Whitepaper lesen - LVT

Positive EFSA-Bewertung für Oligofructose
Geringerer Anstieg des Blutzuckerspiegels nach Forschungsergebnissen von Beneo, Cosucra
und Sensus
Im Rahmen einer Kooperation haben Beneo, Cosucra und Sensus ein Dossier für einen Artikel 13.5
Health Claim bei der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA – European Food Safety
Authority) eingereicht. Es wurde positiv bewertet. Das Dossier enthält neue wissenschaftliche Daten
aus Forschungsprojekten der Unternehmen, die den Zusammenhang zwischen Oligofructose und einer
verbesserten Blutzuckerkontrolle zeigen.
Der Antrag zielt auf einen EU Health Claim nach Artikel 13.5, der besagt, dass Oligofructose zu einem
niedrigeren Anstieg des Blutzuckerspiegels nach einer Mahlzeit beiträgt. Die positive Bewertung der
EFSA ermöglicht die Genehmigung des Claims durch die Kommission, die Mitgliedsstaaten und das
Europaparlament im Zuge des Health- Claim Zulassungsprozesses. Dies ebnet den Weg für neue
Lebensmittel- und Getränkeanwendungen, die sowohl der Industrie als auch den Verbrauchern zu
Gute kommen. Das bei der EFSA eingereichte Dossier basiert auf mehreren, zum Teil neu
entwickelten Studien (sie sind teilweise geschütztes Eigentum und/oder vertraulich) und zeigt, dass
Oligofructose bei der Kontrolle des Blutzuckerspiegels eine signifikante Rolle spielt.
Die Forschungsergebnisse von Beneo, Cosucra und Sensus belegen eine positive Wirkung auf den
Blutzuckerspiegel, wenn bereits 20 % des Zuckers in einem Produkt durch Oligofructose ersetzt
werden. Die in der Bewertung vorgeschlagenen Nutzungsbedingungen beziehen sich auf den Claim
für Zuckerersatz, wie er im Anhang der Regulierung (EC) No 1924/2006 veröffentlicht ist. Dieser
besagt, dass mindestens 30 % des Zuckers ausgetauscht werden müssen. Oligofructose ist ein
prebiotischer Ballaststoff, der aus der Zichorienwurzel (Kulturform: Chicoréewurzel) gewonnen wird.
Farbe und Bitterkeit gerösteter Wurzelzichorien dienten als Zusatzstoff im Bohnenkaffe und führte im 18. Jahrhundert
zur Entwicklung von reinem „Zichorien-Kaffees“ und vieler „Zichorienfabriken“. Heute ist die Wurzel eine ausgezeichnete
Quelle für Oligofructose als wertgebender Bestandteil gesunder Nahrungsmittel.
Da die EFSA den Geltungsbereich der Oligofructose-Bewertung auf alle unverdaulichen
Kohlenhydrate ausgeweitet hat, gilt diese auch für prebiotischen Ballaststoff Inulin aus der
Zichorienwurzel. Ernährungsbedingte Erkrankungen wie Fettsucht, Übergewicht, verminderte
Glukosetoleranz und Diabetes stellen Gesellschaften vor große Herausforderungen. Gerade deshalb
ist es wichtig, dass Hersteller die Entwicklung von Lebensmitteln und Getränken, die den
Blutzuckerspiegel in geringerem Maße ansteigen lassen, besonders unterstützen. Eine Sprecherin der
drei Unternehmen, die in diese Studien investiert haben, sagt dazu: “Ernährungswissenschaftler
rufen schon lange dazu auf, den Verbrauchern eine größere Auswahl gesünderer Produkte zur
Verfügung zu stellen. Diese Studien liefern einen weiteren Beleg, dass Oligofructose ein äußerst
geeigneter Ersatz für Zucker ist – und dass sie der Industrie neue Möglichkeiten eröffnet, den Bedarf
an niedrig glykämischen und schmackhaften Produkten zu decken.”
Ein offener Güterwagen mit Zichorienwurzeln in einem Beneo Werk in Oreye (belgische Provinz Lüttich).
Biochemische Wirkung
Die aus Chicorée gewonnene Oligofructose wird nicht im menschlichen Verdauungstrakt verdaut,
ihre Bestandteile gelangen nicht in den Blutkreislauf – im Gegensatz zu Zucker, dessen Bestandteile
Glucose und Fructose ins Blut abgegeben werden. Oligofructose kann in einer Vielzahl von
Lebensmitteln Zucker ersetzen und so die glykämische Wirkung dieser Produkte verringern. So kann
Zucker mit seiner starken Wirkung auf den Blutzuckerspiegel durch einen Ballaststoff ersetzt werden,
der keine Auswirkung auf den Blutzuckerspiegel hat.