Sie leugnen den Holocaust – Manuskript

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Sie leugnen den Holocaust
Auch 70 Jahre nach dem nationalsozialistischen Völkermord an den Juden gibt
es noch Menschen, die den Holocaust für eine Lüge halten. In Deutschland und
manchen anderen Ländern Europas kann man dafür bestraft werden.
Die Vernichtung der Juden während des Nationalsozialismus ist historisch untersucht
und bewiesen. Trotzdem gibt es immer noch Menschen, die den Holocaust leugnen – zum
Beispiel die 87-jährige Ursula Haverbeck. Sie behauptet, Auschwitz wäre kein
Vernichtungs-, sondern nur ein Arbeitslager gewesen. Den nationalsozialistischen
Völkermord an den Juden hält sie für „die größte und nachhaltigste Lüge der Geschichte“.
Immer wieder wird gegen sie wegen Volksverhetzung ermittelt. Bei
Rechtsextremisten ist Haverbeck allerdings sehr beliebt.
Noch bekannter als Haverbeck ist der Holocaust-Leugner David Irving. Der Brite hat mehr
als 30 Bücher über die Zeit des Nationalsozialismus geschrieben. Er behauptet, dass Hitler
nichts von der Judenvernichtung gewusst hat. In Österreich wurde Irving zu drei Jahren
Haft verurteilt, weil er sagte, dass es dort keine Konzentrationslager gegeben hätte.
In England verlor Irving im Jahr 2000 sogar einen Prozess. Die US-amerikanische
Geschichtswissenschaftlerin Deborah Lipstadt hatte behauptet, dass er für seine Bücher
Dokumente fälscht. Darum ging er vor Gericht. Doch der Richter in London gab der
Wissenschaftlerin recht und sagte über Irving: „Er ist ein […] Antisemit und Rassist, der
sich mit Rechtsextremisten zusammentut.“
Irving musste damals die Prozesskosten in Höhe von 4,1 Millionen Euro bezahlen.
Allerdings wurde im Prozess nicht darüber gesprochen, dass er weiter den Holocaust
leugnet. Denn in Großbritannien und den USA erlaubt es das Recht auf
Meinungsfreiheit, den nationalsozialistischen Völkermord an den Juden abzustreiten.
In Deutschland kann man dafür mit bis zu fünf Jahren Haft bestraft werden.
Autor: Volker Wagener/Benjamin Wirtz
Redaktion: Suzanne Cords
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Glossar
Holocaust (m., nur Singular) – der Mord an den europäischen Juden durch die
Nationalsozialisten (1941-1945)
etwas leugnen – hier: sagen, dass etwas nicht passiert ist
nationalsozialistisch – so, dass etwas mit der Diktatur Hitlers (1933-1945) zu tun hat
Völkermord, -e (m.) – das absichtliche Töten von vielen Menschen einer Volksgruppe
Vernichtung, -en (f.) – hier: das Töten von vielen Menschen einer Volksgruppe
historisch – mit Bezug zu der Geschichte eines Landes
Auschwitz – ein Ort, an dem die Nationalsozialisten sehr viele Menschen töteten
Arbeitslager, - (n.) – ein Gefängnis, in dem man sehr hart arbeiten muss
nachhaltig – hier: so, dass etwas auch nach langer Zeit noch existiert
Volksverhetzung, -en (f.) – die Bildung von negativen Gefühlen bei der Bevölkerung
gegen eine bestimmte Gruppe von Menschen
gegen jemanden ermitteln – hier: feststellen, ob jemand ein Verbrechen begangen hat
Rechtsextremist, -en/Rechtsextremistin, -nen – jemand, der ausländerfeindlich und
rassistisch denkt
Haft (f., nur Singular) – die Zeit im Gefängnis
Konzentrationslager, - (n.) – eine Art Gefängnis, in dem die Nationalsozialisten sehr
viele Menschen gefangen hielten und töteten
etwas fälschen – hier: so tun, als ob etwas echt wäre, obwohl man weiß, dass es falsch ist
Antisemit, -en/Antisemitin, -nen – jemand, der feindlich gegenüber Juden ist
Rassist, -en/Rassistin, -nen – jemand, der Menschen nach ihrer Herkunft beurteilt
Großbritannien – die Ländergemeinschaft England, Wales, Nordirland und Schottland
Meinungsfreiheit (f., nur Singular) – das Recht, sagen zu dürfen, was man denkt, ohne
dafür bestraft zu werden
etwas ab|streiten – hier: sagen, dass etwas nicht passiert ist
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