Antworten zu den Repetitionsfragen - BFO-net

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zu den Repetitionsfragen
des Lehr- und Lernmittels von Aymo Brunetti
Volkswirtschaftslehre
Eine Einführung für die Schweiz
Die Version für den Unterricht
Die Antworten wurden von Damian Künzi verfasst
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Antworten zu den Repetitionsfragen
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Kapitel 1
Beschreiben Sie, mit welchen drei grundsätzlichen Untersuchungsgegenständen sich die
Volkswirtschaftslehre befasst, und geben Sie für jeden Untersuchungsgegenstand ein
treffendes Beispiel aus Ihrem Alltag.
Die Volkswirtschaftslehre befasst sich mit folgenden Untersuchungsgegenständen:
– Die Entscheide einzelner Menschen.
Mögliche Beispiele: Soll ich den Abend mit der Prüfungsvorbereitung oder im Ausgang verbringen? Für welches Mobiltelefon-Abonnement soll ich mich entscheiden?
Welchem Unternehmen soll ich meine Arbeitskraft anbieten, falls ich nach Bewerbungen zwei Jobangebote habe?
– Das Zusammenspiel von Menschen auf Märkten.
Mögliche Beispiele: Ich biete bei einer Online-Auktion auf Ebay oder Ricardo für
eine DVD mit. Ich bewerbe mich bei verschiedenen Firmen und biete damit auf dem
Arbeitsmarkt meine Arbeitskraft an. Während meinen Ferien in Italien verhandle ich
mit dem Verkäufer über den Preis einer Muschelkette.
– Die Gesamtwirtschaft.
Mögliche Beispiele: Wie hoch ist die Inflation in diesem Jahr? Diese Information ist
für mich wichtig, um beim nächsten Lohngespräch mit dem Chef über den Teuerungsausgleich zu verhandeln. Was ist der aktuelle Euro-Wechselkurs? Diese Information brauche ich, um die Kosten meiner nächsten Ferien abzuschätzen.
Begründen Sie, weshalb der Ausspruch «Zeit ist Geld» aus ökonomischer Sicht zutrifft,
und verwenden Sie den entsprechenden Fachbegriff.
Die Zeit, welche ich für eine bestimmte Tätigkeit aufwenden muss, stellt aus ökonomischer Sicht Opportunitätskosten dar. Falls ich mich beispielsweise dazu entschliesse,
Freiwilligenarbeit im Vorstand des Fussballclubs zu leisten, dann ist die aufgewendete
Zeit für mich nicht gratis, sondern verursacht Opportunitätskosten. In der geleisteten
Zeit hätte ich zum Beispiel einen zusätzlichen Nachhilfeschüler unterrichten können
und dabei 25 Franken pro Stunde verdient.
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a) Was besagt das Gesetz des abnehmenden Grenznutzens? Erläutern Sie.
Das Gesetz des abnehmenden Grenznutzens besagt Folgendes: Je mehr wir bereits konsumiert haben, desto kleiner wird der zusätzliche Nutzen, wenn wir eine weitere Einheit des Gutes konsumieren. Wenn wir zum Beispiel Lust auf Schokolade haben, dann
stiftet uns die erste Reihe Schokolade einen hohen Nutzen. Mit jeder konsumierten
Reihe nimmt aber der Nutzen einer zusätzlichen Reihe ab und wird ab einer gewissen
Menge sogar negativ – dann nämlich, wenn wir bereits unter Bauchschmerzen leiden.
b) Ein gut bezahlter Anwalt wirft einem Strassenmusikanten fünf Franken in den Hut. Obwohl dabei lediglich Geld von einer Person auf eine andere übertragen wird, kann dieser
Transfer den gesamten Nutzen steigern. Erklären Sie, weshalb.
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Das Gesetz des abnehmenden Grenznutzens gilt auch für Einkommen. Je mehr wir
bereits verdienen, desto weniger Nutzen ziehen wir aus einem zusätzlichen Franken
Lohn. Wenn nun also ein gut bezahlter Anwalt fünf Franken einem vermutlich schlecht
verdienenden Strassenmusikanten gibt, so dürfte der Nutzenverlust des Anwalts kleiner ausfallen als der Nutzengewinn des Strassenmusikanten. Folglich führt der Transfer
unter diesen Umständen zu einem Nutzengewinn für die Gesellschaft.
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Aufgrund einer Missernte sind die Preise für Äpfel stark gestiegen, die nachgefragte
Menge hat in der Folge deutlich abgenommen.
a) Führt die dargestellte Situation zu einer Verschiebung der Nachfragekurve oder zu einer
Bewegung auf der Nachfragekurve?
Eine Missernte führt dazu, dass sich die Angebotskurve nach links verschiebt. Denn
aufgrund der knapperen Ernte verringern die Produzenten zu jeden Preis die angebotene Menge. Die Nachfragekurve bleibt von der Missernte unberührt. Deshalb führt die
Missernte zu einem neuen Marktgleichgewicht auf der alten Nachfragekurve; es findet
also lediglich eine Bewegung auf der Nachfragekurve statt.
b) Zeichnen Sie den oben beschriebenen Vorgang in ein Preis-Mengen-Diagramm ein, und
beschreiben Sie Schritt für Schritt den Anpassungsprozess vom alten zum neuen Gleichgewicht.
Preis
A2
p2
A1
p1
N
q2
Nachfrageüberhang
q1
Menge
Anpassungsprozess:
1 Durch die Missernte geht das Angebot an Äpfeln zurück, die Angebotskurve verschiebt sich nach links oben (von A1 nach A2).
2 Zum bisherigen Preis p1 übersteigt die Nachfrage nach Äpfeln das Angebot. Es
entsteht ein Nachfrageüberhang.
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3 Deshalb werden die Nachfragerinnen und Nachfrager mit einer höheren Zahlungsbereitschaft dazu übergehen, einen höheren Preis pro Apfel zu bieten, was die
Anbieter dazu bewegt, mehr anzubieten.
4 Dieser Anpassungsprozess geht so lange weiter, bis sich schliesslich das neue
Marktgleichgewicht beim Preis p2 eingestellt hat. Zu diesem Preis entsprechen sich
die angebotene und die nachgefragte Menge (q2).
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Welche Faktoren können eine Nachfragekurve, welche eine Angebotskurve verschieben?
Zählen Sie die wichtigsten auf.
Wichtigste Gründe für die Verschiebung der Nachfragekurve:
Eine Veränderung
– des Einkommens der Nachfragerinnen und Nachfrager;
– der Anzahl der Nachfragerinnen und Nachfrager;
– des Preises für Substitutionsgüter;
– des Preises für Komplementärgüter;
– der Präferenzen.
Wichtigste Gründe für die Verschiebung der Angebotskurve:
Eine Veränderung
– des Preises für Vorleistungen;
– der Produktivität;
– des Preises für Substitute in der Produktion;
– der Anzahl Anbieter.
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In einem Markt liegt der Marktpreis unterhalb des Gleichgewichtspreises.
a) Mit welchem Begriff bezeichnet man diese Situation?
In dieser Situation herrscht ein Nachfrageüberhang, da die nachgefragte Menge die
angebotene Menge übersteigt.
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b) Weshalb kann diese Situation nicht über längere Zeit Bestand haben? Beschreiben Sie
die einzelnen Schritte, mit denen sich der Markt zum Gleichgewichtspreis hinbewegt.
Ein Markt hat immer die Tendenz, sich zum Marktgleichgewicht hin zu bewegen. Ein
Ungleichgewicht mit einem Nachfrage- oder einem Angebotsüberhang kann deshalb
nicht über längere Zeit bestehen.
Anpassungsprozess: Bei einem Nachfrageüberhang werden die Nachfragerinnen und
Nachfrager mit einer höheren Zahlungsbereitschaft als dem aktuellen Preis dazu übergehen, einen höheren Preis für das Gut zu bieten. Die Anbieter werden entsprechend
die angebotene Menge ausweiten. Dieser Anpassungsprozess geht so lange weiter, bis
sich schliesslich das Marktgleichgewicht eingestellt hat, bei dem sich die angebotene
und nachgefragte Menge entsprechen.
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Das Konzept der Elastizität ist für die Mikroökonomie zentral. Nennen Sie einige Faktoren, welche die Elastizität einer Nachfragekurve beeinflussen.
Wichtigste Bestimmungsfaktoren für die Elastizität der Nachfragekurve:
– Die Verfügbarkeit von Substitutionsgütern: Wenn die Konsumentinnen und Konsumenten leicht auf ein anderes, vergleichbares Gut ausweichen können, dann wird
die Nachfrage stark auf Preisveränderungen reagieren und die Nachfragekurve entsprechend elastisch sein.
– Die «Unverzichtbarkeit» des Gutes: Die Nachfrage nach Grundnahrungsmittel wie
zum Beispiel Brot wird immer unelastischer sein als jene nach «verzichtbaren» Luxusgütern wie etwa Kaviar.
Transaktionen zwischen den Akteuren im Wirtschaftskreislauf finden in der Regel auf
Märkten statt, die sich in Güter-, Kapital- und Arbeitsmärkte unterteilen lassen. Geben
Sie im erweiterten Kreislauf für jeden eingezeichneten Geldstrom an, über welchen der
oben genannten Märkte die entsprechenden Transaktionen getätigt werden.
Geldflüsse im erweiterten Wirtschaftskreislauf:
Zahlung für Exporte
Zahlung für Importe
Ausland
Zahlung für Güter und Dienstleistungen
Zahlung für Güter
und Dienstleistungen
Unternehmen
Steuern
Haushalte
Staat
Steuern
Löhne, Zinsen, Transfers
Löhne und Zinsen
Geldstrom
Güter- bzw. Ressourcenstrom Markt
1
Zahlung für Exporte
Güter und Dienstleistungen
Gütermarkt
2
Zahlung für Importe
Güter und Dienstleistungen
Gütermarkt
3
Zahlung für Güter und Dienstleistungen
Güter und Dienstleistungen
Gütermarkt
4
Zahlung für Güter und Dienstleistungen
Güter und Dienstleistungen
Gütermarkt
5
Steuern
[Staatliche Leistungen*]
– **
6
Steuern
[Staatliche Leistungen*]
– **
7
Löhne
Zinsen Transfers
Arbeit
Kapital – ***
Arbeitsmarkt
Kapitalmarkt
– ***
8
Löhne
Zinsen
Arbeit Kapital
Arbeitsmarkt
Kapitalmarkt
***Im Gegensatz zu den anderen Geldströmen steht den Steuern kein direkter Güter- oder Ressourcenstrom gegenüber, da wir Steuern nicht für eine klar definierte Leistung zahlen, sondern staatliche Leistungen indirekt beziehen.
***Staatliche Leistungen werden nicht über Märkte getätigt.
***Transfers sind definiert als staatliche Geldleistungen ohne direkte Gegenleistung. Deshalb gibt bei
den Transfers keinen entsprechenden Güter- oder Ressourcenstrom.
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