Ausstellung:
Rund hunderttausend jüdische Soldaten kämpften in den Verbänden
des deutschen Heeres im Ersten Weltkrieg. Als die Soldaten im August 1914 aus Nienburg begeistert in den Krieg zogen, waren auch
jüdische Männer unter ihnen. Nicht wenige von ihnen fielen oder wurden schwer verwundet. Die überlebten, wurden später im Holocaust
ermordet oder mussten aus dem Vaterland fliehen, für das sie ihrer
Meinung nach gekämpft hatten. Ihre christlichen Mitbürger erinnerten
sich nicht mehr daran, als die Juden von den Nazis zu Volksfeinden
erklärt wurden.
9. November 2015
Viele Juden sahen im Ersten Weltkrieg eine historische Chance, den
seit Ende des 19. Jahrhunderts aufkommenden rassistischen Antisemitismus zu widerlegen. Sie glaubten, wenn sie sich dem Vaterland
im Krieg opferten, dann würden sie als Teil des Volkes anerkannt und
nicht mehr als Fremdkörper gelten. Eine Zeit lang brauchte man sie,
aber nach dem Krieg ließ Deutschland sie wieder fallen. Die Nationalsozialisten taten alles, um die Erinnerung an den Beitrag der Juden zum Ersten Weltkrieg auszulöschen. Sie tilgten sogar ihre Namen aus den Listen der Gefallenen.
Den deutschen Juden, die im Ersten Weltkrieg alles
taten, um ihren Patriotismus unter Beweis zu stellen, dankte man für ihren Einsatz ebenso wenig wie
den Sinti, von denen ebenfalls viele im Ersten Weltkrieg dienten. Sie blieben geächtete Patrioten.
Die Ausstellung des Arbeitskreises Gedenken ist
vom 9. bis 26. November 2015 zu den regulären
Öffnungszeiten im Vestibül des Rathauses zu sehen.
Illustrationen mit freundlicher Genehmigung des Bildarchivs im US Holocaust Memorial Museum, Washington, sowie Humus Sapiens (Wikimedia).
Veranstaltungen zum Gedenken an die
Novemberpogrome von 1938
Montag, 9. November 2015
15:00 Uhr, Jüdischer Friedhof
Andacht
Pastor Horst Seivert
Kirchengemeinde Holtorf
18:00 Uhr
Vestibül des Rathauses
Ausstellungseröffnung
Geächtete Patrioten
Die deutschen Juden und der Erste Weltkrieg
Einführung: Thomas Gatter
Verleihung des Elisabeth-Weinberg-Preises
Bürgermeister Henning Onkes und Landrat Detlev Kohlmeier
Weitere Veranstaltungen aus Anlass des Gedenkens an die
Novemberpogrome und die Verfolgung:
Sonntag, 1. November, 15:00 Uhr: Gedenkstunde des Vereins
„Gedenkstätte Heilige Mutter der Liebe für alle Nationalitäten“,
Mindener Landstraße 21, 31582 Nienburg,
für Sinti und Juden sowie alle Opfer des Holocaust.
Montag, 9. November 2015, 20 Uhr, Kommunales Kino
Elser – Er hätte die Welt verändert
Film von Oliver Hirschbiegel (2015), Nienburger Kulturwerk,
Mindener Landstraße 20, 31582 Nienburg.
Zur Teilnahme an den Veranstaltungen
zum Gedenken an die Novemberpogrome von 1938
laden wir Sie herzlich ein
Henning Onkes
Bürgermeister
Thomas Gatter
Arbeitskreis Gedenken