zu lernen, untersuchen wollen. Sie weigern sich, Interesse zu zeigen, denn ihr Vorurteil hindert sie daran. Der Herr wirkt oftmals, wo wir es am wenigsten erwarten. Er versetzt uns in Erstaunen, indem er seine Macht durch Werkzeuge seiner Wahl offenbart und an den Männern vorübergeht, von denen wir das Licht erwarteten. Gott wünscht, dass wir die Wahrheit um ihrer selbst willen annehmen, eben weil es die Wahrheit ist. Die Auslegung der Bibel darf nicht den Meinungen der Menschen angepasst werden, ganz gleich, wie lange sie diese Meinungen für richtig angesehen haben. Wir sollten die Ansichten solcher, die die Schrift erklären, nicht als Gottes Stimme betrachten, denn sie sind gleich uns irrende Sterbliche. Gott hat sowohl uns wie ihnen Verstandeskräfte gegeben. Wir sollten die Bibel zu ihrem eigenen Ausleger machen. Zeugnisse für Prediger und Evangeliumsarbeiter, Seiten 87-88 Lektion 09-01-2016 Sabbat Nachmittag, 20. Februar: Der Grosse Kampf und die frühe Christengemeinde Am darauffolgenden Tag wurden die Apostel vor den Hohen Rat geführt. Dieselben Männer, die mit solchem Eifer nach dem Blut des Gerechten geschrien hatten, waren anwesend. Sie hatten vernommen, wie Petrus seinen Herrn mit Schwören und Fluchen verleugnete, als man ihn gefragt hatte, ob er nicht auch einer von den Jüngern sei, und sie hofften wiederum, ihn einzuschüchtern. Aber Petrus hatte sich bekehrt, und jetzt fand er eine Gelegenheit, den Flecken jener feigen, schnell ausgesprochenen Verleugnung zu entfernen und den Namen, welchen er entehrt hatte, zu erhöhen. Mit heiligem Eifer und in der Kraft des Geistes erklärte er ihnen furchtlos: „In dem Namen Jesu Christi von Nazareth, welchen ihr gekreuzigt habt, den Gott von den Toten auferweckt hat, steht dieser allhier vor euch gesund. Das ist der Stein, von euch Bauleuten verworfen, der zum Eckstein geworden ist; und ist in keinem anderen Heil, ist auch kein anderer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, darin wir sollen selig werden.“ (Apg. 4, 10-12) Das Volk wunderte sich über den Mut von Petrus und Johannes und kannte sie auch wohl, dass sie mit Jesu gewesen waren; denn ihr edles, furchtloses Benehmen glich demjenigen Jesu, als er vor seinen Feinden stand. Jesus tadelte Petrus durch einen Blick des Mitleids und der Trauer, als er ihn verleugnet hatte, und jetzt, als er seinen Herrn mutig bekannte, bekannte der Herr sich zu ihm und segnete ihn. Als Beweis der Anerkennung Jesu wurde er mit dem Heiligen Geist erfüllt. Nach Christi Himmelfahrt kamen die Jünger an einem Platz zusammen, um sich demütig unter Gott zu stellen. Nach zehn Tagen der Herzenserforschung und Selbstprüfung war der Weg für den Heiligen Geist bereitet, um in die gereinigten und geweihten »Seelentempel« einzukehren. Jedes Herz war vom Geist erfüllt, denn es war Gottes Absicht, seinem Volk zu zeigen, dass es sein Vorrecht ist, mit den erlesensten Gaben des Himmels gesegnet zu sein. Das Schwert des Geistes flammte auf, um neu geschärft in Seele und Geist zu dringen, um Mark und Bein zu trennen. Der Götzendienst, der sich in der Anbetung des Volkes fand, wurde eingestellt und überwunden. Neue Gebiete wurden dem Reich Gottes zugänglich. Orte, die unerreichbar und wüst waren, verkündeten Gottes Lobpreis. [The Review and Herald 10. Juni 1902] Beachtet, dass der Geist ausgegossen wurde, nachdem die Jünger zu völliger Einheit gekommen waren und nicht mehr nach dem höchsten Platz trachteten. Sie waren eines Sinnes. Alle Uneinigkeiten waren ausgeräumt. Das Zeugnis, das sie nach dem Empfang des Heiligen Geistes ablegten, macht dies deutlich. Merkt auf das Wort: „Die Menge aber der Gläubigen war ein Herz und eine Seele“. Der Geist dessen, der starb, damit Sünder leben mögen, beseelte die ganze Versammlung der Gläubigen. Die Jünger baten nicht um Segen für sich selbst. Auf ihnen lastete die Verantwortung für Menschenseelen. Das Evangelium sollte bis an die Enden der Erde getragen werden, und dies erforderte eine Ausstattung mit der Macht, die Christus verheissen hatte. Damals wurde der Heilige Geist ausgegossen, und Tausende bekehrten sich an einem Tag. [Signs of the Times 17. Febr. 1914. ] Wenn wir uns völlig und rückhaltlos dem Dienst Christi hingeben, dann wird Gott diese Tatsache durch das machtvolle Ausgiessen seines Geistes bestätigen. Das wird jedoch nicht stattfinden, solange nicht der grössere Teil der Gemeinde mit Gott zusammenarbeitet. [The Review and Herald 21. Juli 1896] Evangelisation, Seite 628 Erfahrungen und Gesichte, Seiten 183-184 Da sich die Priesterschaft zur Auflehnung gegen Christus entschieden hatte, trieb sie jeglichen Widerstand erneut an, die einmal gewählte Richtung weiter zu verfolgen. In ihrer Halsstarrigkeit wurde sie immer entschlossener. Nicht, dass sie sich nicht hätte unterwerfen können; sie konnte es, wollte aber nicht. Die Priester waren schuldig und hatten den Tod verdient, hatten sie doch den Sohn Gottes getötet; aber nicht deshalb allein wurden sie vom Heil getrennt, sondern weil sie Gott widerstrebten. Beharrlich verwarfen sie das Licht und verschlossen sich den Schuldsprüchen des Geistes. Der Einfluss, der die »Kinder des Ungehorsams« beherrscht, wirkte in ihnen und veranlasste sie, die Männer zu schmähen, durch die Gott wirkte. Die Boshaftigkeit ihrer Empörung steigerte sich mit jeder weiteren Tat des Widerstrebens gegen Gott und gegen die Botschaft, die er seinen Dienern zu verkündigen aufgetragen hatte. Unbussfertigkeit trieb die jüdischen Führer täglich tiefer in die Auflehnung und bereitete eine Ernte dessen vor, was sie gesät hatten. Gott zürnt den Unbussfertigen nicht nur deshalb, weil sie gesündigt haben, sondern vor allem weil sie – obwohl zur Umkehr gerufen – in ihrem Widerstand verharren und trotz des ihnen verliehenen Lichtes die Sünden der Vergangenheit wiederholen. Hätten sich die jüdischen Obersten der überzeugenden Macht des Heiligen Geistes unterworfen, wäre ihnen vergeben worden; aber sie wollten nicht einlenken. Genauso kommt der Sünder durch fortwährendes Widerstreben schliesslich dahin, dass der Heilige Geist ihn nicht mehr beeinflussen kann. Das Wirken der Apostel, Seite 63 Montag, 22. Februar: Pfingsten Die Kraft des Heiligen Geistes und das Mitwirken der Engel des Himmels konnten die Jünger nur dann erwarten, wenn sie eins mit Christus waren. Mit Hilfe dieser göttlichen Kräfte vermochten sie der Welt gegenüber eine geschlossene Front zu bilden und siegreich in dem Kampf zu bleiben, den sie unaufhörlich gegen die Mächte der Finsternis führen mussten. Würden sie weiterhin vereint wirken, würden himmlische Boten ihnen den Weg bahnen. Viele Herzen könnten auf den Empfang der Wahrheit vorbereitet und für Christus gewonnen werden. Solange sie vereint blieben, würde die Gemeinde „schön wie der Mond, klar wie die Sonne, gewaltig wie ein Heer“ (Hoheslied 6,10) vorangehen. Nichts könnte ihr ständiges Umsichgreifen aufhalten. Die damalige Gemeinde schritt von Sieg zu Sieg und erfüllte herrlich ihren göttlichen Auftrag, der Welt das Evangelium zu verkündigen. Sonntag, 21. Februar: Der Beginn eines neuen Anfangs Wer dem Vorurteil gestattet, sein Herz gegen die Annahme der Wahrheit zu verschliessen, kann nicht von Gott erleuchtet werden. Wenn eine Ansicht über die Schrift vorgetragen wird, fragen viele nicht: Ist es Wahrheit und im Einklang mit Gottes Wort? sondern: Wer vertritt diese Meinung? Und wenn der Verteidiger der betreffenden Ansicht nicht nach ihrem Geschmack ist, verwerfen sie dieselbe. Sie sind mit ihren eigenen Anschauungen so vollauf zufrieden, dass sie die Beweise der Schrift nicht mit dem Wunsch, Das Wirken der Apostel, Seite 92 1 Web Seite: www.adventverlag.ch/egw/ Zahllose Menschen, die vorher bei dem Gedanken gespottet hatten, dieser bescheidene Mann könne der Sohn Gottes sein, wurden bei dieser denkwürdigen Gelegenheit von der Wahrheit überzeugt und anerkannten Jesus als ihren Erlöser. Dreitausend Menschen wurden der Gemeinde hinzugefügt. Die Apostel sprachen in der Kraft des Heiligen Geistes. Keiner konnte ihren Worten widersprechen, weil sie von mächtigen Wundern bestätigt wurden, die sie durch die Ausgiessung des Geistes Gottes vollbrachten. Selbst die Jünger waren über die Ergebnisse dieses himmlischen Beistandes und die schnelle, grosse Seelenernte erstaunt. Das ganze Volk war verwundert. Diejenigen, die ihre Vorurteile und Engstirnigkeit nicht aufgeben wollten, waren so eingeschüchtert, dass sie keinen Versuch wagten, das mächtige Werk mit Wort oder durch Gewalt aufzuhalten; zu diesem Zeitpunkt leisteten sie keinen Widerstand. So klar und überzeugend die Argumente der Apostel auch waren, sie allein hätten das Vorurteil der Juden dennoch nicht beseitigen können, das so vielen Beweisen widerstanden hatte. Aber der Heilige Geist liess diese Argumente mit göttlicher Kraft in ihren Herzen wirken. Die Worte der Apostel waren wie scharfe Pfeile des Allmächtigen und überzeugten die Menschen von ihrer schrecklichen Schuld, die sie durch Ablehnung und Kreuzigung des Herrn der Herrlichkeit auf sich geladen hatten. „Als sie aber das hörten, ging's ihnen durchs Herz, und sie sprachen zu Petrus und den anderen Aposteln: Ihr Männer, liebe Brüder, was sollen wir tun? Petrus sprach zu ihnen: Tut Busse, und jeder lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden, so werdet ihr empfangen die Gabe des Heiligen Geistes.“ (Apostelgeschichte 2, 37 - 38) Macht gab; aber als er starb, erwarteten sie, dass es mit den Wundern aus sei. Petrus verstand ihre Verwirrung und sprach zu ihnen: „Ihr Männer von Israel, was wundert ihr euch darüber oder was seht ihr auf uns, als hätten wir durch eigene Kraft oder Frömmigkeit bewirkt, dass dieser gehen kann? Der Gott Abrahams und Isaaks und Jakobs, der Gott unsrer Väter, hat seinen Knecht Jesus verherrlicht, den ihr überantwortet und verleugnet habt vor Pilatus, als der ihn loslassen wollte. Ihr aber habt den Heiligen und Gerechten verleugnet und darum gebeten, dass man euch den Mörder schenke; aber den Fürsten des Lebens habt ihr getötet. Den hat Gott von den Toten auferweckt; dessen sind wir Zeugen. Und durch den Glauben an seinen Namen hat sein Name diesen, den ihr seht und kennt, stark gemacht; und der Glaube, der durch ihn gewirkt ist, hat diesem die Gesundheit gegeben vor euer aller Augen.“ (Apg. 3, 12-16) Die Priester und Obersten konnten diese Rede nicht ertragen, und auf ihren Befehl hin wurden Petrus und Johannes ergriffen und ins Gefängnis geworfen. Tausende waren aber durch diese eine Rede der Jünger bekehrt worden, so dass sie an die Auferstehung und Himmelfahrt Christi glaubten. Die Priester und Obersten waren sehr beunruhigt. Sie hatten Jesus gekreuzigt, in der Hoffnung, die Gedanken des Volkes wieder auf sich zu lenken, aber die Sachlage wurde schlimmer als zuvor. Sie waren öffentlich von den Jüngern beschuldigt worden, die Mörder des Sohnes Gottes zu sein und wussten nicht, wie weit diese Anklage reichen wird und welches Ansehen sie bei dem Volk inskünftig haben werden. Sie hätten Petrus und Johannes gerne das Leben genommen, wagten es aber nicht, aus Furcht vor dem Volk. Erfahrungen und Gesichte, Seiten 182-183 Die Geschichte der Erlösung, Seite 233 Um Christi willen müssen wir Prüfungen erdulden. Wir sind nicht in Scheinkämpfe verwickelt. Wir werden mächtigen Gegnern entgegentreten müssen; „denn wir haben nicht mit Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern mit Fürsten und Gewaltigen, nämlich mit den Herren der Welt, die in der Finsternis dieser Welt herrschen, mit den bösen Geistern unter dem Himmel.“ (Epheser 6,12) Wir werden unsere Stärke dort finden, wo die ersten Jünger sie fanden: „Diese alle waren stets beieinander einmütig, mit Beten und Flehen.“ (Apostelgeschichte 1,14) „Und da sie gebetet hatten, bewegte sich die Stätte, da sie versammelt waren; und sie wurden alle des Heiligen Geistes voll und redeten das Wort Gottes mit Freudigkeit. Die Menge aber der Gläubigen war ein Herz und eine Seele; auch keiner sagte von seinen Gütern, dass sie sein wären, sondern es war ihnen alles gemein.“ (Apostelgeschichte 4,31.32) Zeugnisse für die Gemeinde, Band 6, Seite 144 Der Glaube an den Sohn Gottes bewirkt eine Veränderung unseres Charakters, so dass der Mensch des Verderbens zum Kind Gottes wird. Er kommt vom Tod zum Leben, wird geistlich gesinnt und lernt, geistliche Dinge richtig zu beurteilen. Gottes Weisheit erleuchtet ihn, und er erkennt, wie wunderbar Gottes Gesetz ist. Wenn jemand durch die Wahrheit verwandelt wird, geht die Umgestaltung seines Charakters weiter. Sein Verständnis nimmt zu. Indem ein Gotteskind Gott gehorsam wird, erhält es die Gesinnung Christi, und Gottes Wille geht ihm in Fleisch und Blut über. Ausgewählte Botschaften, Band 1, Seite 335 Dienstag, 23. Februar: Konfrontation mit den Sadduzäern Nach Christi Auferstehung hatten die Priester überall die Lüge verbreitet, Jesu Leichnam sei von den Jüngern gestohlen worden, während die römischen Wachsoldaten schliefen. Es überrascht daher nicht, dass sie ungehalten waren, als Petrus und Johannes die Auferstehung dessen predigten, den sie umgebracht hatten. Besonders erregt darüber waren die Sadduzäer. Sie spürten, dass ihre Lieblingslehre in Gefahr geriet und ihr Ansehen auf dem Spiel stand. Das Wirken der Apostel, Seite 62 Mittwoch, 24. Februar: Die Steinigung des Stefanus Stephanus, ein Mann Gottes und ein Kämpfer, der Seelen für Christus gewann, verlor sein Leben, weil er ein mutiges Zeugnis über den gekreuzigten und auferstandenen Erlöser ablegte. Den Hass, den die Feinde der Wahrheit dem Sohn Gottes entgegenbrachten, zeigten sie in ihrer Abscheu gegen seine Nachfolger. Sie konnten es nicht ausstehen, von dem Einen zu hören, den sie gekreuzigt hatten, und das aufrichtige Zeugnis des Stephanus erfüllte sie mit Wut. In dem Licht, das sie im Antlitz des Stephanus erblickten, erhielten die Amtsträger die Bestätigung von Gott. Aber diesen Nachweis verachteten sie. Oh, dass sie doch darauf geachtet hätten! Oh, hätten sie doch Reue gezeigt! Aber nichts dergleichen geschah. Als Stephanus berufen wurde, für Christus zu leiden, wankte er nicht. Er las sein Schicksal in den hasserfüllten Gesichtern seiner Verfolger und zögerte nicht, ihnen die letzte Botschaft zu überbringen, die er den Menschen verkünden musste. My Life Today, Seite 67 Mit grosser Kraft verkündigten die Jünger den gekreuzigten und auferstandenen Heiland. In dem Namen Jesu wurden Zeichen und Wunder durch sie bewirkt; die Kranken wurden durch sie geheilt, ein Mann, der von seiner Geburt an lahm gewesen war, wurde völlig wieder hergestellt und ging mit Petrus und Johannes in den Tempel, wandelte und sprach und lobte Gott. Dies verbreitete sich gar bald, und das Volk versammelte sich um die Jünger. Viele liefen zusammen, indem sie über die Heilung, die dieselben bewirkt hatten, höchst erstaunt waren. Als Jesus starb, meinten die Priester, dass keine Wunder mehr unter ihnen vollbracht werden würden, dass die Bewegung sich bald beruhige und das Volk sich nach den Aufsätzen der Menschen richten würde. Aber siehe, gerade in ihrer Mitte wirkten die Jünger Wunder, und das Volk entsetzte sich und staunte. Jesus war gekreuzigt worden, und sie fragten sich, woher seine Nachfolger diese Macht erhalten hätten. Die Priester meinten, dass Jesus während seines Lebens den Jüngern Es entspricht den Absichten Satans, den Schein der Religion zu wahren, wenn nur der Geist der lebendigen Gottseligkeit fehlt. Nach der Verwerfung des Evangeliums hielten die Juden sehr eifrig an den gewohnten Zeremonien fest: sie wahrten streng ihre nationale Abgeschlossenheit, während sie 2 Web Seite: www.adventverlag.ch/egw/ sich selbst eingestehen mussten, dass sich die Gegenwart Gottes nicht mehr in ihrer Mitte offenbarte. Die Weissagung Daniels verwies so unverkennbar auf die Zeit der Ankunft des Messias und sagte seinen Tod so deutlich voraus, dass sie das Studium des Buches Daniel umgingen. Schliesslich sprachen die Rabbiner einen Fluch aus über alle, die eine Berechnung der Zeit versuchen sollten. Achtzehnhundert Jahre lang war das Volk Israel in Blindheit und Unbussfertigkeit gewandelt, gleichgültig gegen die gnädigen Heilsgaben, rücksichtslos gegen die Segnungen des Evangeliums, eine ernste und schreckliche Warnung vor der Gefahr, das göttliche Licht zu verwerfen. Gleiche Ursachen haben gleiche Wirkungen. Wer absichtlich sein Pflichtgefühl unterdrückt, weil es seinen Neigungen nicht entspricht, wird schliesslich nicht mehr die Wahrheit vom Irrtum unterscheiden können. Der Verstand wird verfinstert, das Gewissen verhärtet, das Herz verstockt und die Seele von Gott getrennt. Wo man die Botschaft der göttlichen Wahrheit geringschätzt und verachtet, dort wird Finsternis die Gemeinde überziehen; der Glaube und die Liebe erkalten und Entfremdung und Spaltungen treten ein. Gemeindeglieder richten ihre Bestrebungen und ihre Kräfte auf weltliche Unternehmungen, und Sünder werden in ihrer Unbussfertigkeit verhärtet. Taucht eine Lehre auf, die gegen unsere Ansicht ist, sollten wir uns ans Wort Gottes wenden, den Herrn im Gebet suchen und dem Feind keinen Raum geben, mit Argwohn und Vorurteil einzudringen. Wir sollten es nie zulassen, dass der Geist sich bekunde, in dem die jüdischen Priester und Obersten gegen den Erlöser der Welt auftraten. Sie klagten ihn an, dass er das Volk verwirre, und sie wünschten, dass er es nicht belästige, denn er verursache Schwierigkeiten und Streit. Der Herr sendet uns Licht, damit wir beweisen, welches Geistes wir sind. Wir sollen uns nicht selbst betrügen. Diener des Evangliums, Seite 301 Freitag, 26. Februar: Weiterführendes Studium Das Wirken der Apostel, Seiten 195-198; Englisch: The Acts of the Apostles, Seiten 197-200. Der grosse Kampf, Seite 381 Donnerstag, 25. Februar: Veränderte Haltung Dieses Gesicht übermittelte Petrus beides: Tadel und Unterweisung. Es offenbarte ihm die Absicht Gottes, durch den Tod Christi Heiden und Juden gemeinsam zu Miterben der Segnungen des Heils zu machen. Bisher hatte keiner der Jünger den Heiden das Evangelium gepredigt. In ihrer Vorstellung bestand noch immer die Scheidewand, die durch den Tod Christi niedergerissen worden war. Ihr Wirken hatte sich nur auf die Juden beschränkt, während sie die Nichtjuden als von den Segnungen des Evangeliums ausgeschlossen betrachteten. Doch nun versuchte der Herr dem Petrus die weltweite Bedeutung des göttlichen Planes zu zeigen. Schon viele Nichtjuden hatten als aufgeschlossene Zuhörer der Predigt des Petrus und der anderen Apostel gelauscht; auch viele griechisch sprechende Juden hatten Christus im Glauben angenommen; die Bekehrung des Kornelius aber sollte die erste bedeutsame unter den Heiden sein. Für die Wirksamkeit der Gemeinde Christi war ein völlig neuer Zeitabschnitt gekommen. Nun sollte die Tür, die viele jüdische Bekehrte den Nichtjuden verschlossen hielten, weit geöffnet werden. Und die Heiden, die das Evangelium annahmen, sollten den Jüngern aus dem Judentum gleichgestellt sein, ohne dass sie genötigt wären, den Brauch der Beschneidung zu übernehmen. Wie vorsichtig ging der Herr doch zu Werk, um bei Petrus die Voreingenommenheit abzubauen, die sich auf Grund seiner jüdischen Erziehung gegenüber den Heiden festgesetzt hatte! Durch die Vision von dem Tuch und dessen Inhalt wollte er die Vorurteile aus des Apostels Denken ausräumen und ihn die wichtige Wahrheit lehren, dass es bei Gott kein Ansehen der Person gebe und Juden und Heiden vor Gott gleichgeachtet seien. Durch Christus konnten auch die Heiden Teilhaber der Segnungen des Evangeliums werden. Das Wirken der Apostel, Seite 137 Niemand hat behauptet, dass je die Forschungen irgendeines Menschen vollkommen sein werden; aber das eine weiss ich, dass unsere Gemeinden bei Mangel an Lehren über die Gerechtigkeit durch den Glauben an Christentum und ähnliche Wahrheiten zugrunde gehen. Es macht keinen Unterschied, durch wen das Licht gebracht wird; wir müssen unsere Herzen öffnen und es in der Sanftmut Christi aufnehmen. Aber viele tun dies nicht. Wird ein umstrittener Punkt vorgebracht, werden Fragen über Fragen gestellt, ohne etwas zuzugeben, selbst wenn er einleuchtend erscheint. Oh, dass wir doch handeln möchten, wie Menschen, die nach Licht verlangen! Möge Gott uns Tag für Tag seinen Heiligen Geist schenken und das Licht seines Angesichtes auf uns scheinen lassen, damit wir Schüler in der Schule Christi sein können! 3 Web Seite: www.adventverlag.ch/egw/
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