Posaunenchor goes Kirchentag „damit wir klug werden“ - Unter diesem Motto fand der 35. Deutsche Evangelische Kirchentag vom 3.-7. Juni 2015 in Stuttgart statt. Mit dabei - neben 100.000 Teilnehmern und über 3.500 Bläsern - auch der Posaunenchor Voerde. Stuttgart / Voerde, Juni 2015 Für viele Mitglieder des Posaunenchores ist der Besuch der Kirchentage zum festen Bestandteil der Jahresplanung geworden. Somit konnte auch in diesem Jahr zusammen mit dem Bläserkreis Dinslaken-Bruch ein Bus gefüllt werden und 25 Bläser samt Anhang fuhren nach Stuttgart. Bestes Wetter und Sonne satt waren für die fünf Tage vor Ort unser ständiger Begleiter und rundeten das ansprechende Programm ab. Drei Einsätze gehörten zum festen Programm, die übrige Zeit konnte jeder selbst ausfüllen. An musikalischen, künstlerischen, theologischen oder gesellschaftlichen Angeboten herrschte kein Mangel und ein jeder wusste sich für etwas zu begeistern. Der Mittwoch stand ganz im Zeichen des Abends der Begegnung, an welchem sich die einzelnen Bezirke der württembergischen Landeskirche vorstellten und gerade die kulinarische Vielfalt dieser Regionen zum Tragen kam. Abgerundet wurde der Abend auf dem Stuttgarter Schlossplatz mit einem Meer aus Kerzen, welche zum Abendsegen den Abendhimmel erleuchteten. Beim gesungenen Choral Der Mond ist aufgegangen, ging eben jener hinter dem Schloss über den Stuttgart umgebenen Hügeln auf. Ein würdiges Ende für einen ersten Tag der am Quartier noch mit einem Kaltgetränk beendet wurde. Frühes Aufstehen an Tag zwei und der wohl gewichtigste Programmpunkt des Kirchentages stand für die Bläser aus Voerde und Dinslaken im Vordergrund. Die Posaunenchöre begleiteten die Podiumsdiskussion zum Reformationsjubiläum 2017 auf der Bühne am Marktplatz. Neben Herrn Geißler und Herrn Dröge stand Frau Käßmann auf der Bühne der Moderatorin Rede und Antwort. Musikalische Unterstützung in den Redepausen lieferte der Posaunenchor unter der Leitung von Marc Pauels. Dem Rahmen entsprechend erschallte als erstes Stück die Reformationsfanfare über den gut gefüllten Marktplatz im Herzen der Innenstadt. Bearbeitungen über die Lutherchoräle Verleih uns Frieden gnädiglich und Eine feste Burg ist unser Gott ertönten über den Platz und wurden mit begeistertem Applaus bedacht. Als fulminanter Höhepunkt erklang eine Schütz Bearbeitung von Herr deine Liebe. Das massive Fundament der Tuba und Bässe bot den restlichen Stimmen perfekten Platz zur musikalischen Entfaltung, gekrönt von einer wundervollen Oberstimme. Spontan wurden wir gebeten auch das Mittagsgebet musikalisch zu begleiten, welcher wir natürlich gerne nachkamen. Ein Teil der Gruppe kehrte anschließend zu einem gemeinsamen Mittagessen in einer Gaststätte mit gutschwäbischer Küche ein, bevor sich die Wege trennten. Am Abend fand sich dann ein Großteil unserer Reisegruppe auf dem Schlossplatz wieder ein, um zu den urbanen Brass Beats der Band Moop Mama zu tanzen. Hier traf der Kirchentag Stuttgart wohl etwas unvorbereitet, denn es war jegliche Kreativität und der ein oder andere Meter Fussweg vonnöten, um die wohlverdienten Kaltgetränke zu besorgen. Etwas ruhiger startete der Freitag mit einem Konzert der NeW Brass Bigband, welches wir aus dem Schatten der Bäume im oberen Schlossgarten verfolgten. Ein anschließender Besuch der öffentlichen Probe der Stuttgarter Philharmoniker blieb uns leider aufgrund von Überfüllung verwehrt. Alternativ konnte nach Verköstigung einheimischer Spezialitäten die Hitze erfolgreich im Brunnen des Schlosses bekämpft werden, bevor am Nachmittag der zweite gemeinsame Einsatz der Posaunenchöre auf dem Programm stand. Mitten auf der Einkaufsstraße zwischen Hauptbahnhof und Schloss reihten sich die 25 Musiker auf und zeigten wieder einmal die Qualität der Bläserarbeit des Kirchenkreises Dinslaken. Eine halbe Stunde sollte eigentlich gespielt werden. Nach diversen Zugaben, die vehement vom Publikum gefordert wurden, war so erst nach über 45 Minuten das Platzkonzert beendet. Besonders die Stücke Yellow Mountains des Komponisten Jacob de Haan und eine Bearbeitung des Chorals Wir haben Gottes Spuren festgestellt, begeisterten die zahlreichen Zuhörer und wurden auch vom KirchentagsTV Team festgehalten. Der Abend bot zahlreiche Gestaltungsmöglichkeiten und neben Kabarett, einem Konzert von Andreas Bourani und einer Bläserserenade, war für jeden etwas dabei, sodass man sich teilte und erst am Gemeinschaftsquartier wieder zusammenfand. An dieser Stelle möchte ich dem Team am FannyLeicht-Gymnasium noch einmal meinen Herzlichen Dank für die Gastfreundlichkeit aussprechen. Keine Kosten und Mühen wurden gescheut, um uns mit einem tollen Frühstück einen super Start in den Tag zu ermöglichen. Vielen Dank!! Ein weiteres Platzkonzert am Samstagmorgen wurde den vereinten Posaunenchören von den Kirchentagsorganisatoren zugeteilt. Vor dem Haus der Geschichte durften wir musizieren. Leider war die Uhrzeit nicht allzu glücklich, da zeitgleich die großen Bibelarbeiten stattfanden und somit die Zuschauerzahlen zunächst überschaubar blieben. Aber auch hier schaffte es die Musik wieder Passanten zum Bleiben und Verweilen zu bewegen. Und auch der Dirigent fand Gefallen an dem Auftritt und überzog einmal mehr. Mehr und mehr Zuschauer ließen die Musiker nur widerwillig den Platz räumen. Nach einem Gruppenfoto im Springbrunnen verfolgten wir noch einen Teil des Platzkonzertes der nachfolgenden Gruppe, bevor sich die Wege wieder trennten. Ein Bassoratorium für die Einen, ein Konzert des nordbadischen Auswahlchores für die Anderen und weitere Veranstaltungen für den Rest, wurden besucht. Bei einem gemeinsamen Konzert der Landesjugendposaunenchöre des Rheinlandes und Bayern fanden wir wieder zusammen und erlebten ein unglaublich intensives Konzert, bei dem ein Höhepunkt den nächsten jagte. Eine prall gefüllte Kirche und nicht enden wollender Applaus belohnte die jungen Musiker und Musikerinnen. Kaum zu glauben aber wahr: es war schon Sonntag und der Abschlussgottesdienst auf den Cannstatter Wasen stand an. Um acht Uhr in der Früh verließen wir mit dem Bus unser Quartier auf dem Weg zum Gottesdienst. 95.000 Menschen versammelten sich, um gemeinsam zu singen, zu beten, zu musizieren und den Kirchentag würdig zu beenden. Die Vorfreude auf den Kirchentag 2017 in Berlin war bereits zu spüren und die Posaunenchöre aus Voerde und Dinslaken-Bruch werden auch dort wieder zahlreich vertreten sein. Text: Marcel Eichholz, Fotos: Marcel Eichholz / Stephanie Würz
© Copyright 2024 ExpyDoc