EVANGELISCHE KIRCHENGEMEINDE STAMMHEIM Kirchentag Stuttgart, Eröffnungsgottesdienst Nr. 109 – Juli 2015 Liebe Leserin, lieber Leser, „...auf dass wir klug werden.“ Dass Menschen klüger vom Kirchentag heim kommen, diese Hoffnung haben viele der Redner beim Eröffnungsgottesdienst vor dem Stuttgarter Neuen Schloss geäußert. Und ich vermute, dass diese Hoffnung nicht enttäuscht worden ist. Ich selber habe erfahren, dass unsere oft kritisierten Oberen in Kirche und Politik gut vorbereitet und auch wirklich klug an diesem Mittwochabend in Stuttgart zu den Menschen sprachen. Im Verlauf der nächsten Tage habe ich auch weniger sorgfältig vorbereitete Menschen gehört, die trotzdem auf großer Bühne ein Mikrofon bekommen haben. Aber das gibt es wohl nicht nur auf Kirchentagen. Ich bin mir jedenfalls sicher, dass jeder, der klüger heimkommen wollte als vorher, das auch geschafft hat. Aber was bedeutet es eigentlich, klüger zu werden? In der Bibel steht nirgends, dass die Vermehrung oder gar Anhäufung von Wissen klüger macht. Auch soll man nicht die Cleverness der Geschäftstüchtigen und und Erfolgreichen mit Klugheit gleichsetzen. In der Weisheitsliteratur der Sprüche und der Psalmen und beim Prediger wird uns viel vorgeführt, was menschliche Klugheit erreichen kann und wie sie nutzbar gemacht werden kann. Aber es wird auch ganz klar festgestellt: „Und ich merkte, dass auch dies ein Haschen nach Wind ist.“ (Prediger 1,17). Der Psalm 90,12 – die Losung des Kirchentags – empfiehlt mehr als Cleverness und Klugheit. Eine moderne Übersetzung gibt den Vers so wieder: „Herr, lehre uns, unsere Tage zu zählen, damit wir ein weises Herz gewinnen.“ Weisheit ist mehr als Schlauheit, Weisheit ist nicht nur eine Kopfsache, sondern bezieht den ganzen Menschen mit ein. Das Herz ist ein Ort, der Weisheit sammelt, das Gemüt sicher auch. Zur Weisheit gehört auch Achtung vor den Erfahrungen anderer. Unsere Bibel z.B. ist die konzentrierte Erfahrung unserer Mütter und Väter des Glaubens, nicht immer leicht zu lesen, nicht immer leicht zu verstehen, aber sie ist das Fundament, auf dem unser Glaube fußen kann, sie ist das Haus in dem er wohnen kann. Nicht jeder Raum gefällt uns da, nicht jede Tapete ist nach unserem Ge- 2 schmack. Aber wenn wir im Haus der Bibel wohnen und leben, dann wird Gott sich immer wieder vernehmen lassen, selbst durch die vielen schwer verdaulichen Schichten der Überlieferung hindurch. Und dann wird es wunderbar, die Bibel zu lesen. Zur Weisheit gehört auch eine Portion Geduld, wenn nicht gleich alles prima ist. Weisheit gibt es wohl nicht ohne Gott. Der Psalmist bittet ja sogar Gott: „lehre DU uns!“ Und in der Beziehung zu Gott lernen wir immer zwei Dinge: Dass wir begrenzt sind, endlich, im Verstand und in der Länge unseres Lebens. Dass unsere Tage schnell vergehen. Das sollen wir zuerst lernen. Und wenn wir das von Gott lernen, dann muss uns das nicht schrecken, denn Gott lässt uns eben nicht einfach vergehen wie das Gras – und er wird uns nicht vergessen. So wenig wie er seinen Sohn vergessen hat. Schwierige Wahrheiten über uns lassen sich mit Gott zusammen leichter anschauen. Unser Ministerpräsident hat betont, dass wir nicht bei diesem tröstlichen Teil der Weisheit stehen bleiben sollen. Die eigenen Tage zählen, heißt auch erkennen, dass man nur begrenzte Zeit hat, etwas zu bewirken. Aber man hat die Möglichkeit und soll sie auch nutzen. Weisheit bleibt nicht allein bei demjenigen, dem sie zugewachsen ist. Weisheit ist ja eine besondere Form der Liebe, und sie sucht und findet dann auch den Weg zum Nächsten. Die Weisheit ist auch nicht nur etwas für Alte und Obere, mit der Weisheit fangen wir schon klein an und hantieren dann mit großen Worten und Vorstellungen. Und auch wenn wir noch nicht alles verstehen, dann kommt doch immer wieder etwas Schönes dabei raus. Wie das Bild oben, das in einer der Jungscharen entstanden ist. Hätten Sie die biblische Weisheit besser in‘s Bild setzen können? Einen guten Rest vom Sommer wünscht Ihnen Ihr Pfr. Richard Autenrieth 3 mit wir klug werden“, bekomme. Die klaren Worte taten gut, sie sprach mir aus der Seele. Später Bundespräsident Gauck im Gespräch mit Prof. Rosa. Auch hier klare Worte an Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, aber mehr von Prof. Rosa oder habe nur ich das so empfunden? Nachmittags wollten wir etwas zum Abschalten – Duo Camillo. Aber wie schon öfter auf Kirchentagen: Saal voll. Dafür ging’s in die Alte Reithalle nach Stuttgart. Thema: ‚Das Leben ist ein Frommwerden‘ – eine Übung, von Pierre Stutz. Es war sehr erfrischend und lebensnah. Der Abend Musik mit Clemens Bittlinger und Anselm Grün – Klug und Weise – das Thema, tat gut. Und abends wieder der Abendsegen. Ein ausgefüllter, segensreicher Tag. Der 3. Tag beginnt wieder mit einer Bibelarbeit mit Ministerpäsident Kretschmann. Erstaunlich die Auslegung zu Kohelet. Weitere Impulse haben wir uns zum Thema Energiewende in einer Zelthalle geholt. Ohne Energiewende keine Klimawende – wie können wir Vorbild sein? von Christoph Baals, Germanwatch. Später brachte ein Kabarett über Glauben, Erziehung und Geld uns mal wieder zum Lachen. Unvergesslich wird der „Feierabend“ mit Fulbert Stef- Mein Evang. Kirchentag in Stuttgart 2.500 Veranstaltungen, wie soll ich das nur schaffen in 4 Tagen? ‚damit wir klug werden‘ (Psalm 90,12) ist das Motto des Kirchentages – eine Herausforderung. Begonnen habe ich am Karlsplatz, Stuttgart Mitte. Der Kühlwagen ist abgehängt. Beim Standaufbau werde ich nicht gebraucht, also mach ich mich auf den Weg. Noch herrscht eine geschäftige, aber nicht hektische Atmosphäre. Es wird ruhig auf dem Karlsplatz. Ein Gedenken an die verfolgten gleichgeschlechtlich liebenden Menschen im Nationalsozialismus. Es erschüttert und wühlt auf. Ich treffe Freunde. Der Eröffnungsgottesdienst steht bevor und wir genießen die Stunden. Es entwickeln sich Gespräche zwischen mir, den Freunden und fremden Besuchern des Kirchentages. Einige sind lustig, andere gehen in die Tiefe des Kirchentagsmottos, wieder andere sind oberflächlich. Manchmal denke ich: „schade, wir sind doch auf dem Kirchentag!“ Aber es gibt fast keine Berührungsängste, denen man im Alltag gern verfallen ist, und das tut gut. Dann kommen die Eröffnungsrede und die Grußworte der Gäste. Manche Worte sind gut, weniger gut oder auch besonders gut. Später werden wir darüber diskutieren. Beeindruckend ist der Künstler Bukovsek, wie er am roten Stoffband die Predigt/Musik interpretiert. Dann die ‚Klänge des Südens‘ und der Abschlusssegen mit den vielen Kerzen. Es ist plötzlich alles so friedlich. Wir machen uns auf den Heimweg. Helfen vorab beim Abbauen, fahren den Kühlwagen zurück und fallen um 02:30 h ins Bett. Es ist eine kurze Nacht vor dem 2. Tag, aber wir wollen zur Bibelarbeit von Frau Kässmann. Hier ist der erste, tiefe Impuls, den ich zum Motto „ …da4 fensky und Michael Wollny sein: Abend ward, bald kommt die Nacht. Was für eine schöne Sprache. Am 4. Tag wieder ein großes Thema: Die Welt ist aus den Fugen. Diskussion mit Kofi Annan, Außenminister Steinmeier und Bischof Baines. Auch hier wieder erstaunlich, wie offen und ehrlich auf Fragen der Besucher geantwortet wird. Die nächste Veranstaltung: ...‘damit wir klug wirtschaften‘. Eine Podiumsdiskussion. Hier kommen die großen Fragen der Besucher auf die Bühne. Es erstaunt, mit wieviel Sachverstand der Bürger doch ausgestattet ist und mit welchem Engagement Bundespräsident a.D. Köhler die Politik kritisiert, ein engagierter Mahner! Ein Mut-Mach-Abend, „Dein Glaube hat Dir geholfen“, mit Eckart von Hirschhausen, schließt den Tag. Auch hier wieder anstehen, aber es hat sich gelohnt. Nun ist der Kirchentag für mich zu Ende. Er tat gut. Es ist wieder spät in der Nacht und ich bin auch sehr müde. Den Abschlussgottesdienst am Sonntag sehe ich mir im Fernsehen an. …‘damit wir klug werden‘. Wenn ich doch nur die ganzen Eindrücke, Impulse, Gedanken, Gespräche, Gefühle verinnerlichen könnte! Nur, wäre ich dann auch klüger? Ich hoffe, dass ich recht viel in den Alltag rüber retten kann. Richard Rommeney Den Lokführer gibt’s natürlich auch: Gabi Vetter! Klar in der Ansage, gut organisiert, mit dem Blick für’s Detail. Im Bahnhof „Gemeindehaus“ ging’s los, wie am laufenden Band, in drei Linien! Ritsch-ratsch, das Baguette ist halbiert – der Länge nach. Dann Butter drauf, Gurken, Tomaten und je nach Laufband Käse, Schinken, Salami. Am Bandende: ab in die Tüte, diese in den Korb, in den Kühlwagen und los zum Kirchentag – damit wir nicht nur klug werden, sondern auch satt. Das Ziel wurde erreicht: 800 Baguettes, keine Reste, Kaffeepause zwischendurch (aber mit Butter-Brezeln), sauberes Gemeindehaus hinterlassen, Zeitplan eingehalten – nur das Gewicht vom Kühlwagen sorgte für Gesprächsstoff. Wir kamen pünktlich an, am Karlsplatz in Stuttgart. Der Kirchentag hat begonnen...! Richard Rommeney Die Stunden vor dem Kirchentag ... Der Baguette-Express Gestartet ist er schon in den frühen Morgenstunden, was nur möglich war durch eine Top-Organisation, beste Vorbereitung und mit Top-Mitarbeiterinnen und -mitarbeitern. Jeder auf seinem Platz: fix, sehr konzentriert, vernetzt denkend, mit der richtigen Weichenstellung im richtigen Moment. 5 Stegreif“ gelingen würde. Etwa 30 Meter vor der Hauptbühne wurde unser Dirigent, Landeskirchenmusikdirektor Bernhard Reich, auf seinem kleinen Podest angestrahlt. So weit weg von den Mitwirkenden sollte er den Klang des Südens dirigieren! Kurz nach 22 Uhr setzten die Bläser mit ihrem Vorspiel ein, intonierten dann „Preisend mit viel schönen Reden“ und leiteten zum gemeinsam gesungenen „Hab oft im Kreise der Lieben“ über. Auch alle weiteren Lieder wurden von der Band oder den Bläsern begleitet. Kurze Zwischenspiele leiteten zum nächsten Lied über, so dass ein buntes Potpourri von Volksliedern, alten Chorälen, neuen Liedern und Gospels entstand. Der Klang war überwältigend! Und wir bewunderten Bernhard Reich, der mit großen Armbewegungen die weit auseinanderstehenden Musiziergruppen zusammenhalten musste. Mit „Kein schöner Land“ klang dieser Teil aus. Das gemeinsame Glockenläuten aller Kirchen und das Anzünden der Kerzen „Klang des Südens“ ein besonderes Erlebnis beim Stuttgarter Kirchentag. Welches Chormitglied träumt nicht davon, einmal mitten unter Hunderten von Sängerinnen und Sängern zu stehen und in einem Riesenchor mitzusingen! Eine kleine Gruppe aus dem Stammheimer Kirchenchor hatte diese Gelegenheit beim „Klang des Südens“, der den Eröffnungsabend auf den großen Plätzen in Stuttgart abschloss. Schon beim Treffpunkt um 21.30 Uhr gab es ein großes Gedränge, bis schließlich der Zugang für uns zur großen Bühne im Schlosshof frei wurde. Chorweise standen wir unter Hunderten anderer Chormitglieder, die aus ganz Württemberg angereist waren. Viele hatten Stirnlampen oder Taschenlampen dabei. Der Schlossplatz hatte sich inzwischen mit Tausenden von Kirchentagsgästen gefüllt, die alle zum Mitsingen der Lieder eingeladen waren. Wir waren gespannt, wie das gemeinsame Singen „aus dem 6 leiteten dann über zum „Abendsegen“. Es war berührend, auf das Lichtermeer auf dem Schlossplatz zu schauen und darüber noch den letzten Abendhimmelschein leuchten zu sehen. Mit Trommelwirbel und an- und abschwellendem Klangcluster begann die PsalmRezitation des Kirchentagspalms mit silbenweise gerufenen Versteilen und gemurmelten Abschnitten zu Psalm 1 in leichter Sprache. Es folgten das „Ehr sei dem Vater“, eine kurze Stille und dann der Bachchoral „Nun ruhen alle Wälder“. Nach dem Vaterunser, dem Segen und einer weiteren Stille stimmten die Musizierenden das Taizé-Lied „Laudate omnes gentes/Lobsingt ihr Völker alle“ an. Dabei hörten die Instrumentalisten allmählich auf und die Sängerinnen und Sänger verließen singend ihren Platz und gingen zurück auf den Schlossplatz. Das beeindruckende Erlebnis, beim „Klang des Südens“ mitsingen zu können, wird noch lange nachwirken! Christof Balz Landeskirche, Verwendung der Kirchensteuergelder usw. Auch gibt es viele Ausschüsse in die man sich wählen lassen kann. Angefangen vom Finanzausschuss, über Rechtsausschuss, Theologischen Ausschuss zum Diakonieausschuss, Mission und Ökumene. Selbst für Öffentlichkeitsarbeit, Gesellschaft, Jugend und Kirche gibt es Ausschüsse. Die Synode tagt meistens im Hospitalhof in Stuttgart. Man merkt Frau Holland an, dass sie die Arbeit gerne macht; sie steht voll und ganz dahinter, auch wenn manchmal hart diskutiert wird, oft auch bis spät in die Nacht. Und am nächsten Morgen muss sie ja auch wieder bald auf der Matte stehen. Frau Holland kommt gerne in die Gemeinden und in die Bezirkssynode, um über Sitzungen und Beschlüsse der Landessynode zu berichten. Es war für uns Frauen ein interessanter Abend und wir sind nun aufgeklärt, was man in Stuttgart bei der Landessynode alles beschließt, berät und macht. Ein herzliches Dankeschön nochmals an Frau Holland! Christine Kuhn Besuch der Synodalen Anja Holland im Frauenabend! Vor kurzem besuchte uns Frau Anja Holland aus Bad Teinach im Frauenabend. Wir hatten sie eingeladen, um uns von ihrer Arbeit als Synodale in der Evangelischen Landessynode zu berichten. Für Frau Holland ist es nun die zweite Legislaturperiode, und ihr macht es auch sehr viel Freude. Sie erzählte uns, dass die Landessynode ca. 3 mal pro Jahr tagt immer 3 Tage lang. Nun was wird da gemacht? Zu den Aufgaben der Synode gehört neben der Landesbischofswahl auch die kirchliche Gesetzgebung z.B. Haushaltsplan der 7 Motto: „Der Garten ist der letzte Luxus unserer Tage, denn er fordert das, was in unserer Gesellschaft am kostbarsten geworden ist. Zeit, Zuwendung und Raum!“ als Wandbild auf. Posaunenchor Stammheim eröffnet musikalisch das Sommerfest beim Sprachheilzentrum Seit 30 Jahren – so betonte der Leiter des Sprachheilzentrums Calw/Stammheim, Herr Dr. Carsten – begrüßt der Posaunenchor Stammheim die Gäste und Teilnehmer zum jährlichen Sommerfest. Jedes Jahr an Christi Himmelfahrt können die Schülerinnen und Schüler des Sprachheilzentrums zeigen, was sie zum jährlich wechselnden Motto ausgedacht, vorbereitet, geprobt haben. Dieses Jahr stand das gesamte Programm unter dem Motto „Garten“. Mit einem hohen Ideenaufkommen, viel Fleiß und Engagement bereiteten die Mitarbeiter – immer mit dem Kind im Mittelpunkt all dieser Bemühungen – den Tag im „Garten“ mit Musik, Theater und vielen abwechslungsreichen Verpflegungs-, Tombola- und Verkaufsständen auf dem Gelände des Sprachheilzentrums vor. Der Speisesaal, in dem Kaffee, Kuchen und Torte angeboten wurden, griff das Aber was ist das Sprachheilzentrum Calw? Was ist die Geschichte, was ihr Lehrauftrag, wer sind diese kreativen und wundervollen Menschen in diesen Räumen? Diesen Fragen wollen wir als Teil unserer diesjährigen „Mini-Serie“ über Stammheim nachgehen. In der vergangenen Ausgabe berichteten wir bereits über die GWW. In dieser Ausgabe steht also das Sprachheilzentrum im Mittelpunkt. 1826 gründete Pfarrer Dr. Christian Gottlob BARTH auf dem Gelände des heutigen Sprachheilzentrums eine „Kinderrettungsanstalt“. Viele Stammheimer verwenden auch nach dieser langen Zeit noch den Begriff „Anstalt“, wenn sie über das Sprachheilzentrum berichten. Heute liegt der Schwerpunkt der Heimsonderschule für Sprachbehinderte in der Förderung, Unterstützung und Vor8 bereitung der jungen Menschen auf die regulären Schulformen. Das Sprachheilzentrum sieht sich als „Durchgangseinrichtung“, in der die Kinder solange (intensiv) gefördert werden, wie es die individuelle Sprachbehinderung eben notwendig macht. „Sprechen lernen – Leben lernen“: so das eingängige Logo des Sprachheilzentrums. Sprachförderung, psychomotorische Förderung durch verschiedenste Bewegungsangebote, Arbeitsgemeinschaften sowie Spiel- und Sportprojekte runden das Angebot für die jungen Menschen ab. Unterstützung kann hierbei jedoch auch durch eine psychologische Begleitung, Krankengymnastik und eine Ergotherapie erfolgen. Nach einer individuellen Beratung und Diagnose kann die Sprach-Förderung der Kinder altersentsprechend koordiniert und angeboten werden. In Kleingruppen können die Kinder bereits im Sprachheilkindergarten in der Förderung einsteigen. Sollten Sprachdefizite später festgestellt werden, können Schulkinder aus dem Kreis Calw in der Tagesschule (= Sprachheilschule) oder aber auch im Internat (= Sprach- und Lernförderschule) unterrichtet werden. In der Regel erfolgt diese Förderung in der 1.– 6. Klassenstufe. Derzeit können etwa 50 Kinder im Kindergarten vor Ort betreut werden; weitere ca. 150 Schülerinnen und Schüler besuchen die Sprachheilschule. Ca. 150 Schülerinnen und Schüler sind Teil der Sprach- und Lernförderschule mit Internat. Die individuelle Förderung in den Klassen erfolgt mit einer maximalen Klassengröße von 12 Schülerinnen und Schülern und wird temporär mit 2 Fachkräften betreut. Um diese Betreuung fachgerecht umsetzen zu können, stehen in den unterschiedlichen Einrichtungen weit über 100 Personen in verschiedensten Aufgabenfeldern den Kindern zur Seite. Neben den rund 60 Lehrerinnen und Lehrern sind es aber auch die „guten Geister“ im Hintergrund (Küche, Technik, Verwaltung, psychologische Betreuung, um nur eine kleine Auswahl zu nennen), die dazu beitragen, dass sich die Kinder hier im Sprachheilzentrum wohlfühlen und mit ihrem eigenen Tempo „Sprechen lernen – Leben lernen“. Die Trägerschaft liegt beim evangelischen Kinderdorf Stammheim e.V., das Mitglied im Diakonischen Werk Württemberg e.V. ist und sich in unterschiedlichen Organen (der Mitgliederversammlung, dem Verwaltungsrat und dem Vorstand) widerspiegelt. Quelle: ein sehr interessantes persönliches Gespräch mit der stellvertretenden Direktorin, Frau Martina Windbiel sowie das umfangreiche Informationsmaterial des Sprachheilzentrums. Weitere Informationen sehen Sie unter: www.sprachheilzentrum-calw.de SM 9 immer noch, aber der Betrieb ist längst auf Elektrizität umgestellt. Wir beobachteten, wie ein Stamm ins Wasserbecken rollte, zum Klotzaufzug geschoben und in die Sägehalle transportiert wurde. Der Spannwagen deichselte ihn dann zum Sägegatter, das den Stamm gleichzeitig in einen Balken und Bretter zerteilte. Der Wörnersberger Anker war unser nächstes Ziel. Dort stärkten wir uns erst einmal bei Kaffee und Kuchen. In der ehemaligen Gastwirtschaft wurde 1980 ein „Christliches Lebenszentrum für junge Menschen“ gegründet. „Ein mündiges, fröhliches und alltagstaugliches Christsein“ sollen sie in jährlichen Kursen kennenlernen. Zwei Teilnehmer der Jahresmannschaft berichteten über ihre Erfahrungen. Auch junge Familien können daran teilnehmen. Daraus entwickelte sich eine Ehe- und Familienarbeit. Schulungen, Studientage, auswärtige Seminare und Einsätze, auch kurzzeitige im Ausland, kamen dazu. Inzwischen gibt es auch „Ableger“ der Einrichtung in anderen Bundesländern. Im Nachbarort Edelweiler haben Dorfbewohner aus einer ehemaligen Feldscheuer ein Heimatmuseum aufgebaut und darin alte land- und forstwirtschaftliche Geräte und Haushaltsgegenstände übersichtlich ausgestellt und beschriftet. Erinnerungen an frühere Tätigkeiten und Gebräuche wurden wach, aber auch an Entbehrungen und schwere Zeiten. Mich hat unter anderem ein Sensenblatt nachdenklich gestimmt, das fast bis auf den Rand abgewetzt war. Den kulinarischen Abschluss gab es im Oberhaugstetter Löwen, und im Bus sangen wir, dankbar für den erlebnisreichen Nachmittag, dann gerne wieder: „Kein schöner Land in dieser Zeit als hier, das unsre, weit und breit ...“ RS Im Schwarzwald hinter Altensteig... ...sind „Kleinode“ verborgen – das hatten Waltraud und Manfred Kusterer herausgefunden. Über 40 Stammheimer Senioren ließen sich das nicht zweimal sagen, schließlich wussten sie aus Erfahrung, dass die beiden nie zuviel versprachen. Der Bus war überbucht; leider mussten dann ein paar Teilnehmer im letzten Augenblick absagen, deshalb kamen auch die Überzähligen doch noch mit. Das Lied „Wie lieblich ist der Maien“ passte zu der frischgrünen Landschaft, durch die uns Herr Steinmann kutschierte, und auch die Sonne spielte mit. Das erste Ziel, die Kohlsägemühle im Zinsbachtal, ist eine „Teilhabersäge“. Im Auftrag von derzeit 42 Mitgliedern betreibt Georg Lamparth das Sägewerk. Das oberschlächtige Mühlrad mit 5 m Durchmesser hat Jahrhunderte lang die Säge in Bewegung gesetzt – 1614 wird sie erstmals urkundlich erwähnt. Es läuft 10 „Aufbruch in ein fremdes Land – Unterwegs mit Abraham“ Nach einer eiskalten Nacht schien dann die Sonne und bei einem Geländespiel sammelten die Kinder Holz, Lehm und Flachsschnüre, die sie für den Bau eines neuen Brunnens dringend benötigten. Aber immer wieder nahmen ihnen Zöllner das Material ab. Doch schließlich gelang der Brunnenbau. Am Nachmittag gab es verschiedenste Bastelangebote. Vom Buch binden, über Tücher batiken, Marmelade kochen, Schnitzen, Nomadenzeltbau, Bodypainting, Holzkreuze basteln, Taschen nähen bis zum Fladenbrot backen war alles vertreten. Am Abend konnten sich alle daran freuen, dass Abraham seinen Neffen Lot befreit hatte und genossen diesen gemeinsamen Abend bei Schokofrüchten, Kletteraktionen, Geschichten im neu errichteten Nomadenzelt, Tänzen, Zuckerwatte und vielem mehr. Der Tag wurde mit einer abenteuerlichen Nachtwanderung beschlossen. Am Sonntag feierten alle gemeinsam einen Zeltlagergottesdienst. Die zentrale Geschichte durften sich die Gottesdienstbesucher gegenseitig auf den Rücken malen und das Lied: „Abraham, Abraham, verlass dein Volk und deinen Stamm…“ war inzwischen zum Lagerschlager geworden. Nach einem leckeren Mittagessen kamen dann auch schon bald die Eltern und holten ihre müden aber glücklichen Kinder wieder ab. Aus vielen Mündern war zu hören: „Im nächsten Jahr bin ich auf jeden Fall wieder dabei.“ Karin Schwarz Zeltlager der evangelischen Kirchengemeinde Calw-Stammheim in Sulz am Eck. Vom 15. bis 17. Mai 2015 erlebten mehr als 70 Kinder und 30 Mitarbeiter eine spannende und schöne Zeit auf dem Freizeitgelände des CVJM Sulz. Schon am Donnerstag bauten die Mitarbeiter/innen mit tatkräftiger Unterstützung aus der Kirchengemeinde neun große Schlafzelte und ein riesiges Aufenthaltszelt auf und richtet das Lager ein. Und das war gut so – denn der geplante Fußmarsch mit Abraham von Deckenpfronn aus, fiel buchstäblich ins Wasser und alle waren froh, dass die Eltern sich bereit erklärten, bis nach Sulz zu fahren und dort schon auf jeden ein aufgebautes Feldbett im trockenen Zelt wartete. Nach einem gemeinsamen Vesper gestalteten alle Zelte ihr Erkennungszeichen auf Tüchern und lernten einiges über die Sitten in dem fremden Land. Und im Laufe des Tages machten sich die Kinder die seltsame Begrüßung zu eigen. Nachdem der Regen etwas nachgelassen hatte, wurde an verschiedenen Stationen das Gelände erkundet, Brücken gebaut, kooperative Aufgaben erledigt, Wasser transportiert und vieles mehr. Zum Dank für dieses fruchtbare Land, machten sich die Kinder dran, einen Altar zu bauen, der dann am Abend im Rahmen eines Festes mit einem bunt gestalteten Tuch geschmückt wurde. 11 Am 3. Mai bekamen die neuen Jugendleiter nach einem Jahr Ausbildung ihre Zertifikate überreicht. V.l.n.r.: Marleen Hiller, Jugendreferentin Karin Schwarz, Sarah Behrmann, Anna-Lena Schmid, Lisa Mann, Sven Sensenbrenner, Nico Söll und Nicolas Häberle. Herzliche Glückwunsch! Segenslied beim Gottesdienst mit den Jungscharen am 28. Juni. Die Mädchen und Jungen aus den Jungscharen haben Bilder zu ihren Taufsprüchen gestaltet und so Pfarrer Autenrieth die Predigt sehr erleichtert. Außerdem wurden noch drei Kinder in diesem Gottesdienst getauft. 12 Glaubenskurs „mehr...“ Autenrieth in den e-mail-Verteiler aufnehmen: [email protected] Karin Schwarz An fünf Abenden im Februar/ März diesen Jahres trafen sich ca. 20 Personen, um gemeinsam Antworten auf Glaubensfragen zu suchen, sich mit der Bibel zu beschäftigen und das eigene Gottesbild neu zu überdenken. Die Gruppe war bunt gemischt, sowohl vom Alter, wie auch in den Erfahrungen, die sie bereits mit der Bibel und dem Glauben gesammelt haben. Das war sehr bereichernd, und es war schön, dass eine offene Atmosphäre entstanden ist – in der es möglich war, auch Zweifel und grundlegende Fragen zum Ausdruck zu bringen. Ein Name ist Programm Erkennen Sie die Neuerung? Weil unsere Mesnerin immer so viel Mühe hatte, den Konfirmanden-Kerzenständer beim Putzen oder bei Taufen vom Fleck zu bekommen, und weil das schwere Teil auch dem Posaunenchor bei größeren Anlässen im Weg war, hat Gerhard Roller kurzerhand vier Rollen unter das Boden- Bibel teilen Im Anschluss an den Glaubenskurs „mehr ... „ bieten Brigitte Schmid, Margarete Kaiser-Autenrieth und Karin Schwarz alle 4 – 6 Wochen Abende an, um sich gemeinsam mit Bibeltexten zu beschäftigen, sich auszutauschen, zu singen und zu beten. Dazu sind alle Kursteilnehmer/innen aber auch alle anderen Interessierten ganz herzlich eingeladen. Der nächste Abend findet am Donnerstag, 30. Juli um 20.00 Uhr im Untergeschoß des Gemeindehauses statt. Weitere Termine entnehmen sie dem Calw-Journal oder lassen sich von Frau blech montiert. Seither ist es kinderleicht, den Kerzenständer zu hin und her zu rollen. Gerhard Roller – ein Name ist Programm. RA 13 Die Briefe des jüngsten Sohnes waren immer voller Beschwerden und Unheil: Auf Nachfrage der Geschwister, was die alte Frau denn so mache, antwortete er ziemlich kurz, sie ginge ins Kino!!! Entsetzen, Mutter, die immer auf alles verzichtet hatte, geht ins Kino, Geldverschwendung, welch Verhalten! In einem unserer letzten Frauenkreise lasen wir eine Geschichte – „Die unwürdige Greisin“ – von Berthold Brecht. Sie trug sich vor langer Zeit zu, man fuhr noch mit Kutschen. Könnte sich aber ebenso in der heutigen Zeit zutragen. Kurze Zusammenfassung: eine Frau wird mit 72 Jahren Witwe. Der Mann arbeitete bis zum Tod in seiner kleine Lithographenanstalt. Die Frau führte das für die damalige Zeit übliche „Frauenleben“: Haus versorgen, sparen, Kinder großziehen. Die Kinder lebten inzwischen ihr eigenes Leben, die beiden Mädchen gingen nach Amerika, zwei Söhne zogen weg, nur der jüngste Sohn, ein Buchdrucker, lebte mit seiner sechsköpfigen Familie im Städtchen. Nach dem Tod des Vaters schrieben sich die Kinder Briefe über das Problem, was denn nun mit der Mutter zu geschehen habe. Der jüngste Sohn sah nun die Chance, aus seinen beengten Wohnverhältnissen herauszukommen und zur Mutter ins Elternhaus zu ziehen. Die Greisin jedoch verhielt sich abweisend und bat nur um eine kleine geldliche Zuwendung, so wie es jeder konnte. Es gab noch viel Aufregung deshalb, doch zum Schluss wurde der Wunsch der Mutter akzeptiert. Was bewog die Frau, alleine zu leben? Wollte sie einfach mal für niemanden zuständig sein und die Ruhe genießen? Der jüngste Sohn war sehr enttäuscht, dass er nicht in das große, nun fast leerstehende Haus einziehen durfte. Die Greisin hielt zu ihm nur eine sehr lose Verbindung. Auch zu früheren Bekannten hielt sie keinen Kontakt, ging auch nicht zu den Kaffeenachmittagen der Gemeinde. Dies wäre ein respektables Verhalten für eine ältere Dame gewesen. In den Augen Anderer!! Auch besuche die Mutter öfters einen Flickschuster, der in der ganzen Welt herumgekommen sei und es doch zu nichts gebracht habe. Außerdem gäbe es Gerüchte, dass er trinken würde. Auch ist die Gegend, wo er wohnt verrufen, es verkehren nämlich zwielichtige Gestalten, wie Handwerksburschen und Kellnerinnen bei ihm. – So sahen es die Augen von Vielen, doch nicht die der Greisin. – Dies ist doch kein Umgang 14 te dies alles nicht mehr mit ansehen und wollte nun, dass die Mutter untersucht würde, ob sie geistig noch voll da wäre. Der zweite Sohn lehnte dies jedoch ab. Was gibt hier dem Sohn das Recht, schlecht zu denken, nur weil das Verhalten nicht mehr so ist wie früher? Macht sie dies zu einer „unwürdigen Greisin“? Was denken wir über diese Geschichte? Wie würden wir uns verhalten? Ich finde, egal wie jemand lebt, niemand hat das Recht zu sagen: „Der oder die ist u n w ü r d i g.“ Zu dieser Geschichte passt auch unsere Jahreslosung sehr gut. für unsere Mutter!!! Außerdem gehe die Mutter jeden zweiten Tag ins Gasthaus essen. Sie, die ihr Leben lang für ein Dutzend Menschen gekocht und nur das gegessen hat, was übrigblieb. Warum macht sie das, was ist in sie gefahren??? Der älteste Sohn wollte nach so viel gelesenem Unheil nun selber nach dem Rechten sehen. Nach seinem Besuch sagte er zu seinem jüngsten Bruder: „Die Mutter ist ganz munter, lass sie ihr Leben so leben, wie sie will“ Die Frau hatte ihr Leben verändert – sie machte Ausflüge, wo sie früher immer zu Gunsten ihrer Enkel verzichtet hatte – nahm noch ein junges behindertes Mädchen bei sich auf, verreiste mit diesem und schenkte ihm immer wieder etwas. Dieses Mädchen wurde vom Buchdrucker als Krüppel betitelt, denn er war neidisch. Der jüngste Sohn konn- Nehmt einander an, wie Christus Euch angenommen hat zu Gottes Lob Römer 15,7 KH Posaunenchor Stammheim beim „Tag der helfenden Hände“ Zum Auftakt des „1. Tages der helfenden Hände“ auf dem Gelände der DRK-Ortsgruppe Calw begleitete der Posaunenchor Stammheim den Gottesdienst. Pfarrer im Ruhestand Heinrich Meyer betonte in seiner Predigt die Bedeutung der vielen verschiedenen helfenden Hände. Auf diese können wir uns immer und überall, wo und wann auch immer Hilfe benötigt wird, verlassen. SM 15 Kaiser wurden vorgestellt, man erfuhr etwas über Luthers Nierensteine, den Stammheimer Wein und das Bettellaible. Berichte, z.B. über Männerfreizeiten und Hauskreistreffen, unsere Partnergemeinde Triptis und über Kontakte zu Frankreich gehörten gelegentlich zu meinen Aufgaben, und ich erläutere auch das Brot-für-die-Welt-Projekt. Seit 2006 bin ich außerdem für die Verteilung des Gemeindebriefs verantwortlich; vorher hatte sich meine Frau darum gekümmert. Frau Kusterer leistet dabei wertvolle Vorarbeit. Sie erstellt die Adressenlisten und hilft beim Vorsortieren. Froh bin ich über die Leute vom Gemeindedienst, die auch bei Wind und Wetter die Hefte in die Häuser tragen, und wenn zwischendurch jemand von ihnen ausfällt, sind immer ein paar bereit einzuspringen. Und nicht zuletzt freue ich mich darüber, dass alle in der Redaktion so kreativ mitarbeiten. RS Wer „macht“ eigentlich den Gemeindebrief? Aus dem Impressum kennen Sie die Namen der Mitglieder des Redaktionsteams, und nun sollen Sie auch erfahren, wer die Einzelnen sind und wo wir unsere Schwerpunkte sehen. In diesem und den folgenden Heften werden wir davon erzählen. An zweitletzter Stelle des Impressums steht mein Name: Reinhold Schäffer. Als ältester, wenn auch nicht dienstältester Mitarbeiter soll ich den Anfang machen. Schließlich bin ich erst seit knapp 20 Jahren dabei. Zwar war ich schon vorher gelegentlich um Beiträge gebeten worden, aber von Nr. 33 ab steht von mir regelmäßig etwas drin. Es ging los mit „St. Martin und der Pelzmärte“, und damit war auch gleich eine Weiche gestellt: Ich war fortan zuständig für historische Persönlichkeiten und Sachverhalte, die in irgendeiner Weise unsere Kirchengemeinde berühren. Zunächst beschäftigte ich mich deshalb mit den „Kirchenvätern“ im Chorgewölbe, dann kamen die „Bauernheiligen“ Barbara, Margareta und Katharina dran, deren Gedenktage angeblich das Wetter der künftigen Monate bestimmen. Auch die musizierenden Engel, die Marienkrönung, der komische Vogel auf dem gotischen Türmchen und die Jahreszahl daneben mit den fremdartigen Ziffern kamen zur Sprache, doch auch die Kirchenmaus, unsere Falken und der „Kleine Fuchs“, der im Herbst durchs Kirchenschiff flattert. Persönlichkeiten wie Dr. Barth, Pfarrer Handel, Gottlieb Gugeler, Michael Hahn und John Wesley, württembergische Reformatoren, Fürsten und sogar römische 16 So a Sauerei D Sonn isch endlich wieder do. Schnell ziag i mein Kiddel o, setz dr Huad uff, on nix wia naus. I lauf so vor me no, on mer kommt faschd`s Grausa, Kibba von de Zigaredda, Zuggerlespabierle, Pabierdaschadiachla, Kaugommi, Eisstiel on no viele andre Sacha, älles liegd do uff em Trottwar romm. I lass en Schnauffer naus on gang weider mein Weag, Richtung Bächle, denn i on meine Fiaß, mir brauchat a Paus. Als i dort okomm, deg i, i sieh ned rechd. Em Bach, do liaged Zigarreddaschachdla, abissene Weggla und nebba de Beegle kosch Verpaggonga von Pizza, Dönerbabier on Gugga vom Begger uffleasa, au voram Rodhaus siehts net besser aus! Drom bidd ich Eich, ihr grause on gleine Leid, lähn ned älles bloß falla on no liega, helfed oifach älle mit, dass onser schees Schtamma sauber bleibt. Oder: Die Sonne ist endlich wieder da. Schnell ziehe ich meine Jacke an, setzte den Hut auf, dann nichts wie hinaus. Ich gehe so vor mich hin, und es ärgert mich, Zigarettenkippen, Bonbonpapier, Papiertaschentücher, Kaugummi, Eisstiele und noch viele andere Sachen liegen auf dem Gehweg. Ich atme kurz durch und geh weiter meinen Weg, Richtung Bächle, denn ich und meine Füße, brauchen eine Pause. Als ich dort ankomme, denke ich, ich sehe nicht richtig. Im Bach liegen Zigarettenschachteln, angebissene Brötchen und neben den Bänken kann man Verpackungen von Pizza, Dönerpapier und Tüten vom Bäcker aufheben, auch vor dem Rathaus sieht es nicht besser aus. Darum bitte ich Euch, ihr großen und kleinen Leute, lasst nicht alles bloß fallen und dann liegen. Helft einfach alle mit, damit unser schönes Stammheim sauber bleibt. KH Aus der Gemeindefamilie Taufen 22.2.2015 15.3.2015 12.4.2015 19.4.2015 26.4.2015 10.5.2015 17.5.2015 Mina Tabea Holzinger Elina Emma Weiss Adrian David Eberhardt, getauft in Bad Liebenzell Luisa Charlotte Scherer Leoni Viola Kröner Natalie Wagner Linus Fynn Kober, getauft in Calw-Wimberg Romy Hassler Trauung 15.05.2015 Wolfgang Sauer und Britta, geborene Grolig Beerdigungen 13.3.2015 27.3.2015 15.4.2015 16.4.2015 17.4.2015 21.4.2015 22.4.2015 28.4.2015 29.4.2015 21.5.2015 22.5.2015 29.5.2015 05.6.2015 12.6.2015 17 Johann Hertel Maria Luise Klein, geb. Messerschmidt Else Kober, geb. Dengler Sascha Schönhardt Else Kuonath, geb. Schumacher Helmut Kuonath Brigitte Waidelich, geb. Brenner Friedrich Schneider Helene Wentsch geb.Walz Bertha Kull geb. Kolb Gerda Kayser geb. Hoyh Martin Heubach Tobias Maier Erwin Gack Termine und Veranstaltungen Juli 2015 16.07. 14.30 Seniorennachmittag, Volkslieder mit Siegfried Gehring und Gedichte mit Heinz Schmid 20.00 Frauencafé - Sommerfest 17.07. 19.00 Benefizkonzert in der Martinskirche zu Gunsten der Musikstudenten der luth.Tumaini Universität, Makumira/Tanzania 18.07. ab10.00 7. Lauf für Eine Welt bei den Rottannen, die ev. meth. Kirche lädt dazu ein, Anmeldung ab 9.30 Uhr 19.07. 10.00 Gottesdienst im Friedensheim/Kaiser-Autenrieth u.Posaunenchor 20.07. 14.30 Älterer Frauenkreis 19.00 Jugendleiterseminar im Gemeindehaus 21.07. 19.30 Jugendmitarbeiterabend – Grillen 19.30 Kurs Reformation im Gemeindehaus Holzbronn mit Pfarrer Klaus Dietrich Wachlin. Thema: Bibel und Bild 23.07. 20.00 Kirchengemeinderatssitzung 26.07. 10.00 Gottesdienst/Pfarrer i.R. Munk, das Opfer ist für die Diakonie, im Anschluss ist Kirchenkaffee 27.07. 19.30 Kurs Reformation im Gemeindehaus Simmozheim mit dem Film „Luther“ August 2015 01.08. 13.00 02.08. 10.00 20.00 09.08. 10.00 12.-16.8. 16.08. 10.30 23.08. 10.00 30.08. 10.00 Frauencafé – Ausflug Gottesdienst mit Abendmahl/Autenrieth, das Opfer ist für das Bauopfer im Kirchenbezirk, dieses Jahr für Zwerenberg bestimmt Abendgebet nach der Weise von Taizé Gottesdienst / Autenrieth, Taufen möglich; das Opfer ist für die Aktion Sühnezeichen bestimmt Adlerhorsttage Segnungsgottesdienst auf dem Adlerhorst/Kaiser-Autenrieth und Posaunenchor Gottesdienst/Pfarrer i.R. Meyer, das Opfer ist für Ökumene und Auslandsarbeit bestimmt Gottesdienst 18 Termine und Veranstaltungen September 2015 06.09. 10.00 13.09. 10.00 20.00 14.09. 16.09. 20.09. 21.09. 24.09. 26.09. 27.09. Gottesdienst Gottesdienst mit Abendmahl/Pfarrer i.R. Munk, mit Band, im Anschluss ist Kirchenkaffee Tag des Offenen Denkmals, Führungen im Chorraum unserer Martinskirche mit Herrn Reinhold Schäffer Abendgebet nach der Weise von Taizé 19.30 20.00 10.30 14.30 Jugendmitarbeiterabend Frauenabend - Gast ist Herr Schlack Ökumen. Gottesdienst/Autenrieth und Unckell, mit Kirchenchor Älterer Frauenkreis Halbtagesausflug nach Münsingen und Umgebung Kinderkleiderbasar im Gemeindehaus 10.30 Gottesdienst mit Taufe/Kaiser-Autenrieth, im Anschluss ‚bring & share‘ im Gemeindehaus 28.09. 19-21.00 Jugendleiterseminar im Gemeindehaus Oktober 2015 04.10. 10.30 20.00 05.10. 14.30 Gottesdienst zum Erntedank/Autenrieth mit Posaunenchor und Kirchenchor, 50-jähriges Jubiläum unseres Kirchenchorleiters Christof Balz. Im Anschluss Gemeindeessen im Gemeindehaus, mit Feierlichkeiten zum Chorleiterjubiläum. Abendgebet nach der Weise von Taizé Älterer Frauenkreis Impressum: Herausgegeben von der Ev. Kirchengemeinde Calw-Stammheim, Pfarrgäßle 9 Tel. 07051-40380, email: [email protected] Homepage: www.calw-stammheim-evangelisch.de Sparkasse Pforzheim Calw, Konto Nr. 20664, BLZ 666 500 85, IBAN DE27 6665 0085 0000 0206 64 Redaktionsteam: Richard Autenrieth, Kornelia Höller, Susanne Motz, Reinhold Schäffer, Andrea Stotz 19 Diese Erzählung beschreibt symbolisch, wie ein Mensch sich fühlen kann: Eingeschlossen, allein gelassen, gedemütigt, missverstanden, zu Unrecht angeklagt, machtlos, ausgeliefert, ohne Hoffnung auf eine Veränderung zum Guten. Aber sie zeigt zugleich, was Menschen in solchen Situationen erlebten: Im Zeichen des Kreuzes, also in der Hinwendung zu Jesus, konnten sie auf einmal wieder aufatmen, vertrauen, leben, auch wenn sich an ihrer Situation äußerlich nichts geändert hatte. Als Margaretas Gedenk- und Todestag gilt der 20. Juli. Er gehört zu den bäuerlichen „Lostagen“. „Regen auf den Margaretentag wohl viele Wochen dauern mag“ – so lautet eine Bauernregel. Eine andere verkündet: „Die erste Birn‘ bricht Margaret, drauf überall die Ernt‘ angeht“. Margareta gehört zu den „Vierzehn Nothelfern“. Sie wurde einst vor allem von Schwangeren angerufen. Kerzenopfer in der Länge des Leibesumfangs sollten Geburtsnöte lindern. Ein hübsches Rezept! Der Name „Margareta“ kommt ursprünglich aus dem Persischen und bedeutet „Perle“. Margaretas Namensschwestern können sich also „fühlen“, und natürlich auch jeder, der solch eine „köstliche Perle“ sein eigen nennen darf. RS Unsere Kirchenheiligen Unbekannte Künstler des Mittelalters haben sie gemalt. Sie trugen die Farben auf, als der Kalkputz noch feucht war. Man nennt diese Technik „Freskomalerei“. „Al fresco“ heißt auf deutsch „auf das Frische“. Als erste wollen wir Ihnen Margareta vorstellen. Margareta, so berichtet die Legende, stammte aus Antiochia in Pisidien. Diese Stadt lag knapp 100 Kilometer westlich von Ikonion, dem heutigen Konja in der Türkei. Damals herrschte Kaiser Diokletian über das Römische Reich. Zwischen 303 und 311 tat er alles, um den christlichen Glauben auszurotten. Er konnte nicht dulden, dass Christen es ablehnten, ihn als Gott zu verehren. Auch Margareta wurde verhaftet. Sie war jung und schön, und sie hing am Leben. Sie wusste, was ihr bevorstand. Der Legende nach erschien ihr der Teufel in Gestalt eines fürchterlichen Drachens. Immer näher kam er ihr und erfüllte schließlich die ganze Zelle, so dass sie zu ersticken glaubte. In höchster Not besann sich Margareta auf ihr Kreuz. Sie streckte es dem Ungeheuer entgegen, und das Wunder geschah: Der Böse schrumpfte zusammen und lag zu ihren Füßen! 20
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