Quellen der Kraft

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Erlebnis Schweiz
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Quellen der Kraft
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Etang de la Gruère
Etang de la Gruère
Am stillen Moorsee
Der Etang de la Gruère, ein gestauter Moorsee, befindet sich
in einer Mulde etwa auf halbem Weg zwischen Saignelégier
und Tramelan in den Freibergen des Kantons Jura. Das Seewasser zeigt die für Moorgebiete typische tiefbraune Farbe.
Sie ist eine Folge des Umwandlungsprozesses der Vegetationsreste. Früher wurde hier Torf abgebaut. In einer Senke sammelte sich Wasser, und für eine nahe Sägerei wurde es gestaut:
So entstand der Etang de la Gruère, der heute natürlich unter
Schutz steht.
Zum Teil auf Stegen und über kleine Brücken schlängelt
sich ein gut ausgebauter Holzschnitzelweg um den Weiher.
In einer guten halben Stunde hat man das Naturidyll umrundet.
Der Moorsee lockt im Hochsommer auch zum Bade, was
insbesondere die lokale Jugend gerne nutzt.
Umgeben ist der Etang de la Gruère von den charakteristischen
Wytweiden der Freiberge. Auf Wytweiden verzahnen sich Wald
und Weide – in der Schweiz sonst strikt getrennt – zu einem
komplexen Ökosystem. Offene und bestockte Flächen, magere
und tiefergründige Böden, nach allen Richtungen exponiert,
bilden ein vielfältiges Mosaik: weder Wald noch Weide – und
doch beides. Entsprechend artenreich sind Vegetation und
Tierwelt.
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Der Etang de la Gruère bildet eine üppige grüne Oase der Stille im Herzen
der Freiberge. Das von reicher Moorvegetation umschlossene Gewässer und
seine Umgebung bieten Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten.
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Saut-du-Doubs
Saut-du-Doubs
Wasserfall im Niemandsland
Wer mit dem Kursschiff den kleinen Hafen von Les Brenets im
Neuenburger Jura, hart an der Grenze zu Frankreich, in Richtung Saut-du-Doubs verlässt, findet sich nach ein paar hundert
Metern in einem Canyon mit eindrücklichen Felswänden wieder,
gesäumt von einem dichten Wald. Befindet man sich wirklich
im Neuenburger Jura oder vielleicht doch in einem norwegischen Fjord oder gar in Kanada? Der Kapitän klärt auf: Der
Lac des Brenets entstand durch einen Bergsturz, der sich vor
rund 14 000 Jahren ereignete und den Doubs staute, der hier
vorher während Jahrmillionen sein Bett durch Erosion in die
Kalkschichten des Juras eingegraben hatte. Die Fahrt mit dem
Kursschiff dauert knapp 20 Minuten.
«Alle aussteigen bitte!» ruft der Kapitän auf Deutsch und auf
Französisch. Und nach wenigen Schritten rauscht der Wasserfall, den sie hier Saut-du-Doubs nennen, in die Tiefe. Für die
Ausflügler hat man eine Aussichtkanzel und einen Fussgängersteg gebaut, der über den Fluss und damit über die Landesgrenze nach Frankreich führt. Ein unvergesslicher Ort mit einer
wohl­tuenden Atmosphäre in intakter Naturlandschaft.
Der 27 m hohe Saut-du-Doubs, nach dem Rheinfall der mächtigste Wasserfall der Schweiz, ist auch auf einer einstündigen
Wanderung von Les Brenets aus zu erreichen.
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Zwischen Les Brenets und dem Wasserfall Saut-du-Doubs verkehren
regelmässig Kursschiffe.
Creux-du-Van
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Creux-du-Van
Imposantes Steinreich
An der Grenze der Kantone Neuenburg und Waadt liegt der
Creux-du-Van, eine natürliche Felsenarena gewaltigen Ausmasses. 160 Meter hohe, senkrechte Felswände umschliessen
einen vier Kilometer langen und über einen Kilometer breiten
Talkessel. Die Höhendifferenz zwischen dem tiefsten und dem
höchsten Punkt beträgt 500 Meter. Das Gebiet liegt beim
Mont Soliat auf über 1200 Meter über Meer und ist das älteste
Naturschutzgebiet der Schweiz (seit 1870). Gämse, Steinböcke,
Luchse und zahlreiche andere Wildtiere besiedeln die unberührte Naturlandschaft.
Esoteriker beschreiben den Creux-du-Van als Kraftort mit 26 000 BovisEinheiten. Die kann man wissenschaftlich nicht messen, deutlich spüren aber
kann man die Glücksgefühle, die diese grandiose Landschaft in einem auslöst.
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Creux-du-Van
Entstanden ist der «Grand Canyon» der Schweiz nach der
letzten Eiszeit durch die Erosion des Flusses Areuse. Zusätzlich
verstärkt wurde das Ganze durch einen lokalen Gletscher, der
sich in der Eiszeit im Creux-de-Van bildete und das Halbrund
weiter auskratzte. Jäh brechen hier die sanften Jurawiesen
ab. Ungläubig und fasziniert steht man am Abgrund. Übrigens:
Auf älteren Karten wurde gelegentlich auch «Creux-du-Vent»
geschrieben – das ist angesichts des oft herrschenden Windes
verständlich. Heute glaubt man aber, dass die Schreibweise
«Van» sprachgeschichtlich korrekter ist: Van bedeutet auf Keltisch Fels. Ganz unten im Kessel herrscht Permafrost, obwohl
er dazu eigentlich zu tief gelegen ist. Hier entspringt die Quelle
«Fontaine froide», deren Wasser während des ganzen Jahres
zirka vier Grad kalt ist. Eine zwei Kilometer lange Trockenmauer
säumt die Arena. Eine internationale Gruppe hat sie während
des Zweiten Weltkrieges unentgeltlich gebaut und sie Friedensmauer genannt.
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