Jetzt gibt`s auch Bio Eier von glücklichen Hühnern in der Kita St

Jetzt gibt`s auch Bio Eier von glücklichen Hühnern in der Kita St. Bartholomäus
Alles begann mit einer kleinen Irritation vor Ostern. Auch bedingt durch „kindgemäße“
ansprechende Frühlingsdekoration der verschiedenen Medien, stellten wir fest, dass Kinder
nicht mehr sicher waren, wer denn jetzt das Ei legt: Das Huhn oder der Hase (der Osterhase).
So entstand in der Kita St. Bartholomäus unser Hühnerprojekt. Täglich versorgten die Kinder
zwanzig befruchtete Eier in den Brutkasten. Die Eier mussten gedreht, auf die richtige
Temperatur musste geachtet und auch eine gewisse Feuchtigkeit musste eingehalten werden.
Obwohl vor lauter Begeisterung auch mal ein Ei beim Drehen geschüttelt wurde, um zu hören,
ob schon was drin ist, schlüpften im Mai elf kleine, ganz unterschiedliche Küken. Plötzlich
wurden hektische kleine Kinderhände ganz zart und sachte, damit das kleine Federvieh ganz
nah bewundert werden konnte.
Nicht nur die Kinder versanken in Glückseligkeit beim Beobachten der kleinen Wollknäuel. Der
Platz vor unserem Kükenhaus war ein ganz begehrter und auch manch ein Elternteil verweilte
morgens in unserem Personalraum.
Als die Sonnenstrahlen genug Wärme spendeten, nahmen wir die Küken mit auf unsere Wiese.
Am Anfang kamen sie ohne Probleme zwischen den Gitterstäben des kleinen Geheges durch,
aber die Kinder passten ganz sorgsam auf, dass keins verlorenging.
Die Verantwortung und Fürsorge für das kleine Federvieh waren sehr groß. Alle überlegten,
was die Küken fressen, damit sie wachsen und groß werden. Es war unheimlich schön, zu
erleben, wie Kinder ganz spontan teilten, ja wie sogar „Futter“, in Form von Würmern, von zu
Hause mitgebracht wurde. Außerdem brachten die Kinder die Reste unseres täglichen
Frühstücksbuffets ins Gehege und sorgten immer für frisches Wasser. Auch das regelmäßige
Säubern des Kükenhauses war für die Kinder kein Problem
Eigentlich sollten die kleinen Wollknäuel vor den Sommerferien zurück zur großen
Hühnerfamilie, aber die Kinder überzeugten uns ganz schnell mit ihrer Begeisterung, das
Federvieh zu behalten.
Nachdem alle Vorgaben geprüft und Hygienevorschriften umgesetzt wurden, begann der Bau
unseres Hühner-hauses. Der Papa von Lilly, Herr Ries und die Opas von Fynn und Noah, Herr
Burgard und Herr Raidelet taten sich zusammen und legten gleich tatkräftig los. Wie das im
Saarland halt so ist: der eine hat noch was zu Hause, der andere kennt noch einen der was
beisteuern kann und dann gab`s noch den Holzplatz, der das benötigte Holz spendierte.
Es war eine große Freude zu beobachten, wie unsere drei Fachmänner einen tollen
Hühnerstall an unser Gartenhaus bauten und drum herum ein Gehege anlegten. Nun konnten
unsere kleinen Hühner und Hähne einziehen, was wir natürlich mit einer Einweihungsparty
feierten. Dabei bekamen auch unsere Hühnerprofis Lukas und Max Welde, die jeden Samstag
und Sonntag mit ihrem Papa Stefan Welde die Hühner ausgezeichnet versorgen, einen Orden
überreicht.
Die Kinder haben mit den Erzieherinnen wunderschöne Bilder auf die Holzbretter gemalt und
überlegten gemeinsam mit den Eltern, wie denn unser Hühnerhaus heißen sollte. Die
Abstimmung aus achtzehn wunderschönen Vorschlägen ist abgeschlossen, und unser
Hühnerhaus heißt jetzt Federfarm.
Inzwischen sind die Hühner nicht mehr aus unserem Kita-Alltag wegzudenken. Gegen 7 Uhr
öffnen die ersten Kinder den Stall und füttern eingeweichtes Brot. Mittags bringen sie die
Reste von Frühstück und Mittagessen zu den Hühnern und die Kinder, die zuletzt abgeholt
werden, schließen gegen 17Uhr wieder den Hühnerstall. Die Kinder kennen ihre zweibeinigen
Freunde und haben schon fleißig Namen verteilt. Und ganz kloor: manche Hühner hören…
Jede Woche wird der Hühnerstall gesäubert und unter der Anleitung unseres Praktikanten im
Anerkennungsjahr, Herr Christian Jost, hat sich Marek Röw (4 Jahre) als Experte dafür
ausgezeichnet. Voller Begeisterung hat er uns deutlich gemacht: „Das kann ich schon ganz
alleine“.
Pünktlich zur „Weihnachtsbäckerei“ legten unsere Hühner die ersten Eier. Nicht nur die Kinder
waren ganz begeistert, die selbst gebackenen Plätzchen schmeckten einfach lecker und waren
so schön gelb. Jetzt wandern jede Woche mindestens zwei Mal Bio Eier auf unser
Frühstücksbüffet, als Rührei, Spiegelei, Eiersalat, Omelett und vieles mehr.
Wer weiß, was sich noch alles aus unserem Projekt entwickelt? Wir sind uns auf jeden Fall alle
ganz sicher, dass wir noch viel Spaß auf unserer Federfarm haben werden!
Text und Bilder: Kindergarten St. Bartholomäus, Saarbrücken-Klarenthal