Heile Schwänze - (wie) geht das? - Die Thüringer Landesanstalt für

Fachtagung für Schweinehalter und Tierärzte
Heile Schwänze - (wie) geht das?
14./15. März 2016
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Die Effekte der einzelnen Risikoklassen machten sichtbar, womit man sich doch intensiver beschäftigen sollte: Das Futter steht ganz oben, sowohl von der inneren
Qualität, d.h. der möglichen Belastung mit Mykotoxinen, dem Gehalt an Rohfaser
und Strukturkohlenhydraten oder auch der Mahlfeinheit, die so wesentlich auf die
Magen- und Darmgesundheit wirkt. Empfohlen wurde auch, Futterumstellungen immer über 7 Tage einzurichten. Dem Problem der wirklich stressfreien Fütterung ist
sicher so ohne weiteres gar nicht bei zu kommen, wenn die Fütterung z.B. mittels
Kurztrog erfolgt. Aber auch hier gibt es, je nach Fütterungsanlage die eine oder andere Möglichkeit, den Fütterungsstress zu reduzieren. Gleich danach kommt die
Wasserversorgung: Wie sind die Tränken für die Tiere erreichbar? Werden sie möglicherweise auch ständig durch andere Tiere blockiert? Baumwollseile können hier
recht leicht Abhilfe schaffen, weil dann der Bereich um die Tränken zum Aktivitätsbereich wird. Außerdem beißen Schweine gern auf der Zahnleiste herum. „Haben sie
schon einmal gemessen, wieviel Wasser pro Minute aus der Tränke kommt? Stellen
sie sich vor, sie hätten Durst und müssten ihn stillen bei zu niedrigem oder zu hohem
Wasserdruck.“ Diese sehr anschauliche Botschaft macht nachdenklich. Für die viel
geforderten Beschäftigungsmöglichkeiten gilt, es muss attraktiv sein, d.h. immer mal
wieder wechseln. Ketten mit Karabinerhaken, an die dann auch verschiedenen Materialien angeboten werden können, wirken besser als immer das gleiche in der Bucht
zu belassen. Ohne zeitlichen Mehraufwand geht das nicht und auch hier ist das Auge
des Mitarbeiters unersetzlich.
Tritt Schwanzbeißen auf, muss ein Notfallplan existieren (siehe Ausführungen Frau
Dr. Eisenack)!
Wer im laufenden Betrieb genauer dokumentieren möchte, wann und wo, in welchen
Buchten usw. verstärkt Probleme auftreten, kommt um eine Bonitur nicht herum.
Dies lässt sich mit einigen Tricks auch gut praktizieren: Ein Papiersack um eine mittig
angeordnete Tränkeinsel oder am Buchtenrand gespannte Baumwollseil sind sehr
attraktiv und lassen eine Bonitur der Schwänze gut zu! Das Auge sollte natürlich vorher geschult werden, um gut zu differenzieren zu können, was wir da eigentlich sehen. Aber es ist machbar und macht auch deutlich sensibler für unsere Tiere.
Grundsätzlich, hob Frau Dr. vom Brocke hervor, gilt immer: „Fragen Sie ihren Beratern oder Tierärzten Löcher in den Bauch, nur so kann es gelingen“.
Was lässt sich am Schwein sehen?
Vielleicht kann Mirjam Lechner als Deutschlands Schweineflüsterin bezeichnet werden, was sie sieht und wie sie dies interpretieren kann, nimmt wohl fast jeden mit.
Und so geschah es auch in Thüringen: Ihr Leitsatz „Schwanzbeißen ist nur ein
Symptom, wir haben ein Stoffwechselproblem“ ist die Folge genauester Tierbeobachtung, die mit Anatomie und Physiologie gewürzt neue Sichtweisen erlaubt.
Über die Ohren unserer Schweine nahm sie den Einstieg. Gesehen hat es jeder, der
in der Ferkelaufzucht zu tun hat, schon: Die TOP-Ferkel, die eingestallt wurden, bekommen immer „größere“ Ohren, die Ferkel werden lang und struppig und nehmen
ab. Der Umstellungsstress mit einer gänzlich neuen Haltungsumwelt, ganz anderen
Tränke- und Fütterungssystemen überfordern das eine oder andere Tier. Die Folgen
sind einseitiges Ohrenbeißen, von die Expertin als Frustrationsverhalten einordnet.
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Darüber hinaus gibt es dann auch hängende Ohren mit intakten Rändern, typischerweise oft verbunden mit gestauten Venen und aufgeschwollenen Nasenrücken,
Wangen und Lidrändern, den bekannten Ödemgesichtern.
Um die Ursachen dafür im Detail ergründen zu können, folgte ein langer Weg, der
mit vielen neuen Erfahrungen und akribischer Fleißarbeit, auch wissenschaftlicher
Art, verbunden war. Denn eins wurde im Laufe der Zeit deutlich: veränderte Haltungsbedingungen wie Beckentränken, das Anbringen von Abkotbrettern in der Bucht
oder auch die Wasserhygienisierung lösten zwar das Problem der Ohrrandnekrosen.
Dennoch: es trat weiter Schwanzbeißen auf, oft konzentriert in der 2. Haltungswoche, das fanden sehr viele Forschergruppen unabhängig voneinander heraus.
Manchmal bestand der Eindruck, ohnmächtig zu sein, aber dann kam ein entscheidender Hinweis von ZONDERLAND: Das Verhalten der Tiere ändert sich ca. eine
Woche vor dem Beißausbruch: Die Ferkel sind auffällig unruhig, wenn sie aktiv sind,
bekommen die beschriebenen geschwollenen Gesichter und es sind mehr sitzende
Schweine zu sehen. Der „Backtest“, d.h. die Immobilisierung der Tiere in der Rückenlage machte dann deutlich: Die betroffenen Tiere litten unter einer Entzündung
der Klauenlederhaut, beim Rind oder Pferd auch als Klauen- oder Hufrehe bekannt.
Beim Schwein bisher eher nicht beachtet! Tatsache ist, dass betroffene Ferkel liegen, weil sie krank sind und Schmerzen haben. Wenn sie laufen müssen, kann der
typische Spitzengang beobachtet werden, der die entzündeten Ballen entlasten soll.
Als wesentlichsten ursächlichen Faktor
benannte Frau Lechner Endotoxine. Diese Abbauprodukte von Bakterien kommen
normalerweise immer im Körper vor.
Wenn die Tiere jedoch nicht genug saufen
können, wenn sie nicht wissen wohin mit
der Wärme, wenn das Futter mit Mykotoxinen belastet ist oder die Ferkel auch
schon von der Mutter gesundheitlich vorbelastet sind, werden diese Zellwandbestandteile der Bakterien vermehrt im Tier
gebildet und verursachen Entzündungen
in den Klauen. Und zusätzlich - hier
schließt sich der Kreis zum Schwanzbeißen – fangen auch die Schwänze an, sich
von innen her zu entzünden, wenn sie ihre
ursprüngliche Länge haben oder nur geringfügig gekürzt sind.
Die Futterrehe ist die am weitesten verbreitete Hufrehe und wird durch falsche Fütterung
verursacht. Eine kohlenhydratreiche Nahrung
fördert das Entstehen von Stoffwechselstörungen. Strukturlose, kohlenhydratreiche
Futtermittel (z. B. Getreide) führen zu einer
explosionsartigen Vermehrung der Streptokokken (kohlenhydratspaltenden Bakterien)
im Dickdarm und zu einer massiven Freisetzung von Milchsäure. Diese verursacht ein
Massensterben der rohfaserverdauenden
Bakterien, eine Freisetzung von Giftstoffen
(Endotoxine) und eine Übersäuerung im gesamten Organismus. Ähnlich können bei der
Rehe durch Wasseraufnahme durch Aufnahme größerer Mengen kalten Wassers vermutlich die Darmflora geschädigt und Endotoxine
freigesetzt werden.
Quelle: Wikipedia
Am Saugferkel ist – verstärkt am 3. Lebenstag – dann auch bereits zu erkennen, ob
eine erhebliche Belastung mit krankmachenden Stoffwechselprodukten von der Mutter her erfolgt. Belastete Saugferkel haben bereits Schwanzspitzennekrosen, Karpalgelenksnekrosen, Kronsaumentzündungen, nekrotisierte Zitzen und /oder die bekannten Ödemgesichter.
Abhilfe kann mit etwas Geduld erzielt werden: Eine Tränkwasserhygienisierung gepaart mit einem ordentlichen Saufkomfort für Saugferkel, Mykotoxinbindern im Futter
und einer ordentlichen Übergangsfütterung versprechen Erfolg, der sich dann auch
recht schnell bei den Kleinsten zeigt. Bisher viel zu wenig berücksichtigt wurde, dass
diese frühe Endotoxinbelastung, die sich recht schnell von der Symptomatik wieder
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„verwächst“, zu einer erheblichen Beeinträchtigung der Abwehrfähigkeit der Ferkel
führt.
Zu den zu beobachtenden Tiersignalen, die in unseren Köpfen die ALARM-Leuchte
angehen lassen sollten, gehören neben den oben genannten Symptomen Harnsaufen genauso wie das Einstellen des Harnens, weil das Wasser für lebenswichtige
„Kühl“prozesse im Tierkörper benötigt wird. Ist so etwas zu beobachten, sollte das
Tränkesystem genauer unter die Lupe genommen werden: Werden die Tränken genutzt?
Alle diese Kleinigkeiten in der Summe sind in Betracht zu ziehen, damit die Haltung
von unkupierten Tieren überhaupt erst möglich wird. Um dies langfristig umsetzen zu
können, muss also schon bei den Sauen angefangen werden. Deren Gesundheit und
Stoffwechselstabilität in der Laktation beeinflusst in den ersten Lebenstagen das Immmunsystem der Saugferkel. Die sich anschließende Absetzphase ist ein sehr kritischer Wendepunkt. Es ist eine Herausforderung, die Futterumstellung so zu gestalten, dass sich die Aktivität der Verdauungsenzyme, insbesondere von Pepsin und
Amylase, erst entwickeln muss, um milchfremde Futterbestandteile verdauen zu
können. Geschieht das nicht, führt der ansteigende pH-Wert im Magen und im sich
anschließenden Darmtrakt dazu, dass u.a. vorhandene Colibakterien sich rasant
vermehren. Ungenügende Wasserversorgung begünstigt dann das Auftreten von
Coli-Durchfall und – damit schließt sich auch hier der Kreis - Schwanzbeißen kann
auftreten.
Wichtige Botschaft von Mirjam Lechner, schon am 3. Lebenstag ist es möglich, die
Würfe und damit auch die Sauen in weniger oder stark stoffwechselbelastete einzuordnen. Gelingt es Schritt für Schritt, im Betrieb die Würfe immer stabiler zu machen,
ist die Wahrscheinlichkeit, diese unbelasteten Ferkel mit Langschwanz auch gesund,
d.h. ohne Schwanzläsionen unter optimierten Haltungsbedingungen über die Aufzucht und Mast zu bringen, viel höher.
Ringelschwänze setzen Gesundheit voraus
„Man kann eine Krankheit nicht heilen, indem man das Fieberthermometer versteckt“, mit diesem Zitat nahm Dr. Anja Eisenack den Staffelstab von Mirjam Lechner auf und widmete sich den Stoffwechselabläufen, die an der Entstehung von
Schwanzläsionen beteiligt sind. Für die Schweinehalter stellt dabei der Schweineschwanz das Fieberthermometer dar. Dabei wies sie mehrfach darauf hin, das das
Phänomen, das so nachhaltig die gesamte Kette der Schweinehaltung bewegt, nicht
nur von einem Faktor, dem Verhalten oder der Haltung oder dem Stoffwechsel bedingt wird. Es ist von allem ein bisschen. Lösungsansätze lassen sich jedoch nur
nachhaltig umsetzen, wenn alle Teile richtig zueinander passen.
Damit ist es notwendig, auch genügend von der Biochemie der Entstehung von Entzündungsreaktionen zu wissen, die letztlich zu den bekannten Gewebereaktionen
führen, die wir sehen können. Dazu gehören die Rötung (Rubor), die Überwärmung
(Calor), und die Schwellung (Tumor), diese führen beim Tier zum Schmerz und zu
einer Funktionseinschränkung. Entzündungen werden ausgelöst durch Endotoxine,
den Stoffwechselprodukten der gram-negativen Bakterien (z.B. Coli, Salmonellen,
Pasteurellen), die sich z.B. durch eine stärkehaltige, rohfaserarme Fütterung im
Darm rasant vermehren können. Flüssigkeitsmangel, hervorgerufen durch eine gestörte Thermoregulation oder schlechte Wasserversorgung befördern das Ganze.
Die in großer Menge anfallenden Lipopolysaccharide, so werden die Endotoxine
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auch genannt, durchdringen die Darmschleimhaut und kommen so in den Blutkreislauf. Die Leber kann bestimmte Mengen natürlich entgiften, ist ihre Stoffwechselleistung jedoch durch eine rohproteinreiche Nahrung oder durch Mykotoxine sowieso
schon belastet, kommt das Organ an Grenzen und das Verhängnis nimmt seinen
Lauf. Zusätzlich machen Mykotoxine die Darmwand noch durchlässiger für Endotoxine. Die Blutgefäße schwellen an, Thrombozyten machen das Blut dicker und in den
baumartig verzweigten und in den Endgefäßen immer dünner werdenden Adern
kommt es zum Verschluss der Kapillaren, auch bekannt unter Mikrozirkulationsstörungen. Es entstehen punktförmige bzw. stecknadelkopfgroße Einblutungen ins Gewebe. Daran schließt sich das Absterben einzelner oder zahlreicher lebenden Zellen
an, schlimmstenfalls sterben kleine oder größere Arealen des betroffenen Körperteiles ab.
Der Teufelskreis wird noch dadurch verstärkt, dass die an den Entzündungsreaktionen beteiligten Botenstoffe auch auf das Zentralnervensystem wirken und zur verstärkten Ausschüttung von Stresshormonen katabol auf den Stoffwechsel einwirken.
Der Appetit geht zurück, Fieber kann auftreten und die Tiere sehen so aus, wie sie
sich fühlen: schlecht.
Auch hier bewirken verschiedenen Haltungsfaktoren beschleunigend oder entlastend, auch auf das Verhalten der Tiere. Die Wasserversorgung unserer Tiere ist offenbar ein ernsthaft unterschätzter Faktor, und sie wirkt äußerst vielfältig: Durst verändert das Verhalten, es führt zu Überlebensstrategien, die nicht wirklich weiterhelfen, z.B. dem Harnsaufen. Wasser ermöglicht die notwendige Thermoregulation des
Gehirns. Ist nicht genügend Wasser vorhanden, wird das im Gewebe und Kreislauf
vorhandene zur Kühlung verwendet. Auch die Niere braucht Wasser zum Ausscheidung der entgifteten Produkte!
Wird das alles besser berücksichtigt, reduziert eine bessere Darm-Gesundheit die
Stoffwechselbelastung der Tiere und die entzündlich bedingten Nekrosen der
Schwänze und Ohren nehmen ab. Großer Wert muss auch auf die gesunde Muttersau gelegt werden, weil vorgeschädigte Ferkel ein beeinträchtigtes Immunsystem
aufweisen, in deren Folge u.a. auch eingesetzte Antibiotika nicht zu dem gewünschten Impferfolg führen.
Im Falle einer Eskalation muss natürlich gehandelt werden. Beim geringsten Hinweis
darauf, dass zu wenig Wasser aufgenommen wird – z.B. weil die Ferkel die Tränken
nicht kennen oder (anfangs) finden – ist eine zusätzliche Tränkmöglichkeit zu geben.
Das kann auch über zusätzliche Rundtränken oder die Flutung von Futtertrögen o.ä.
erfolgen. Wichtig ist auch, dass die Tiere insbesondere im Sommer nicht ständig intensiver Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind. Das würde sonst zu einer starken
Wärmebelastung führen, welche die Tiere stresst. Hier hilft es, die Fensterscheiben
zu kalken oder mit einer Wärmeschutzfolie zu versehen, damit wird die intensive
Sonneneinstrahlung vermieden, aber es ist trotzdem hell.
Das Ablenken bzw. der Ausgleich der reizarmen Haltung der Tiere gelingt z.B. durch
das Bereitstellen von Melasse-Wühlmasse, Minerallecksteinen oder Fasermix, aber
auch durch den Einsatz von ausreichend dicken Baumwollseilen, die zum Kauen und
Spielen anregen. Das Kauen auf den Seilen scheint direkt beruhigend zu wirken und
die Produktion von Speichel wird angeregt, was zusätzlich positive Effekte auf Verdauung und Stoffwechsel hat.
Manchmal ist es jedoch auch notwendig, den Beißer aus der Bucht zu nehmen, um
wieder Ruhe in die Gruppe zu bekommen.
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Für die Behandlung bieten sich die NSAID, d.h die sogenannten nichtsteroidalen
Entzündungshemmer an, die zugleich auch schmerzstillend sind, hier ist der Tierarzt
der Partner vom Fach. In vielen Fällen lässt sich auch der Einsatz von Antibiotika
nicht vermeiden, die aber in jedem Fall mit einer Schmerzmittelgabe verbunden sein
sollte.
Resüme
Die Fachtagung beschrieb umfassend das Symptom des Schwanzbeißens und seine
Ursachen. Zugleich konnte die Fülle der notwendigen Maßnahmen begründet werden: Um langfristig erfolgreich Schweine mit intakten Ringelschwänzen halten zu
können, dürfen wir uns nicht auf das Schwanzbeißen focussieren. Das ist nur die
Spitze des Eisbergs. Zur Vermeidung des Entzündungs- und Nekrosesyndroms sind
vielfältige Veränderungen notwendig:
1. eine stoffwechsel-, darm- und verhaltensgerechte Fütterung
2. eine tiergerechtere und an die Leistung der Tiere angepasste Thermoregulation
3. eine tiergerechtere (Tränktechnik) und qualitativ verbesserte Wasserversorgung
und ebenfalls
4. genetische Anpassungen in den Züchtungsstrategien, d.h. Zuchtlinien, die Leistung mit minimalen Nebenwirkungen ermöglichen.
Dieser Herausforderung stellen sich die 14 Projektbetriebe, drei weitere Thüringer
Unternehmen haben ihr Interesse signalisiert, sich zu beteiligen.
Das Pilotprojekt startet mit intensiven Untersuchungen: Nicht nur die Haltungsbedingungen werden genauestens unter die Lupe genommen, auch Futter, Tränkwasser,
Tiergesundheit, Stoffwechselindikatoren und Klimachecks gehören zum Repertoire
der Ursachen- und Risikoanalyse in den Betrieben. Darauf aufbauend wird jeder Betrieb einen Maßnahmeplan erhalten, der eigenverantwortlich Stück für Stück, zu Beginn möglicherweise auch in kleineren Einheiten, umgesetzt wird. Mit einer Erfolgskontrolle wird verifiziert, ob durch die getroffenen betrieblichen Veränderungen bekannte Ursachen erfolgreich abgestellt werden konnten und die Tiere ein geringeres
Betroffenheitspotenzial aufweisen. Erst danach schließen sich gezielte Untersuchungen mit „Langschwänzen“ unter den praktischen Gegebenheiten der Betriebe an.
Das Pilotprojekt wird von der Thüringer Aufbaubank über eine Anteilsfinanzierung
gefördert, 75 % der Zuwendung stammen aus dem Europäischen Landwirtschaftsfond für die Entwicklung des ländlichen Raumes (ELER) und zu 25 % aus Mitteln des
Freistaates. Antragsteller der operationellen Gruppe der Europäischen Innovationspartnerschaft (EIP) ist die Tierproduktion Alkersleben GmbH. Natürlich bleibt ein Eigenanteil, der von den Wirtschaftspartnern eigenständig zu tragen ist.
Herausgeber:
Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft
Naumburger Str. 98, 07743 Jena
Autor:
Dr. Simone Müller
Fotos:
S. Müller und K. Kallenbach
März 2016
Copyright:
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Rechte, auch die des Nachdrucks von Auszügen und der fotomechanischen Wiedergabe sind dem Herausgeber vorbehalten.
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