www.gesundheits-nachrichten.ch GESUNDHEITS NACHRICHTEN Natürlich gesund leben | März 2015 | CHF 5.40 Vegan im Trend Stürze verhindern Hotel Andy Liss 244 6474 Jerzens Pitztal Tel. +43 (5414) 861 00 [email protected] www.hotelandy.com Entschlackungskur 4 Tage: 3 Nächte in der gewünschten Zimmerkategorie Winter 2015 – 08.– 29.03.2015 – 05.– 12.04.2015 3 + 1 Nacht gratis Ab € 620.– Sommer 2015 27.06.2015 – 18.10.2015 Ab € 575.– Pauschal-Preise pro Person / zuzüglich Kurtaxe € 2.00 pro Person und Tag Energie-Kur: Winter 2015 4 Nächte 25.– 29.03.2015 Ab € 832.– Sommer 2015 4 Nächte 30.08.– 03.09.2015 7 Nächte 28.06.– 05.07.2015 03.10. –10.10.2015 Ab € 740.–/1245.– Pauschal-Preise pro Person / zuzüglich Kurtaxe € 2.00 pro Person und Tag Entschlackung Raus aus dem Alltag Auf Grund unserer Lebensweise ist unser Körper heute vielfach übersäuert. Es bilden sich Schlacken und Ablagerungen im Körper. Die Entschlackungskurs hilft in kurzer Zeit mit Bädern, speziellen Massagen und gesunder Frischkost zu entsäuern und zu entschlacken. Sie spüren neue Energie und Lebenskraft. Sich wieder fühlen, erleben, lieben sind die Ansätze der Energie-Kur. «Der Himmel hilft niemals denen, die nicht handeln wollen» SOPHOKLES Entschlackungs-Kur 4 Tage – Am Anreisetag Begrüssung mit Beratungsgespräch, einem Wurzelkraftcocktail, basisches Fussbad – Basische Verpflegung mit frischen Produkten (morgens Brei und frisches Obst, mittags gedünstetes Gemüse und Kartoffel, abends Gemüsesuppe) – Ganztags Kräutertee und Granderwasser – 1 basische Körperpflege 60 min. im Alpenschlammbad mit anschliessend Körperwickel – 1 Ohrkerzenbehandlung 30 min. – 1 basische Salz-Ölmassage 30 min. – 1 reinigende Gesichtsbehandlung 60 min. – 1 Jentschura Kurpaket auf Ihrem Zimmer zum mit nach Hause nehmen mit: Wurzelkraft 165 g, meine Base 750 g, 7 × 7 Kräutertee (50 Beutel) – 1 Handbürste, 1 Kosmetikbürste, basische Strümpfe – Betreutes Vitalprogramm in der Gruppe mit Wassergymnastik und Body Art – 1500 m² grosse SPA-Anlage – Kostenlose Parkgarage Energie-Kur im ANDY – Die 3 / 4 Geniesserpension mit Nachmittagsjause – Begrüssung und Einführungsgespräch – 2 Energiesitzungen bei 7 Nächten, 1 bei 4 Nächten – 2 Klangsitzungen bei 7 Nächten, 1 bei 4 Nächten – Gesprächsberatungen je nach Bedarf – Qi Gong- 8 Alltagsübungen – Anleitung für Zuhause – Abschlussgespräch – Unser Wochenprogramm – Die 1500 m² grosse SPA-Anlage – Kostenlose Parkgarage – Maximal 5 Personen pro Termin möglich Referent / Leiter: Harald Heller Die im Kurs gegebenen Empfehlungen sind allgemeiner Natur und können eine professionelle medizinische oder psychologische Behandlung nicht ersetzen! INHALT NATURHEILKUNDE & MEDIZIN Nicht fallen, bitte! Ein Sturz im Alter kann gravierende Folgen haben. Am besten lässt man es gar nicht erst dazu kommen: Körperliche Fitness und ein bisschen Vorsicht können viele Unfälle verhindern. 10 ERNÄHRUNG & GENUSS Käse und seine Bakterien Ohne Bakterien gäbe es keinen Käse – für die Herstellung und Eigenart jeder Sorte sind sie unentbehrlich. Andere Mikroorganismen wie Listerien oder Kolibakterien können gefährlich werden. 14 LEBENSFREUDE & WELLNESS Vegan im Trend Eine Ernährungsweise, die ohne jedes tierische Produkt auskommt, findet immer mehr Aufmerksamkeit. Wer vegan leben möchte, muss einiges beachten, damit er auch gesund lebt. NATUR & UMWELT 18 KÖRPER & SEELE RUBRIKEN 22 Aus innerem Antrieb 26 Winzig klein und doch Milliarden Tonnen schwer: Plankton ist der «Treibstoff der Meere». Wofür zeigt mein Kind Begabung? Stärken erkennen, ohne Kinder in eine Richtung zu drängen. Fakten & Tipps 6 Buchtipp 6 Leserforum 30 Vorschau/Impressum 34 Anzeigen & Adressen 38 Ökofaktor Plankton März 2015 Gesundheits-Nachrichten 3 Am Ufer: Bunte Gesellschaft am Bodensee. EDITORIAL Immer schön senkrecht Liebe Leserinnen und Leser Wie das so ist, wenn man sich intensiv mit einem Thema beschäftigt: Bei den umfangreichen Recherchen zur Sturzprävention schweiften meine Gedanken immer wieder einmal ab zu einer respektablen Reihe von Stürzen, die ich selbst schon hingelegt habe. In den ersten Schuljahren waren «aufgefallene» Knie eher die Regel als die Ausnahme. Es gab ja so viel zu entdecken und zu lernen, und natürlich musste ich Claudia Rawer [email protected] immer ganz, ganz schnell dabei sein! Rollschuhlaufen – auf eisernen Rollen und ohne jeglichen Kopf- oder Gelenkschutz! – war ebenfalls eine gute Gelegenheit, sich diverse Körperstellen aufzuschrammen. Unzählige Stürze beim Voltigieren und Reiten verliefen glücklicherweise immer glimpflich; im Gegenteil, beim Voltigieren war es unser grösster Ehrgeiz, einen Sturz so aussehen zu lassen, als sei man absichtlich abgesprungen: Fallen, Purzelbaum, aufstehen und wieder zum Pferd laufen. Eher unglücklich endete das Üben des damals neuen «Fosbury Flop» beim Hochsprung auf der heimischen Wiese – Resultat war ein Gipsarm für mehrere Monate. Spektakulär auch ein Sturz beim Skifahren, als das Grüppchen Studenten es nicht lassen konnte, auf einer Mini-Schanze Skisprung zu versuchen: Stahlkante gegen Brustkorb brachte mir eine zweite Vorladung nach der Röntgenreihenuntersuchung ein: Schatten auf der Lunge, Tuberkuloseverdacht. Es war aber dann bloss eine angeknackste Rippe. In der Jugend steckt man solche Ausrutscher recht locker weg – dass die Knochen doch so einiges mitgemacht haben, merkt man erst ein paar Jahrzehnte später! An das letzte Straucheln auf Kopfsteinpflaster, erst wenige Jahre her, erinnern mich dagegen bis heute drei steife Fingergelenke der rechten Hand. Dass nicht mehr passiert ist, verdanke ich wohl der Tatsache, dass ich mit etwa dreissig noch professionell fallen gelernt habe: Beim Jiu-Jitsu war die «Fallschule» die wichtigste aller Übungen. Vor einem Sturz im Alter ist jedoch keiner gefeit – und die Folgen können erheblich schlimmer sein als ein Rippenknacks oder ein verschrammtes Knie. Daher wünsche ich Ihnen und uns: März 2015 Bleiben wir senkrecht! Herzlichst Ihre Gesundheits-Nachrichten Postfach 63 CH-9053 Teufen E-Mail: [email protected] Internet: www.gesundheitsnachrichten.ch Gesundheits-Nachrichten 5 6 FAKTEN & TIPPS DIABETES Nützliche Pflanzenstoffe entdeckt Insulin wird benötigt, um den Blutzuckerspiegel zu senken. Es regt Körperzellen dazu an, Glukose aus dem Blut aufzunehmen und in Energie umzuwandeln. Beim Diabetes Typ 2 ist die Insulinproduktion gestört, oder der Körper kann das Insulin nicht mehr richtig verwerten. Forscher des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke (DIfE) haben nun herausgefunden, dass die sekundären Pflanzenstoffe Luteolin und Apigenin die intrazellulären Signalwege von Insulin beeinflussen können. Ausserdem können sie die Produktion von Zu- BUCHTIPP cker und Fett in der Leber verringern. Die Forscher vermuten daher eine antidiabetische Wirkung, weshalb bestimmte Pflanzen für alternative Diabetestherapien geeignet sein könnten. Die zu den Flavonen gehörenden Pflanzenstoffe kommen in Karotten, Paprika, Sellerie, Pfefferminze, Thymian, Rosmarin, Oregano, Petersilie, Kohl, grünem Tee und Olivenöl (Luteolin) sowie in Kamille, Petersilie, Zwiebeln und Orangen (Apigenin) vor. Beide Flavone haben antioxidative, entzündungs- und krebshemmende Eigenschaften. Zwar sind die Experimente bisher nur im Labor an menschlichen Leberzellen durchgeführt worden, doch die Forscher sind zuversichtlich, dass ihre Erkenntnisse dazu beitragen werden, neue Ernährungsstrategien und Medikamente zu entwickeln. ärztezeitung.de «Schlank mit Kräutern» Nein, Kalorien werden nicht gezählt; es gibt auch keinen Diätplan. Vielmehr wollte die Heilpraktikerin Melanie Wenzel selbst «schlank und Genussmensch» bleiben – mit pflanzlicher Hilfe. In ihren eigenen Worten: «Was mir nun schon jahrzehntelang in Sachen Gesundheit und Wohlbefinden wertvolle Dienste leistet, würde mir auch im Kampf gegen die überflüssigen Pfunde sanft sekundieren: meine Kräuter!» Mit dem Buch finden an gesundem und genussreichem Essen interessierte Menschen den Weg zu einer vernünftigen, anregenden und praktikablen «Wohlfühl-Ernährung». In 42 Pflanzensteckbriefen werden die besten «Helferchen» porträtiert – alte Bekannte wie Basilikum und Dill, aber auch unbekanntere Pflanzen wie Hauhechel, Mate und Moringa. Alle aufgeführten Kräuter, Wurzeln und Früchte haben eine spezifische Wirkung auf Stoffwechsel und Gesundheits-Nachrichten Verdauung. Sie regen Magen und Darm an, stimulieren den Fettabbau, unterstützen die Funktion innerer Organe wie Leber, Galle, Bauchspeicheldrüse oder Nieren, reduzieren Cholesterin oder Gelüste nach Süssem. Allerdings, das räumt auch Melanie Wenzel ein: Ohne Bewegung geht es nicht! Unter die Pflanzenporträts mischen sich Tipps zum Anbau und zur Konservierung von Kräutern. Das Werk komplettieren die appetitanregenden, feinen (aber nicht nur vegetarischen) Kräuterrezepte – alles zusammen interessant, informativ und lesenswert. «Schlank mit Kräutern» von Melanie Wenzel, 192 S., GU Verlag 2014, broschiert ISBN: 978-3-8338-3601-5, CHF 28.90/Euro 19.99 Sie können dieses Buch bei uns telefonisch, per E-Mail oder per Bestellkarte S. 43/44 be stellen. Telefon in der Schweiz: 071 335 66 66 Telefon in Deutschland: 07121 960 80 März 2015 FAKTEN & TIPPS DARMSPIEGELUNG Vorsorge hilft COPD Die unterschätzte Krankheit In der Schweiz leiden 400 000 Personen an der chronisch obstruktiven Lungenkrankheit COPD, für Deutschland gehen Schätzungen von über sechs Millionen Betroffenen aus. Zwar ist COPD unheilbar, doch mit den richtigen Massnahmen kann das Voranschreiten der Krankheit verlangsamt und der Krankheitsverlauf positiv beeinflusst werden. Im Rahmen einer chinesischen Studie fanden Forscher heraus, dass die in asiatischen Gebirgsregionen vorkommende Gekerbte Rosenwurz (Rhodiola crenulata) eine deutliche Verbesserung bei Betroffenen erzielte. So fanden sich mehr von den für das Immunsystem wichtigen T-Helferzellen im Blut. Auch das Lungenund Atemvolumen verbesserte sich. Der für diese Studie untersuchte Rhodiola-crenulata-Extrakt ist bisher ausschliesslich im asiatischen Raum, nicht aber in Europa erhältlich. März 2015 Kostenlose COPD-Schulungen bietet der Verein «Lunge Zürich» an, in denen die Patienten lernen, besser mit der Krankheit umzugehen. Dabei werden Tipps für den Alltag vermittelt und diverse Themen wie Ernährung, Ferien, Notfallmanagement, Training und Atemtechnik von Fachpersonen behandelt. Die nächsten Schulungen finden im April/ Mai sowie im August/September statt. Anmeldung unter: Lunge Zürich, Sandra Brülisauer E-Mail: [email protected] oder unter der Telefonnummer +41 (0)44 68 20 22. Weitere Informationen sind unter www.lunge-zuerich.ch/durchatmen zu finden. In Deutschland können sich Betroffene am 8. Symposium Lunge im September beraten lassen. Weitere Informationen unter http://bit.ly/1AiwNPH sowie auf www.lungenemphysem-copd.de Lunge Zürich/carstens-stiftung.de Laut einer Analyse des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) bringt die Vorsorge-Koloskopie einen entscheidenden Nutzen. Innerhalb von zehn Jahren wurden 180 000 Darmkrebsvorstufen entdeckt und entfernt sowie mehr als 40 000 Fälle von Darmkrebs frühzeitig in einem Stadium diagnostiziert, in dem eine Heilung möglich ist. Dem gegenüber standen nach Berechnungen der Autoren nur etwa 4500 sogenannte Überdiagnosen. Die Zahl der Überdiagnosen sei damit geringer als bei der Mammographie, bei der es deutlich häufiger zur Diagnose von Tumoren komme, die sich nicht zum Krebs weiterentwickeln. Deutschland war im Oktober 2002 eines der ersten Länder weltweit, das die Darmspiegelung als Bestandteil des gesetzlichen Krebsvorsorgeprogramms eingeführt hat. Die Wissenschaftler sind daher zuversichtlich, mit der VorsorgeKoloskopie auch die DarmkrebsSterblichkeit zu senken. aerzteblatt.de 7 8 FAKTEN & TIPPS ENTZÜNDLICHES RHEUMA Rauchen als weitere Ursache identifiziert Raucherinnen haben ein doppelt so hohes Risiko, an rheumatoider Arthritis zu erkranken als Nichtraucher. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie an 34 101 schwedischen Frauen über einen Zeitraum von 15 Jahren. Zwar ist bereits bekannt, dass das Rauchen Rheuma verschlimmert, dass es die Erkrankung auch auslösen kann, ist aber neu. Wie bei jeder Autoimmunerkrankung greift auch bei Arthritis das Immunsystem den eigenen Körper an, anstatt diesen vor Schäden von aussen zu schützen. Dies führt zu entzündlichen Prozessen in Gelenken, Organen, Muskeln oder auch Blutgefässen. Laut den Forschern fördern bestimmte Substanzen im Zigarettenrauch die Bildung sogenannter citrullinierter Peptide in den Geweben, welche wiederum die zerstörerischen Antikörper des Immunsystems anlocken. Dieser Prozess kann sich über mehrere Jahre hinziehen, doch ist das Rheuma erst einmal ausgebrochen, verläuft es bei rauchenden Patienten wesentlich aggressiver. Entscheidend dabei ist in diesem Falle, wie lang jemand geraucht hat, nicht wie viel. Und selbst das Aufhören bringt zumindest in den ersten 15 Jahren nur wenig: Ehemalige Raucherinnen wiesen noch Jahre später ein um 68 Prozent erhöhtes Rheumarisiko auf. Rauchen fördert zudem Lungenkrebs und kann schon bei passivrauchenden Kindern Gefässschäden verursachen. Dass es bei rauchenden Männern auch zu einem vermehrten Verlust des Y-Chromosoms in den Blutzellen kommen kann, fanden ebenfalls schwedische Forscher heraus. Selbst unter Berücksichtigung weiterer Faktoren wie Blutdruck, Diabetes und Bewegung kam der Chromosomen-Defekt bei Rauchern rund dreimal häufiger vor als bei Nichtrauchern. Hier schien allerdings die Dosis wichtiger zu sein als die Dauer. Bei ehemaligen Rauchern glichen sich die Werte nämlich wieder dem Durchschnitt an. Dieser Prozess ist also umkehrbar. scinexx.de Gesundheits-Nachrichten März 2015 FAKTEN & TIPPS ÜBERGEWICHT Portulak hilft Übergewicht im Kindes- und Jugendalter hat sich weltweit zu einem ernstzunehmenden Problem entwickelt, denn damit ist auch ein erhöhtes Risiko für Krankheiten wie Diabetes, Arteriosklerose und Krebs verbunden. Neben genetischen Faktoren gelten eine ungesunde, fettreiche Ernährung und zu wenig Bewegung als Hauptursachen. Iranische Wissenschaftler konnten in einer placebokontrollierten Studie feststellen, dass Portulaksamen die Blutfettwerte von übergewichtigen Jugendlichen senken können. Einen Monat lang nahmen die Teenager entweder zwei Mal täglich eine Kap- sel mit 500 Milligramm Portulaksamen oder aber als Placebokontrolle dienende Laktosekapseln. Zwar sanken die Werte für das Gesamtcholesterin insgesamt, statistisch signifikant war aber nur die Senkung des «schlech ten» LDL-Cholesterins und des Triglyzeridwerts. Der (Sommer-)Portulak (Portulaca oleracea) wird weltweit nicht nur als Nahrungsmittel sondern auch in der Traditionellen Chinesischen Medizin als Heilpflanze genutzt. Das Wildgemüse ist reich an gesunden ungesättigten Fettsäuren, Vitaminen und Flavonoiden. Nahrungsergänzungsmittel mit Portulak gibt es in verschiedenen Internet-Apotheken. carstens-stiftung.de NAHRUNGSMITTEL Kommt bald das Antibiotika-Verbot? Antibiotikaresistenzen sind eine Bedrohung für die Bevölkerung: Je mehr Antibiotika eingesetzt werden, desto schneller verbreiten sich resistente Bakterien – besonders in Spitälern, aber auch in Tiermastbetrieben. Behörden schätzen die jährlichen Todesfälle in der EU durch Infektionen mit resistenten Bakterien auf 25 000. In der Schweiz existieren lediglich Schätzungen von jährlich 2000 Todesfällen für spitalbedingte Infektionen. In der Schweiz ist der Einsatz von Antibiotika zur Wachstums- und Leistungsförderung bereits seit 1999 verboten. Die Eidgenössi- sche Fachkommission für biologische Sicherheit (EFBS) schlägt nun einen generellen Stopp für Antibiotika in der Nahrungsmittelproduktion vor. Hinzu sollen laut der Expertenkommission weitere Massnahmen für die Landwirtschaft und die Nutztierhaltung kommen: die Zucht robuster Tierarten, gesunde Haltungsformen sowie der Verzicht auf die Durchmischung von Beständen. In der EU gilt das Verbot seit 2006; dennoch gehört z.B. Deutschland europaweit zu den Spitzenreitern beim Einsatz von Antibiotika. bazonline.ch März 2015 9 10 NATURHEILKUNDE & MEDIZIN Nicht fallen, bitte! Wer möchte das nicht: Im Alter möglichst lang zu Hause wohnen, den Alltag selbst bestimmen und so lange mobil bleiben, wie es nur geht? Ein Sturz kann diesen guten Absichten ziemlich in die Quere kommen. Sorgt man rechtzeitig vor, kann ein grosser Teil der gefährlichen Unfälle Claudia Rawer vermieden werden. Auch wenn wir es nicht so gerne wahrhaben wollen: Ab einem gewissen Alter lassen Kräfte und Sinne nach. Augen und Gehör sind nicht mehr so scharf wie sie einst waren, die Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit wird schlechter, die Muskeln sind ein wenig schlapper geworden, und die Gelenke knirschen. All das trägt dazu bei, dass wir leichter in Gefahr kommen zu stürzen und dass wir uns im Falle eines Falles kaum noch abfangen können. Das ist nicht etwa ein Problem hochbetagter Menschen – es betrifft im Gegenteil schon viele 65-Jährige. senverkehr sind ältere Menschen – nach jungen Erwachsenen – die Gruppe mit dem zweitgrössten Risiko. Bei den 80-Jährigen ist es schon jeder Zweite, der pro Jahr einmal einen Sturz erleidet. In 20 Prozent der Fälle ist medizinische Hilfe nötig, fast zehn Prozent enden mit einem Knochenbruch. Schlimmstenfalls ist dies eine Hüft- bzw. Schenkelhalsfraktur. Beide sind ernsthafte Verletzun- Gefallen – verletzt – eingeschränkt Ein Drittel der selbstständig lebenden Menschen über 65 stürzt mindestens einmal pro Jahr. Die meisten dieser Unfälle geschehen zu Hause, im Garten, im Keller, in der Garage oder der direkten Umgebung der Wohnung. Nicht nur der Sturz auf der Treppe, von vielen gefürchtet, ist häufig, sondern auch der auf gleicher Ebene; ein Viertel der Fälle passiert beim nächtlichen Toilettengang. Im Stras- Gesundheits-Nachrichten Autsch – hoffentlich ist jetzt kein Knochen gebrochen! – Männer stürzen etwas seltener als Frauen, tragen aber öfter schwere Folgen davon. März 2015 NATURHEILKUNDE & MEDIZIN gen, deren Bedeutung meist unterschätzt wird. Allzu häufig führen solche schweren Knochenbrüche nämlich zu eingeschränkter Mobilität und Unabhängigkeit und damit letztlich zur Pflegebedürftigkeit. Tausende von älteren Menschen sterben jährlich an den direkten oder mittelbaren Folgen eines Sturzes. Aber auch Brüche der Rippen, des Schlüsselbeins, der Unterarmknochen und des Handgelenks sind nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Oft brauchen die Patienten noch Jahre nach der Fraktur zum Beispiel Hilfe bei der Körperpflege oder bei Aktivitäten ausser Haus. Etwa die Hälfte der älteren Sturzpatienten erlangt die alte Beweglichkeit nicht wieder. Der Umzug in ein Pflegeheim wird deutlich häufiger notwendig: gegenüber gleichaltrigen Personen ohne Knochenbruch um etwa 20 Prozent. Das Fallen ist keine Kunst, aber das Wiederaufstehen. Sprichwort Auch ohne schwerwiegende Verletzungen oder direkt erkennbare Folgen ist ein Sturz ein einschneidendes Ereignis. Fast die Hälfte der Betroffenen reduziert ihre körperliche Aktivität für mindestens ein Vierteljahr. Nicht selten setzt ein Teufelskreis ein: Wer schon einmal einen Sturz erlitten hat, hat nachgewiesenermassen ein erhöhtes Risiko für weitere Unfälle dieser Art. Oft kommt es zu einem Verlust des Selbstvertrauens – kann ich wirklich noch zu Hause leben, wenn ich doch schon einmal gefallen bin? Nicht selten ziehen sich Senioren nach einem Sturz auch sozial zurück oder trauen sich nicht mehr, das Haus ohne Begleitung zu verlassen. mit dreissig), Sehschärfe und Gesichtsfeld, Gehör, Reaktionszeit, Körperbalance ein? Letztere können Sie beispielsweise testen, indem Sie die Zeit stoppen, die Sie mit geschlossenen Augen auf einem Bein stehen können. Sind Sie über 60 und fühlen sich fit, sollten es schon 25 Sekunden sein. Bei weniger als fünf Sekunden sind Sie sturzgefährdet. Wie steht es um Muskelkraft und Ausdauer? Noch richtig gut – oder sind doch schon Einschränkungen da? Erkrankungen können die Sturzgefahr erhöhen: z.B. Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Krankheiten, Arteriosklerose. Trat schon einmal ein Herzinfarkt oder Schlaganfall auf? Beeinträchtigen ein grauer oder grüner Star oder eine Makuladegeneration die Sehfähigkeit? Sind chronische oder fortschreitende Leiden wie Diabetes, Osteoporose, eine chronisch obstruktive Lungenerkrankung, Morbus Parkinson, eine Demenz, Arthrose oder Arthritis vorhanden? Sind schon einmal eine Beinschwäche, Schwindelanfälle oder eine Ohnmacht aufgetreten? Medikamente können das Sturzrisiko beeinflussen: insbesondere Mittel gegen Bluthochdruck, ACE-Hemmer, Betablocker; entwässernde Medikamente (Diuretika); Schmerz- und Rheumamedikamente (NSAR); Schlaf- und Beruhigungsmittel aus der Gruppe der Benzodiazepine (praktisch jedes Medikament, das auf –zepam oder –zolam endet); Antidepressiva sowie Neuroleptika (Medikamente, die bei psychischen Störungen, aber auch bei Unruhe, Angst- und Erregungszuständen verordnet werden). Müssen mehr als vier Medikamente – gleich welcher Art – eingenommen werden? Risiko einschätzen – Sturz vermeiden Ein grosser Teil dieser Sturzunfälle liesse sich vermeiden. Stürzen kann man vorbeugen, indem man sich das persönliche Risiko bewusst macht und Gefahrenfaktoren beseitigt oder einschränkt. Fachleute sprechen von Sturzprävention. Das eigene Risiko – oder auch das des Partners, der etwas älteren Freundin oder der betagten Mutter – lässt sich grob einschätzen, indem man sich folgende Fragen stellt: Wie gut schätzen Sie, beispielsweise auf einer Skala von eins (sehr schlecht) bis zehn (so gut wie März 2015 Erkennen Sie bei der Beantwortung dieser Fragen eine mögliche Sturzgefahr? Dann werden Sie aktiv. Bereits ab etwa 60 kann man ausgesprochen viel dafür tun, einen Sturz in den nächsten zehn, 20 oder mehr Jahren zu vermeiden. Sicherheit lässt sich trainieren Kraftmangel, Muskelschwäche, schlechte Balance und Verschleisserscheinungen in den Gelenken, die auch die Haltung beeinflussen, sind die häufigsten Unfallursachen. Dem lässt sich bereits mit einem Gesundheits-Nachrichten 11 12 NATURHEILKUNDE & MEDIZIN Wird Ihnen manchmal schwindelig? Dann ist die Sturzgefahr gross – Sie sollten die Ursachen unbedingt abklären lassen. leichten Training erfolgreich begegnen. Selbst über 80-Jährige, so betonen Mediziner und Physiotherapeuten, können durch gezieltes Krafttraining ihre körperliche Leistungsfähigkeit steigern und die Lebensqualität verbessern. Fitte Muskeln sorgen für eine bessere Reaktionsfähigkeit. Wer mehr Kraft hat, ist länger selbstständig und kann Alltagshandlungen alleine bewältigen oder das wieder lernen. Es ist kaum je zu spät, anzufangen – aber je früher Sie aktiv werden, desto besser. So bleiben Sie kräftig, elastisch und fit Bleiben Sie täglich körperlich aktiv. Schon ein regelmässiger Spaziergang unterstützt die körperliche Fitness. Wenn nötig, suchen Sie sich Begleitung und/oder rüsten Sie sich mit einer Gehhilfe aus. Wenn Sie sich nicht mit einem alt- Gesundheits-Nachrichten modischen Gehstock sehen lassen möchten, sind Nordic-Walking-Stöcke eine sportlich wirkende Alternative! Betreiben Sie nach Möglichkeit drei Mal pro Woche zwanzig Minuten leichten Sport, wie Nordic Walking, Radfahren oder Schwimmen. Auch z.B. bei Arthrose gilt: Je mehr Sie sich bewegen, desto beweglicher bleiben Sie auf Dauer! Trainieren Sie Ihre Muskelkraft, unter Anleitung im Fitness-Studio oder auch zu Hause, z.B. mit Hanteln oder Gewichtsmanschetten. So wirken Sie dem Muskelabbau entgegen. Trainieren Sie alleine, lassen Sie sich die Übungen zuvor z.B. von einer Physiotherapeutin zeigen – dann macht man nichts falsch. Trainieren Sie Ihre Körperbalance und Ihr Gleichgewichtsgefühl, z.B., indem Sie beim Zähneputzen abwechselnd auf einem Bein stehen oder mit Übungen wie der «Waage», wie wir sie alle im Schulturnen gelernt haben. (Weitere Vorschläge zum Üben der Balance finden Sie in den GN 9/2014). Sorgen Sie – in Absprache mit Ihrer Hausärztin – für eine ausreichende Vitamin-D-Zufuhr. Der Vitalstoff wirkt sich positiv auf den Knochenaufbau und das Muskelgewebe aus; eine Verringerung des Sturz- und Knochenbruchrisikos bei einem hohen Vitamin-D-Blutspiegel konnte in Studien nachgewiesen werden (vgl. GN 1-2/2013). Müssen Sie Medikamente einnehmen, besprechen Sie mit Ihrem Arzt, ob diese Ihr Sturzrisiko erhöhen können. Auch das gehört zur körperlichen Fitness: Lassen Sie Augen und Ohren prüfen und korrigieren Sie Schwächen mit Seh- und Hörhilfen. Einmal im Jahr sollten Sie sich beim Augen- und beim Ohrenarzt kontrollieren lassen. Nicht ausrutschen! Nicht zuletzt können Sie auch zu Hause viel tun, um die Gefahr eines Sturzes zu verringern. Viel zu selten macht man sich klar, dass man auch im Wohnumfeld die eine oder andere Gewohnheit verändern muss, um dem Älterwerden gerecht zu werden. Das reicht von Stolperfallen über Rutschgefahr im Bad bis zu schlechter Beleuchtung. Beseitigen Sie Stolperfallen: lose Kabel, herum- März 2015 NATURHEILKUNDE & MEDIZIN liegende Spielsachen, ob von Enkelin oder Hund, umgeknickte oder zurückgeschlagene Teppiche, abgelöste Fussbodenecken. Verzichten Sie auf dicke Teppiche, an denen man leicht hängenbleiben kann. Bei Teppichen, Brücken oder Läufern einen Gleitschutz unterlegen; eventuell mit doppelseitigem Klebeband sichern. Gefährlich ist auch zu wenig Platz zum Gehen, zum Beispiel enge Passagen zwischen Möbelstücken. Das Unfallpotenzial von offenen Schranktüren und Schubladen wird unterschätzt: Die Grossmutter einer Freundin stolperte über die offene Klappe eines Geschirrspülers; Ergebnis war eine offene Platzwunde, die genäht werden musste. Gemach! Leicht zum Fallen führt das Eilen. William Shakespeare Sorgen Sie für helle Beleuchtung: Schlechtes Licht hat schon so manchen Sturz herbeigeführt. Schummrige Beleuchtung in der Diele, eine Funzel im Keller, schlechtes Licht im Treppenhaus, zu schwache oder falsch platzierte Lampen bilden Gefahrenquellen, die nicht zu unterschätzen sind. Gehen Sie nachts zur Toilette, machen Sie das Licht an. Im Bad sind rutschfeste Matten in Wanne und Dusche sowie ein rutschfester Teppich für den Ausstieg aus der Wanne wichtig, eventuell auch selbstklebende Anti-Rutschbänder an Fliesen. Bringen Sie Haltegriffe an Badewanne und Dusche sowie bei der Toilette an. Verspritztes Wasser oder Wasserlachen im Bad sollte man sofort entfernen. Sichern Sie die Treppe: Transparente, schwarze oder auch fluoreszierende Anti-Rutschbänder aus dem Baumarkt machen Treppenstufen ungefährlicher. Kennzeichnen Sie gegebenenfalls die erste und letzte Stufe der Treppe bzw. die Absätze. Bringen Sie bei steilen Treppen Handläufe auf beiden Seiten an. Denken Sie auch an die Aussentreppen, die nass oder glatt sein können: Auch hier eignen sich Klebebänder oder Anti-Rutschmatten, ebenfalls aus dem Baumarkt. Auch wenn Sie noch fast alles selbst erledigen: Meiden Sie Überkopf-Arbeiten. Fensterputzen und Gardinen aufhängen sind gefährliche Tätigkeiten, die Sie im Zweifelsfalle lieber andere machen lassen sollten. Tragen Sie Schuhe, auch Hausschuhe, die Halt geben und eine rutschfeste Sohle haben. Benötigen Sie einen Gehstock oder einen Rollator, lassen Sie diese Hilfsmittel von Zeit zu Zeit überprüfen und anpassen. Lassen Sie sich nicht ablenken und konzentrieren Sie sich auf eine Tätigkeit: Im Gehen zu telefonieren oder bei der Hausarbeit fernzusehen kann kritisch werden. Wenn nötig, richten Sie ein Hausnotrufsystem ein, mit dem Hilfskräfte alarmiert werden können. Am häufigsten stürzen Senioren übrigens im Pflegeheim. Die Sturzquote liegt deutlich über der von Menschen, die zu Hause leben. Für sie sind unsere Tipps natürlich nicht geeignet. In Heimen gibt es Pflegekräfte, die in der Sturzprävention geschult sind. Aber auch für zu Hause bieten viele Beratungsstellen für Unfallverhütung, Krankenkassen, und die Rheumaligen Programme zur Sturzprävention und im Idealfall eine persönliche Beratung an, beispielsweise durch einen speziell ausgebildeten Physiotherapeuten. Schön, wenn man noch alles selbst machen kann. Bestimmte Arbeiten aber, z.B. auf wackligen Leitern, sollte man doch besser einem Helfer übertragen. März 2015 13 14 ERNÄHRUNG & GENUSS Käse: seine nützlichen und gefährlichen Bakterien Zu viel Reinheit raubt bestimmten Käsesorten den spezifischen Geschmack. Zu wenig Hygiene kann die Gesundheit gefährden. Ingrid Zehnder Die Käseproduktion ist ein komplexes Zusammenspiel von Rohmaterialien, fundiertem Wissen und Können der Fachleute (dem produzierenden Maître Fromager und dem die Reife überwachenden Affineur) und – Mikroorganismen. Für Gärungs- und Reifeprozesse, Lochbildung und Ausprägung bestimmter Geschmackskomponenten sind verschiedenste Bakterien verantwortlich. Als Laie kann man sich kaum vorstellen, wie bedeutend Bakterien in der Käseherstellung sind. Milch – roh und silofrei Ein wichtiger Teil der Bakterien kommt aus der rohen Milch. Entscheidend für eine qualitativ gute Rohmilch ist das Futter. Die Kühe dürfen im Sommer nur Wiesengras, im Winter Heu fressen. Ausgeschlossen ist eine Fütterung mit Silage; das ist vergorenes Gras, «eine Art Sauerkraut für Kühe»*, das in den häufig zu sehenden weissen Folienballen auf den abgemähten Weiden liegt. Silomilch ist zur Herstellung von Hart- und Halbhartkäsen ungeeignet, da sich darin Buttersäurebakterien bilden können, die bei der Käsereifung zu ekligem Geschmack und Geruch sowie Fehlgärungen – bis zum Platzen der schweren Käselaibe – führen. Bekannte, regionale Lieferanten, schnelle Verarbeitung, moderne Technik und strikte Hygiene in den Ställen haben dafür gesorgt, dass die gesundheitlichen Risiken roher Milch beherrschbar geworden sind. In den letzten dreissig Jahren wurde die Rohmilch aber auch immer keimärmer: Heute ent- * Zitat: Landwirtschaftlicher Informationsdienst Schweiz LID Gesundheits-Nachrichten hält sie nur noch wenige Tausend statt wie früher mehrere Hunderttausend Mikroorganismen pro Milliliter. Mit den unerwünschten Keimen verschwinden allerdings auch die nützlichen Bakterien, nämlich jene, die die Gerinnung fördern und dem Käse das charakteristische Aroma verleihen. Traditionelle AOP-Käseproduzenten in der Normandie, die ihre Käse aus Rohmilch herstellen, beklagen seit Längerem, dass die hygienische Sicherheit mit einem Verlust an Geschmack einhergehe. Durch die Verarmung der natürlichen Milchsäureflora stellen sie eine Vereinheitlichung des Angebots an Gärstoffen (Fermenten) fest und befürchten, dass ihre ursprungsgeschützten Produkte den jeweiligen typischen Geschmack und Geruch verlieren könnten, denn ohne reichhaltige Milch sei kein «vernünftiges Aroma» im Käse zu erzielen. Ganz so brisant ist die Lage nicht. Hat doch jede frische Rohmilch noch immer ihre eigene Milchsäureflora, die beeinflusst wird durch das Weidevieh, das Futter und das «Terroir», d.h. die Ursprungsgegend, die von den natürlichen Verhältnissen wie dem Gestein oder der Flora bestimmt ist. Milch – thermisiert oder pasteurisiert Pasteurisieren der Milch – Erhitzen auf 72 bis 75° C während 15 bis 30 Sekunden – ist die sicherste Art, krankmachende Keime zu vernichten. Frisch- und Weichkäse, die nicht oder nicht lange reifen, werden sicherheitshalber meist aus Pastmilch hergestellt. Bei industrieller Herstellung wird auch ein grosser Teil der Hart- und Halbhartkäse aus pasteurisierter Milch produziert. Erkauft wird die Sicher- März 2015 ERNÄHRUNG & GENUSS Neben der milcheigenen spielt auch die betriebseigene Bakterienflora bei der Käseproduktion eine Rolle. Jeder Betrieb besitzt ein einzigartiges Ökosystem, was zur mikrobiellen Biodiversität beiträgt. Bild: Käser auf einer Alp in Graubünden. heit mit einem oft eintönigen, faden Geschmack. Das Erhitzen zerstört zudem Vitamine, inaktiviert Enzyme, und die gesunden, ungesättigten Fettsäuren werden teilweise in ungesundes Cholesterin umgewandelt. Eine Zwischenlösung ist das Thermisieren der Milch: Erhitzen auf 57 bis 68 °C während mindestens 15 Sekunden. So werden Appenzeller oder Tilsiter Käse, die früher aus Rohmilch hergestellt wurden, heute vielfach aus thermisierter Milch produziert, da dies den Export in die EU erleichtert. «Das vereinfacht zwar die Produktion und vermindert die Hygienerisiken, bedeutet geschmacklich aber einen herben Verlust», so Rolf Beeler, Maître Fromager, Affineur und «Käsepapst der Schweiz». Und er fügt hinzu: «Genau so wichtig ist es, dass ein Käse Zeit hat auszureifen. Bei zu jungem Käse merkt der Konsument keinen Unterschied zwischen einem charaktervollen Rohmilchkäse und einem 08/15Käse aus pasteurisierter oder thermisierter Milch.» Milchsäurebakterien Milchsäurebakterien machen die Milch sauer, indem sie Milchzucker in Milchsäure umwandeln. März 2015 Diese bewirkt, dass sich das Milcheiweiss zu kleinen Kügelchen zusammenzieht: die Milch gerinnt. Die Milchsäurebakterien müssen sorgfältig ausgewählt werden und werden heute meist speziell gezüchtet. Die als «Starterkulturen», «Säurewecker» oder «Reifungskulturen» bezeichneten Bakterien setzen so viel Laktose zu Milchsäure um, dass Fäulnisprozesse – verursacht durch fremde Mikroorganismen – verhindert werden. Die Milchsäurebakterienkulturen sind im späteren Verlauf der Käseherstellung auch für den charakteristischen Geschmack des Käses verantwortlich. Verantwortlich für die Löcher Hersteller von Käsen mit grossen Löchern wie Emmentaler, Leerdammer oder Fol Epi brauchen Propionsäurebakterien (Propionibakterien) in der Kesselmilch. Im Laufe der Reifung bilden sie unter anderem Kohlenstoffdioxid, das mit zunehmender Festigkeit der Rinde nicht mehr entweichen kann und daher Hohlräume in der Käsemasse bildet. Die Propionsäurebakterien sind auch für den nussigen Geschmack der Grosslochkäse verantwortlich. Gesundheits-Nachrichten 15 16 ERNÄHRUNG & GENUSS Die Agroscope-Bakterienkulturen sind grösstenteils sogenannte Rohmischkulturen, die aus vielen verschiedenen Stämmen bestehen. Rund 40 verschiedene Starterkulturen werden wöchentlich frisch produziert und in flüssiger Form (Fläschchen) bzw. gefriergetrocknet (Beutel) verschickt. Jede Käserei stellt daraus ihre eigenen Betriebskulturen her. Sammeln, archivieren, auswerten Die Camembert-, Pont l'Evêque und Livarot-Produzenten AOP* in der Normandie, haben sich auf der Suche nach dem ursprünglichen Geschmack ihrer Käse an die Universität Caen gewandt. «Einige Merkmale der Käseflora sind verschwunden», sagt die Mikrobiologin Dr. Nathalie Desmasures, die die entsprechenden Forschungen leitet. «Wir wollen zurückgehen und versuchen, die verlorenen Mikroorganismen wieder einzuführen.» Seit den 1980er-Jahren wurden 11 000 Proben (Bakterien, Schimmelpilze, Hefen) von Bauernhöfen und Käsereien aus der Normandie genommen und im Institut für Lebensmittelmikrobiologie an der Uni Caen bei minus 80 °C aufbewahrt. Die Forscher, die die Isolate mit Hilfe gentechnologischer Diagnostik zu entziffern suchen, stehen noch ziemlich am Anfang ihrer Arbeit, denn 9000 Proben wurden noch gar nicht untersucht. melt. Die Sammlung mit ihren 12 000 Bakterienisolaten, welche 350 Stämme umfasst, ist weltweit einzigartig und wird heute von der Forschungsanstalt Agroscope* verwaltet und weiterentwickelt. Da viele Stämme sehr alt sind, decken sie eine Biodiversität ab, «die es in dieser Form heute nirgendwo mehr gibt», betont Agroscope. Ein grosser Teil der Bakterien wurde schon zu einer Zeit isoliert, als noch keine Antibiotika in der Tierzucht verwendet wurden; die Bakterien konnten also auch keine Resistenzen ausbilden. Agroscope produziert die mikrobiellen Kulturen ausschliesslich für die Schweizer Milchwirtschaft. Hauptabnehmer sind Käseproduzenten, die traditionelle Hart- und Halbhartkäse aus Rohmilch herstellen. Die Forscher bei Agroscope arbeiten auch an neuen Kulturen, die das Aroma gezielt beeinflussen sowie an der Entwicklung von Schutzkulturen gegen schädliche Keime. Doch wer hat's erfunden? Markenschutz durch Bakterien Natürlich die Schweizer. Seit mehr als 100 Jahren werden in der Schweiz betriebseigene Bakterienkulturen aus gut produzierenden Käsereien gesam- Um die einheimischen Käse vor Fälschungen zu schützen, hat Agroscope Bakterienkulturen für den * AOP (Appelation d'origine protégé) ist die geschützte Ursprungsbezeichnung. Siehe auch GN 1/2 2015, Seite 18) Gesundheits-Nachrichten * Agroscope ist das Kompetenzzentrum des Bundes für landwirtschaftliche Forschung und ist dem Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) angegliedert. März 2015 ERNÄHRUNG & GENUSS Schweizer Emmentaler AOP und den halbharten Tête de Moine AOP aus dem Jura entwickelt, die mit einem Herkunftsnachweis gekoppelt sind. Bakterielle «Fingerabdrücke» für die Schweizer Hartkäse Gruyère und Sbrinz sollen folgen. Es handelt sich dabei um bestimmte, einzigartige Genabschnitte von Milchsäurebakterien. Nach der Reifung lässt sich die Marker-Gensequenz mit molekularbiologischen Methoden in einer kleinen Probe nachweisen und somit die Echtheit des Käses bestätigen. Je mehr Rohmilch-Bakterien überleben, desto mehr Charakter entwickelt der Käse. Aber die hygienische Beherrschung ist eine Gratwanderung. Dr. Guido Böhler, dipl. Lebensmittel-Ing. ETH und Chefredaktor foodaktuell.ch Gesundheitsschädliche Bakterien Es vergeht kaum ein Jahr, ohne dass man irgendwo in Europa von Rückrufaktionen von keimbelastetem Käse hört. Mal sind deutsche, mal belgische, österreichische, italienische, schweizerische oder französische Molkereien betroffen. Trotz strenger Kontrollen in den Herstellungsbetrieben scheint die Gefahr nicht restlos in den Griff zu bekommen sein. Meist handelt es sich um eine Kontamination mit Listerien, genauer mit dem Bakterium Listeria monocytogenes, das überall vorkommt: im Wasser, im Boden, auf Pflanzen – und in rohen Lebensmitteln. Betroffen sind neben Rohmilchprodukten und Butter auch Fleisch, Geflügel, Fisch und Meerestiere. In Obst und Gemüsen, speziell vorgeschnittenen Salaten, wurden ebenfalls Listerien nachgewiesen. Listerien können sich auch in Vakuumverpackungen, also ohne Sauerstoffzufuhr, und im Kühlschrank vermehren, etwa im Käse, Räucherlachs, Rohschinken oder in Rohwürsten (Salami, Salsiz, Teewurst, Mettwurst). Milchprodukte wie Joghurt, Quark und mehr als drei Monate gereifte Hartkäse gelten dagegen als sicher. Auch auf Karotten, Äpfeln und Tomaten kann sich der Erreger nicht halten. Alle Experten betonen, dass beim Verzehr all dieser März 2015 Lebensmittel zwar Vorsicht und Umsicht (auch Hygiene zuhause), aber keine Panik angebracht ist. Die von Listeria monocytogenes verursachte Infektion Listeriose ist erstens sehr selten (in der Schweiz ein Prozent aller Lebensmittel-Infektionen) und zweitens für die meisten gesunden Menschen relativ harmlos (keine oder leichte grippeähnliche Symptome, die spontan ausheilen). Ausgenommen sind Menschen mit einem noch nicht ausgebildeten oder einem angeschlagenen Immunsystem: Kleinkinder, Ältere, chronisch Kranke, Menschen, die Immunsuppressiva einnehmen oder unter Autoimmunkrankheiten leiden. Bei ihnen kann Listeriose lebensbedrohlich werden. Eine Behandlung erfolgt mit Antibiotika. Schwangere haben ein erhöhtes Risiko an Listeriose zu erkranken, die sich bei der Frau in aller Regel als grippeähnlicher Fieberschub bzw. mit Durchfall und Erbrechen äussert, jedoch für das ungeborene oder neugeborene Kind äusserst gefährlich ist. Daher wird Schwangeren grundsätzlich vom Verzehr von Rohmilchkäsen (muss auf der Verpackung und im Offenverkauf gekennzeichnet sein) abgeraten. Wenn auch die Käse-Rückrufe wegen Listerien am häufigsten sind, kommt es immer wieder vor, dass weitere gesundheitsschädliche Keime im Käse gefunden werden. Allein 2014 wurden in der Schweiz und in Deutschland mehrere Warnungen wegen krankmachenden Keimen veröffentlicht. Von Escherichia coli-Bakterien betroffen waren drei französische Rohmilchweichkäse (darunter zwei mit Bio-Zertifikat) und ein Roquefort aus roher Schafsmilch. Escherichia coli zählen zu den häufigsten Verursachern von Infektionskrankheiten. Meist handelt es sich dabei um einfache Magen-Darminfektionen. Jedoch sind spezielle Escherichia coli-Stämme für schwere Erkrankungen wie Bauchfell- oder Hirnhautentzündungen verantwortlich. Salmonellen-Warnungen gab es zu drei verschiedenen Reblochon-Käsen, einem Ziegenkäse, einem Raclettekäse und zwei Camemberts (darunter ein Camembert de Normandie AOP) aus Frankreich, einem Pecorino und einem Gorgonzola aus Italien sowie einem deutschen Ziegenrohmilchkäse. Salmonellen können zwei bis drei Tage nach der Infektion anhaltende Übelkeit, Durchfall und leichtes Fieber verursachen. Gesundheits-Nachrichten 17 18 LEBENSFREUDE & WELLNESS Vegan im Trend Leben ohne Fleisch, Käse, Honig & Co. ist angesagt, nicht nur in Hollywood. Auch in Büchern, Zeitschriften und Talkshows ist Veganismus ein Dauerthema. Doch was bringt vegane Ernährung tatsächlich? Das Phänomen des «Peacefood» unter die Lupe genommen. Petra Horat Gutmann Keine Butter, keine Milch, keine Eier, kein Käse, kein Fleisch, kein Fisch, kein Honig, keine Daunendecken, kein Leder! Für die meisten Bewohner der Schweiz und der umliegenden Länder klingt der Aufruf zum Verzicht auf die genannten Produkte so fremd und unverständlich wie eine Unterhaltung auf Kisuaheli. «Die Veganer, ein Haufen von Verrückten!», denkt sich so mancher. Doch selbst «eingefleischte» Karnivoren werden nachdenklich, wenn die Veganer mit der Massentierhaltung eines ihrer Hauptargumente ins Feld führen: Dass Nutztiere in fabrikähnlichen Hallen leben, dass sie auf Hochleistung getrimmt und viel zu jung geschlachtet werden, das wollen die wenigsten Fleischesser, Käsefreunde und Kuhmilchtrinker. Alles, was der Mensch den Tieren antut, kommt auf den Menschen wieder zurück. Pythagoras Genauso wenig wie die klimaschädigende Wirkung der intensiven Vieh- und Landwirtschaft. Kein Wunder wird die vegane Kost von ihren Anhängern selbstbewusst als «Peacefood» bezeichnet. Pudding-Veganer? Besser nicht! Die Crux dabei: Die meisten Menschen im Westen betrachten Fleisch, Milch, Käse & Co. als unverzichtbare Quellen für Kraft und Leistungsfähigkeit. Sind sie das tatsächlich? Einer, der sich seit vielen Jahren mit dieser Frage beschäftigt, ist Prof. Claus Leitzmann. Der Ernährungsforscher und Experte für Vollwertkost sagt: «Vegane Ernährung ist ausreichend, wenn man eine vielseitige pflanzliche Kost Gesundheits-Nachrichten verzehrt und Vitamin B12 zu sich nimmt. Aus gesundheitlicher Sicht sollte diese Ernährungsform jedoch nur von Menschen mit guten Ernährungskenntnissen praktiziert werden.» Das bedeutet: Wer vegan leben und dabei gesund und leistungsfähig bleiben will, darf sich nicht wie ein «Pudding-Veganer» aufführen, der den Verzicht auf tierische Produkte mit dem Verzehr rauer Mengen Brot, Teigwaren und Süssigkeiten kompensiert. Unter einer «vielseitigen pflanzlichen Ernährung» verstehen Experten wie Claus Leitzmann vielmehr den täglichen Verzehr von unterschiedlichem Gemüse, Salat, Obst, Vollkorngetreide, Hülsenfrüchten, Nüssen und Samen. Schutz durch Pflanzenstoffe Eine vollwertig-vegane Kost liefert denn auch deutlich mehr Ballaststoffe, Kalium, Magnesium, Vitamin C, Vitamin E, Folsäure sowie sekundäre Pflanzenstoffe als die Mischkost aus pflanzlichen und tierischen Quellen. Auch der verschwindend geringe Cholesteringehalt der veganen Ernährungsweise fällt positiv auf. Sogar die massvoll reduzierte Aufnahme von Proteinen kann vorteilhaft sein, weil die Basalmembranen der Kapillaren durch ein Zuviel an tierischem Eiweiss genauso verdicken bzw. «verschlacken» wie durch ein Zuviel an Cholesterin. Somit profitieren vollwertig ernährte Veganer von den gleichen Vorteilen wie gesundheitsbewusste (Lakto-Ovo)-Vegetarier: einem vorbeugenden Effekt gegen Übergewicht, Arteriosklerose, Bluthochdruck, Typ-2-Diabetes, Gicht und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Von Interesse ist auch die komplementärmedizinische Beobachtung, dass manche Gesund- März 2015 LEBENSFREUDE & WELLNESS heitsbeschwerden ausheilen, sobald tierische Produkte wegfallen – besonders häufig Allergien, Hautkrankheiten und chronische Nebenhöhlenentzündungen. Wahrscheinlich ist laut Studien zu krankheitsverursachenden Faktoren zudem ein geringeres Risiko für bestimmte Krebsarten, vor allem der Verdauungsorgane. Hier viel, dort wenig Das klingt gut. Wenn die Sache doch nur nicht einen Haken hätte! Wie Studien zeigen, wird vegane Ernährung im Alltag oft suboptimal umgesetzt: Besonders vegane Kinder sind mitunter zu eiweissarm ernährt, ihr Kalzium- und Zinkspiegel ist tendenziell zu tief – gleiches wurde bei vegan lebenden Schwangeren, Stillenden und älteren Menschen beobachtet. Viele gut informierte Veganer schlucken deshalb Supplemente. Eine sinnvolle Massnahme – ganz besonders im Hinblick auf Vitamin B12. Denn: «Die meisten Pflanzen enthalten B12-Vitamere, die für den Menschen nicht oder nur sehr begrenzt verwertbar sind, ja sogar die Aufnahme des für den Menschen wirksamen Vitamin B12 behindern», erklärt Ernährungsforscher Leitzmann. Daraus folgt: Die oft beworbenen «B12-Lieferanten» Bierhefe, Gerstengras, Getreidekeimlinge, Sauerkraut, Sojaprodukte wie Miso, Tempeh und Tamari sowie die meisten Mikroalgen sind für den Menschen keine ausreichend zuverlässigen Vitamin-B12-Quellen. Knowhow ist wichtig Laut Professor Leitzmann sind es denn auch die «unzureichend beratenen Leute, die den teilweise schlechten Ruf der Veganer verursachen, wenn sie mit ihren Kindern beim Arzt wegen Mangelerscheinungen vorstellig werden.» Glücklicherweise seien solche Fälle aber selten und würden davon ablenken, «dass täglich Tausende von Fleischessern an ernährungsbedingten Krankheiten sterben.» Mit anderen Worten: Wer sich langfristig vegan ernähren will, sollte sich gründlich informieren und die gewonnenen Kenntnisse im Alltag konsequent umsetzen. Dazu gehören Kenntnisse der Referenzwerte für die tägliche Nährstoffzufuhr, des Nährund Vitalstoffgehalts häufig verzehrter Lebensmittel sowie bestimmter Wechselwirkungen zwischen den Lebensmitteln bzw. deren Inhaltsstoffen. So lässt sich beispielsweise die Resorption von Eisen durch Vitamin C um bis zu 300 Prozent steigern. Von fad bis fein In Reformhäusern, Bio-Läden und im Internet gibt es eine riesige Auswahl an veganen Produkten. Deren Qualität reicht von «gummiartig-künstlich» schmeckenden Fleisch- und Wurstersatzprodukten bis hin zu richtig schmackhaften Kreationen, etwa Bio-Butter aus Kokos- und Palmfett oder Milch und Sahne aus Getreide, Reis und Mandeln. Das Angebot wird laut Leitzmann weiter wachsen, beispielsweise bei Produkten «Die Königsdisziplin ist: mit frischen Zutaten arbeiten», so die Empfehlung des Kochbuchautors Attila Hildmann an vegane Köchinnen und Köche. 19 20 LEBENSFREUDE & WELLNESS aus der europäischen Süsslupine, die mit 40 Prozent hochwertigem Eiweiss eine vielversprechende Alternative zur Sojabohne darstellt.* Oder beim Hanf, «dessen Samen in puncto Proteingehalt und Bioverfügbarkeit zwischen Milch und Fleisch liegen». Erfreulich ist auch, dass vegane Profiköche in der Regel keine (teuren) Convenience-Produkte empfehlen, sondern mit vielfältigen «Rohmaterialien» in Bioqualität arbeiten. Tofu ist nicht alles! Björn Moschinski, veganer Spitzenkoch Für kochinteressierte Mischköstler ist es eine Bereicherung, wie phantasievoll in der veganen Küche frische Kräuter, Gewürze, einheimische und fremdländische Getreide, Tofu, bekannte und fast vergessene Hülsenfrüchte, Gemüse, Obst, Nüsse, Nussmus und Samen variiert werden. Moralin, charmant verpackt Das wachsende Interesse an veganer Ernährung hängt nicht zuletzt damit zusammen, dass immer mehr vegane Köche bodenständig, mit viel Begeisterung und ohne moralingeprägten Habitus auftre*Zum Thema Lupinenprodukte wird in den GN Mai 2015 ein ausführlicher Artikel erscheinen. Gesundheits-Nachrichten ten. Zu ihnen zählt etwa der Hamburger Physikstudent Attila Hildmann, ehemals leidenschaftlicher Fleischesser, der sich das Kochen selbst beibrachte und mit Hilfe der vegetarisch-veganen Ernährung 25 Kilo abspeckte. Die Bücher Hildmanns und weiterer veganer Sympathieträger sind Bestseller, ihre Kochshows werden auf «YouTube» und im Fernsehen von Hunderttausenden verfolgt. Das macht neugierig und weckt die Hoffnung, bei minimalem Lustverzicht etwas für Umwelt und Tiere zu tun – nach dem Motto «Besser ab und zu vegan als gar nicht!» INFO Bücher – Webseite – Produkte Buch: «Vegetarische Ernährung» von Claus Leitzmann und Markus Keller, Ulmer Verlag, 3. Auflage 2013, 380 S. Buch: «Burgerstein Handbuch Nährstoffe» von Uli P. Burgerstein, Hugo Schurgast, Michael Zimmermann, Trias Verlag, 656 S. Webseite: Die D-A-CH-Referenzwerte für die tägliche Nährstoffzufuhr: www.dge.de (Rubrik Wissenschaft/Referenzwerte anklicken). Eine grosse Auswahl an veganen Produkten und Rohstoffen gibt es z.B. bei larada.ch und vegan-leben.de. März 2015 LEBENSFREUDE & WELLNESS Nähr- und Vitalstoff-Check für Veganer Eiweiss/Proteine: Der Eiweissbedarf für Erwachsene beträgt bei leichter körperlicher Anstrengung 0,8 Gramm pro Kilo Körpergewicht und Tag. Wichtig ist: Eine vollwertig-vegane Ernährung mit viel Getreide, Hülsenfrüchten, Nüssen, Samen, Früchten und Gemüse kann den täglichen Proteinbedarf decken. Vitamin B12: ist in bioverfügbarer Form ausschliesslich in tierischen Lebensmitteln und einigen wenigen Algen (Nori, Chlorella) vorhanden. Die veganen Fachgesellschaften empfehlen deshalb, Vitamin B12 zu supplementieren, zumal ein Mangel gravierende Beschwerden verursachen kann, wie zum Beispiel Nervenschäden, Konzentrations- und Gedächtnisstörungen sowie Wachstums- und Entwicklungsschäden bei Kindern. Vitamin B2 und B6: Veganer sollten ausreichend Lebensmittel verzehren, die reich an den Vitaminen B2 und B6 sind. Für B2 sind dies zum Beispiel: Sojabohnen, Linsen, Erbsen, Steinpilze, Pfifferlinge, Grün-/Federkohl, Brokkoli u.a. Für B6: Linsen, Kichererbsen, weisse Bohnen, Walnüsse, Sonnenblumenkerne, Erdnüsse, Spinat u.a. Eisen: Vielfältige pflanzliche Eisenquellen sind für Veganer wichtig, also z.B. Kürbiskerne, Sesamsamen, Linsen, Mungbohnen, Amaranth, Quinoa, Hirse, Hafer, Aprikosen, Pfirsiche, Spinat, Portulak und Fenchel. Vitamin C (Zitronensaft, Orangensaft, Grünkohl u.a.) steigert die Aufnahme von Eisen beträchtlich. März 2015 Der Zink-Status ist bei vegan lebenden Risikogruppen mitunter zu niedrig: Kinder, Jugendliche, Schwangere, Stillende und ältere Menschen sollten besonders regelmässig zinkhaltige Lebensmittel verzehren, also z.B. Sojaprodukte, Haferflocken, Paranüsse, Linsen und Erdnüsse. Kalzium: Eine befriedigende Zufuhr an Kalzium ist möglich, wenn täglich kalziumreiche Lebensmittel verzehrt werden wie Sesammus, Mandeln, Nüsse, Vollkorn-Getreide, Grün- und Weisskohl, Feigen u.a. Auch die Einnahme von angereicherten Getreideflocken oder eines Nahrungsergänzungsmittels sind zu erwägen. Vegane Ernährung führt dem Körper nur wenige langkettige Omega-3Fettsäuren zu. Der Bedarf an diesen Fettsäuren lässt sich durch die tägliche Einnahme eines Esslöffels Leinöl oder mit 50 Gramm Walnüssen decken. Für stillende Veganerinnen kann die Einnahme eines Nahrungsergänzungsmittels sinnvoll sein. Wie die meisten Menschen in Deutschland und der Schweiz sollten auch Veganer jodiertes Speiseoder Meersalz verwenden und in lichtarmen Wintermonaten eventuell Vitamin D einnehmen, um Mangelerscheinungen vorzubeugen. Bei Säuglingen und Kleinkindern empfiehlt die Vegane Gesellschaft Schweiz für Vitamin D im ersten Lebensjahr eine tägliche Supplementierung. Quelle: Claus Leitzmann/Markus Keller: Vegetarische Ernährung, UTB 2013. Vegane Gesellschaft Schweiz 2014/vegan.ch Gesundheits-Nachrichten 21 22 NATUR & UMWELT Ökofaktor Plankton Die faszinierende Vielfalt an winzigen Pflanzen und Tieren, das im Meer herumtreibende Plankton, hat sich in den letzten Jahrzehnten verändert. Das hat Folgen – für die Meeresbewohner, das Klima und Adrian Zeller den Menschen. Das Plankton ist ein Herumtreiber – im Wortsinn. Die aus dem Altgriechischen abgeleitete Bezeichnung umschreibt umhertreibende oder -irrende Lebewesen, die kaum eigene Fortbewegungsfähigkeiten besitzen. Im Gegensatz zum Menschen können sie gar nicht anders, als sich von fremden Kräften, den Wasserströmungen, treiben zu lassen. So winzig klein die Pflanzen und Tiere sind, aus denen sich das Plankton zusammensetzt, so gross ist seine Bedeutung. Plankton ist sozusagen das mobile Buffet für viele kleine und grosse Tiere. Zu ihnen gehören unter anderem Heringe, Makrelen, Robben, Finnwale, Blauwale, aber auch Muscheln sowie Krill, kleine Krebstierchen, von denen sich ihrerseits Bartenwale ernähren. Auch beim Klima spielt das Plankton eine prägende Rolle. Durch komplexe Vorgänge beim Stoffwechsel von Schwefel und Stickstoff beeinflusst es die Erdatmosphäre. Bezaubernder Formenreichtum Unter dem Begriff Plankton versammelt sich eine variantenreiche Vielfalt an Lebewesen, die sowohl Ein kleiner Ausschnitt aus der überwältigenden Formenvielfalt des Planktons. NATUR & UMWELT im Salz- als auch im Süsswasser leben. Manche sehen aus wie winzige Flöhe, andere wie Krebse oder Würmer, manche sind zylinder-, andere würfelförmig. Einige Planktonindividuen bestehen nur aus einer einzigen Zelle, andere schliessen sich in langen Ketten zusammen. Einzelne Arten haben eine raffinierte Strategie entwickelt: Um ihre Frassfeinde zu verwirren, leuchten sie. Das natürliche Feuerwerk erinnert an eine Lichterkette. Mit blossem Auge erkennt man den wesentlichsten Teil des Planktons wegen seiner Winzigkeit kaum, obwohl es rund 98 Prozent der Biomasse in den Weltmeeren ausmacht. Sensibles Gleichgewicht Lange nahm man an, die nachtschwarzen Tiefen der Meere seien einsame, wenig belebte Regionen, in denen höchstens einige bizarr wirkende Fischarten auf Beutezug gehen. Nach und nach wird klar, dass auch sie voller Leben stecken. Experten schätzen, dass bisher lediglich rund 20 Prozent der Bewohner der tieferen Wasserzonen bekannt sind. Zu ihnen gehören unter anderem Medusen und Seeanemonen, aber auch Larven, Eier, Bakterien sowie AlLicht der Natur: leuchtendes Plankton gen. Letztere zählen zur Gruppe des pflanzlichen Planktons, mit dem Fachbegriff «Phytoplankton» genannt. Tierisches Plankton, das Zooplankton, ernährt sich seinerseits oft vom Phytoplankton. Wenn Plankton sehr günstige Bedingungen vorfindet, vermehrt es sich nahezu explosionsartig; es kommt zur mit blossem Auge sichtbaren sogenannten Algenblüte. Je nach Art präsentiert sich diese grünlich, rötlich oder bräunlich. Nicht immer ist dies von Vorteil, denn bei einem üppigen Wachstum können grosse Mengen des im Wasser gebundenen Sauerstoffs verbraucht werden. Dieser fehlt anderen Lebewesen. Sie gehen ein oder suchen sich andere Lebensräume. Dabei kann das ökologische Gleichgewicht einer Region aus der Balance geraten. Man denke etwa an überdüngte Tümpel, in denen Algen in fetzenartigen Gebilden wuchern. Derentwegen verenden andere Wasserbewohner. Plankton und der Mensch Plankton braucht Sonnenlicht sowie die richtigen Nährstoffe in ausreichenden Mengen. Ausgangsmaterial für viele Formen bilden Abbaustoffe von unterschiedlichen abgestorbenen Meeresbewohnern. Algen sind wie alle Pflanzen in der Lage, aus Sonnenlicht und Kohlendioxid oder Wasser einfache organische Verbindungen zu bilden. Diesen Vorgang nennt man Photosynthese. Am Plankton kann man sehr deutlich erkennen, wie eng die Vorgänge in der Natur voneinander abhängig sind. Nimmt das Plankton ab, wirkt sich dies bis ins letzte Glied der Nahrungskette, den Menschen, aus. Er seinerseits beeinflusst mit seinen Aktivitäten das Wachstum des Planktons. Die Meere werden wärmer Die einfachen Lebensformen bevölkern schon seit Jahrtausenden die Weltmeere. Forscher haben allerdings seit 1950 Veränderungen in der Menge und in der Verteilung des Planktons festgestellt. Manche Arten gedeihen nur innerhalb einer bestimmten Bandbreite der Wassertemperatur. Durch den Ausstoss von riesigen Mengen an Treibhausgasen durch Industrie und Verkehr bildet sich eine Art Dunstglocke um den Planeten Erde. Durch sie kann weniger überschüssige Wärme ins Weltall entwei- Gesundheits-Nachrichten 23 24 NATUR & UMWELT Titel Gewässer: Alle zehn Jahre verlagern sich ihre Lebensräume um rund 70 Kilometer Richtung Nordbzw. Südpol. Als Auswirkung dieser Kettenreaktion wurden Doraden, Sardinen und Tintenfische in der Nordsee beobachtet. Zu deren angestammten Lebensräumen gehörte bisher das Mittelmeer. Die Meere werden sauer Ein so grosses Geschöpf wie der Riesenmanta – Spannweite bis sieben Meter! – ernährt sich ausschliesslich von Plankton. chen. Die Temperatur steigt an, die Meere heizen sich auf; die Lebensbedingungen für etliche Planktonarten verschlechtern sich. Dabei spielt ein ausgeklügelter Mechanismus eine wichtige Rolle. Wie erwähnt, braucht pflanzliches Plankton Substanzen aus anderen, abgestorbenen Ozeanbewohnern. Deren Kadaver werden von Bakterien zersetzt, gelöste Stoffe gehen ins Wasser über. In der natürlichen Umwälzung grosser Wassermassen werden diese Substanzen in die obersten Schichten des Meeres gespült, wo das Phytoplankton lebt, nämlich vor allem bis in eine Tiefe von 20 Metern. Viel weiter kann das Sonnenlicht die Meeresoberfläche nicht durchdringen. Durch die Klimaerwärmung funktioniert der Prozess der Umwälzung jedoch weniger gut als in der Vergangenheit. Zu geringe Temperaturunterschiede stören die Dynamik; der Austausch zwischen den Wasserschichten wird behindert. Manche Nährstoffe gelangen nicht mehr in ausreichenden Mengen dorthin, wo sie benötigt werden. Folgen für die Fische Das Defizit an Nährstoffen löst einen Dominoeffekt aus. Fische und Krill, die sich vom Pflanzenplankton ernähren, vermehren sich ebenfalls nicht mehr so zahlreich. Und jene Arten, die Planktonfresser auf ihrem Speiseplan stehen haben, müssen sich ebenfalls nach neuen Futterquellen umsehen. Forscher haben festgestellt, dass Meeresbewohner weit empfindlicher auf die Klimaerwärmung reagieren als Landtiere. Sie verziehen sich in kühlere Gesundheits-Nachrichten Phytoplankton bildet nicht nur das erste Glied der Nahrungskette, es bindet auch mit Hilfe des Sonnenlichts Kohlenstoff bzw. Kohlendioxid aus der Atmosphäre, und zwar mehr als die gesamten Regenwälder. Stirbt Phytoplankton am Ende seines Lebenszyklus ab, sinkt es auf den Meeresgrund. Damit werden grosse Mengen Kohlenstoff in den Tiefen der Ozeane endgelagert. Nach Angaben des WWF haben die Meere bisher rund 30 Prozent des vom Menschen produzierten Kohlendioxids aufgenommen. Bis vor wenigen Jahren glaubten die Wissenschaftler, die Einbringung von Kohlendioxid ins Meer sei ein ökologischer Vorteil. Doch dies war zu kurz gedacht. Zu grosse im Wasser gebundene Mengen verschieben den pH-Wert der Meere. Normalerweise liegt dieser mit acht im leicht basischen Bereich. Durch zu viel Kohlenstoff wird das Wasser jedoch sauer. Dies behindert z.B. die Eisenaufnahme mancher Algenarten. Das saure Meer bekommt auch Lebewesen nicht, deren Skelette oder Schalen aus Kalk bestehen. Dazu gehören Korallen, Muscheln, Seesterne und Krebse. Umweltgifte sorgen für Kahlschlag Die Überbelastung der Meere mit Kohlendioxid ist nicht der einzige Faktor, der die Menge des Planktons aus dem Gleichgewicht bringt. Die moderne Zivilisation wartet mit weiteren groben Eingriffen auf. Zu ihnen gehören phosphat- und stickstoffhaltige Düngemittel, die in der Intensivlandwirtschaft eingesetzt werden. Über die Zuflüsse gelangen sie in die Ozeane, wo sie das Wachstum einzelner Algenarten stark fördern. Die Zusammensetzung der Planktongesellschaft verändert sich erheblich. Dabei spielen auch die in der Landwirtschaft eingesetzten Herbizide und Pestizide eine Rolle. Schwermetalle gelangen oft in Verbindung mit Dünnsäure ins Meer. Das ist verdünnte Schwefel- März 2015 NATUR & UMWELT säure, die als Abbauprodukt bei der Herstellung des Pigments von weisser Farbe anfällt. Nur einige wenige Länder haben ein Verbot des Ablassens von Dünnsäure auf der offenen See erlassen; in vielen Staaten wird diese sogenannte Verklappung nicht durch Gesetze und entsprechende Überwachung verhindert. Vor dem Verbot verbrachten europäische Hersteller jährlich fünf Millionen Tonnen Dünnsäure ins Meer. Diese Mengen geben eine Grössenvorstellung des Problems. Neben einem Planktonsterben sorgt Dünnsäure für Verätzungen an Fischen, und Schwermetalle gelangen in den Nahrungskreislauf. «Plankton» aus Plastik Ein weiteres grosses Problem bildet das sogenannte Plastikplankton – so werden winzige Abbauprodukte von Plastikabfällen bezeichnet. Der Wellenschlag sowie UV-Strahlung lassen verlorene Bojen, Kanister, Luftmatratzen, Tüten und weiteres Treibgut in winzige Partikel zerfallen. Fische verwechseln diese mit echtem Plankton und fressen sie. So gelangen krebserregende Inhaltsstoffe in die Nahrungskette. Das deutsche Umweltbundesamt rechnet mit 150 Millionen Tonnen Abfall in den Weltmeeren. Davon bestehen 60 Prozent aus Plastik. Noch wissen wir zu wenig Die negativen Einflüsse auf das Plankton wurden über Jahre in Einzelbeobachtungen von der Wissenschaft erfasst. Ein zusammenhängendes Bild über die Veränderungen fehlte. Um diese Wissenslücken zu schliessen, haben Forscherinnen und Forscher der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich in Zusammenarbeit mit weiteren Universitäten in verschiedenen Ländern ein weltweites Planktonmessnetz aufgebaut. An 500 000 Stationen rund um den Globus werden Daten erhoben. Von den systematischen Messungen erhoffen sich die Forscher ein differenzierteres Bild der weltweiten Situation und deren Veränderung. Nur mit fundiertem Wissen kann dem Planktonsterben gezielt Einhalt geboten werden. Aus dem All gesehen: Eine Planktonblüte vor Patagonien. Foto: N. Kuring Plankton und das Erdöl Die Gewinnung und der Transport von Erdöl ist eine weitere Bedrohung. Öl enthält Olefine, Naphthene und Aromaten, die als krebserregend gelten und ebenfalls über die Nahrungskette bis zum Menschen gelangen können. Bei Bohrungen auf dem Meeresgrund, durch undichte Pipelines, durch ausgediente, gesprengte Ölplattformen und durch Tankerunfälle gelangen erhebliche Mengen Öl ins Meer, die auf der Oberfläche schwimmen. Dort bilden sie eine Sperre, die den Austausch zwischen dem Wasser und gasförmigen Stoffen verhindert. Die Atemprozesse der Meeresbewohner werden eingeschränkt. Zweifelhafte Ironie an dieser Situation: Erdöl seinerseits ist aus vor langer Zeit abgestorbenem Plankton entstanden. Auf dem Meeresgrund vermischte es sich mit Sand und Ton, unter der Last entstanden ein hoher Druck und Hitze. Als Endergebnis des Prozesses bildete sich eben – Öl. März 2015 25 26 KÖRPER & SEELE Aus innerem Antrieb heraus Jeder Mensch hat Talente. Wie ausgeprägt und aktiv diese gelebt werden, hängt oft von ihrer Förderung im Kindesalter ab. Eltern haben die wichtige Aufgabe, die Balance zu wahren: zu fördern, aber nicht zu Fabrice Müller überfordern. Warum spielen Kinder Fussball? Ein europäischer Eliteclub führte einmal eine Befragung unter den jungen Teilnehmern seiner Fussballakademie durch. Ergebnis: Wenn Kinder Fussball spielen, tun sie dies vor allem, um Spass zu haben. Man muss ihnen dazu keine zusätzlichen Anreize bieten. Ein Ball und etwas Platz reichen, alles andere organisieren die Kinder ganz von selbst und völlig spontan. Es gefällt ihnen, durch Rennen, Fallen, Aufstehen, Schiessen, Stoppen und Kämpfen in Bewegung zu sein. Darüber hinaus sind sie mit Freunden zusammen, sehen und lernen neue Tricks und verbessern ihre Fähigkeiten, ohne dazu irgendwelche Anleitung zu benötigen. Sie tun alles das aus sich selbst heraus und entwickeln sich daher auch von selbst. Das heisst: Kinder bringen von ganz alleine eine «Prozessorientierung» mit – sie haben Spass an der Beobachtung des eigenen Fortschritts. Kinderfussball ist somit nicht nur Sport, sondern auch Erziehung. Kinder lernen auf dem Platz, Niederlagen zu ertragen, den anderen zu respektieren, Druck auszuhalten und das Zusammenspiel im Team. Jedes Kind darf seine Fähigkeiten zeigen Eine sehr wichtige Rolle bei der Motivation spielen auch das Selbstvertrauen und die Selbstwertschätzung der Kinder. Sie sind sehr empfindlich gegenüber abfälligen Kommentaren. Jedes Kind darf und soll seine Fähigkeiten zeigen und das entsprechende Lob dafür bekommen. Bemühungen der Kinder, etwas leisten und das beispielsweise im Training Erlernte umsetzen zu wollen, sind immer positiv zu kommentieren – auch dann, wenn es nicht dem gewünschten Resultat entspricht. Ein Satz wie: «Du musst dich mehr anstrengen», kann von einem Kind überhaupt nicht umgesetzt werden. «Ein Kind ist ein Kind – und kein Fussballspieler», betont Andy Fimian, ehemaliger Super-League- und Nationalspieler, Instruktor beim Schweizerischen Fussballverband und Leiter der Fussballschule Schweiz (FSS). Diese ist eine private Institution mit KÖRPER & SEELE dem Ziel, im Nachwuchsbereich ein Förderprogramm für Kinder im Alter zwischen acht und 14 Jahren anzubieten. Pro Jahr besuchen dabei über 300 Kinder die Lehrgänge, Fussballtage und Trainingscamps der FSS. Andy Fimian bildet zudem jährlich im Auftrag des schweizerischen Fussballverbandes sowie der Kantonalen Fussballverbände rund 400 Trainer aus und weiter. Zuerst die Emotion, dann das Lernen Ob auf dem Fussballplatz oder auch in der Schule: Kinder sind stets offen für Neues. Neugier und Wissensdurst werden ihnen von Natur aus gegeben. «Zuerst kommt die Emotion. Mit ihr wird der Boden geschaffen, damit ein Kind gerne lernt und die Welt entdeckt», sagt die Lernberaterin Rosemarie Knickenberg vom Institut Knickenberg in Zeiningen AG. Doch nicht alle Menschen lernen gleich. «Jeder Mensch hat seinen individuellen Lernstil, je nachdem, welchem Lerntyp er angehört», erklärt Knickenberg. Deshalb sei es wichtig, das Kind nicht in ein Schema zu pressen, denn dies laufe dem Kind und seinen Talenten zuwider. «Ich empfehle, verschiedene Sachen auszuprobieren, um so den besten Weg für das Kind zu finden.» Manche Eltern bewegen sich hier auf einer Gratwanderung: Wie weit sollen sie ihr Kind fördern und fordern? Für die Lernberaterin steht fest: «Es gibt Kinder, die brauchen viel, andere wenig Initiative von Seiten der Eltern. Man darf die Kinder weder über- noch unterfordern. Vielmehr sollen die Impulse der Persönlichkeit des Kindes entsprechen.» Musik und Bewegung sind beliebte und wertvolle Mittel, um den Kindern neues Wissen zu vermitteln. So werden durch Musik mehr Gehirnbereiche aktiviert als zum Beispiel durch Vorlesen. Und weil viele Kinder über einen starken Bewegungsdrang verfügen, sollte man diesen nicht unterdrücken. Dies kann laut Rosemarie Knickenberg die Entwicklung des Kindes beeinträchtigen. Frühzeitig selbstständig Kinder brauchen auch Vertrauen. Denn sie lieben es zu experimentieren und selbst etwas auszuprobieren. Die Eltern dürfen ihnen ruhig etwas zumuten, das dem Alter ihrer Schützlinge entspricht. «Wenn man dem Kind zuliebe alle Hindernisse aus dem Weg räumt, hilft man ihm kaum auf seinem Lernweg», sagt Brigitt Baumgartner, Lehrerin, aktiv in der Elternbildung sowie im Vorstand von «Schule und Elternhaus St. Gallen/Appenzell». Besser sei es, die Kinder frühzeitig zur Selbstständigkeit zu führen und ihnen Problemlösungsstrategien aufzuzeigen. Lernen durch Erleben lautet die Devise. «Das bedeutet, das Erfahren und Entdecken über verschiedene Kanäle wie Hören, Lesen, Sehen und Handeln zu ermöglichen», so Baumgartner. Wofür diese Kinder wohl eine Begabung mitbringen? Werden sie einmal Mathematikerin, Hundetrainer, Tierärztin, Toningenieur, Installateur, die neue Ginger Rogers, Malermeister oder Forschungsreisende? – Möglich. Vielleicht aber auch etwas ganz anderes. 27 28 KÖRPER & SEELE Denn Kinder entwickeln sich über die Sinne. Haut-, Gleichgewichts- und Muskelsinn bilden das Körperbewusstsein, das zum Beispiel durch Klettern, Springen oder Fahrradfahren gefördert werden kann. Unter visueller Wahrnehmung versteht man die Fähigkeit, optische Reize aufzufassen, zu unterscheiden und mit früheren Erfahrungen zu verbinden bzw. zu interpretieren. Dabei helfen etwa Formen- und Farbenspiele. Mit Musik, Geschichten, Liedern und Versen kann die auditive Wahrnehmung geschärft werden. Das Erfassen über die Haut vermittelt Spürinformationen, die das Hirn verarbeitet. Barfuss laufen, Wasserspiele oder Gartenarbeit leisten dabei wertvolle Dienste. Die Wahrnehmung über die Schmeck- und Riechorgane steht auch im Zusammenhang mit auditiven, visuellen und taktilen Reizen. Auf Hinweise achten Spezielle Begabungen müssen nicht schon in frühen Jahren sichtbar werden. Manchmal werden sie erst gegen Ende des ersten oder zweiten Lebensjahrzehnts deutlich oder entwickeln sich gar noch später. Oft ist es den Kindern gar nicht bewusst, dass sie etwas besonders gut können. Auch die Eltern realisieren dies nicht sofort. Sie halten es für normal, weil sie es nicht anders kennen. Talente haben etwas Magisches, weil sich der Unterschied zwischen «normalen» Fähigkeiten und dem besonderen Talent nicht so ohne Weiteres er- klären lässt. Auch die Kinder, die mit besonderem Talent ausgestattet sind, können das nicht erklären. Entdecken lassen sich Talente bzw. Hinweise darauf über die aufmerksame Beobachtung durch Eltern, Lehrer, Freunde; aber auch das Kind selbst gibt so manche Hinweise dazu. Talente müssen sich jedoch entfalten können. Dazu braucht es inneren Antrieb, Bereitschaft und Begeisterung beim Kind. Ob, wann und in welcher Intensität sich dieser für die Talententfaltung so wichtige Zustand einstellt, lässt sich nicht erzwingen, sondern nur «ermöglichen». In Bereichen, wo sich Bereitschaft und Begeisterung beim Kind einstellen, könnte eine besondere Begabung liegen. Eltern ihrerseits können mittel- und langfristig nichts erzwingen. Nicht alle Begabungen zeigen sich von alleine – dann zum Beispiel, wenn keine entsprechenden Herausforderungen in der Umgebung des Kindes vorhanden sind, keine Tradition und Kompetenzen in der Familie bestehen oder die nötige Infrastruktur zur Entfaltung eines Talents fehlt. Fähigkeiten können auch wieder verkümmern, wenn die Übung und Förderung dazu fehlt. Auf Entwicklungsphasen Rücksicht nehmen Rezepte für die Förderung von Talenten gibt es nicht. Empfohlen wird eine altersgerechte Herangehensweise, um auf die jeweiligen Entwicklungsphasen des Kindes Rücksicht nehmen zu können. Im Kleinkindalter ist eine anregende Umgebung KÖRPER & SEELE wichtig, die zum Entdecken und Spielen einlädt. Spielen steht vom Kindesalter bis zur Pubertät im Zentrum, um sich selbst und die Welt zu erfahren. Im Jugendalter sind es Wettbewerb, geregelte Abläufe, aber auch Freiheiten, die helfen, Talente zu wecken und zu fördern. Entscheidend ist deshalb, vor der Förderung die Talente des Kindes genau zu analysieren. Es ist daher wertvoll, wenn Mütter und Väter ihre Kinder an ihren eigenen Hobbys teilnehmen lassen und ihnen auf diese Weise Freude und Interesse an einer Aktivität vermitteln. Auch sind ein Basteltisch, Spielplätze und der Wald ausgezeichnete Lernfelder. Grosseltern und andere Bezugspersonen können viele wertvolle Impulse vermitteln. Soziale Fähigkeiten werden durch Gespräche beispielsweise über Gefühle gefördert – etwa indem man fragt, wie sich der Junge oder das Mädchen in einer Geschichte wohl gefühlt hat. Rollentausch-Spiele geben dem Kind die Möglichkeit, sich in andere hineinzuversetzen und das soziale Verhalten zu trainieren. Um das logische Denken zu fördern, sind sogenannte «Wenn-Dann-Spiele» empfehlenswert: Was ist die Folge, wenn man dieses oder jenes tut? Und nie vergessen sollte man die Natur als grossartige Lehrmeisterin. Selbstvertrauen und Freude Vieles ergibt sich so ganz natürlich mit der Zeit. Die Dinge, die weniger gut gelingen, sollten nicht in den Vordergrund gerückt werden, weil das Kind sonst zunehmend das Selbstvertrauen verlieren könnte. Begabungen müssen auch nicht gleich Spitzentalente sein, sondern je nach Ausgangslage etwas, das man besser kann als andere. Manche Kinder haben «nur» eine ausgeglichene Allgemeinbegabung, besitzen aber beispielsweise Verhandlungsgeschick und können gut zwischen Personen vermitteln. Ich habe keine besondere Begabung, ich bin nur leidenschaftlich neugierig. Albert Einstein Das Wichtigste in der Begleitung der Kinder ist, die Freude an der Persönlichkeit des Kindes und seiner Talente zu zeigen. Aus der Fussballpsychologie weiss man: Wenn Kindern eine Ergebnisorientierung antrainiert wird, hat dies zerstörerische Effekte auf die Motivation und den Spass am Spiel sowie auf die Entwicklung. Nicht mehr die eigenen Fortschritte werden beobachtet, sondern die Reaktionen der Erwachsenen auf das erzielte Ergebnis. Die Kinder beginnen, für den Trainer oder die Eltern zu spielen. Wer kennt sie nicht, die Szenen, in denen Eltern lauthals jede Aktion ihrer Kinder auf dem Spielfeld kommentieren, den Schiedsrichter beschimpfen, wenn ihnen Entscheidungen missfallen, und den eigenen Sprössling durch ständige Zwischenrufe zu noch besseren Leistungen antreiben. Dabei will der moderne Kinderfussball vor allem eines: Die Freude erhalten – im Spiel und im Training. Kluge Eltern berücksichtigen weniger die eigenen Wünsche und Vorstellungen als die Neigungen und Interessen der Kinder. 29 30 LESERFORUM Das Leserforum Hallo Gesundheitstelefon! 071 335 66 00 aus Deutschland und Österreich: 0041 71 335 66 00 [email protected] Das Team Lähmung der Hand Die erst 37-jährige Tochter von Frau C. Z. aus Fischingen leidet nach einem Schlaganfall an einer Spastik der linken Hand. Ein Jahr Physiotherapie sowie Botoxinjektionen brachten keinen durchschlagenden Erfolg. «Wurde die Physiotherapie von einer qualifizierten Handtherapeutin durchgeführt?», fragt Frau C. E. aus Emmen nach. «Spezialisierte Ergo- und Physiotherapeuten erreichen auch in schweren Fällen oft gute Erfolge. Vielleicht ist auch noch etwas mehr Zeit vonnöten.» Heilpraktikerin Gabriela Hug Zu langer Geduld bei der Physiotherapie rät auch Frau U. S. aus Basel. «Sie könnten es auch mit anderen therapeutischen Ansätzen versuchen, z.B. mit der Feldenkrais-Methode.» Drogistin HF Marlis Cremer ist an folgenden Tagen gerne für Sie da: Mo/Di/Do: 8.00 bis 12.00 Uhr und von 13.30 bis 16.00 Uhr Bei Fragen rund um das Thema Gesundheit und Naturheilkunde berät unser Expertenteam Abonnentinnen und Abonnenten der GN gratis. Gesundheits-Nachrichten «Wenn die Spastik sich gar nicht lösen will, wäre Akupunktur einen Versuch wert», meint Herr P. S. aus Düsseldorf. «In einem ähnlich gelagerten Fall hatte eine Bekannte mit dieser Methode recht guten Erfolg.» Das Gesundheitsforum ergänzt: Neben weiterer Physiotherapie und Akupunktur könnte auch eine ganzheitlich unterstützende homöopathische Behandlung Linderung bringen. Epstein-Barr-Virus Mit dem Epstein-Barr-Virus, dem Erreger des Pfeifferschen Drüsenfiebers (Mononukleose), hat sich Frau G. S. aus Bad Dürrheim infiziert. Folge sind unterschiedlichste Beschwerden. «Begleiterscheinungen wie Halsschmerzen, Schluckbeschwerden, Kopf- und Gliederschmerzen, geschwollene Lymphdrüsen und Abgeschlagenheit sollten rein symptomatisch behandelt werden», rät Frau R. E. aus Luzern. «Dazu eignen sich vor allem pflanzliche und homöopathische Medikamente. Auch eine gute Schmerztherapie ist sinnvoll – sprechen Sie mit Ihrem Hausarzt darüber. Die mit der Infektion einhergehende Müdigkeit kann übrigens mehrere Monate anhalten.» «Sehr wichtig bei einer Mononukleose ist, die Leber zu stärken und zu schützen», weiss Frau M. K. aus Aarau. «Eine Leberdiät, Leberwickel und Bettruhe können wesentlich dazu beitragen.» In der Rubrik «Leserforum» veröffentlichen wir persönliche Erfahrungsberichte. Nicht immer sind sie in gleicher Weise auf andere Personen anzuwenden. Beanspruchen Sie daher in Zweifelsfällen stets fachlichen Rat. März 2015 LESERFORUM Anm. d. Red.: Für Informationen zu einer Leberdiät nach A. Vogel können Sie sich an unsere Heilpraktikerin Gabriela Hug/das Gesundheitsforum wenden. «Vom Roten Sonnenhut ist ja bekannt, dass er die Immunabwehr stärkt», führt Herr F. G. aus Spiez an. «Ich würde Echinacea-Tropfen zur Unterstützung des Immunsystems gegen das Virus empfehlen.» Frau I. R. aus Osterholz-Scharmbeck hat eigene Erfahrungen mit dem Epstein-Barr-Virus gemacht. «Geholfen haben verschiedene homöopathische Mittel. ‹Lymphdiaral›®-Salbe, ein homöopathi- sches Arzneimittel zur Anwendung auf der Haut, lindert angeschwollene Hals-Lymphknoten bei einem Infekt.» Das Gesundheitsforum ergänzt dazu: Eine klassische homöopathische Behandlung kann bei Mononukleose sinnvoll sein. Sie muss jedoch bei dieser Erkrankung unbedingt individuell erfolgen und jeder Schritt sollte genau kontrolliert werden, gerade wegen der Implikation der Leber und Milz. Wie von den Lesern bereits angeführt, sind zudem die Unterstützung des Immunsystems, die Pflege der Leber sowie Bettruhe zu empfehlen. Mundtrockenheit Frau M. O. aus E. macht eine starke, vermutlich psychisch beeinflusste Mundtrockenheit zu schaffen. Diese ist ein erhebliches Hindernis im sozialen Umfeld und in der Kommunikation mit anderen Menschen. In ihren eigenen Worten: «Man kann nicht sprechen, wenn die Zunge staubtrocken ist.» Frau O. hofft auf Ratschläge der Leserinnen und Leser. «Mundtrockenheit ist oft ein Begleiter von Stress oder auch Angststörungen», schreibt Frau Dr. A. M. aus Freiburg i. Br. per EMail. «Es könnte aber auch eine ernsthafte Erkrankung dahinter- Leserforum-Galerie «Am Ufer»: Sind sie nicht bezaubernd hässlich? Markus Graf fotografierte den «Frühling am Untersee», ein Blässhuhn mit seinen Jungen. 31 32 LESERFORUM stecken, z.B. das Sjögren-Syndrom oder eine Schilddrüsenerkrankung. Dies sollten Sie unbedingt abklären lassen!» Auch Frau M. S. aus Zürich betont: «Bei meiner Kollegin begann die extreme Mundtrockenheit vor drei Jahren. Nach langem Suchen fand man heraus, dass es sich um das Sjögren-Syndrom handelt. Fragen Sie Ihren Arzt; ich sende ihnen tausend gute Wünsche.» Anm. d. Red.: Das Sjögren-Syndrom, auch Sicca-Syndrom, ist eine Autoimmunerkrankung, die die Speichel- und Tränendrüsen angreift. Typisch sind Entzündungen der Ohrspeicheldrüse, Ent- zündungen der Binde- und Hornhaut im Auge, das Versiegen der Tränendrüsen, trockene Nasenschleimhäute und eben die Mundtrockenheit. Die Erkrankung ist bei Frauen deutlich häufiger als bei Männern und tritt meist nach den Wechseljahren auf. Weitere Leserinnen und Leser wie Frau A. B. aus Männedorf, Herr F. G. aus Sigmaringen, Frau F. S. aus Stuttgart und Frau M. B. aus Bern schlagen vor, die Mundtrockenheit symptomatisch anzugehen, beispielsweise durch gründliches Kauen, das den Speichelfluss fördert, durch häufiges Wassertrinken und durch das Kauen von Kaugummi oder das Lutschen von sauren Bonbons. Herr F. G. empfiehlt zusätzlich, den Mund auch zwischendurch immer wieder auszuspülen und feucht zu halten. «Nehmen Sie Kaugummis oder Bonbons, unbedingt zuckerfreie Varianten verwenden, denn die fehlende Schutzfunktion des Speichels greift die Zähne ohnehin an. Am besten ist Kaugummi mit Xylit (Zuckerersatzstoff), denn der schützt die Zähne vor Bakterien.» Frau M. B. erwähnt, dass A.Vogel Avenaforce zur Beruhigung des vegetativen Nervensystems hilfreich sein könnte. «Ausserdem Leserforum-Galerie «Am Ufer»: Den dramatischen Sonnenuntergang fing Martina Güttinger am Mjosa-See ein, dem grössten See Norwegens. LESERFORUM habe ich mit dem Schüsslersalz Nr. 8, Natrium chloratum (D6), gute Erfahrungen gemacht.» Heilpraktikerin Gabriela Hug ergänzt: Phytotherapeutische Anwendungen bei Mundtrockenheit sind Spülungen mit Salbei oder auch mit Eibischwurzeltee. Präparate dafür bekommen Sie in Apotheken und Drogerien. Neue Anfragen Ganzheitlicher Zahnarzt gesucht Frau S. H. aus Winterthur, langjährige Abonnentin, ist auf der Suche nach einem ganzheitlich praktizierenden Zahnarzt in ihrer Region. «Die einzige Adresse, auf die ich bis jetzt gestossen bin, ist die Paracelsus-Klinik in Lustmühle. Das ist mir aber zu weit weg und scheint mir auch eher aufwändig und kostspielig. Ich suche einen Zahnarzt, der offen ist für ganzheitliches Denken, auch in der Zahnmedizin. Es wäre super, wenn Sie mir irgendwie weiterhelfen könnten.» Drehschwindel «Meine Frau (82) leidet seit Jahren an einem schlimmen Drehschwindel (Morbus Menière)», schreibt Herr W. R. aus Weingarten. «Im Mai 2014 wurde sie dadurch plötzlich mit dem Kopf auf den Fliesenboden geschleudert. Die Folge war ein Schädelbruch mit Kontusionsblutung. Meine Frau konnte nicht mehr sprechen, musste künstlich ernährt werden und konnte nicht mehr gehen. Nach längerem Krankenhaus- und Reha-Aufenthalt geht es ihr heute wieder etwas besser. Verblieben sind jedoch ein gestörtes Erinnerungsvermögen und eine mangelnde Wortfindung. Zur täglichen Einnahme ist Betavert N 24 mg verordnet (ein Arzneimittel gegen Schwindelzustände, d. Red.). Da der Schwindel immer noch da ist, mal stärker, mal schwächer, und starke Ängste auslöst, wären wir für Ratschläge aus dem Leserkreis sehr dankbar.» aus Kümmertshausen. (Eine Baker-Zyste entsteht durch einen Überdruck im Kniegelenk, der seinerseits aus Entzündungsprozessen hervorgeht, d. Red.) «Die Meniskus-Operation brachte keine Besserung. Unterdessen meldet sich auch das zweite Knie mit einer Zyste. Mit homöopathischen Mitteln bin ich nahezu schmerzfrei. Mein Problem ist eine Schwäche in den Beinen. Wenn ich nach längerem Sitzen aufstehe, kann ich kaum stehen und verspüre in den Kniekehlen grosse Schwäche und Spannung. Erst nach einer Weile kann ich die ersten, unsicheren Schritte machen. Cortisonspritzen helfen nur kurze Zeit. Da ich Osteoporose habe, möchte ich auf Dauer sowieso ohne Cortison leben. Vielen Dank für alle Ratschläge aus dem Leserkreis!» Baker-Zyste «Vor einem Jahr wurde ich von einer Baker-Zyste regelrecht ‹überfallen›», klagt Frau S. N. Erfahrungsberichte Können Sie helfen? Wissen Sie einen guten Rat? Schreiben Sie an: Gesundheits-Nachrichten | Leserforum Postfach 43, CH-9053 Teufen E-Mail: [email protected] März 2015 Gesundheits-Nachrichten 33 34 IMPRESSUM • VORSCHAU Impressum A.Vogel Gesundheits-Nachrichten Natürlich gesund leben Nr. 3 März 2015, 72. Jahrgang erscheint 10-mal im Jahr Copyright by Verlag A.Vogel AG Redaktion und Verlag Verlag A.Vogel AG Hätschen, Postfach 63, CH-9053 Teufen Tel. +41 (0)71 335 66 66 E-Mail: [email protected] Internet: www.verlag-avogel.ch und www.gesundheits-nachrichten.ch Verlag A. Vogel Deutschland c/o A. Stüber GmbH Tel. +49 (0)7121 960 80 E-Mail: [email protected] Redaktion: Dr. rer. nat. Claudia Rawer (Chefredaktion) [email protected] Tino Richter [email protected] Verlagsleiter: Clemens Umbricht [email protected] Anzeigen: KünzlerBachmann Verlag AG Messi Fessehaye, Tel. + 41 (0)71 314 04 81 Patrick Marth, Tel. + 41 (0)71 314 04 94 E-Mail: [email protected] Mitarbeiter dieser Ausgabe Vreni Giger (Rezepte) Fabrice Müller Ingrid Zehnder Adrian Zeller Die nächste Ausgabe Komplementärmedizin bei Krebs? Naturheilkunde und schulmedizinische Krebstherapie scheinen oft unvereinbar. Es gibt aber auch Mediziner, die für einen sinnvollen und gezielten Einsatz der Phytotherapie und Komplementärmedizin in der Onkologie eintreten. Wie Läuse das Essen verschönern Schellack, ein Produkt der Gummilackschildlaus, findet sich auf Früchten und Käse. Karmin aus der Cochenilleschildlaus färbt Salami und Konfitüre schön rot. Vegetarier wissen oft nicht, was sich hinter den E-Nummern verbirgt. Fotos 123RF (O. Afanasova, A. Bizon, S. Bykhunenko, S. Figurnyi, R. Glinsky, R. Gorielov, imagesbavaria, S. Kaulitzki, E. Karandaev, S. Kolesnikov, O. Kuzmina, D. Lo Presti, J. Mikus, K. Noppe, S. Novikov, A. Popov, G. Risteski, S. Tangwai, V. Valua, S. Van Den Berg) Age Fotostock (Allesalltag Bildagentur, Tetra Images), Agroscope Dreamstime (Marazem) Fotolia (G. Powers, RioPatuca Images) iStockphoto, W. Jost Mauritius (Alamy, Imagebroker/ M. Peuckert), panthermedia (dotshock) C. Rawer, Thinkstock (Fuse, haveseen, IPGGutenbergUKLtd, watcherFF) Wikipedia (N. Kuring) Narzissmus Satz, Lithos: Seelitho AG, Arbon Druck: Ostschweiz Druck, Wittenbach Papier: Chlorfrei gebleicht Und ausserdem: Jahresabonnement Schweiz: CHF 40.50 inkl. MwSt. EU: Euro 26.00 / Nicht-EU: CHF 44.70 übrige Länder: CHF 53.– Einzelheft CHF 5.40 / Euro 3.40 Abonnements & Bücher Verlag A.Vogel AG Hätschen, Postfach 63, CH-9053 Teufen Tel. + 41 71 335 66 55 Fax + 41 71 335 66 88 E-Mail: [email protected] Eitle Selbstverliebtheit, Anspruchsdenken, Egoismus und Arroganz – ist Narzissmus die Kehrseite der modernen Leistungsgesellschaft? Die Diagnose wird jedenfalls immer häufiger gestellt; es ist die Rede von der «Generation Ich». Besondere Gärten am Bodensee • Besuche bei A.Vogel Eine reine, richtig zusammengestellte pflanzliche Nahrung gibt dem Körper alle notwendigen Nährstoffe und Energiequellen. Gesundheits-Nachrichten Alfred Vogel (1902 – 1996) März 2015 NATURKÜCHE Vreni Gigers Bio-Küche Vreni Giger ist Chefin in «Vreni Gigers Jägerhof», seit 2004 ununterbrochen mit 17 Gault-Millau-Punkten ausgezeichnet. Bunter Wurzelgemüsesalat Rezept für 4 Personen Verschiedene Wurzelgemüse, z.B. Karotten (Rüebli), gelbe Pfälzerrüebli, schwarze Karotten, Sellerie, Pastinake, Randen (Rote Bete) verschiedene Sprossen (z.B. bioSnacky Fitness-Mischung) und Salate, z.B. Feldsalat und Rucola 100 ml Gemüsebouillon (Herbamare) 100 ml weissen Aceto balsamico Salz (Herbamare), Pfeffer etwas Roh-Rohrzucker oder Honig etwas Olivenöl Ziegenfrischkäse nach Gutdünken Das Gemüse schälen und in dünne Streifen schneiden, am besten mit einem Hobel oder mit der Aufschnittmaschine. Die Gemüsestreifen in gut gesalzenem Wasser einzeln kurz blanchieren und sofort in Eiswasser abschrecken. Den Gemüsefond mit dem Essig vermischen und mit Salz, Pfeffer und etwas Zucker oder Honig abschmecken. Das Gemüse zu Röllchen formen und in einem tiefen Suppenteller anrichten. Mit Sprossen und den Salaten garnieren. Vor dem Servieren mit der Salatsauce übergiessen und einige Tropfen Olivenöl über das Gemüse geben. Kurz vor dem Servieren den zerbröckelten Ziegenfrischkäse über den Salat streuen. März 2015 Gesundheits-Nachrichten 35 36 NATURKÜCHE «Wir kochen, was wir selbst gern essen.» Vreni Giger Gefüllte Kartoffeln mit Taleggio Rezept für 4 Personen pro Person 4 bis 5 (möglichst neue) Kartoffeln ca. 100 g Taleggio, sehr fein gewürfelt (ersatzweise Raclette, junger Bergkäse oder anderer gut schmelzender Käse) 1 Ei, Mehl und Paniermehl Frittieröl Salz (Herbamare), Pfeffer 1 Zwiebel, fein gewürfelt 2 Knoblauchzehen, durchgepresst 1 EL Butter 500 g Spinat Die neuen Kartoffeln in der Schale kochen. Im noch heissen Zustand schälen, halbieren und mit einem Pariserlöffel aushöhlen. Etwas Taleggio in die Kartoffelhälften füllen und sofort wieder zusammenfügen. Wenn sie noch warm sind, halten die Kartoffeln ohne Weiteres zusammen. Die Kartoffeln etwas würzen; mit Mehl, Ei und Paniermehl panieren und kurz vor dem Anrichten frittieren. Zwiebel und Knoblauch in wenig Butter oder Olivenöl andünsten. Den Spinat zugeben, mit Salz und Pfeffer würzen und kurz zusammenfallen lassen. Spinat auf Teller geben, die frisch frittierten Kartoffeln darauf anrichten. Mit einigen frischen Spinatblättchen garnieren. Vreni Gigers Tipp: Im Frühjahr passen als Gemüse auch junger Bärlauch oder Lauch sehr gut zu diesem Gericht. Gesundheits-Nachrichten März 2015 MARKT & INFO FASTENWANDERN Essenspause, die die Seele nährt Mit dem Leben der Pflanzen, Tiere und Menschen achtsam und wohlgesinnt umzugehen, ist eine ethische Seite, die jedem von uns innewohnt. Sie löst Freude und Zufriedenheit aus, wenn sie gelebt werden kann. Möchten Sie Ihren guten Seiten mehr Platz einräumen? Wenn ja, dann ist Fasten ein wertvoller Schlüssel dazu. In unseren Fastenferien geniessen Sie eine kompetente und herzliche Begleitung, die Sie im Tagesablauf betreut, ohne Ihren Freiraum einzuschränken. Diverse Termine und wunderschöne Orte zum Fastenwandern finden Sie bei: Ida Hofstetter, zertifizierte Fastenleiterin UGB Männedorf, Tel. + 41 (0)44 921 18 09 Internet: www.fasten-wandern-wellness.ch seinen Geist mit einer leicht umzusetzenden, krisenfreien Fastenkur gründlich reinigen», sagt der renommierte Gesundheitsautor. Das Fasten nach Jentschura ist eine effiziente Möglichkeit, den Organismus spürbar zu entlasten und Beschwerdefreiheit zu erreichen. Das Fasten entsäuert und entschlackt nicht nur, sondern vitalisiert und remineralisiert zugleich. Fasten nach Dr. h.c. Jentschura erfolgt unter Berücksichtigung des von ihm erstmals erforschten «Dreisprungs der Entschlackung». Die drei Schritte dieser Entschlackung umfassen die Produkte «7x7 KräuterTee», «WurzelKraft» und «Meine Base». Weitere Informationen zum Fasten und den Produkten finden Sie unter: www.p-jentschura.ch. SCHALLWELLENGERÄTE Es gibt Dinge, die sich lohnen! Die wesentliche Charakteristik der Novafon®-Geräte besteht in der Erzeugung von Schwingungen, auf die unsere Körperzellen positiv reagieren und die eine Tiefenwirkung von bis zu sechs Zentimeter erreichen können – Schwingungen, die eine mechanische Aktivität auf Muskeln, Gelenke, Knochen, Sehnen, Gewebe und auch auf die Nerven ausüben. FASTENKUR Energie für Körper, Geist und Seele Krisenfreies Fasten nach Dr. h.c. Peter Jentschura vitalisiert den Körper und verleiht frische Lebensenergie. «Zumindest einmal im Jahr sollte man seinen Körper und Zudem wird die Schwingungsenergie in Wärme umgewandelt. Die dabei entstehende Mischfrequenz fördert die Durchblutung, die Stoffwechselentschlackung und kann die Energie der Körperzellen steigern. Information: Novafon Vertrieb Schweiz, Forbüelstrasse 21 CH-8707 Uetikon am See Tel. + 41 (0)44 920 26 46, Fax + 41 (0)44 920 26 15E-Mail: [email protected], Internet: www.novafon.ch Auf dieser Seite kommen unsere Anzeigenkunden zu Wort. Sie sind für den Inhalt verantwortlich. März 2015 Gesundheits-Nachrichten 37 38 ANZEIGEN & ADRESSEN Hofführungen und Geschenksideen bei der Naturoel AG Gerne laden wir Sie ein einen Augenblick in die Welt der Delikatess Speiseöle einzutauchen. Sei es mit einer geführten Degustation nach Wunsch, oder mit der wunderschönen Geschenkpalette aus dem Hause der Naturoel AG. Immer einen Schritt voraus. Doch überzeugen Sie sich selbst und besuchen Sie uns im Internet oder in unserem wunderschönen Hofladen zur Rapsodie. Naturoel AG, Familie Kressibucher, Im Sulz 186, 8506 Lanzenneunforn, Tel. 052 747 13 33, www.naturoel.ch Naturfreunde leben aktiv Natur Unser neuer Taschenführer ist da! Natura Trail Chasseral – Freizeit im Naturpark Die Natura Trails der Naturfreunde Schweiz laden Sie ein, Schweizer Naturparks sowie deren Besonderheiten, Tiere und Pflanzen auf naturbelassenen, abwechslungsreichen Wegen zu entdecken. Bestellbar unter www.naturfreunde.ch Gesundheits-Nachrichten März 2015 ANZEIGEN & ADRESSEN Bodenseegärten – Eine Reise durch die Zeit Bodenseegärten per Rad „erfahren“ Erleben Sie eine spannende Reise durch die Gartenkultur am Bodensee. Unser Reisevorschlag für 6 Tage: Die Tour führt zu den Inseln Reichenau und Mainau, zum Schloss & Park und Mittelaltergarten Arenenberg, zur Kartause Ittingen, zu den Obstgärten rund um Altnau mit einem Abstecher in die Rosenstadt Bischofszell, zum Neuen Schloss Meersburg und in die Gärten von Kloster und Schloss Salem. en Sie Bestell e stenlos o k ! unsere re ü h c s ro Gartenb : d Mitglie lt Neues nzenwe a fl p il e H l e g o A.V , TG Roggwil Bodenseegärten Internationale Bodensee Tourismus GmbH Konstanz | Tel. +49 7531 9094 90 [email protected] www.bodenseegaerten.eu Ab CHF 625,– pro Person im Doppelzimmer. Mehr zum Angebot: www.radweg-reisen.com Termin – unsere Veranstaltung: 13. Juni 2015 1. Lange Nacht der Bodenseegärten Dieses Projekt wird unterstützt von: EUROPÄISCHE UNION Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung Schweizerische Eidgenossenschaft Confédération suisse Confederazione Svizzera Confederaziun svizra Reduzin Fasten mit Ida Hofstetter Eine «Essenspause», die stark macht. Gute Hotels in Cademario TI, Flüeli-Ranft OW, St. Moritz GR, Heiligkreuz LU. Tel. 044 921 18 09 www.fasten-wandern-wellness.ch Das ganzheitliche Gesundheitszentrum am Vierwaldstättersee Fit und zwäg Das bleiben Sie mit einer OTMARSAN-Trink-Fasten-Kur. Mit Molke, Säften, Bewegung und unterstützenden Massagen & Anwendungen sorgen Sie vor und setzen an der Basis Ihrer Gesundheit an. Machen Sie mit, so bleiben Sie zwäg und fit! 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März 2015 u ng Gesundheits-Nachrichten Erfahru nz te ompe Fachk ung 39 ANZEIGEN & ADRESSEN Elektromobil PONI stark, sicher, innovativ führerscheinfrei, sicher und komfortabel auf vier Rädern Ayurveda-Pension Quelle für Körper, Seele und Geist Ayurveda-Kuren im Le Cocon Wir verwöhnen Sie mit ayurvedischen Behandlungen und Massagen, die Ihrer Konstitution entsprechen und einer schmackhaften Ayurveda-Küche. Johanna Wäfler und Markus Dürst freuen sich auf Sie. Ayurveda-Pension Le Cocon, rue de la Combe-Grède 33, CH-2613 Villeret Tel. 032 941 61 63, [email protected], www.lecocon.ch BIO-URLAUB IN SÜDTIROL im 1. 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