Mittelalterfest auf der Ruine Helfenberg Rund 50 Aussteller sorgten am Wochenende für Mittelalter-Atmosphäre (ts) Vor der imposanten Kulisse der Ruine Helfenberg hat sich das Mittelalter fur ein Wochenende zurückgemeldet. Zelte aus robustem Stoff, mit kuscheligen Fellliegen drin und einer Feuerkochstelle davor, bilden auf der Wiese in der idyllischen Landschaft ein Lager. Männer, Frauen und Kinder in naturfarbenen Gewändern, geschmückt mit passenden Utensilien, genies sen die sommerlichen Temperaturen. Beijeder Sippe flattert ein mittelalterliches Banner im Wind. Live Rollenspiele aus Müllheim Eine Horde junger Besucher schwingt ihre Schwerter und Knüppel und tänzelt um ein düsteres Wesen in schwerer Rüstung herum. «Ari'Ki», eine Kriegerin aus der Armee des Zweifels verteidigt sich mit einem Schwert. Den Kindern wurden vorher Regeln genannt, damit es ein fairer Kampf ist. Irgendeines jedoch hat etwas anderes unter «zustechen nicht erlaubt» verstanden, denn plötzlich schreit «Ari' Ki» auf und gebietet eine Kampfpause. Es werden nochmals die Regeln erklärt und schon bald tobt die Schlacht weiter. «Dies ist Spass und Sport zugleich und es tut gut, mal austoben und zuschlagen zu dürfen», lacht «Ari'Ki» später. Monika Weber aus Müllheim schwärmt von der Grün- in Uerschhausen dungsfeier des Vereins Kumpaney Markarts, dem gemütliehen Grillfest in Gewandung vor einem Monat an genau dem gleichen Ort, hier auf der Ruine Helfenberg. Ihr Sohn Philipp ist Präsident des schon länger aktiven Vereins. «Viel Spass und Spiel und noch mehr Fantasie darf sein», erklärt er und schiesst mit seiner selbstgebauten Kanone namens «Ida» ins Feld. «Unsere Live Action Role Plays, kurz LARP genannt, sind ähnlich wie ein World of Warcraft-Spiel am PC, nur in echt.» Jeder geht in seiner Rolle auf und möchte sie meistens so genau wie möglich nachspielen. Die besten und grössten Ritterfestspiele und Mittelaltermärkte finden in Deutschland statt. Deshalb ist auch die «Amtssprache» hochdeutsch. Zum Beispiel die Drachenfeste sind ein Wochenspektakel mit bis zu 5000 Teilnehmern. Unterdessen hat sich der Komkrieger in seiner 45 Kilo-Rüstung für die nächste Truppe Kinder bereitgemacht. Nur schon durch sein angsterschrecken- ' des Aussehen treibt er sie in eine Ecke, bevor sich der Vorwitzigste getraut anzugreifen. Musik schwingt durch die Luft. Zweijunge Männer entlocken ihren Instrumenten, einer Nyékelharpa sowie einer Kuhhornflöte, Töne, die zu einer Melodie verschmelzen. Die beiden spielen zum ersten Mal Mittelaltermusik zusammen. Ein pa:ar Schritte weiter versucht sich ein Mädchen aus Frauenfeld im Bogeri- schiessen. An einem anderen Stand «zaubert» der Drechsler mit seiner handangetriebenen Maschine verschiedene Surrli (Kreisel). Am Schatten unter den Bäumen darf sich der Besucher auf der Klangliege am «Ort der Heilung» entspannen und von der prächtigen Kulisse der Ruine schweift der Blick über das weite Land. Der Tenor ist einstimmig, alle sind begeistert und voll des Lobes für die' Organisation. Scha;tkämpfe und Larp der Kurn~aney Markarts yon Müllheim.
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