Wolfsburg, 27.01.2016 Holocaust-Gedenken im

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Wolfsburg, 27.01.2016
Holocaust-Gedenken im Volkswagen Werk
Kranzniederlegung, Lesung und Musikaufführung anlässlich des 71. Jahrestags der
Befreiung von Auschwitz
Werkleitung, Betriebsrat und Mitarbeiter haben den 71. Jahrestag der Befreiung von
Auschwitz begangen und der Opfer des Holocaust gedacht. Werkleiter Jens Herrmann legte
mit Gabriele Trittel, Mitglied des Betriebsausschusses, und Marco Wittek, Geschäftsführer
des Betriebsrats Werk Wolfsburg, einen Kranz am Gedenkstein vor Eingang 2 nieder.
Zum zweiten Mal fand das innerbetriebliche Holocaust-Gedenken statt. Nach der
Kranzniederlegung erfolgte die Lesung einer Passage aus dem „Roman eines
Schicksallosen“ des jüdischen Schriftstellers Imre Kertész (* 1929). Der
Literaturnobelpreisträger Imre Kertész überlebte als Jugendlicher die Konzentrationslager
Auschwitz und Buchenwald und hat seine Erfahrungen in diesem Roman verarbeitet. Im
Anschluss spielten Musiker des Philharmonic Volkswagen Orchestra das 3. Streichquartett
des jüdischen Komponisten Viktor Ullmann (1898-1944), der in Auschwitz-Birkenau ermordet
worden war. Das Stück entstand im Ghetto Theresienstadt im Jahr 1943 und kam das erste
Mal im Volkswagen Werk Wolfsburg zur Aufführung.
Werkleiter Jens Herrmann sagte am Rande der Gedenkveranstaltung: „Für Volkswagen
bleibt das Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus ein fortwährender Prozess, um in
Respekt und Wertschätzung miteinander zu leben und Rassismus und Intoleranz keinen
Raum zu lassen.“ Gabriele Trittel und Marco Wittek vom Betriebsrat ergänzten: „Gerade
angesichts der aktuellen Flüchtlingsdiskussion darf Ausgrenzung keinesfalls toleriert
werden.“
Unter den 20.000 Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern, die zwischen 1940 und 1945 in
der damaligen Volkswagenwerk GmbH eingesetzt wurden, waren auch jüdische Häftlinge
aus dem KZ Auschwitz.