Eigenspannungsermittlung mit DMS nach dem Bohrlochverfahren Charakteristische Merkmale • Tiefenabhängige Bestimmung • • • eines zweiachsigen Eigenspannungszustandes Fehlerfreies Messen durch hohe Schnittgeschwindigkeit (High Speed Drilling) Computergesteuerter Bohrvorschub mit hoher Präzision und Reproduzierbarkeit Software mit vier unterschiedliche Auswerteverfahren zur Berechnung der Eigenspannungen Blockschaltbild des Systems MTS 3000 Druckminderer und Filter Desktop Computer Ventil Druckluft Bohrvorrichtung und optische Justierung Schrittmotor Kontrollsystem PCI I/OKarte DMSRosette Druckluft PCMCIA I/OKarte Messobjekt HBM-Messverstärker: z.B. Spider8-30 RS-232-Schnittstelle oder parallele Schnittstelle (Centronics-Schnittstelle) B1781-1.0 de Notebook Datenblatt MTS 3000 Technische Daten Mechanische Bohrvorrichtung Höhe, max. (abh. von der Stellung des Mikroskops und der Füße) mm 270 Breite (ohne montierte Messuhren) mm 150 Länge (ohne montierte Messuhren) mm 175 Gewicht, ca. kg 4,5 Turbinendrehzahl, ca. min-1 300.000 Geräuschemission (1 m Abstand) dBA 80 Schaftdurchmesser des Bohrers mm 1,6 Bohrerdurchmesser, max. mm 2,2 Art des Antriebs druckluftgespeiste Turbine Notwendiger Druck bar 7 (regelbar) l/min 115 µm 1 mm/min 0,03...60 Vertikalbewegung (grob) mm 40 Vertikalbewegung (fein), motorgetrieben mm 5 Horizontalbewegung (X- und Y-Achse) mm 9 Verstellbarkeit der Montagefüße mm 23 Höhe mm 140 Breite mm 260 Länge mm 240 Gewicht kg 5,6 Versorgungsspannung V 220 /230 (50/60 Hz)1) Druckluftverbrauch, ca.1) Tiefenauflösung (Bohrvorschub) Vorschubgeschwindigkeit, Bereich einstellbar 1) Volumen der Druckluft bei p = 1 bar und 23 °C Kontrollsystem (Elektronik) 1) 125 V auf Anfrage Min. erforderliche PC-Konfiguration: • • • • Pentium III 600 MHz oder vergleichbar (Pentium IV empfohlen) 256 MB RAM oder mehr WindowsMe/NT/2000/XP RS-232 oder parallele Schnittstelle (Centronics-Schnittstelle) HBM 2 B1781-1.0 de Gerätetechnik Einrichten des MTS 3000: Die Bohrmaschine verfügt über drei Füße, die sowohl in Winkel als auch in Höhe verstellbar sind. Somit kann auf gekrümmten und unebenen Flächen gearbeitet werden. Das MTS 3000 verfügt über ein Mikroskop inklusive einem Fadenkreuz. Ein gleichartiges Fadenkreuz ist Bestandteil der HBM−Bohrlochrosetten. Zur exakten Justage wird das Fadenkreuz des Mikroskops und der Bohrlochrosette in Deckung gebracht. Nachfolgend wird der Fräser in die optische Achse geschwenkt und arretiert. Das Bohrloch wird auf Grund dieser Konstruktion exakt an der vorgesehenen Stelle eingebracht. Die Lage des Fadenkreuzes im optischen Weg des Mikroskops ist nachjustierbar, so dass die erforderliche Genauigkeit erhalten bleibt. Nach dem Aufsetzen des MTS 3000 auf dem zu untersuchenden Bauteil erfolgt das Justieren der Bohrvorrichtung in X− und Y−Richtung mit Hilfe von zwei Einstellschrauben. Hierdurch wird der Fräser exakt über die Rosette gebracht. Die Ausgangsposition des Fräsers in Z−Richtung kann sehr schnell über eine manuelle Verstellung erreicht werden. Die Feineinstellung wird mittels des Schrittmotors realisiert. Lage des Bohrkopfes: Der Bohrkopf befindet sich außerhalb des Dreifußes (overhung architecture). Dadurch kann auch an unzugänglichen Stellen (Kanten, Ecken, Wände,..) gemessen werden. Detektion der Werkstoffoberfläche: Bei elektrisch leitfähigen Objekten kann die Materialoberfläche einfach detektiert werden. Als Werkstoffoberfläche bzw. Nullpunkt (Tiefe Null für die spätere Messung) wird der Punkt definiert, bei dem der Bohrer nach dem Durchbohren der Bohrlochrosette und der Klebstoffschicht elektrischen Kontakt zur Materialoberfläche hat. Bohrvorschub: Der Vorschub erfolgt mittels eines Schrittmotors, der hohe Reproduzierbarkeit und eine Auflösung von bis zu 1 µm realisiert Steuersoftware: Die Software bietet umfangreiche und praxisgerechte Möglichkeiten, um das MTS 3000 und den erforderlichen Messverstärker zu konfigurieren und zu betreiben. Fehlbedienungen werden durch logische Abfragen verhindert. Der Messablauf erfolgt wahlweise manuell oder automatisch. Der Bohrvorgang wird in der Software in die gewünschte Anzahl von Bohrschritten unterteilt, die aus den Vorgängen bohren − warten − messen bestehen. Die Verteilung der Messpunkte über die Tiefe kann ebenso eingestellt werden, wie die Vorschubgeschwindigkeit und die Wartezeit. Antrieb des Fräsers: Die Turbine wird mit öl− und wasserfreier Druckluft betrieben, bei einem Systemdruck von 5 bar. Die hohe Schnittgeschwindigkeit (ca. 300.000 U/min−1) vermeidet das Einbringen neuer Eigenspannungen. Dimensionen des Bohrloches messen: Nach Abschluss des Bohrvorganges wird das Bohrloch hinsichtlich seines Durchmessers und seiner Position auf der Rosette vermessen. Hierzu dient ebenfalls das Mikroskop und zwei Wegmessuhren, die mit dem System geliefert werden. Der Bohrlochdurchmesser kann mit einer Auflösung von 1 µm bestimmt werden. Bei der Berechnung der Materialeigenspannungen wird der gemessene Durchmesser verwendet. Dies steigert die Präzision der Berechnung der Eigenspannungen, da der Bohrlochdurchmesser ein entscheidender Parameter ist. Kontrollsoftware Mit Hilfe der zugehörigen Software lassen sich u.a. folgende Parameter vorgeben: − Vorschubgeschwindigkeit − Bohrtiefe − Anzahl der Bohrschritte − lineare oder polynominale Verteilung der Tiefenschritte − Wartezeit zwischen Ende eines Bohrschrittes und der Messwertaufnahme − geometrische Parameter der Bohrlochrosetten − k−Faktor der Bohrlochrosetten − notwendige Messverstärkereinstellungen − automatischer oder manueller Messablauf B1781-1.0 de 3 HBM Messverstärker-Technik Im HBM-Programm stehen für diese Anwendung verschiedene Messverstärkertypen zu Verfügung. Wir empfehlen den Einsatz eines Spider8-30. Andere Messverstärkersysteme und deren Konfiguration nennen wir Ihnen gerne auf Anfrage. Auswerteverfahren der Bohrlochmethode Zur Berechnung des Eigenspannungszustandes stehen folgende Auswerteverfahren zur Verfügung: − − − − Kockelmann Methode (MPA-Stuttgart) Standard ASTM E 837 Integral Methode nach G. S. Schajer Power Series Methode Als Ergebnis erhalten Sie: − gemessene Dehnungen − geglättete Dehnungen − Hauptnormalspannungen und deren Orientierung − Vergleichsspannungen nach v. Mieses und Tresca Alle Ergebnisse sind zur weiteren Verarbeitung in anderen Programmen exportierbar. Systemkomponenten Das System wird mit mechanischer Bohrvorrichtung und optischer Justierung, Steuerelektronik, Auswertesoftware und umfangreichem Zubehör geliefert. Es ist zum Betrieb mit Desktop- oder Notebook-Computern ausgelegt: 1. Mit PCI I/O-Karte für Desktop-Computer Bestell−Nr.: 1-SINT oder 2. Mit PCMCIA I/O-Karte für Notebook-Computer Bestell−Nr.: 1-SINT/1 Zubehör für beide Ausführungen (im Lieferumfang enthalten): − 2 Weg-Messuhren − 1 Winkel zur senkrechten Ausrichtung der Bohreinheit − 1 Ersatzturbine − 3 Innensechskantschlüssel − 1 Werkzeug für den Bohrerwechsel − 1 Bohrer für die Kalibrierung − 10 Wolframkarbid Stirnfräser mit 1,6mm Durchmesser zum Einbringen der Bohrung − 1 Kreuzschlitz−Schraubendreher − 1 Abschaltventil, Druckminderer mit Filter, Manometer, 2 Verbinder mit Schnellkupplung, − 2 Stück flexibler Pneumatik−Schlauch − elektrische Verbindungskabel zwischen dem Steuergerät mit der I/O-Karte − 1 BNC−Kabel/ Klemmen zur Bestimmung der Nullposition − 1 geschirmtes Kabel für die Schrittmotor−Steuerung − 1 Taschenlampe − 1 komplette Dokumentation − stabiler Transportkoffer Schulungen für MTS 3000: HBM bietet ein Seminar zur Eigenspannungsanalyse nach dem Bohrlochverfahren mit dem MTS 3000 an. Das Seminar kann sowohl im Werk Darmstadt, als auch bei Ihnen vor Ort stattfinden. Änderungen vorbehalten. Alle Angaben beschreiben unsere Produkte in allgemeiner Form. Sie stellen keine Eigenschaftszusicherung im Sinne des §459, Abs. 2, BGB dar und begründen keine Haftung. B1781-1.0 de Hottinger Baldwin Messtechnik GmbH Postfach 10 01 51, D-64201 Darmstadt Im Tiefen See 45, D-64293 Darmstadt Tel.: +49 6151 803-0 Fax: +49 6151 803 9100 Email: [email protected] Internet: www.hbm.com
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