emPOWER l me! - Deutscher Bundesjugendring

Spaltentext
Politik
Arbeits
hilfe
für den Strukturierten
Dialog zum Empowerment
junger Menschen zur
politischen Partizipation
1 [emPOWER me!]
l
[emPOWER lme!]
l
mitdenken l mitgestalten l mitbestimmen
[emPOWER l me!]
Inhalt
Arbeitshilfe
1
Über diese Broschüre
Impressum
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7
Empowerment – Was ist das denn?
Herausgeber: Deutscher Bundesjugendring
Mühlendamm 3 · 10178 Berlin
T: +49 (0)30 400 40.400 · F: +49 (0)30 400 40.422
[email protected] · www.dbjr.de
Verantwortlich für den Herausgeber: Tom Urig
Texte: Sandra Grosset · Ann-Kathrin Fischer
Gestaltung: Gerd Beck · www.reger-beck.de
Bildnachweis: alegriphotos.com: alegri (CC: BY) [48]
DBJR: © Yana Wernicke [6, 20, 25, 27, 28, 30, 31, 36, 40, 43, 53]
Deutscher Bundesjugendring (CC: BY-NC 3.0 DE) [15, 16, 19, 23, 38]
jugendfoto.de: Simon Scheibe (CC: BY) [Titel, 46]
flickr.com: Scott Swigart (CC: BY) [5]; Ginny (CC: SA) [54]
fotolia.de: © godfer [10]; © Magnus [44]
photocase.de: © Alex- [2]; © Luca 1989 [7]; © o-zero [8]; © bebasta [12];
© jo3-Hannes [14, 50]; © tobeys [32]; © xxee [34]; © leicagirl [56]
Berlin im Dezember 2014
Gefördert vom:
Empowerment mal drei
17
Warum Empowerment
junger Menschen wichtig ist
21
Und was bedeutet jetzt Empowerment
junger Menschen zur politischen Partizipation?
31
39
46
Jetzt mal konkret: Beispiele aus der Praxis
54
Literatur-­und Linktipps für Fachkräfte
Und Action! Selbst aktiv werden
So läuft’s: Der Strukturierte Dialog
zum Empowerment junger Menschen
zur politischen Partizipation
Über uns
Über diese Broschüre
Hinweis In dieser Broschüre
v­ erwenden wir das Gender_Gap.
Nicht alle M
­ enschen können oder
wollen sich in der Geschlechter­auf­teilung nach Mann und Frau
­wieder­finden. Andere Geschlechterzugehörigkeiten als Mann und
Frau können Queer, Intersexuelle,
­Trans­gender oder Bi-­Gendered
sein. Um alle sozialen ­Geschlechter
zu berücksichtigen, wurde die
Form des Gender_Gaps ­ent­wickelt.
Mit dem Unterstrich ­sollen exis­­
tierende Identitäten bzw. Geschlechter, die in der Schriftsprache
bisher ­unsichtbar waren, sichtbar
gemacht werden.
Von Juli 2014 bis Dezember 2015 steht das Thema »Empowerment
­junger Menschen zur politischen Partizipation« im Mittelpunkt
des Strukturierten Dialogs zwischen Jugend und Politik. In diesem
­Rahmen suchen junge Menschen mit Politiker_innen europaweit
­gemeinsam nach Ansätzen, um die politische Beteiligung junger
­Menschen in Europa (weiter) zu verbessern und zu stärken.
Diese Broschüre soll euch den Einstieg in das doch etwas abstrakt
­erscheinende Thema erleichtern und euch »Handwerkszeug« für
die i­nhaltliche Auseinandersetzung vor Ort mit auf den Weg geben.
Wir hoffen, dass ihr hier Anregungen findet, um das Thema
­»Empowerment« in eurem Umfeld ein wenig genauer unter die Lupe
zu nehmen und daraus Vorschläge und spannende Aktionsideen
zu ­entwickeln, die dann unter anderem in den Strukturierten Dialog
einfließen können.
Hand
Werks-
zeug
Viel Spaß beim Lesen,
Nachdenken und Ausprobieren!
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2 [emPOWER me!]
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Empowerment –
Was ist das denn?
Schon wieder so ein komischer englischer Begriff, werden sicherlich
­viele von euch denken. Kann man das nicht anders ausdrücken?
Ja, allerdings nicht in einem Wort. Im Deutschen gibt es für Empowerment nämlich keine 1 zu 1 passende Übersetzung, die alles das
­beinhaltet, was der Begriff im Englischen bedeutet. Und das ist gar
nicht mal so wenig! Auch, weil es einiges mit euch und der Rolle
junger Menschen in unserer Gesellschaft zu tun. Deshalb lohnt
sich ein genauerer Blick:
Wie ihr wahrscheinlich unschwer erkennen könnt, steckt in Empowerment das Wort »Power«. Power lässt sich unter anderem mit
Energie, Kraft, Stärke, Strom, Wucht, Pep, Schwung, Macht, Fähig-­
keit, Leistung oder Befugnis übersetzen.
Pep
Kraft
Strom
Wucht
Macht
Mittlerweile ist der Begriff ein fester Bestandteil
unserer Umgangssprache:
> »Ich bin total ausgepowert.«
> »Voll Power geben.«
> »Powerfrau«
> »Wir müssen jetzt durchpowern!«
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Darüber mal
nachdenken!?
• Welche ›Power‹
hast du in dir?
• Welche deiner Stärken und
Fähigkeiten sind gut erkennbar? Welche musstest du
vielleicht erst entdecken?
Was hat dir dabei geholfen?
• Kann Empowerment auch
negative Seiten haben?
• Was haben der Kampf um
Frauenrechte und die
Gründung von Selbsthilfegruppen mit Empowerment zu tun?
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Durch das Ergänzen von »em«, erweitert sich die Bedeutung des
­Begriffs Power: Wird jemand »empowert«, erhält die Person
(oder auch die Gruppe) mehr Stärke, Macht, Befugnis oder Fähig-­
keiten. Sie wird befähigt oder ermächtigt etwas zu tun, bekommt
­Entscheidungsbefugnisse dazu oder kriegt mehr Macht.
Soweit findet sich an dem Begriff nichts Besonderes, wenn nicht
im letzten Jahrhundert in den USA mit der Bürgerrechtsbewegung
eine Entwicklung eingesetzt hätte. Sie führte dazu, dass der Begriff
­Empowerment zusätzliche Bedeutung erhielt:
Die US-amerikanische Bürgerrechtsbewegung in den später 1950er
und 1960er Jahren zeichnete sich durch gewaltfreien zivilen Unge­
horsam der afroamerikanischen Bevölkerung gegenüber der weit
­verbreiteten rassistisch diskriminierenden Politik und Alltagspraxis
in den USA aus (z. B. durch Sitzblockaden, Boykott-Aufrufe). Berühmt
­geworden ist vor allem der »Marsch auf Washington« von 250.000
Menschen mit der berühmten »I have a dream«– Rede von Martin
Luther King im Jahr 1963. Die Bewegung sorgte bei den Afroameri­
kaner_innen für ein neues Selbstwertgefühl. Sie entwickelten ein
neues politisches Bewusstsein und zeigten ihre Stärke, indem sie sich
politisch organisierten und Instrumente eines streitbaren bürger­
schaftlichen Engagements entwickelten. Damit einher gingen selbst­
organisierte Aktivitäten zur Aufklärungs- und Bewusstseinsbildung.
Weitere geschichtliche
Wurzeln von Empowerment:
> Feministische Bewegungen
seit den 1960ern
> Selbsthilfebewegung
in den 1970ern
> Kampagnen zur politischen
Bewusstseinsbildung
Z. B. Alphabetisierungskampagnen in Lateinamerika
Seitdem ist Empowerment eng mit der Idee verbunden, dass
­Menschen sich (weitgehend) aus eigener Kraft für sich selbst
und für andere einsetzen. Dabei geht es um:
> das Stärken des Selbstbewusstseins,
des Selbstvertrauens und der Selbstwertgefühle
> das Vertrauen in die eigenen Stärken und Fähigkeiten
> die Power, die man in sich hat
> die Selbstgestaltungskräfte von Menschen
> das Finden und Gehen eigener Wege
> Respekt und Akzeptanz
> das Motto »Gemeinsam stark«
> die Hilfe zur Selbsthilfe
> die Erfahrung, dass man etwas bewirken kann
> ein selbstbestimmte(re)s Leben
Empowerment bedeutet immer auch, die Perspektive zu wechseln:
Statt das, was jemand nicht kann, in den in den Mittelpunkt zu
stellen (Defizite), schaut man bewusst auf die Talente, Kompetenzen
und Potenziale. Man geht davon aus, dass Menschen mündig sind
und grundsätzlich die Fähigkeiten mitbringen, ihr Leben selbst zu
­gestalten – wenn vielleicht auch nicht immer so, wie es andere
von ihnen erwarten.
Es geht
um das
was
jemand
nicht
kann!
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li
po
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en
Empowerment
mal drei
In unserem Einstieg ins Thema im vorangehenden Abschnitt schwingt
es bereits mit: Empowerment spielt sich auf verschiedenen Ebenen ab.
Es kann dabei um euch und eure ganz persönliche Entwicklung g­ ehen,
um Gruppenprozesse, aber auch größere gesellschafts­po­litische Um­
wälzungen.
Wir können also die folgenden
drei Ebenen ­unterscheiden:
> die persönliche Ebene
> die Gruppenebene
> die gesellschaftspolitische Ebene
[emPOWER l me!]
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Empowerment
auf der persönlichen Ebene
Eigene
Kraftquellen
Persönliches Empowerment kann viele Gesichter haben. Es kann mehr
oder weniger unbewusst ablaufen oder auch ganz gezielt passieren.
Immer wieder steht ihr vor Hürden und Schwierigkeiten, die euch
­verunsichern oder herausfordern. Mal braucht ihr nur ein wenig Mut
und Tatkraft, um weiterzukommen. Mal müsst ihr euch dafür durch
­etwas durchbeißen. Mal ist euer Ideenreichtum gefragt. Mal einfach
nur ein neuer Blick auf die Situation und mal geht’s darum zu wissen,
wo man Unterstützung erhält.
Empowerment auf der persönlichen Ebene
findet zum Beispiel überall dort statt, wo:
> ihr das, was in eurem Umfeld passiert, als
Anstoß nehmt, um über eure eigene Situation
nachzudenken
> ihr eure Zukunft selbst in die Hand nehmt
und euch nicht auf andere verlasst
> ihr Chancen erkennt und für euch nutzt
> ihr Möglichkeiten abwägt, Entschlüsse fasst
und umsetzt
8 [emPOWER me!]
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samira hat ziemliche Probleme in Englisch und bekommt jedes Mal Panik, wenn
sie im Unterricht drankommt. Das muss sich ändern, findet sie. Sie beschließt, von
nun an regelmäßig Filme in der englischen Originalversion zu schauen
und sich einmal pro W
­ oche mit der neuen Austauschschülerin aus Irland
zu treffen. Bei i­hren Treffen sprechen sie abwechselnd auf Englisch und Deutsch
und korrigieren einander. Mit der Zeit versteht Samira ­immer mehr und verliert
die Angst vorm Sprechen, auch wenn ihre Antworten längst nicht perfekt sind.
Samira 17 Jahre
16 Jahre
Moritz kommt mit seinen Eltern nicht mehr klar. Es gibt nur noch Streit. Am
liebsten würde er ausziehen. Aber wie soll das funktionieren? Schließlich ist er
minderjährig und finanziell von s­ einen Eltern abhängig. Über das Internet
findet er heraus, welche Möglichkeiten es für Minderjährige gibt, von
Zuhause auszuziehen. Aber er ist nicht sicher, welche Punkte davon auf ihn zu­
treffen. M
­ oritz beschreibt seine Situation in einem Online-Diskussionsforum zum
Thema. Die Antworten der anderen helfen ihm weiter. Der nächste Schritt ist
­offenbar ein Beratungsgespräch im Jugendamt. Kurzentschlossen vereinbart
­Moritz einen Termin.
Moritz
alex ist ziemlich zurückhaltend und vermeidet es, vor ­großen Gruppen zu
sprechen. Bei Zeltlagern, die seine Jugend­gruppe organisiert, übernimmt er
deshalb eher Aufgaben im H
­ intergrund. Als ein starkes Gewitter
naht, muss das Lager kurz­fristig evakuiert werden und Jannis hat
plötzlich die Verantwortung für 50 Personen. Erst nachdem alle sicher unter­
gebracht sind, wird ihm bewusst, dass er in der Gefahrensituation überhaupt
keine Schwierigkeiten hatte, vor der Gruppe zu sprechen.
alex 21 Jahre
[emPOWER l me!]
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Empowerment
auf der Gruppenebene
Gemeinsam
stark
Beim Empowerment in der und durch die Gruppe geht es darum, sich
durch die Zusammenarbeit mit anderen Menschen gegenseitig zu
­motivieren, Stärken und Fähigkeiten zu bündeln, die allen Beteiligten
zugutekommen, und gemeinsam etwas zu bewegen. Viele Gruppen
handeln dabei nicht nur nach innen (auf die eigenen Mitglieder ge­
richtet), sondern auch nach außen. Und natürlich vernetzen sich auch
verschiedene Gruppen miteinander, so dass ein Netzwerk entsteht.
Bei den Gruppen kann es sich um lose Zusammenschlüsse handeln,
die nur für kurze Zeit bestehen (z. B. die Lerngruppe für die nächste
­Matheklausur), aber auch um Verbände und Organisationen, die
über lange Zeiträume hinweg bestehen und feste Mitglieder haben
(z. B. Gewerkschaften, Umweltschutzvereine, Jugendverbände).
Was Jugendgruppen so alles auf die Beine stellen
und bewirken können, zeigen zum Beispiel die
Preis­träger_innen des HEINZ | WESTPHAL | PREIS
der letzten ­Jahre: www.heinz-west­­phal-preis.de
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alle 15 Jahre
Tamer
marco
franzi
tamer · marco · franzi finden die Website ihres ­Jugendclubs ziemlich
alt­modisch. Im Internet entdecken sie eine kostenlose Software, mit der
man recht einfach einen Blog ein­richten kann. Sie stellen ihre Idee im
Jugendclub vor und können die anderen und die Leitung dafür begeistern. In den
Ferien entsteht dann mithilfe eines Handbuchs und Video-Tutorials der neue Internetauftritt. Anschließend organisieren die drei eine S­ chulung, damit auch die anderen im Club Blogeinträge verfassen und online stellen können.
david hat eine alkoholkranke Mutter. Regelmäßig nimmt er an den Treffen der
Selbsthilfegruppe für Angehörige alkohol­kranker Menschen teilt. Dort fühlt er
sich aber nicht so richtig wohl, weil die Älteren das Gespräch beherrschen
und nicht die Themen besprechen, die ihn beschäftigen. Bei Gesprächen
mit anderen Gruppenmitgliedern in seinem Alter findet er heraus, dass es diesen
auch so geht. Gemeinsam setzen sie sich d dafür ein, dass einmal im Monat eine
Gesprächsgruppe nur für Leute unter 20 Jahren stattfindet.
david 18 Jahre
14 Jahre
Die Jugendgruppe in Katis Kirchengemeinde organisiert regel-­mäßig Freizeit­
aktivitäten für die Kinder und Jugendlichen in der nahe gelegenen Flüchtlings­
unterkunft. Mit Spielen und Kreativ­aktionen sorgen sie für Abwechslung im
Alltag der jungen Flücht­linge. Aufgrund der Sprachschwierigkeiten
und der kulturellen ­Unterschiede ist das nicht immer ganz einfach.
Um besser damit umzugehen zu können, nehmen kati und zwei ­andere an
­einem inter­kulturellen Training teil, das vom Dach­verband ihres J­ugend­verbandes angeboten wird.
kati
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Einfluss
nehmen
12 [emPOWER me!]
l
Empowerment
auf der gesellschaftspolitischen Ebene
Bei der gesellschaftspolitischen Ebene steht die »Power« im
Sinne von Macht und Einflussnahme im Mittelpunkt. Westliche ­
Demokratie (griechisch: Volksherrschaft) beruhen darauf, dass
Bürger_innen an ­Entscheidungen teilhaben. Das geschieht durch
­Wahlen, Volksent­scheide oder Demonstrationen, über Mittler
wie Parteien, ­Medien oder Interessenvertreter_innen, Diskussionen mit Abge­ordneten, ­Anhörungen und und und.
Trotzdem haben nicht alle Mitglieder der Gesellschaft dieselben
­Chancen zur Mitwirkung – zum Beispiel weil sie (noch) nicht
­wahl­berechtigt sind, sich nicht so gut ausdrücken können, ihnen
die r­ ichtigen Zugänge fehlen oder sie mit ihrer Einzelmeinung
einfach kein Gehör finden. Durch Empowerment im politisch-­
gesellschaftlichen Sinne soll dieses Ungleichgewicht verringert
werden. Ziel ist es, dass möglichst alle Menschen Mitgestaltungsund Ein­mischungsmöglichkeiten erhalten und Politik und
Gesellschaft g­ leich­berechtigt mitgestalten können.
melek 15 Jahre17 Jahre
nathalia
Melek · nathalia haben eigentlich kein Interesse an Politik.
Auf die Frage aber, was sie gerne mit Politiker_innen besprechen würden, wenn sie die Möglichkeit dazu hätten, fällt
ihnen jede Menge ein. Im Laufe eines Projekts, an dem sie gemeinsam mit
­anderen Leuten aus ihrem Ausbildungsvorbereitungsjahr teilnehmen, bereiten
sie die Themen, die sie mit den Verantwortungsträger_innen aus Politik und
­Verwaltung besprechen möchten, gemeinsam vor. Im zweiten Schritt werden
dann entsprechende Gespräche organisiert. Melek und Nathalie haben Spaß
daran und merken, dass Politik sie durchaus interessiert.
23 Jahre
kim regt sich total auf: Schon wieder wurden ein paar Busverbindungen zwischen
seinem Dorf und der nächsten Stadt gestrichen. Er würde gerne etwas dagegen unternehmen. Doch als Alleinkämpfer hat er wohl kaum eine Chance, sich
Gehör zu verschaffen. Auf dem Marktplatz lernt er eine Bürgerinitiative
kennen, die sich für einen besseren Öffentlichen Personennahverkehr im Landkreis
einsetzt. Kim nimmt an dem nächsten Treffen teil und ist von da an aktiv dabei.
kim
Der Stadtrat in ricos Heimstadt will die Bürger_innen in die Entscheidung, wofür ein
Teil der kommunalen Gelder ausgegeben werden soll, einbeziehen. Auch Kinder und
Jugendliche sollen dabei mitmachen. Das städtische Kinder- und Jugendbüro
entwickelt leicht verständliche Infos zu dem doch recht komplizierten Thema
»Haushalt« und organisiert Workshops und Aktionen. Rico und seine Freunde machen
mit. Sie wollen eine Wand, auf der Sprayen erlaubt ist. Alle Vorschläge der Kinder und
Jugendlichen werden auf einer Online-Plattform gesammelt und anschließend gleichwertig zu den Vorschlägen der Erwachsenen behandelt. Und es klappt! Nach einem
halben Jahr können Rico und die anderen die neue Graffiti-Wand einweihen.
rico 14 Jahre
[emPOWER l me!]
13
Empowerment
als Motor für Veränderungen
Darüber mal
nachdenken!?
• Wo hast du selbst E­ mpower­-­
ment auf der persön­li­chen
Ebene erlebt? Welche
­Erfahrungen hast du damit
­gemacht?
• Findet in eurer Gruppe
Die drei Ebenen lassen sich natürlich nur in der Theorie so klar von­
einander abgrenzen. In der Realität gehen sie ineinander über bzw.
bauen aufeinander auf. So hat Empowerment in der Gruppe auch
­Auswirkungen auf die persönliche Ebene und das Zusammenspiel
von Individuen und Gruppen wirkt auch auf der gesamtgesellschaft­
lichen Ebene. Im Idealfall findet ein Empowerment-Prozess von
der persönlichen zur gesellschaftspolitischen Ebene statt, der, wie
in der nebenstehende Grafik gezeigt, ­abläuft:1
Em­powerment statt? Wie
und in ­welchen Bereichen?
• Inwieweit haben eure Gruppenaktivitäten Auswirkungen auf
die persönliche oder die politisch-gesellschaftliche Ebene?
• Wie siehst du deine eigenen
Chancen und Möglichkeiten
zur Mitwirkung in Gesellschaft
und P­ olitik? Bist du damit
zufrieden? Würdest du daran
gerne etwas ­ändern?
14 [emPOWER me!]
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1 Nach Wolfgang Stark:
Empowerment: Neue Handlungskompetenzen in der
psychosozialen Praxis.
­Freiburg i. Breisgau 1996,
S. 119 ff.
4
Empowerment-Prozess
3
2
1
Die Erfahrungen werden auf andere Lebensbereiche übertragen.
Die Gruppe kommt zu der Überzeugung, dass es möglich ist, am
­gesellschaftlichen Leben aktiv teilzuhaben, um gemeinsam Ziele
zu erreichen und Veränderungen zu bewirken.
Überzeugung
Die Gruppe bekommt eine gewisse Routine, wird stabiler und versucht (z. B. durch Öffentlichkeitsarbeit), stärker sichtbar zu werden
und sich innerhalb der Gesellschaft Gehör zu verschaffen.
Integration und Routine
Nach der anfänglichen Begeisterung bzw. -wut, in der man sehr akiv
ist, wird das Engagement etwas ruhiger. Wichtig sind einem nun der
Austausch mit anderen und Unterstützung. Häufig entwickelt sich ein
Bewusstsein für soziale und politische Zusammenhänge.
Engagement und Förderung
Menschen stellen Dinge in ihrer Umgebung in Frage, ­wehren
sich ­gegen ihr vermeintliches »Schicksal«, wollen Veränderungen
­bewirken, werden aktiv und suchen nach Gleichgesinnten.
Mobilisierung
[emPOWER l me!]
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16 [emPOWER me!]
l
Warum
Empowerment
junger Menschen
wichtig ist
Empowerment ist grundsätzlich für alle Menschen wichtig.
Im Blickpunkt stehen dabei aber vor allem diejenigen, die:
> weniger Chancen haben
> benachteiligt sind
> oft übersehen und überhört werden
> keine laute Stimme haben
> mehr oder weniger unsichtbar sind
Nun kann man wir sicherlich darüber diskutieren, ob junge Menschen
grundsätzlich zu dieser Gruppe gehören. Schließlich kann man nicht
alle Jugendlichen trotz aller Ähnlichkeiten aufgrund des Alters und der
Lebensphase über einen Kamm scheren. Tatsache ist aber, dass junge
Menschen weniger Spielraum haben als Erwachsene, zum Beispiel
­Entscheidungen in ihrem Sinne zu beeinflussen. Oft gelten sie als zu
jung oder zu unerfahren oder man schaut eher auf ihre Defizite und
nicht auf ihre Stärken.
[emPOWER l me!]
17
Darüber mal
nachdenken!?
• Hattest du schon mal den
Eindruck benachteiligt zu
werden, nur weil du jung bist?
Gab es umgekehrt Situationen, in denen deine Meinung
von Erwachsenen vollkommen
gleichberechtigt ­akzeptiert
wurde? Wie hast du dich
jeweils gefühlt?
Diese Barrieren machen es vielen jungen Menschen schwer, akzeptiert
zu werden und bei Erwachsenen Gehör zu finden. Deshalb ist Empower­
ment junger Menschen wichtig – egal ob es um einzelne Jugendliche
geht oder junge Menschen als Gruppe der Gesamtbevölkerung.
Alles schön und gut, werdet ihr vielleicht sagen, aber wirklich neu ist
das ja nicht. Stimmt. In Deutschland ist es eine Hauptaufgabe zum
­Beispiel der Jugendarbeit und -hilfe, junge Menschen darin zu be­
stärken und zu unterstützen, ihre Stärken zu entwickeln, sich für die
­eigenen Interessen und Bedürfnisse stark zu machen, ihr Lebensumfeld
aktiv mitzugestalten und vieles mehr. Allerdings wird die Arbeit in
­diesem Bereich bislang meist nur in Fachkreisen unter dem Begriff
­»Empowerment« zusammengefasst. Anders formuliert: Empowerment
ist in Deutschland ein großes Thema, heißt aber nicht so.
• In welchen Lebensbereichen
fändest du ein Empowerment
junger Menschen besonders
wichtig?
• Wer und was kann das Em­-
powerment junger Menschen
­unterstützen? Welche Art von
›Starkmachern‹ kennst du?
Was hältst du davon?
18 [emPOWER me!]
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Diese und weitere in der Broschüre verwendete Fotos entstanden während eines Foto-Workshops im Dezember 2014.
Eine Gruppe von Jugendlichen entwickelte dabei Fotos zum
Thema »Empowerment junger Menschen zur politischen
­Partizipation«. Die Fotos stehen unter einer Creative-­
Commons-Lizenz und können kostenlos weiterverwendet
­werden. http://go.dbjr.de/empowerme-fotos
[emPOWER l me!]
19
20 [emPOWER me!]
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Und was bedeutet
jetzt Empowerment
junger Menschen
zur politischen
Partizipation?
›mitmischen‹
Empowerment ist ein ganz schön breites Feld und kann auf sehr viele
Bereiche unseres Lebens bezogen werden. Für den EU-weiten Dialogprozess zum Thema mussten die EU-Jugendminister_innen deshalb
­einen Schwerpunkt setzen.Dazu befragten sie die Nationalen Arbeitsgruppen für den Strukturierten Dialog 2 in allen EU-Ländern, wo diese
in ihrem Land die größten Herausforderungen beim Empowerment
­junger Menschen sehen. Auf Basis der Antworten fiel dann die Ent­
scheidung dazu, das Empowerment junger Menschen zur politischen
Partizipation in den Mittelpunkt des Dialogprozesses zu stellen.
2 Siehe Seite 46
So läuft’s: Der Dialogprozess
zum Empowerment junger
Menschen
[emPOWER l me!]
21
Gucken
statt
lesen:
Erklärvideos zum
Thema Partizipation
> Die Sendung mit der KSJ:
Was ist Partizipation?
http://youtu.be/2cszWV4Fj5w
> Die Blah-Blase erklärt euch,
was Partizipation ist!
http://youtu.be/N-I4GtJiT6g
> Das KiJuB erklärt Kinder-
und Jugendbeteiligung
im Bezirk:
http://youtu.be/klxKnVarxb4
> ePartizipation –
grundlegende Definitionen:
http://youtu.be/CKCoQjZZKjs
22 [emPOWER me!]
l
Was bedeutet Partizipation?
Noch so ein Fremdbegriff! Anders als im Englischen, Französischen
oder Spanischen zählt der Begriff »Partizipation« im Deutschen nicht
unbedingt zu den in der Umgangssprache verwendeten Wörtern.
­Stattdessen nutzen wir meistens eine Vielzahl von Entsprechungen
wie Beteiligung, Einbeziehung, Mitbestimmung, Mitwirkung oder
­Teilhabe. Gemeinsam ist allen, dass es darum geht, jemanden
»mitmachen« zu lassen.
Damit ist gemeint, dass junge Menschen ihr Lebensumfeld aktiv mit­
gestalten können. Sie reden mit, wenn es um Dinge geht, die sie be­
treffen, sie übernehmen Verantwortung und treffen Entscheidungen.
Das fängt in der Familie an, wenn ihr mitentscheidet, ob es am Wochen­
ende ins Schwimmbad oder ins Kino geht, und findet in der Schule
statt, wenn ihr über die Vorschläge für die nächste Projektwoche abstimmt. Im Jugendtreff entscheidet ihr, dass ihr einen Poetry-Slam
­organisieren wollt, und online votet ihr für das beste Video zum
Thema »Mobbing«. Im Jugendbeirat sagt ihr der Bürgermeisterin
eure M
­ einung. Im Jugendverband verabschiedet ihr auf der Mitglieder­
versammlung eine Position zum Klimaschutz und schickt sie ans
­Bundesumweltministerium. Als Jugenddelegierte haltet ihr eine Rede
bei der UNO-Generalversammlung in New York.
Die Beispiele zeigen: Jugendpartizipation hat zahlreiche Gesichter
und findet an ganz unterschiedlichen Orten statt. Informiert sein,
­sagen, was man denkt, mitdiskutieren – das sind die Anfänge.
Formen der Partizipation als Stufenmodell
Junge Menschen haben die alleinige Entscheidungsmacht. dies
­findet sich vor allem in selbstorganisierten Gruppen. Jugendliche
­bestimmen ihre Inhalte, Leitungen und Projektvorhaben selbst,
­Erwachsene unterstützen sie nur dabei.
Selbstbestimmung
Junge Menschen erhalten ein Mandat, also eine Stimme bei
­Entscheidungen. Dabei ist ihr Stimmrecht gleichwertig mit dem
der Erwachsenen. Bei Entscheidungen stimmen alle gemeinsam
ab. Junge Menschen erhalten also eine Mitverantwortung.
Mitbestimmung
Junge Menschen werden befragt. Die dabei gesammelten Ideen,
­Vorschläge und Meinungen werden von erwachsenen Entscheidungsträger_innen zur Kenntnis genommen. Die Erwachsenen
­entscheiden am Ende ob, und wenn ja, was davon berücksichtigt
wird. Sie haben also am Ende die Entscheidungsmacht.
Mitsprache und Mitwirkung
[emPOWER l me!]
23
Was bedeutet politische Partizipation?
Mit
Mit
Beteiligung
­
bestimmung
wirkung
Teilhabe
Einbeziehung
Bei politischer Partizipation geht es um eure Mitwirkung an öffent­
lichen Willensbildungs- und Entscheidungsprozessen. »Politisch«
ist zum einen das, was Politiker_innen machen. Aber nicht nur!
Denn alles, was in der Öffentlichkeit und nicht bei euch Zuhause
oder im Freundeskreis geschieht, hat mit Politik zu tun.
Wenn es um politische Beteiligung geht, fallen einem zunächst meist
die klassischen Formen wie politische Wahlen oder Bürgerentscheide
und die Mitgliedschaft in einer politischen Partei ein. Es werden aber
auch weniger formalisierte Formen wie etwa die Teilnahme an
­Demonstrationen, Anhörungen, Bürgerdialogen, Konsultationen,
­Unterschriftensammlungen, runden Tischen, Jugendforen oder Online-­
Diskussionen über Bürgerhaushalte dazu gezählt, genauso wie Haus­
besetzungen oder andere Formen des zivilen Ungehorsams sowie
das Engagement in Bürgerinitiativen oder als Jugendvertreter_in.
Nicht gemeint ist die gesellschaftliche Partizipation, die sich auf euer
aktives Mitwirken in der Gesellschaft, also zum Beispiel euer Engagement als Betreuer_in bei einer Jugendfreizeit, eure Hilfe für die ältere
Nachbarin, euer Freiwilliges Soziales Jahr, eure Mitgliedschaft im
­Sportverein oder eure Urban-Gardening-Aktion mit Freund_innen
­bezieht.
24 [emPOWER me!]
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Formen von Partizipation in der Übersicht
Formale
Partizipation
Politische Partizipation
Gesellschaftliche Partizipation
> Mitgliedschaft in einer
> Mitgliedschaft in einem Verein,
politischen Partei
> Teilnahme an Wahlen
z. B. Sportverein, Jugendverband, Umweltschutzverband
oder Volksentscheiden
Nicht-formale
Partizipation
> Teilnahme an Demonstrationen,
Anhörungen oder Konsultationen
> Dialog mit Politiker_innen
> Unterschriftensammlungen
> Bürgerinitiativen
> freiwilliges Engagement
bei einer Ferienfreizeit oder
einer Jugendinitiative
> soziale Aktivitäten
z. B. Urban Gardening
mit Freund_innen
[emPOWER l me!]
25
Darüber mal
nachdenken!?
• Wo habt ihr euch schon mal
politisch oder gesellschaftlich
­beteiligt? Welche Formen habt
ihr dabei ausprobiert?
• Man sagt, dass viele junge
Menschen die ›klassischen
Formen‹ politischer Partizipation nicht mehr ansprechend finden? Trifft das auch
auf euch zu? ­Warum? Wie
könnte man das ­ändern?
• Welche Personen oder Insti­-
tutionen kennt ihr, die politische Entscheidungen treffen?
Mit ­welchen hattet ihr schon
einmal persönlichen Kontakt?
Welche ­Erfahrungen habt
ihr dabei gemacht?
26 [emPOWER me!]
l
Allerdings sind die Grenzen zwischen politischer und gesellschaftlicher
Partizipation fließend. In der Praxis lassen sich die beiden Bereiche oft
nicht so klar voneinander trennen, wie ihr es in der Tabelle seht. Auch
kann gesellschaftliche Partizipation ganz schnell zur politischen Partizipation werden, wenn zum Beispiel in einem Sommercamp spontan
eine beeindruckende Aktion entsteht, weil einige Teilnehmer_innen
plötzlich von Abschiebung bedroht sind.
Politische Willensbildungs- und Entscheidungsprozesse finden nicht
nur in der Stadtverordnetenversammlung, im Landtag, im Bundestag
oder im Europäischen Parlament statt, wenn es darum geht Gesetze
und Ähnliches vorzubereiten, zu debattieren und zu verabschieden.
Auch Ministerien und Behörden, also Leute in der Verwaltung (Exe­
kutive), die die Gesetze anschließend in die Praxis umsetzen, stellen
­allgemein verbindliche Regeln auf, die Einfluss auf das Leben von
­Menschen haben. Wenn es darum, dass junge Menschen politisch
­mitmischen können, so sind die Adressat_innen also nicht nur Abge­
ordnete (in der Kommune, im Land, im Bund, in der EU) oder Partei­
politiker_innen, sondern auch Entscheider_innen in Verwaltungen
und Behörden.
Empowerment junger Menschen zur
politischen Partizipation heißt also …
… junge Menschen in die Lage zu versetzen, selbst politisch aktiv zu
werden und politisch mitzumischen. Es geht darum, die notwendigen
Voraussetzungen und Rahmenbedingungen dafür zu schaffen, dass
­Jugendliche und junge Erwachsene einbezogen werden, wenn politische Entscheidungen, die ihr Leben betreffen, vorbereitet, getroffen
und umgesetzt werden.
Empowerment zur politischen Partizipation auf der persönlichen Ebene
Eine der Voraussetzungen für politisches Engagement ist, dass ihr ein
Interesse an politischen Themen entwickelt. Vielleicht weil euch bewusst wird, dass es bestimmte politische Entscheidungen euer Leben
negativ beeinflussen. Vielleicht weil ihr die Erfahrung macht, dass eure
Meinung wichtig ist und gehört wird.
Zu den Voraussetzungen für politische Partizipation werden neben
dem politischem Interesse und positiven Erfahrungen auch die Fähigkeit, sich auszudrücken und eine Meinung zu bilden, das Wissen,
wo man an Informationen kommt oder das Vertrauen in die eigenen
Stärken und Kompetenzen gezählt. Unterstützt wird die Entwicklung
­dieser Interessen, Erfahrungen und Fähigkeiten durch Rahmen­
bedingungen wie z. B. eine gute Diskussions- und Gesprächskultur in
der Familie oder im Freundeskreis und durch (politische) Bildungs­
angebote inner- und außerhalb der Schule.
selbst
politisch
aktiv
werden
[emPOWER l me!]
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Empowerment zur politischen Partizipation
auf der Gruppenebene
Darüber mal
nachdenken!?
• Wo und wie werden junge
Menschen in eurem Umfeld
in p­ olitische Willensbildungsund Entscheidungsprozesse
­einbezogen?
• Auf welche Hürden seid ihr
bei eurem politischen
Engagement bislang gestoßen? Wie könnten sie
abgebaut werden?
• Wie könnte die politische
P­ artizipation junger Menschen in Deutschland und
der Euro­päischen Union
verbessert ­werden? Was
müsste sich dafür wie verändern?
28 [emPOWER me!]
l
»Gemeinsam sind wir stärker!« Dieses Motto gilt natürlich auch, wenn
es um das Mitmischen in der Politik geht. Eine wichtige Voraussetzung
dafür ist, dass es Gruppen oder Gleichgesinnte gibt, denen ihr euch anschließen könnt. Gute Rahmenbedingungen für Initiativen, Vereine,
Verbände und Netzwerke unterstützen das politische Empowerment
auf Gruppenebene. Das zählt zum Beispiel die finanzielle Förderung
durch den Staat oder Stiftungen. So könnt ihr eigene Projekte realisieren, um euch für die politischen Ideen eurer Gruppe stark zu machen.
Informations- und Beratungsmöglichkeiten, Kommunikationsmittel,
­Unterstützungsstrukturen oder die Offenheit für die Zivilgesellschaft
sind weitere Punkte, die das Empowerment zur politischen Partizipa­
tion auf der Gruppenebene fördern.
Empowerment zur politischen Partizipation
auf der gesellschaftspolitischen Ebene
Wenn es um die politische Partizipation auf der gesellschaftspoliti-­
schen Ebene geht, sind viele verschiedene Akteur_innen angesprochen:
Abgeordnete in Parlamenten, Regierungen, staatliche und nicht-staat­
liche Organisationen, die Medien, Bildungseinrichtungen, Vereine
und Verbände, die Wirtschaft und der private Sektor, Nachbarschaftsnetzwerke usw. – und natürlich auch junge Menschen selbst. Denn
im Kern geht es beim Empowerment zur politischen Partizipation
auf der gesellschaftspolitischen Ebene um die Frage, wie offen die
­Gesellschaft und das politische System für die Partizipation junger
­Menschen sind.
Eine der Grundvoraussetzungen ist, dass junge Menschen ernstge­
nommen werden und dass man ihnen überhaupt zutraut, politisch
­mitmischen zu können. Daneben gibt es Hürden, die einer politischen
Teilhabe junger Menschen im Wege stehen, zum Beispiel fehlende
Transparenz von politischen Entscheidungen oder Altersbeschrän­
kungen für Wahlen. Weitere Hürden sind eine mangelnde politische
­Bildung, geringes Vertrauen in demokratische Prozesse und dass die
Belange junger Menschen selten in der allgemeinen Politik berück­
sichtigt werden. Zudem fehlt es politischen Entscheidungsträger_innen
und politischen Institutionen zum Teil am politischen Willen, mit
­jungen Menschen zusammenzuarbeiten. Um die politische Partizipa­
tion junger Menschen auf der gesellschaftspolitischen Ebene voran­
zubringen, müssen diese und weitere Hürden abgebaut werden. Dies
kann zum Beispiel dadurch geschehen, dass man gemeinsam daran
­arbeitet, das Bild, das die Gesellschaft von jungen Menschen hat, zu
verbessern, oder die Belange junger Menschen stärker zu berücksich­
tigen. Eine weitere Möglichkeit ist die Änderung von gesetzlichen
­Vorgaben (z.B. Senkung des Wahlalters).
junge
Menschen
ernst
nehmen
[emPOWER l me!]
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30 [emPOWER me!]
l
Jetzt mal konkret:
Beispiele
aus der Praxis
Wer nach Aktionen und Projekten sucht, bei denen es darum geht,
­junge Menschen zu stärken und ihre Mitwirkung an Politik zu fördern,
wird schnell fündig. Viele junge Menschen, Organisationen und Ein­
richtungen haben sich zusammengetan und Empowerment und Jugend­
beteiligung vorgemacht. Die Beispiele sollen euch eine Idee davon
­geben, wie Empowerment zur politischen Partizipation und politische
Jugendbeteiligung konkret aussehen können. Bei der großen Vielfalt
an Aktivitäten in diesem Themenfeld können wir hier selbstverständlich nur eine sehr, sehr kleine Auswahl präsentieren.
Junge
Menschen
in
Organisationen
Vereinen
Verbänden
Einrichtungen
[emPOWER l me!]
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www.
capture-your-life.net
www.
demokratie­fuehrerschein.de
Capture your life In diesem Projekt der Naturfreundejugend
Deutschlands werden (jugendliche) Lebensrealitäten in Deutschland
und Europa anhand von digitalem Geschichten-Erzählen (Digital Storytelling) sichtbar gemacht. Junge Menschen werden dabei unterstützt,
ihre eigene Geschichte zu finden, zu erzählen und für andere mit Hilfe
digitaler Medien sichtbar zu machen.
Weitere Infos www.capture-your-life.net
Demokratieführerschein
In Nordrhein-Westfalen können
junge Menschen einen »Führerschein zum Mitmischen in deiner Stadt«
machen. Er soll das Interesse von jungen Menschen an der Kommunalpolitik wecken, sie in das Thema einführen und ihnen helfen, ihre
­politischen Anliegen zu erkennen, zu vertreten und möglichst auch
durchzusetzen. Jugendliche lernen dabei anhand eines selbstgewählten
Anliegens kommunalpolitische Zusammenhänge kennen. Der Demo­
kratieführerschein ist ein Projekt des Volkshochschulverbands NRW.
Weitere Infos www.demokratiefuehrerschein.de
Deutsch-Polnischer Oderjugendrat
32 [emPOWER me!]
l
Im Trainings­
lager für Demokratie und Mitbestimmung trafen sich 24 Jugendliche
über 18 Monate hinweg abwechselnd in der Bildungsstätte Schloß
­Trebnitz und im polnischen Lyceum Kostrzyn. Dort lernten sie auf spielerische Weise, sich einzumischen und gemeinsame Aktionen zu planen,
und machten sie sich so fit, um in der lokalen und grenzüberschreitenden Politik diesseits und jenseits der Oder mitzumischen.
Weitere Infos www.oderjugendrat.eu
DingDeinDorf Sind saarländische Städte und Gemeinden für die
Jugend geeignet und auch jugendfreundlich? Wie sieht’s mit Freizeitund Bildungs- und Ausbildungsangeboten aus? Im Saarland überprüften junge Menschen Städte und Gemeinden auf ihre Jugendtauglichkeit
und Jugendfreundlichkeit. Dabei kamen sowohl Fragebögen als auch
Online-Werkzeuge zum Einsatz. An ausgewählten Orten wurden anschließend mit Kommunalpolitiker_innen Vereinbarungen über konkrete
Verbesserungen getroffen. Projektträger war der Landesjugendring Saar.
Weitere Infos www.dingdeindorf.de
Einmischen! Kinder- und
Jugendbeteiligung in Kassel
Wie funktioniert Beteiligung in Kassel? Wo finden
Kinder und Jugendliche Ansprechpartner_innen dazu? Welche Rolle
spielt hierbei das Kinder- und Jugendbüro? Diese und viele weitere
­Fragen werden in einem Film beantwortet. Anhand von anschaulichen
Beispielen und durch eine direkte Ansprache gibt der Film einen guten,
leicht verständlichen Einblick in die Umsetzung des »Kasseler Modells«.
Weitere Infos www.youtube.com/GYrdnAUNyTc
www.
oderjugendrat.eu
www.
dingdeindorf.de
[emPOWER l me!]
33
Kinder- und Jugendrat
der Stadt Halle (Saale)
www.
ypool.de
www.
laut-nuernberg.de
34 [emPOWER me!]
l
Der Kinder-und Jugendrat ist die
offizielle Interessenvertretung
der Kinder und Jugendlichen der Stadt Halle (Saale). Er ist Ansprechpartner für junge Menschen und das Sprachrohr zu den Erwachsenen.
Durch ihn erhalten junge Menschen die Möglichkeit, ihr Umfeld aktiv
mitzugestalten. Der Rat setzt sich aus engagierten Jugendlichen
­zwischen 12 und 25 Jahren zusammen. Voraussetzung für die Mitgliedschaft ist die regelmäßige Teilnahme an Sitzungen und die aktive
­Mit­arbeit in Arbeitsgruppen. Der Kinder- und Jugendrat gibt schriftliche
Stellungnahmen zu Beschlussvorlagen für den Stadtrat ab und ent­
sendet Vertreter_innen in verschiedene städtische Gremien.
Weitere Infos www.ypool.de/engagierte-jugendgruppen-und-­
organisationen/kinder-und-jugendrat
laut!
Gelingende Partizipation von Jugendlichen in der Großstadt
muss vielschichtig angelegt sein. Schließlich sollen potenziell sehr
viele junge Menschen aus sehr unterschiedlichen Lebenswelten an­
gesprochen werden. Das Nürnberger Jugendamt, der Kreisjugendring
Nürnberg und das Medienzentrum Parabol entwickelten deshalb ganz
unterschiedliche Module für Jugendbeteiligung. Für alle Module gilt:
Beteiligung muss erlebbar sein und zeitnah zu Ergebnissen führen.
Gleichzeitig müssen sich die kommunalen Verwaltungsstrukturen für
problemlösungsorientiertes Handeln öffnen.
Weitere Infos www.laut-nuernberg.de · http://bit.ly/1AfCm7B
mitBESTIMMER –
DemokraTeenager mission mit
Im Projekt der AWO
­Jugendfreizeitstätte Derne setzten sich Kinder und Jugendliche aktiv
mit den Grundsätzen von demokratischem Verhalten und Mitbestimmung auseinander. Respektvoller und gewaltfreier Umgang sollten
­dabei ebenso geübt werden wie die Fähigkeit, selbstbestimmt zu
­handeln und Verantwortung für das eigene Tun zu übernehmen.
Unterstützt wurde das Projekt von Pat_innen aus der Politik und der
­Jugendbotschaft Dortmund.
Weitere Infos http://bit.ly/1DloCao
Misch mit! Der Online-Jugend-Bürgerhaushalt von Marzahn-Hellersdorf Im Berliner
www.
buergerhaushalt.de
Bezirk Marzahn-Hellersdorf werden Kinder und Jugendliche gezielt an
kommu­nalen Haushaltsentscheidungen beteiligt. Dafür gibt es extra
für sie g­ emachte Infos, z.B. über eine eigene Facebook-Seite, und das
Kinder- und Jugendbüro des Bezirks bietet Aktionen und Workshops an.
Die V­ orschläge werden online gesammelt. Ein Ampelsystem soll helfen
zu erkennen, wie weit der Stand der Umsetzung eines Vorschlags ist.
Weitere Infos www.buergerhaushalt.org/de/article/misch-mitder- ­online-jugend-buergerhaushalt-von-marzahn-hellersdorf
[emPOWER l me!]
35
poliWHAT! ? In enger Zusammenarbeit mit einer Gruppe Jugend-
http://
edeos.org/
Mitwirkung
www.
shape-the-future.de
36 [emPOWER me!]
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licher entsteht seit Anfang 2014 im Projekt »Mitwirkung mit Wirkung«
eine Reihe von digitalen Medien, die erklären, wie in Deutschland
­Politik gemacht wird – von der Willensbildung bis zum Gesetz. Im
Fokus steht dabei immer die Frage, an welchen Stellen des politischen
­Systems Jugendliche sich wie beteiligen können.
Weitere Infos www.youtube.com/user/poliwhat
http://edeos.org/Mitwirkung
Shape the Future Bei »Shape the Future« beschäftigen sich
Kinder und Jugendliche mit ihrer persönlichen und der Zukunft der
­Gesellschaft. Ihre Wünsche und Vorschläge bringen sie medial zum
­Ausdruck (z.B. per Video, Podcast, Bild). Bei der Erarbeitung kommen
unter anderem auch »Social Tools« wie Geocaching und Minecraft zum
Einsatz. Auf einer Plattform werden die Produkte veröffentlicht und
zur Diskussion gestellt. Die Ideen werden sowohl im unmittelbaren
­Umfeld der Beteiligten als auch auf Bundesebene politisch und
­gesellschaftlich Verantwortlichen präsentiert und es werden Verein­
barungen über ihre Realisierung getroffen.
Weitere Infos www.shape-the-future.de
Wir haben was zu sagen!
Politikfern? Weit gefehlt!
Das Projekt brachte Jugendliche zu selbst gewählten Themen mit
­Ver­antwortlichen dieser Bereiche ins Gespräch. Ob ein Besuch bei
der ­Polizei oder bei Beratungsstellen: freiwillig hinzugehen und
nicht als Teil einer Bewährungsstrafe oder auf Anraten von
­Erwachsenen, das war für die Jugendlichen neu. Die Gesprächs­partner_innen wurden darauf vorbereitet, mit den Jugendlichen
auf Augenhöhe zu reden. »Sie haben uns wie Erwachsene
behandelt«, hörte man hinterher anerkennend aus der Gruppe.
Weitere Infos www.bap-politischebildung.de/wp-content/uploads­/­
­­2011/10/GEMINI-Heft-2-Benachteiligte-Jugendliche.pdf (S. 18–19)
www.
bap-politische
bildung.de
Weitere Praxisbeispiele
> Beispiele guter Praxis aus dem Bereich der politischen Bildung:
>
>
>
www.bpb.de/partner/foerderung/140447/­­anerkanntebildungseinrichtungen
Beispiele guter Praxis aus dem Jugendbeteiligungsprojekt zum
Nationalen Aktionsplan für ein kindergerechtes Deutschland: ­
www.beteiligt-kinder.de/index.php?m=16&page=­
bestpractice&seite=1&
Ich kann was! Initiative zur Förderung von Empowerment-Projekten:
www.initiative-ich-kann-was.de
Projekte zum Dialog zwischen Jugend und Politik:
www.strukturierter-dialog.de/praxistipps/praxisbeispiele
[emPOWER l me!]
37
38 [emPOWER me!]
l
Und Action!
Selbst aktiv werden
Empowerment und Partizipation zeigen, dass sich Menschen ihrer Stärken
bewusst werden, sich für ihre Ideen einsetzen und ihr Engagement wie
ein Lauffeuer ausweiten können. Ein solches »Feuer« braucht natürlich
immer gutes »Brennmaterial«, damit die Flamme nicht ausgeht. In diesem
Abschnitt findet ihr deshalb einige Praxistipps für die Gruppenarbeit.
Anregungen für den Einstieg ins Thema
PowerFlower Wo fühlt ihr euch in eurem Leben stark? Wo eher
schwach? Mit der PowerFlower könnt ihr euch mit eurer eigenen
Macht oder Ohnmacht auseinandersetzen, die Sichtweisen andere_r
hören und mal über die positiven Seiten von Macht nachdenken.
Ausführliche Anleitung Deutsch http://bit.ly/1MgDA5L
Anleitung Arbeitsblatt Englisch http://bit.ly/19crRWH
Quelle Portal Intersektionalität (CC: BY-NC-SA 3.0)
Her/History Präsentiert eure »Story«, indem ihr Fragen zu euren
Stärken, Zielen, Werten und zu eurer Herkunft bildlich beantwortet
und euch dazu in der Gruppe austauscht.
Ausführliche Anleitung http://hej.gladt.de/archiv­/­
­­2009-12-15%20Methode%20Her-History.pdf
Sexualität
Klasse
Gender
Rasse
Ethnizität
[emPOWER l me!]
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4
5
Dalli Klick Erinnert ihr euch noch an die Sendung »Dalli Dalli« mit
Hans Rosenthal? Wer erkennt zuerst das Bild? Durch einen Tastendruck
wird ein immer größerer Ausschnitt des Bildes gezeigt und die Gruppe
muss erraten, um welches Motiv es sich handelt. Durch eine kostenlose
Software kann man das Spiel nun wieder aufleben lassen. Neben bereits
vorhandenen Fotos kann man eigene Bilder ergänzen, so dass das Spiel
inhaltlich auch zum Thema Empowerment/Jugendbeteiligung passt.
weitere infos http://dalli-klick.giga.de
Wo bitte geht’s hier nach Gleichland? Zeichnet eine Phantasie­
landkarte, die den Weg nach Gleichland zeigt, einem Land in dem es
wirkliche Gleichberechtigung zwischen Jugendlichen und Politiker_innen
gibt. Macht euch dabei Gedanken dazu, wie ihr euch Gleichland vorstellt
und welchen Hindernissen man auf dem Weg dahin begegnen könnte.
Hinweis Die Anleitung ist für die Themen Gleichberechtigung der
­Geschlechter, Diskriminierung und Fremdenfeindlichkeit geschrieben
und muss entsprechend angepasst werden.
Ausführliche Anleitung http://kompass.humanrights.ch/­cms/
upload/pdf/ch/ue_47_Gleichland.pdf
2
40 [emPOWER me!]
l
N
Süd
N
d
Power-Lotterie Helft eurem Umfeld doch mal, sich stark zu fühlen,
und baut dafür einen Lotteriestand auf. Vorher müsst ihr noch ein paar
Lose vorbereiten, auf denen alle möglichen »Power«-Begriffe stehen,
z. B. kräftig, mutig, einfallsreich, engagiert. Erzeugt dann eine Stimmung
der positiven Spannung und ladet die Menschen ein, für sich ein Los
zu ziehen. Fragt sie danach, wie ihnen die Stärke gefällt, ob sie so eine
­Fähigkeit schon haben oder noch mehr davon gebrauchen könnten und
was sie mit der gewonnen Stärke alles tun wollen.
Meinungsbarometer Befestigt mit Klebeband einen langen Streifen
auf dem Boden. An ein Ende wird ein Zettel mit der Beschriftung
»100 %«, ans andere Ende ein Zettel mit »0 %« gelegt. Diese Linie stellt
das Meinungsbarometer dar. Die Moderation liest nun nacheinander
Aussagen vor und ihr entscheidet möglichst spontan und ohne mit­
einander zu sprechen, inwieweit ihr dieser Aussage zustimmt. Daraus
kann dann eine Diskussion entstehen.
Mögliche Aussagen
• Jugendliche sind zu jung für echte Politik
• Wer unpolitisch ist, ist politisch, ohne es zu wissen
• Die Politik tut zu wenig für junge Leute
Ausführliche Anleitung www.bjv.at/cms/wp-content/­
uploads/2014/­06/­toolbox-jugend-europa-politik.pdf (S. 33–34)
100
0%
Quelle Bundesjugendvertretung: Toolbox Jugend Europa Politik. ­
Handbuch für die Arbeit mit jungen Menschen und den Dialog
mit der Politik, Wien 2014.
[emPOWER l me!]
41
Anregungen für die inhaltliche Arbeit
und Diskussion
Auf den Kopf gestellt Wie der Kopfstand die Umkehrung der normalen menschlichen Körperhaltung ist, so wird auch bei dieser Methode
das Thema einfach mal umgedreht: Formuliert eine Ausgangsfrage
(z. B. Wie kann erreicht werden, dass mehr junge Menschen politisch
mit­mischen?) und dreht die Frage dann um (z. B. Wie kann erreicht werden,
dass absolut keine Jugendlichen mehr politisch mitmischen können?).
Sammelt alle Antworten, die euch zur Kopfstand-Frage einfallen. Stellt
die Ausgangsfrage anschließend wieder vom Kopf auf die Füße und
­formuliert die gesammelten Ideen in ihr Gegenteil um oder lasst euch
von den Kopfstand-Antworten zu neuen Lösungsideen inspirieren.
Quelle www.bpb.de/system/files/dokument_pdf/­4606_­
methodenkiste_online_f.pdf (S. 47)
BeteiligungsCheck Schaut euch und findet heraus, wo es in eurer
Umgebung für junge Menschen möglich ist politisch mitzumischen.
Sucht nach Infomaterialien, fragt die Leute vor Ort – und natürlich
Gleichaltrige, die schon aktiv dabei sind. Vielleicht probiert ihr einige
Beteiligungsmöglichkeiten gleich selbst mal aus und tragt anschließ­
end zusammen, was euch daran gefallen/nicht gefallen hat. Fasst alle
eure Ergebnisse zusammen, so dass ihr sie anderen vorstellen könnt,
z.B. im Rahmen einer Ausstellung, einem großen Stadtplan oder –
wer’s lieber digital mag – als GoogleMap bzw. OpenStreetMap.
42 [emPOWER me!]
l
Stolpersteine Sammelt zu einem ausgewählten Thema gemeinsam Punkte, die euch stören, behindern oder blockieren. Diese Punkte
­werden einzeln auf Schuhkartons geschrieben und so im Raum platziert, dass sie als Mauer den Weg blockieren. Diskutiert nun die
­Probleme mit­einander und sucht gemeinsam nach Lösungsmöglich­
keiten. Am Ende der Veranstaltung reißen alle Teilnehmenden die
­Mauer ein und ­machen ihren Weg frei.
Ausführliche Anleitung www.strukturierter-dialog.de/­
praxistipps/methodentipps/methode/stolpersteine
Jugendsprechstunde für Politiker_innen Dreht doch mal den
Spieß um und baut vorm Rathaus ein »Jugendbüro« auf – gerne auch
mit Couch – und bietet eine Jugendsprechzeit zur Beteiligung junger
Menschen für Politiker_innen an! Im direkten Dialog könnt ihr mit
­euren Gästen zu den Punkten, die euch dabei wichtig sind, ins Gespräch
kommen und über Schwierigkeiten und Änderungsvorschläge. Diese
Aktion braucht natürlich recht viel inhaltliche und organisatorische
­Vorbereitung, wäre aber bestimmt ein Highlight im Politikalltag und
bleibt deshalb ganz bestimmt im Gedächtnis.
Schatzsuche in Sachen Jugendbeteiligung Schickt doch andere
Jugendliche einfach mal auf Schatzsuche! Dafür müsst ihr mehrere
­Stationen anlegen, bei denen die Teilnehmenden Aufgaben und Rätsel
z. B. rund um das Thema Jugendbeteiligung in ­eurer Stadt lösen müssen,
um die richtigen Koordinaten für die nächste Station zu erhalten.
Anregungen http://menschenrechte.jugendnetz.de/index.php?id=315
[emPOWER l me!]
43
Weitere Praxistipps und Methoden
> Bundesjugendvertretung Österreichs: Toolbox Jugend Europa Politik.
Handbuch für die Arbeit mit jungen Menschen und den Dialog mit
der Politik, Wien 2014: www.bjv.at/cms/wp-content/
uploads/2014/06/toolbox-jugend-europa-politik.pdf
> Bundeszentrale für politische Bildung: Compasito – Handbuch
zur Menschenrechtsbildung mit Kindern, Bonn 2009, Webversion:
www.compasito-zmrb.ch
> Bundeszentrale für politische Bildung: Methoden-Kiste zum Thema
Demokratie, Methoden für Schule und Bildungsarbeit, Bonn 2012:
www.bpb.de/system/files/dokument_pdf/­
4606_methodenkiste_online_f.pdf
> Bundeszentrale für politische Bildung: Partizipation vor Ort:
www.bpb.de/lernen/unterrichten/grafstat/­
­­139262/projekt-partizipation-vor-ort
> Bundeszentrale für politische Bildung: Partizipation 2.0:
www.bpb.de/lernen/unterrichten/­
grafstat/­­163679/projekt-partizipation-2-0
> Deutscher Bundesjugendring: Jugendbeteiligung leicht gemacht,
Berlin 2009: www.dbjr.de/uploads/tx_ttproducts/­
datasheet/dbjr-Jugenbeteiligung-public.pdf
44 [emPOWER me!]
l
> Methodendatenbank des Deutschen Kinderhilfswerks mit Spielen,
Aktivierungs- und Teilhabemethoden für die Kinder- und Jugendarbeit: www.kinderpolitik.de/methoden
> Methodenhandbuch »In Zukunft mit uns! – Wahl ab 16«:
www.ljrbw.de/in-zukunft-mit-uns/materialien
> Methodentipps für den Dialog zwischen Jugend und Politik
der Koordinierungsstelle für den Strukturierten Dialog:
ww.strukturierter-dialog.de/praxistipps/methodentipps.
> NAP Kinder- und Jugendbeteiligungsprojekt:
Methoden zur Beteiligung von Kindern und Jugendlichen
www.beteiligt-kinder.de/index.php?m=16&page=methoden
> neXTtools – Methoden zum Weltverbessern, Qualifizieren,
Spielen und Machen: www.nexttools.de
[emPOWER l me!]
45
So läuft’s: Der Dialogprozess zum
Empowerment junger Menschen
Am 1. Juli 2014 startete ein neuer 18-monatiger Prozess im Strukturierten
Dialog. Bis Ende 2015 geht es um das Thema »Empowerment junger
Menschen zu politischen Partizipation«.
46 [emPOWER me!]
l
Was ist der Strukturierte Dialog?
Junge Menschen haben das Recht, bei Entscheidungen, die ihr Leben
betreffen, einbezogen zu werden. Das gilt für alle politischen Ebenen –
von der Kommune bis zur Europäischen Union (und darüber hinaus).
www.
www.strukturierter-dialog.de
In der EU gibt es seit einigen Jahren einen fortlaufenden Dialogprozess,
den Strukturierten Dialog. Er bildet einen Rahmen für die Zusammen­
arbeit von jungen Menschen und politische Entscheidungsträger_innen.
Gemeinsam diskutieren sie und entwickeln Vorschläge, um Politik im
Sinne junger Menschen weiterzuentwickeln. So sollen junge Menschen
als eigenständige Akteure systematisch an politischen Entscheidungsprozessen zu ausgewählten europäischen Themen beteiligt werden.
Dabei setzt man auf den direkten und regelmäßigen Austausch zwischen
Jugendlichen und politischen Entscheidungsträger_innen – und zwar
auf Augenhöhe und auf allen Ebenen: Jugendliche bringen ihre An­
liegen und Meinungen persönlich vor; Institutionen, Politik und Ver­
waltung setzen sich ernsthaft damit auseinander und geben ein
­Feedback. Ziel ist es, junge Menschen als politische Akteure und
Expert_­innen in eigener Sache ernst zu nehmen und sie in die Politik­
gestaltung einzubeziehen. So sollen politische Prozesse »geerdet«
und besser mit der Lebenswelt junger Menschen verknüpft werden.
Verantwortlich für die Umsetzung des Strukturierten Dialogs in den
EU-Mitgliedstaaten sind die Nationalen Arbeitsgruppen. Sie setzen sich
aus Vertreter_innen der Jugend, der Jugendarbeit, der Ministerien und
anderer staatlicher Behörden und weiteren Akteuren zusammen.
[emPOWER l me!]
47
Der EU-weite
Dialogprozess zum
Empowerment
junger Menschen
besteht aus
drei Phasen.
1.
Phase
48 [emPOWER me!]
l
Orientierungsphase
Juli – Oktober 2014
In der Orientierungsphase ging es darum, ein gemeinsames Verständnis des
Themas zu entwickeln und den Rahmen für die weitere Arbeit festzulegen.
Was verstehen Jugendliche und politische Akteur_innen in den verschiedenen
EU-Ländern unter dem Thema »Empowerment«? Was meinen wir, wenn wir
vom Empowerment junger Menschen zur politischen Teilhabe sprechen?
Was sagen Expert_innen und Forscher_innen dazu? Wo liegen die Probleme?
Was müsste konkret angegangen werden?
Was passierte in dieser Phase in Deutschland?
Die Nationalen Arbeitsgruppen für den Strukturierten Dialog konnten die
­Orientierungsphase in ihrem Land frei gestalten. Die Nationale Arbeitsgruppe
in Deutschland hat sich dazu entschieden, die entsprechenden Informationen
aus bereits vorliegenden Dokumenten (Befragungen junger Menschen,
­Studien, Expertisen usw.) zusammenzustellen.
Die EU-Jugendkonferenz in Rom
Die Beiträge aus Deutschland wurden Mitte Oktober 2014 auf der EU-Jugendkonferenz in Rom mit den Beiträgen anderer EU-Länder zusammengebracht.
­Jugend- und Ministeriumsvertreter_innen diskutierten dort gemeinsam
die Grundsätze, Definitionen und Herausforderungen von Empowerment
junger Menschen zur politischen Teilhabe und entwickelten einen Rahmen
für die ­folgende Beteiligungsrunde und den weiteren Dialog zum Thema.
Die Dis­kussionen drehten sich um
> die Rolle junger Menschen in politischen Entscheidungsprozessen,
> Mittel, Formen und Akteure politischer Partizipation,
> die Frage, wie Bildung politische Partizipation unterstützen kann sowie
> Informationen, Ansprache und Engagement für politische Partizipation.
Den Orientierungsrahmen herunterladen
(deutsche Übersetzung)
go.dbjr.de/empower-me-rahmen
[emPOWER l me!]
49
Beteiligungs-­
und Dialogphase
November 2014 – März 2015
2.
Phase
50 [emPOWER me!]
l
Aufgabe der zweiten Phase ist es, die Meinungen, Vorschläge und Forderungen
junger Menschen zum Schwerpunktthema zusammenzutragen und mit
­politischen Akteur_innen zu diskutieren. Dazu werden in allen EU-Mitglieds­
ländern von etwa November 2014 bis Februar 2015 Beteiligungs- und Diskus­
sionsrunden organisiert. Grundlage dafür sind Leitfragen, die der Europäische
Lenkungsausschuss aus dem Orientierungsrahmen heraus entwickelte. Die
­Nationalen Arbeitsgruppen passen die Fragen jeweils an.
Info Beteiligungsrunde und Ergebnissen
http://go.dbjr.de/empower-me-info
Was passierte in dieser Phase in Deutschland?
In Deutschland läuft die Beteiligungsrunde von November 2014
bis Februar 2015 unter dem Titel
[emPOWER me!]
l
Politik
l
mitdenken l mitgestalten l mitbestimmen
Die Fragen lauten:
1. Jugend
Politik? Was braucht es, damit
Jugend und Politik sich besser verstehen?
3. Starkmacher?! Wie macht Jugend­arbeit
fit für ­politische Beteiligung?
2. Mitmischen mit System: Wie sollte eine 4. Mitmischen mal anders: Wie können Online-­Angebote,
dauerhafte Jugend­beteiligung aussehen?
Flashmobs & Co Jugend­beteiligung unterstützen?
Die EU-Jugendkonferenz in Riga
Die Ergebnisse der Beteiligungs- und Diskussionsrunden aus allen 28 Ländern
werden Ende März 2015 auf der EU-Jugendkonferenz in Riga (Lettland) diskutiert. Die Jugend- und Ministeriumsvertreter_innen entwickeln auf dieser
Grundlage gemeinsame Empfehlungen zum Empowerment junger Menschen
zur politischen Partizipation.
[emPOWER l me!]
51
Feedback-­und
Konkretisierungsphase
April – November 2015
3.
Phase
Ab April 2015 geht’s dann auf die Zielgerade: In allen EU-Mitgliedstaaten
­werden junge Menschen mit politischen Akteur_innen und Expert_innen
über die Empfehlungen der EU-Jugendkonferenz in Lettland diskutieren,
­Feedback geben und konkrete Handlungsempfehlungen entwickeln.
Was passiert in dieser Phase in Deutschland?
In Deutschland ist für diese Phase eine Dialogveranstaltung geplant, die
junge Menschen und politische Entscheidungsträger_innen aus dem gesamten
Bundesgebiet zusammenbringen soll. Die Veranstaltung wird voraussichtlich
im Frühsommer in Berlin stattfinden. Die Vorbereitungen laufen. Sobald das
Datum und der Ort feststehen, werden wir darüber informieren.
Die EU-Jugendkonferenz in Luxemburg
Die Rückmeldungen aus jedem Land bilden dann die Basis für die dritte und
letzte EU-Jugendkonferenz. Sie findet im September 2015 in Luxemburg
statt. Ihre Aufgabe ist es, die endgültige Version der gemeinsamen Empfeh­
lungen zum Empowerment junger Menschen zu erarbeiten.
52 [emPOWER me!]
l
So geht’s weiter
Diese endgültigen Empfehlungen gehen anschließend an die EU-Jugend­
minister_innen. Sie werden darüber beraten, welche Punkte sie daraus auf­
greifen und in ein offizielles Dokument des EU-Ministerrates als Handlungsempfehlungen für die EU-Länder und die EU-Kommission aufnehmen wollen.
Darüber hinaus sind die EU-Institutionen und die Akteur_innen in den
­EU-Mitgliedsländern aufgefordert, sich mit den Ergebnissen des Prozesses zu
beschäftigen und den Worten – soweit möglich – auch Taten folgen zu lassen.
Die Aktiven im Strukturierten Dialog werden sich dafür stark machen, dass
die im Dialogprozess entwickelten Empfehlungen auch in konkrete politische
Aktivitäten umgesetzt werden. Schließlich stehen hinter den Empfehlungen
viele Tausend Engagierte junge Menschen sowie auch politische Ent­schei­
dungs­träger_innen.
Aktuell informiert werden
LIKE!
www.facebook.com/­
strukturierterdialog
FOLLOW!
https://twitter.com/­
sdindeutschland
NEWS!
www.strukturierterdialog.de/
newsletter
Info Empowerment-Prozess
www.strukturierter-dialog.de/themen/empowerment
Der Prozess als Präsentation
http://go.dbjr.de/prezi-sd-empowerme
[emPOWER l me!]
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Literaturund Linktipps
für Fachkräfte
Thema Em powment
In Sachen Empowerment gibt es in Deutschland bislang nur wenige Publi­kationen. Eine
systema­tische Ein­führung in den ­Begriff mit einem Schwerpunkt auf der sozialen Arbeit
bietet: Herriger, Norbert · Empowerment in der sozialen Arbeit · Stuttgart 2014
> Empowerment.de: Grundlagentext Empowerment
www.empowerment.de/grundlagen (inkl. Literaturliste)
> Bildungsserver.de: Empowerment und Behinderung
www.bildungsserver.de/Empowerment-und-­Behinderung--1017.html
> Henkel, Antje: Empowerment – Eine Vision oder real umsetzbares
Konzept, 2005 www.heilpaedagogik-info.de/empowerment.html
> Institute of Development Studies: Empowerment
www.participatorymethods.org/method/empowerment
> Maede, Philip (2002): Chancen und Grenzen von Empowerment
dargestellt an den Bewegungen arbeitender Kinder und PsychatrieErfahrenen, Diplomarbeit, Köln 2002 www.sw.fh-koeln.de/
Inter-View/­Kindheiten/Texte/­Empowerment/empowerm.htm
> Stark, Wolfgang: Empowerment: Neue Handlungskompetenzen
in der psychosozialen Praxis. Freiburg i. Breisgau 1996
> Verband binationaler Familien und Partnerschaften: 3-2-1-Mut!
Das Abenteuer Empowerment. Interkulturelles Empowerment
in Sachsen, 2010 http://bit.ly/1HZPKwg
54 [emPOWER me!]
l
Thema Partizipation junger Menschen
Ganz anders als beim Thema Empowerment findet man zum Thema Partizipation
junger ­Menschen eine Vielzahl an Publikationen. Unsere Übersicht an Literatur- und
Linktipps aus Theorie und Praxis stellt deshalb nur eine kleine Auswahl dar.
> Baden-Württemberg Stiftung: In Zukunft mit UNS! – Qualifizierung Jugendlicher
in Beteiligungsprojekten. Methodenhandbuch: Wahl ab 16, Stuttgart 2014
http://go.dbjr.de/empower-wahlab16
> Bertelsmann Stiftung (Hrsg.): Kinder- und Jugend­partizipation in Deutschland.
Daten, Fakten, Perspektiven, ­Gütersloh 2005 http://bit.ly/1zyex3O
> Betz, Tanja et al. (Hrsg.): Partizipation von Kindern u. Jugendlichen, Forschungsergebnisse, Bewertungen, Handlungsmöglichkeiten, Schwalbach/Ts. 2010
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> Deutsches Kinderhilfswerk: Kinderpolitik. Übersicht der Bausteine
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> Erben, Friedrun et al. (Hrsg.): »Wir haben was zu sagen!« Politische
Bildung mit sozial benachteiligten Jugendlichen, Schwalbach/Ts 2013
> IJAB – Fachstelle für Internationale Jugendarbeit der B­ undesrepublik
Deutschland (Hrsg.): Guidelines für gelingende eParti­zipation Jugendlicher
in Entscheidungs­prozessen auf lokaler, regionaler, nationaler und
europäischer Ebene, Bonn 2014, http://go.dbjr.de/guidlines-epart
> JUGEND für Europa (Hrsg.): Partizipation junger Menschen. Nationale
Perspektiven und europäischer Kontext. special Band 6, Bonn 2011,
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> Kammerer, Bernd (Hrsg.): Partizipation von Jugendlichen.
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Literaturund Linktipps
für Fachkräfte
Thema Partizipation junger Menschen
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Möglichkeiten und Formen von jugendlicher Partizipation, Magdeburg 2011
http://kjr-lsa.de/ger/­publikationen/fakt/fakt_­Partizipation_end.pdf
> Knauer, Raingard; Sturzenhecker, Benedikt: Partizipation im Jugendalter, in:
Hafeneger, Benno et al. (Hrsg.): Kinder- und Jugendpartizipation im Spannungsfeld
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www.kinder-beteiligen.de/dnld/­partizipationimjugendalter.pdf
> Ködelpeter, Thomas; Nitschke, Ulrich (Hrsg.): Jugendliche planen u. gestalten Lebenswelten. Partizipation als Antwort auf den gesellschaftlichen Wandel, Wiesb. 2008
> Landesjugendring Brandenburg: Mach’s ab 16 in B­ randenburg! www.machs-ab-16.de
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Neue Chancen für Demokratie und Medienpädagogik, München 2012
> Nanz, Patrizia; Fritsche, Miriam: Handbuch Bürgerbeteiligung.
Verfahren und Akteure, Chancen und Grenzen, Bonn 2012
www.bpb.de/system/files/dokument_pdf/Handbuch_­Buergerbeteiligung.pdf
> Nève, Dorothée; Olteanu, Tina (Hrsg.): Politische Partizipation jenseits
der Konventionen, Leverkusen 2012
> Straßburger, Gaby; Rieger, Judith (Hrsg.): Partizipation kompakt:
Für Studium, Lehre und Praxis sozialer Berufe, Weinheim 2014
> Sturzenhecker, Benedikt: »Politikferne« Jugendliche in der ­Kinder- und Jugendarbeit,
in: Aus Politik und Zeitgeschichte ­32–33/2007,
www.bpb.de/apuz/30308/politikferne-jugendliche-in-der-kinder-und-jugendarbeit?p=all-
> THW-Jugend: Mit und bestimmt! Das Rettungsbuch für Kinder- und Jugendbeteiligung
im Verbandsalltag, Bonn 2011, h­ ttp://bit.ly/1DlmjEp
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Über uns
Um die Umsetzung des Strukturierten Dialogs in Deutschland zu
­unterstützen, wurden 2010 auf Bundesebene eine Arbeitsgruppe
und eine Koordinierungsstelle eingerichtet.
www.
StrukturierterDialog.de
Die Arbeitsgruppe setzt sich aus zehn Mitgliedern zusammen, die
­zen­trale Bereiche der Jugendhilfe/-arbeit (z.B. Jugendverbandsarbeit,
­Jugendsozialarbeit, politische Bildung) sowie die unterschiedlichen
­föderalen Ebenen (Bund, Länder, Kommunen) vertreten. Ihre
­Haupt­aufgabe ist es, die Umsetzung des Strukturierten Dialogs
in Deutschland zu steuern und weiterzuentwickeln.
Die beim Deutschen Bundesjugendring angesiedelte Koordinie-­
rungsstelle kümmert sich hauptsächlich um das »operative Geschäft«.
Unter anderem organisiert sie Beteiligungsrunden und Veranstal­
tungen, ist für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig und fungiert als
Schnittstelle ­zwischen europäischer und nationaler Ebene.
Mehr Infos www.strukturierter-dialog.de
LIKE! www.facebook.com/strukturierterdialog
FOLLOW! https://twitter.com/sdindeutschland
NEWS! www.strukturierterdialog.de/newsletter
Kontakt
Koordinierungsstelle
zur Umsetzung des
Strukturierten Dialogs
in Deutschland
c/o Deutscher
Bundesjugendring
Mühlendamm 3
10178 Berlin
[email protected]
Fon: 030. 400 40–443
Gefördert vom:
Im Rahmen der:
Die Broschüre als
Download: go.dbjr.
de/empowerme-­
arbeitshilfe