EU und die Philippinen nehmen Verhandlungen über

Europäische Kommission - Pressemitteilung
EU und die Philippinen nehmen Verhandlungen über ein
Freihandelsabkommen auf
Brüssel, 22. Dezember 2015
„Die Aufnahme von Verhandlungen mit den Philippinen stellt einen Meilenstein in den
beiderseitigen Beziehungen dar und unterstreicht erneut das Engagement der EU in
Südostasien.“
EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström und der philippinische Staatssekretär für Handel und
Industrie, Gregory Domingo, vereinbarten heute, Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen (FHA)
zwischen der EU und den Philippinen aufzunehmen.
Beide Seiten wollen ein Abkommen schließen, das ein breites Themenspektrum abdeckt, darunter die
Abschaffung von Zöllen und anderen Hindernissen für Handel, Dienstleistungen und Investitionen, der
Zugang zu den Märkten für öffentliche Aufträge und weitere Regeln in den Bereichen Wettbewerb und
Schutz der Rechte des geistigen Eigentums. Das Abkommen soll auch ein umfassendes Kapitel
enthalten, in dem dafür Sorge getragen wird, dass engere Wirtschaftsbeziehungen zwischen der EU
und den Philippinen mit Umweltschutz und sozialer Entwicklung einhergehen.
„Die Aufnahme von Verhandlungen mit den Philippinen stellt einen Meilenstein in den beiderseitigen
Beziehungen dar und unterstreicht erneut das Engagement der EU in Südostasien“, erklärte EUHandelskommissarin Cecilia Malmström. „Die Philippinen gehörten in den letzten Jahren zu den am
schnellsten wachsenden Volkswirtschaften in der Region. Wir müssen unseren Unternehmen die
Bedingungen dazu verschaffen, das große Potenzial dieses Marktes von 100 Millionen Verbrauchern zu
nutzen.“
Die erste Verhandlungsrunde soll im ersten Halbjahr 2016 auf den Philippinen stattfinden.
Hintergrund
Die Philippinen sind eines von 10 Mitgliedern des Verbands südostasiatischer Nationen (ASEAN); sie
stellen die fünftgrößte Volkswirtschaft der Region und unter den ASEAN-Staaten den zweitgrößten
Markt dar. Die Inselgruppe ist auch das fünfte Land der ASEAN, das mit der EU Verhandlungen über ein
bilaterales Freihandelsabkommen aufgenommen hat.
Der ASEAN als Ganzes steht in der Weltwirtschaft an achter Stelle und ist der drittgrößte
Handelspartner der EU außerhalb Europas (nach den USA und China). Der bilaterale Handel mit Waren
und Dienstleistungen zwischen der EU und dem ASEAN belief sich im Jahr 2013 auf 235 Mrd. EUR.
2007 wurden Verhandlungen mit dem ASEAN über ein FHA zwischen den beiden Regionen eingeleitet,
2009 jedoch unterbrochen, um auf bilateraler Ebene zu verhandeln. Diese bilateralen
Freihandelsabkommen wurden als Bausteine auf dem Weg zu einem künftigen Abkommen zwischen
beiden Blöcken betrachtet. Bislang hat die EU bilaterale Abkommen mit Singapur (2014) und Vietnam
(2015) abgeschlossen.
Unter den Handelspartnern der EU rangieren die Philippinen innerhalb des ASEAN an sechster und
weltweit an 44. Stelle. Im Jahr 2014 exportierte die EU Waren im Wert von 6,8 Mrd. EUR in die
Philippinen, während sich die EU-Einfuhren aus den Philippinen auf 5,7 Mrd. EUR beliefen. Dadurch war
die EU der viertgrößte Handelspartner der Philippinen. Die EU-Ausfuhren in die Philippinen betrafen vor
allem Beförderungsmittel (31 %), Maschinen und Apparate (15 %), Nahrungsmittel (13 %), chemische
Erzeugnisse (11,5 %) und elektronische Bauteile (11 %). Die Hauptausfuhrgüter der Philippinen in die
EU sind Büro- und Telekommunikationsgeräte (45 %), Maschinen und Apparate (15 %),
Nahrungsmittel (12,5 %) sowie optische und fotografische Instrumente (11 %).
Der Handel mit Dienstleistungen zwischen der EU und den Philippinen erreichte im Jahr 2013 einen
Wert von 3 Mrd. EUR.
Darüber hinaus stellt die EU mit einem Bestand an ausländischen Direktinvestitionen von mehr als
6,2 Mrd. EUR den größten ausländischen Investor in dem Land dar.
Derzeit sind die Beziehungen zwischen der EU und den Philippinen durch das im Juli 2012
unterzeichnete Partnerschafts- und Kooperationsabkommen geregelt. Ferner werden die Philippinen
seit Ende 2014 durch die von der EU im Rahmen des Schemas allgemeiner Zollpräferenzen gewährten
verstärkten Handelspräferenzen (APS-plus) begünstigt.
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