30. Jahrgang | Nr. 29/30 | 12. Juli 2015 Fotos Titelseite und Seite 3: Roger Wehrli Pfarrblatt Aargau Baden-Wettingen Auf ins Sommerlager! Im ersten Teil der Sommerserie stellt Horizonte Menschen vor, die sich seit rund 30 Jahren für die Kirche im Aargau einsetzen. Zum Beispiel die Jubla Schenkenbergertal, die vergangene Woche mit Sack und Pack ins Lager nach Adelboden reiste. Im Herbst feiert die Schar ihr 30-jähriges Bestehen. 3 Dreissig Jahre voller Leben Sommerserie zum Horizonte-Jubiläum 4 Der «Tisch des Wortes» Verschiedene Formen von Gottesdienst 7 Para os Portugueses Anderssprachigenseite in Portugiesisch 2 Horizonte | Fokus | 12. Juli 2015 Unbeschriebenes Lebens-Blatt Gedenkstätte für frühverstorbene Kinder in Muri eröffnet Pfarrerin Bettina Lukoschus Dinter und Pfarrer Georges Schwickerath gestalteten eine berührende Feier im Hochchor der Kirche Sankt Goar, bevor der Ort, «an dem Raum für Trauer, Abschied und Gespräch sein soll», eingesegnet wurde. Den Anstoss zu der Idee gab Andres Lienhard, der von 2001 bis 2011 als katholischer Spitalseelsorger im Kreisspital für das Freiamt in Muri tätig war. «In dieser Funktion besuchte ich jede Woche katholische Patientinnen und Patienten. So begegnete ich oft Müttern und Vätern, die ihr Kind kurz vor oder nach der Geburt verloren hatten, erlebte ihren Schmerz, ihre Fragen und versuchte, für sie da zu sein. Viele Male segnete ich in Gegenwart der Eltern das frühverstorbene Kind, was sehr bewegende Momente waren. Ich ermunterte die Eltern, ihrem Kind auch in Zukunft einen Platz in ihrem Leben zu geben», beschreibt Andres Lienhard seine Erfahrungen. 2009 ergriff er die Initiative. Im Spital traf er mit seinem Anliegen auf offene Ohren, ebenso bei der Friedhofskommission der Gemeinde Muri. ÖKUMENISCH UND RELIGIÖS OFFEN Die Freude darüber, dass das Projekt nun umgesetzt und der Ort direkt bei den Kindergräbern auf dem Friedhof Muri eingeweiht ist, ist gross. Bänke laden zum Verweilen ein, eine Bronzefeder auf einer Stele soll Zeichen sein für das unbeschriebene Lebens-Blatt des frühverstorbenen Kindes. Wenn gewünscht, besteht die Möglichkeit, die Asche am gesegneten Ort zu hinterlassen. «Die Gedenkstätte ist ökumenisch und religiös offen», sagt Georges Schwickerath, «denn die Trauer um ein verlorenes Kind ist unabhängig von Konfession oder Religion.» • ANNE BURGMER KURZ & BÜNDIG HORIZONTE TWITTERT Auf Englisch «Zwitschern» heisst ein Kanal in der Welt der Social Media. Mit je 140 Zeichen schicken Einzelpersonen, Gruppen oder auch Zeitungen und Nachrichtensender kurze Nachrichten ins Internet. Und unter @HorizonteAargau können Interessierte jetzt auch das Pfarrblatt «verfolgen». Aktuelle Beiträge werden in Zukunft zusätzlich zu Facebook auch auf twitter verlinkt. Google+, wo das Aargauer Pfarrblatt Horizonte ebenfalls vertreten ist, wird in Zukunft nicht mehr bewirtschaftet, denn der Internetkonzern Google wird die Plattform einstellen. Der Vorteil dieser So cial-Media-Kanäle ist, dass man mit den «Followern» in direkten Austausch treten kann und sich – je nach Interesse – seine Nachrichten aktuell zuzwitschern lassen kann. «FREMDSEIN» heisst das neue Legislaturziel des Kirchenrates der Römisch-Katholischen Landeskirche Aargau. Die Legislaturziele aus der letzten Amtsperiode «Familien- und Generationensolidarität» und «Bewahrung der Schöpfung» wurden unter anderem mit der Gründung einer kirchlichen Wohnbaugenossenschaft und dem nachhaltigen Wirken des Ökofonds verwirklicht. Das Legislaturziel ergänzt die Geschäfte des Kirchenrates und der Fachstellen mit einer inhaltlichen Fokussierung auf ein pastoral relevantes Thema. Es fliesst auch in die Wirkungsorientierte Pastoral ein. Das Thema «Fremdsein» umfasst die Aspekte Umgang mit Migration (Flüchtlinge, Asyl, Zuwanderung) und Fremdsein als Ausgangspunkt zur individuellen und gemeinschaftlichen Identitätsfindung (Pfarrei, Kirchgemeinde, Kirche, Gesellschaft). KOLUMNE von Stephan Lauper Pastoralassistent, Wettingen Foto: Felix Wey Im Beisein von rund dreissig Personen wurde am Montag, 15. Juni 2015, in Muri die Gedenkstätte für frühverstorbene Kinder eingeweiht. WIND UND SEGEL Ferien! Mit Freunden auf dem Segelboot unterwegs. Sonne, Wind und Wasser, gute Gespräche, feines Essen. Erholung pur! Heute aber ist es regnerisch und kalt. Der raue Wind hat gedreht und kommt direkt von vorne. «Nicht der Wind, sondern das Segel bestimmt die Richtung» heisst ein chinesisches Sprichwort. Also kreuzen wir gegen den Wind, kämpfen gegen grosse Wellen. Ich werde «pflotschnass», wir können den Kurs kaum halten. «Nicht der Wind, sondern das Segel...» Langsam kommen mir Zweifel… Muss es genau dieser Kurs sein? Lohnt sich die Quälerei für ein paar Seemeilen gegen den Wind? Gäbe es nicht auch ein anderes Ziel? Vielleicht bestimmt doch auch der Wind die Richtung? Der Wind – Gottes Ruach, SEIN Geisthauch – weht mir auch im Alltag um die Ohren. Nicht immer aus der Richtung, die mir genehm ist. Mal sind Durchhaltewille und Beharrlichkeit angesagt, mal lockt mich Gottes Geist aber auch auf einen neuen Kurs, weg von selbst gesteckten Zielen und eigenen Vorstellungen. Bestärkt mich Gottes Ruach auf meinem Weg, oder möchten Lebensziele revidiert und hinterfragt werden? Die Ferienzeit als eine Zeit der Musse und der Erholung, aber auch eine Zeit der Besinnung, der Neuorientierung oder der Entscheidung. Nicht nur auf dem Segelboot. Ich wünsche Ihnen geisterfüllte und erholsame Ferien! 12. Juli 2015 | Aargau | Horizonte 3 Heidi Martin, Pfarreisekretärin und Kirchenpflegerin in Bremgarten Anita Baumgartner, Lektorin und Mitglied im Pfarreirat St. Sebastian Wettingen Rita Wildi, Pfarreisekretärin in Baden, Kirchenpflegerin in Rohrdorf Ein Pult und eine Schreibmaschine fand Heidi Martin vor, als sie im Jahr 1989 im Pfarrhaus von Bremgarten ihre Stelle antrat. Sie tippte die Pfarreinachrichten fürs Horizonte nach exakten Vorgaben: «Ein Tippfehler bedeutete, dass man von vorne beginnen musste.» Und obwohl heute technisch vieles einfacher geht, sei ihre Arbeit alles andere als ein normaler Bürojob, erzählt Heidi Martin. Das Pfarramt ist Anlaufstelle für allerlei Sorgen und Nöte. Entschieden sagt sie: «Ich hätte bei meinem Wiedereinstieg ins Berufsleben ja auch auf eine Bank gehen können, aber der Kontakt mit Menschen würde mir fehlen.» Gerade jetzt erlebt Anita Baumgartners älteste Tochter ihr allererstes Blauring-Lager. So wie sie selber vor mehr als dreissig Jahren. Die unvergessene Jubla-Zeit verleiht Anita Baumgartner bis heute Atem für das Engagement in der Pfarrei. Als Ministrantin, Lektorin, Mitglied im Gremium für Jugendarbeit und Präsidentin der Gruppe junger Mütter war sie stets von Menschen umgeben, die in der gleichen Lebenssituation steckten. «Es war immer natürlich und logisch, ich kam von einem Ämtli zum nächsten.» Dass die Hälfte des Pfarreirats aus ehemaligen Jubla-Leuten besteht, leuchtet ihr ein: «Wer als Kind so viel Positives in der Jubla erlebt, fühlt sich der Pfarrei verbunden.» Ins Geburtsjahr von Rita Wildi fiel der Spatenstich für die Kirche St. Anton Wettingen. Diese feierte kürzlich das 60-Jahr-Jubiläum – und Rita Wildi wurde in die Synode gewählt: vorläufiger Höhepunkt ihrer Tätigkeit in der Kirche. Vor dreissig Jahren organisierte Pfarrer Alois Keusch der jungen Mutter einen Babysitter, damit sie im Kirchenchor singen konnte. Es folgten 15 Jahre im Chor-Vorstand, Einsätze als Lagerköchin und acht Jahre im Pfarreirat. Heute ist Rita Wildi als Pfarreisekretärin, Kirchenpflegerin sowie Mitglied im Vorstand der Pfarrblattgemeinschaft und der Synode fast sieben Tage die Woche für die Kirche tätig. «Motivation für mein Engagement war und ist der Glaube.» Dreissig Jahre voller Leben 30 Jahre Sommerserie Teil 1 Es sind die Menschen in den Pfarreien, die Kirche ausmachen und lebendig halten. Deshalb stellen wir im ersten Teil der Rückschau auf 30 Jahre Horizonte eine Handvoll jener Menschen vor, die sich seit rund 30 Jahren für die Kirche im Aargau einsetzen. Jungwacht-Blauring Schenkenbergertal, Schinznach Dorf Stefan Studer, Sakristan St. Anton, Wettingen Ursy Kreyenbühl, Kirchenpflegerin in Stetten Tomatensauce, WC-Papier, Fussbälle und 30 Koffer stapeln die Leiterinnen und Leiter in den Lieferwagen: Die Jubla Schenkenbergertal fährt ins Sommerlager nach Adelboden. Dieses Jahr feiert die Schar ihr 30-jähriges Bestehen. Im September steigt die Geburtstagsparty mit Spielen für Kinder, Leiter und Ehemalige. Die aktiven Schenkenberger Jungwächter und Blauringmädchen erkennt man an ihrem speziellen Gruss, der sehr flinke Hände erfordert. Bereits als Ministrant sprang er ein, wenn der Sakristan einen Stellvertreter brauchte. Seit 37 Jahren ist Stefan Studer nun bei Gottesdiensten im Hintergrund präsent, pflegt Kelche und Gewänder, leert Kässeli und stellt Kerzli bereit – 30 000 davon braucht es pro Jahr. Lange übte der jetzt Pensionierte sein Amt neben dem Beruf aus, unterstützt von seiner Frau Ursula. Zum 25-Jahr-Dienstjubiläum überreichte der Bischof ihm eine Medaille: «Diese Geste der Pfarrei freute mich sehr.» Vor 33 Jahren zog Ursy Kreyenbühl als junge Familienfrau nach Stetten und engagierte sich in der vielfältigen Kirchenarbeit. Im Frauenverein, im Pfarreirat und im Besuchsdienst brachte sie ihre Talente ein. Heute unterstützt sie als Kirchenpflegerin den Aufbau des Pastoralraums. Dass viele von ihr initiierte Projekte Bestand haben, freut die umsichtige Macherin, deren Herzensanliegen eine lebendige Pfarrei ist. Verdient hat sie beim jahrelangen Einsatz fast nichts: «Vergelts Gott!», sagt sie und lacht herzlich. Den vollständigen Artikel finden Sie auf www.horizonte-aargau.ch Der «Tisch des Wortes» Verschiedene Formen von Gottesdienst «Eucharistiefeier ohne Priester» – ein provokanter Titel, der Reaktionen auslöste. Ein Grund, genauer hinzuschauen und sich mit dem Thema «Eucharistiefeier» und «Wort-Gottes-Feier» auseinanderzusetzen und nebenbei eine überraschende Erkenntnis zu gewinnen. «Wortgottesdienste mit Kommunionausteilung sind nichts Neues, bei uns in Schöftland feiern wir diese schon seit zwanzig Jahren», meint Beat Niederberger, Leiter des Pastoralraums Region Aarau. Seiner Ansicht nach entstand aufgrund des unlängst im Pfarrblatt erschienenen Artikels der Eindruck, als handle es sich bei Wortgottesdiensten mit Kommunionfeier um etwas Neues. Auch wenn diese Form des Gottesdienstes im Aargau bereits weit verbreitet ist, offenbart sich beim genaueren Hinschauen Überraschendes. EINDEUTIGE ZAHLEN Stichprobenartige Nachfragen bei Pfarrämtern im Aargau zeigen, dass sehr viel mehr Eucharistiefeiern gehalten werden. Und aktuelle Zahlen aus einer Erhebung durch das Schweizerische Pastoralsoziologische Institut (SPI) in Sankt Gallen beseitigen jedes Fragezeichen: Im Aargau wurden im abgefragten Zeitraum (Pfarreierhebung des Bistums Basel im Februar 2015) an den Wochenenden insgesamt 640 Gottesdienste gefeiert. 413 davon waren Eucharistiefeiern, 216 Wortgottesdienste mit Kommunionspendung und nur 11 Wortgottesdienste ohne Kommunionspendung. Und insgesamt 670 Werktagsgottesdienste teilen sich in 476 Eucharistiefeiern und 194 Wortgottesdienste mit Kommunionspendung auf. «Noch haben wir genug Priester, die die Eucharistiefeiern zelebrieren können», erklärt Tobias Fontein, Bistumsregionalverantwortlicher für die Bistumsregion Sankt Urs. Der Präsident der Liturgischen Kommission, Pius Troxler, sagt: «Die Situation scheint mir regional sehr unterschiedlich. Doch es ist offensichtlich: Die aktiven Priester werden weniger und dadurch werden weniger Messfeiern gefeiert werden können.» Das Wissen um den zukünftig stärkeren Priesterrückgang wird so oft thematisiert, dass dem Empfinden nach schon mehr Wort-Gottes-Feiern als Eucharistiefeiern durchgeführt werden. Im Aargau ein Irrtum, wie die Zahlen zeigen. Fotos: Anne Burgmer 4 Horizonte | Forum | 12. Juli 2015 ZENTRALES SAKRAMENT Die liturgische Vielfalt ist in den letzten Jahren stark zurückgegangen; es gibt weniger Vespern, Andachten oder Betstunden. Je nach Sichtweise ist das bedauerliche Verarmung, Spiegel dessen, was Gläubige an Angebot wahrnehmen, oder auch notwendige Anpassung an veränderte Personalumstände. Weniger Priester, weniger Seelsorger insgesamt, müssen grössere Seelsorgeräume betreuen. Das berührt auch die liturgisch-theologische Ebene: Die Eucharistiefeier ist die Feier eines zentralen Sakraments der römisch-katholischen Kirche. Es ist gleichzeitig Erinnerung und Vergegenwärtigung des Lebens, Wirkens, des Todes und der Auferstehung Jesu Christi. In der Eucharistie ist Jesus Christus im liturgischen Vollzug der Gemeinde (sie ist ebenfalls «Leib Christi») und in der gewandelten Hostie sakramental wirklich gegenwärtig. Aus diesem Grund kann eine Hostie in einer Monstranz «ausgesetzt» und angebetet werden. Deshalb werden geweihte Hostien im Tabernakel aufbewahrt, dem künstlerisch oft besonders gestalteten Ort, der den «Leib Christi» beherbergt. Das Wort Tabernakel bedeutet «Hütte» oder «Zelt» und ist eine Neuinterpretation des Offenbarungszeltes, in dem die Gebots- tafeln aufbewahrt und mit dem Volk Israel mitgeführt wurden. SKEPTISCHE BEURTEILUNG Ob es nachvollziehbar ist oder nicht, ob es (Laien-)Seelsorgern und Gläubigen gefällt oder nicht, das geltende römisch-katholische Kirchenrecht legt fest, dass nur ein unverheirateter oder verwitweter, zum Priester geweihter Mann dieses Sakrament gültig erwirken kann. Ohne Priester keine Eucharistiefeier und man ist geneigt zu fragen, ob Jesus Christus dann in Zukunft im Gottesdienst sakramental seltener «anwesend» sein wird. Die Antwort darauf ist: nein. Denn in jeder Pfarrei, in der am Samstag oder Sonntag keine Eucharistiefeier stattfindet, kann im Rahmen eines Wortgottesdienstes die Kommunion gespendet werden. Das heisst, bereits gewandelte Hostien aus einer früheren Eucharistiefeier werden aus dem Tabernakel genommen und verteilt. Es ist Zeichen der bleibenden Gegenwart Jesus Christi. Priester können also in einer Eucharistiefeier Hostien für einen ganzen Pastoralraum wandeln; Diakone und Seelsorger bringen diese in die einzelnen Pfarreien und verteilen sie in Kommunionfeiern. Doch diese Praxis wird vonseiten der Amtskirche skeptisch beurteilt. Die Befürchtung ist, dass Seelsorgende den Unterschied zur Eucharistiefeier nicht genügend deutlich machen. In einer Leserbriefreaktion heisst es gar in Bezug auf einen Gottesdienst: «Ich werde mir keine grosse Mühe geben, einen grossen Unterschied zur Eucharistiefeier zu konstruieren.» Pius Troxler bestätigt, dass 12. Juli 2015 | Forum | Horizonte 5 er «in der Liturgischen Kommission von sehr Fragwürdigem hört, was liturgische Feiern anbelangt». Selbst wenn der Unterschied der konkreten Gemeinde vielleicht egal oder nicht bewusst sein mag, Verantwortung für eine Gemeinde heisst auch, ihr nicht etwas vorzumachen, das nicht stattfindet. nehmen. Eine festliche Wort-Gottes-Feier ohne Kommunion kann mehr bewirken als eine lieblos gefeierte Eucharistiefeier. So viel man über die rechte Form diskutieren kann, bedenklich ist etwas anderes. Pius Troxler formuliert es so: «Das Bewusstsein ‹Wir Christen feiern am Tag des Herrn miteinander Gottesdienst, hören auf sein Wort und geben Antwort› verschwindet. Viele gehen nur noch bei bestimmten Anlässen in die Kirche. Die Gottesdienst-Gemeinden ‹liegen im Sterben›, nicht (nur) wegen Priester- und Seelsorgerinnen-Mangel.» WORT GOTTES Lange wurde der Fokus auf die Eucharistiefeier gelegt, ein reiner Wortgottesdienst galt als weniger wert. Eine Haltung, die zweierlei verkennt: den eigenen Wert des Wortes Gottes und den Wert der versammelten Gemeinde. Hier findet allerdings seit Jahren ein Umdenken statt. Neben dem «Tisch des Brotes» wird dem «Tisch des Wortes» zunehmend Raum gegeben, seine Wichtigkeit betont. Das zeigt sich in Publikationen, die ein Anliegen der Liturgiekonstitution des Zweiten Vatikanums aufnehmen, «eigene Wortgottesdienste» zu fördern. 1997 gab es eine Schweizer Publikation «Die Wortgottesfeier»; mittlerweile gibt es eine Neuauflage dieses liturgischen Handbuches. Das Interesse an dem Feierbuch ist gross. Im Geleitwort heisst es: «Das neue Buch setzt den Akzent noch stärker als bisher darauf, das Wort Gottes nicht nur zu hören, sondern wahrhaft zu feiern, und es so zum tragenden Fundament jeder Wort-Gottes-Feier zu machen. Sie wird deshalb ohne Kommunion begangen.» Das Hören des Schriftwortes, eingebunden in einen liturgischen Rahmen, kann und soll die Gläubigen berühren, verwandeln und in Gottes liebende Zuwendung hinein- • ANNE BURGMER IMPRESSUM HORIZONTE-ABO Änderungen zu Ihrem Abo melden Sie dem Pfarramt Ihres Wohnortes. Selbstzahler wenden sich an die Bürli AG, Döttingen, [email protected], T 056 269 25 10 HERAUSGEBER Röm.-kath. Pfarrblattgemeinschaft Aargau Beat Niederberger (Präsident), Grabenstrasse 57, 4814 Bottenwil, T 062 721 12 13 [email protected] MITARBEITENDE DIESER NUMMER Stephan Lauper, [email protected] REDAKTION Aarestrasse 10, 5000 Aarau Andreas C. Müller (Leitung) | T 062 822 05 17 [email protected] Silvia Berger (Agenda/Medien) | T 056 426 59 92 [email protected] Anne Burgmer | T 079 325 72 37 [email protected] Marie-Christine Andres Schürch | T 056 535 37 49 [email protected] Für den TEXT IM PFARREITEIL ist das entsprechende Pfarramt zuständig. www.horizonte-aargau.ch 6 Horizonte | Medien | 12. Juli 2015 Fernsehen Samstag, 11. Juli Wort zum Sonntag. Sibylle Forrer, reformierte Pfarrerin. SRF 1, 20 Uhr Sonntag, 12. Juli Katholischer Gottesdienst a us der Gemeinde der Barmherzigen Brüder in Graz, Österreich. ZDF, 9.30 Uhr Sternstunde Religion. F lüchtlinge in der Schweiz. Gibt es eine moralische oder religiöse Verpflichtung Flüchtlinge aufzunehmen? SRF 1, 10 Uhr lesenswert. Lamya Kaddor. Warum ziehen Jugendliche aus Europa in den Dschihad? Mit dieser Frage befasst sich die Islamwissenschaftlerin und Re- ligionspädagogin Lamya Kaddor in ihrem Sachbuch «Zum Töten bereit». 3sat, 10.15 Uhr Mittwoch, 15. Juli Bilder zum Feiertag. Zum islamischen Ramadan. SRF 1, 22.20 Uhr Donnerstag, 16. Juli Urban Gardening. Reportage (CH 2015). Nina und Daniel aus Zürich wagen das Experiment «Selbstversorger». Sie wollen auf ihrem Balkon möglichst viel Gemüse ernten. Hilfe erhalten die beiden von Schwester Beatrice vom Kloster Fahr. Die erfahrene Gärtnerin und Kräuterexpertin teilt ihre besten Tipps mit den Junggärtnern. SRF 1, 22.25 Uhr Samstag, 18. Juli Wort zum Sonntag. Meinrad Furrer, katholischer Theologe. SRF 1, 20 Uhr Sonntag, 19. Juli Evangelischer Gottesdienst aus der Evangelisch-methodistischen Kirche in Schmitten-Brombach. ZDF, 9.30 Uhr Sternstunde Religion. K irche, Ketzer, Kurtisanen. 1414 beginnt auf Drängen des deutschen Königs Sigismund das Konzil von Konstanz. Der Dokumentarfilm von Luke Gasser zeichnet die Ereignisse nach. SRF 1, 10 Uhr Radio Sonntag, 12. Juli Blickpunkt Religion. D ie Wanderpfarrerin. Wenn die Gläubigen nicht mehr in die Kirche gehen, dann kommt Hetty Overeem halt zu ihnen. Mit Esel und Hund, Tipi und Eselwagen zieht die protestantische Pfarrerin durch die französische Schweiz. Radio SRF 2 Kultur, 8.05 Uhr Röm.-kath. Predigt. Li Hangartner, Theologin, Luzern. Radio SRF 2 Kultur, 9.30 Uhr Liturgie Sonntag, 12. Juli 15. Sonntag im Jahreskreis (Farbe Grün – Lesejahr B). Erste Lesung: Am 7,12–15; Zweite Lesung: Eph 1,3–14; Ev: Mk 6,7–13 Sonntag, 19. Juli 16. Sonntag im Jahreskreis (Farbe Grün – Lesejahr B). Erste Lesung: Jer 23,1–6; Zweite Lesung: Eph 2,13–18; Ev: Mk 6,30–34 Weitere Informationen www.horizonte-aargau.ch/medien Ev.-ref. Predigt. P farrerin Alke de Groot, Egg. Radio SRF 2 Kultur, 9.45 Uhr Samstag, 18. Juli Wissen: Moral – eine Frage des Glaubens? iele der Werte, die wir heute mit dem christlichen V Abendland verbinden, wurden einst gegen den Willen der Kirchen durchgesetzt. Religiöse Menschen zeigen in Umfragen zwar ein höheres soziales Engagement. In Verhaltensexperimenten erweisen sie sich dennoch nicht «gemeinwohlorientierter» als Atheisten. SWR 2, 8.30 Uhr Sonntag, 19. Juli Perspektiven. H are Krishna – Wo stecken die eigentlich? Eine Reportage aus dem Hare-Krishna-Tempel in Zürich. Radio SRF 2 Kultur, 8.30 Uhr Röm.-kath. Predigt. Walter Kirchschläger, Theologe, Kastanienbaum. Radio SRF 2 Kultur, 9.30 Uhr Ev.-freikirchl. Predigt. Pastor Marlon Heins, Thun. Radio SRF 2 Kultur, 9.45 Uhr Zwischenhalt. M it Themen aus Kirche und Religion und den Glocken der Röm.-kath. Erlöserkirche Zürich. Radio SRF 1, 18.30 Uhr FILMTIPP Star. Mascha möchte ein Filmstar werden. Sie ist nicht besonders begabt und möchte dies mit Schönheitsoperationen wettmachen. Kostia, der Sohn eines Oligarchen, verliebt sich in Mascha und dreht mit ihr krumme Dinger, um sie zu beeindrucken. In diese Welt der erfolglosen Bohémiens tritt bald auch Kostias schwerkranke Stiefmutter Rita. Die Lebenswege der drei Figuren verschränken sich in tragikomischer Weise. Regisseurin Anna Melikian erzählt mit feinem Gespür für Ironie von den eitlen Ambitionen der Gegenwart. Mascha wirkt in dieser Inszenierung wie eine Fee, die sich verliert und gerade dadurch ihre Bestimmung findet. «Star» ist ein Filmbijou aus Russland, das die Frage nach dem authentischen Leben im falschen Streben nach äusserlicher Perfektion stellt. chm Bild: www.outnow.ch Samstag, 11. Juli Zwischenhalt. M it Themen aus Kirche und Religion und den Glocken der Ev.-ref. Kirche Zizers GR. Radio SRF 1, 18.30 Uhr 12. Juli 2015 | Para os Portugueses | Horizonte 7 Forças para o dia-a-dia! Olhando para Jesus, encontro forças para dizer «sim a vida» Foto: kna-Bild Wo schöpfen wir die Kraft für unseren Alltag? Im Gebet, durch das Wort Gottes und durch die Eucharistiefeier. Auch die Wallfahrt ist für die Portugiesen ein tiefer Akt des Glaubens. In diesem «betenden Einhergehen» trägt der Pilger sein Leben vor Gott und findet neue Kraft, zu seinem Leben Ja zu sagen. Enquanto caminho, dando sentido aos meus paços, trilhando o difícil caminho da minha vida, me apercebo que não estou sozinho. Vivo numa família, numa sociedade, num meio onde vou buscando a minha realização, através do amor, da fé e da minha luta cotidiana. Tendo uma família, percebo que a minha casa deve ser um lar, onde as pessoas não apenas dormem sob o mesmo teto, mas onde constroem relações de amor, Fé e união. Na família devemos dividir sentimentos, saudades, alegrias e tristezas. «Muitas vezes o que se cala faz maior impacto do que o que se diz.» SURPRESAS Nosso cotidiano é também cheio de surpresas, algumas boas outras ruins, as boas devem ser compartilhadas e as ruins devem ser superadas. Por isso precisamos orar sempre, para que a união seja decisiva entre nossos familiares. Vamos clamar por Deus, para que nossas famílias estejam sempre unidas na paz de Jesus! Precisamos também apelar às fontes que alimentam a esperança, que iluminam a minha vida, que fortalecem o meu espirito e trazem alegria ao meu coração. MOMENTOS INESQUECÍVEIS A grande família de língua portuguesa distribuída em Comunidades, partilha os mesmos objetivos. Também são pessoas que seguem solitárias e que recorrem a fontes seguras para aguentar o peso da caminhada sob as duras marteladas das doenças, das tristezas, das saudades que tantas vezes maltratam a nossa frágil essência de seres humanos. Buscam forças também nas peregrinações que fazemos. São momentos Férias de Verão Como todos os anos, no mês de Julho, até metade do mês de Agosto, não haverá Missa nas comunidades. Missas em português Baden – 1º 2° 3° e 4° Domingo 11.00 Kapelle Mariawil - Bruggerstr. 143 Suhr – 4° Domingo 15.30 Heiliggeist – Tramstr. 38 Zofingen – 2º Domingo 15.30 Christ König – Mühletalstr. 15 Missão Católica Portuguesa Bruggerstr. 143 – 5400 Baden Tel.: 056 203 00 49 Mail: [email protected] inesquecíveis para este povo, que no peregrinar por esta terra, encontra, demonstra e vive a profunda expressão da sua Fé. É na simplicidade da oração e nos seus gestos de expressão da Fé, que o peregrino espelha a sua vida, constelada de dificuldades e sofrimentos. É olhando para Maria, que indica Jesus, que encontram forças para dizer «sim a vida». O RESTO DEUS FARÁ Junto aos momentos fortes, dos quais alimentamos as forças para a nossa caminhada, temos também os momentos do cotidiano das comunidades: a mesa da Palavra, a Eucaristia e a frequência dos Sacramentos. O mês de Junho, por exemplo, foi particularmente marcado pelas Primeiras Comunhões e Profissão de Fé das nossas crianças. Foi o primeiro encontro delas com o Pão da Vida na Eucaristia. Na caminhada da tua vida, se queres ser bem-sucedido, precisa ter dedicação total, buscar seu último limite e dar o melhor de si mesmo - o resto Deus fará. A nossa história tantas vezes é marcada pelo desânimo, pela solidão, pelas doenças e morte. Portanto precisamos deste Pão da Vida que é Jesus. Coloque toda tua Fé e os teus pedidos no Colo Bendito de Jesus, para que Ele te fortaleça e não te deixe cair sob o peso das dificuldades desta vida. • MARQUIANO PETEZ 16 Horizonte | Agenda | 12. Juli 2015 Agenda Bildung Auskunft/Anmeldung zu den folgenden Veranstaltungen: T 056 438 09 40, www.bildungundpropstei.ch Zen-Meditation und japanische Tuschmalerei. Mo 13. 7., 11 Uhr bis Fr 17. 7., 13 Uhr. Propstei Wislikofen. Tage der Einkehr und Übung. In freier Gestaltung setzen wir Texte in Malerei um oder lassen eigene entstehen. Leitung: Holde Wössner, Hatha-Yoga- und Meditationslehrerin. Unter dem Sommerhimmel. M o 13. 7., 10.30 bis Mi 15. 7., 16 Uhr. Propstei Wislikofen. Die «Sommerpause» in der Jahresmitte ist eine Zeit zum Einhalten und Ankommen. Leitung: Claudia Nothelfer, Theologin, Kontemplationslehrerin; Romy Heuser, Feldenkrais-Lehrerin. Kontemplation – via integralis. Jeweils Do 13. 8. und 27. 8., 18.30 bis 20 Uhr. Fachstelle Bildung und Propstei, Klosterstrasse 12, Wettingen. Körper achtsamkeit, spiritueller Impuls, Meditation ohne Worte und Bilder. Durch die regelmässige Praxis des Sitzens und durch Achtsamkeit im Alltag wächst die Sensibilität für unsere spirituelle Dimension. Die Abende können einzeln besucht werden. Leitung: Claudia Nothelfer. Anmeldung bis Mo 3. 8. Dem Frieden entgegen – der interreligiöse Dialog als Beitrag zur Verständigung. Fr 21. 8., 17 bis 22 Uhr. Pfarreizentrum Zofingen. Ökum. FrauenKirchenFest mit Frauenmahl. Organisation: Susanne Andrea Birke und FrauenTeam. Anmeldung/Auskunft bis Fr 14. 8.: www.bildungundpropstei.ch oder T 056 438 09 40. Sitzen in der Stille. Kontemplationstag. Sa 22. 8., 10.15 bis 16.30 Uhr. Propstei Wislikofen. Gegenstandslose Meditation und meditatives Gehen mit Impulsen und Körperachtsamkeit. Leitung: Claudia Nothelfer, Theologin, Kontemplationslehrerin. Andrea Birke, Theologin, Shibashi- und JSJ-Selbsthilfelehrerin, Atemtherapeutin IKP. Wege aus Stress und Zerstreuung – Plädoyer für eine Kultur der Stille. Do 29. 10., 19 bis 21 Uhr. Roter Turm (Saal), Rathausgasse 5, 5400 Baden. Vortrag mit Niklaus Brantschen, Jesuit und Zen-Meister. Organisation: Claudia Nothelfer. Kirchenmusik Badener Orgelsommer. Mi 15. 7., 12.15 bis 12.45 Uhr. Kath. Stadtkirche Baden. Antje Maria Traub spielt Werke von Scheidt, Daquin, Tambling u.a. Badener Orgelsommer. M i 22. 7., 12.15 bis 12.45 Uhr. Kath. Stadtkirche Baden. Martin Ulrich Brunner spielt Werke von Böhm, Mozart, Vierne u.a. Stellen Chorleiter/in. D er Kirchenchor der Pfarrei Oberrüti/ Freiamt sucht per 1. Oktober oder nach Vereinbarung eine Chorleiterin/einen Chorleiter. Wir sind ein motivierter, offener Chor mit aktuell 29 Mitgliedern verschiedenen Alters. Unsere Proben finden donnerstags von 20.15 bis 22.00 Uhr statt. Das ausführliche Stellen inserat finden Sie auf: www.horizonte-aargau.ch Weitere Angebote Losed ihr Himmel! Und Ärde los zue – Kindern die Bibel erzählen. Mo, 24. 8., 21. 9. und 19. 10. 2015, jeweils 18 – 22 Uhr, Chorherrenhaus Baden. Auskunft/Anmeldungen: Aargauischer Katholischer Frauenbund, T 056 668 26 42, info@ frauenbund-aargau.ch, www.frauenbund-aargau.ch Weitere Informationen www.horizonte-aargau.ch/events Jin Shin Jyutsu – Einkehrtag. M it dem Leben strömen. Sa 29. 8., 10.15 bis 15.30 Uhr. Propstei Wislikofen. Das innere Gleichgewicht finden, mich mit der Quelle des Lebens verbinden. Leitung: Susanne KURZ NOTIERT Glaubenskurs «Bibel verstehen» 2015/16 in Frick Zwischen den Buchdeckeln der Bibel verbirgt sich eine kleine Bibliothek, die im Zeitraum von mehr als tausend Jahren entstanden ist. In ihr kristallisieren sich die Erfahrungen von Menschen mit Gott in den unterschiedlichsten Lebenssituationen. Seit es die Bibel gibt, holen sich aus ihr unzählige Menschen immer wieder Orientierung für das eigene Leben. Unser Kurs führt Sie ein in die tiefgründige Welt der Bibel und hilft Ihnen, den alten Texten sachgerecht auf die Spur zu kommen. Die drei Trimester stehen unter den Titeln «Zugänge zur Bibel und Annäherung an Jesus – Jesus Christus in den biblischen Zeugnissen – Zugänge zum Ersten (Alten) Testament». Kursleitung: 1. Trimester: Bernhard Lindner; 2. Trimester: Ulrich Feger; 3. Trimester: Martin Linzmeier Kurstermine: jeweils Samstag von 9.15 – 16.45 Uhr; 1. Trimester: 31. Oktober, 14. November, 19. Dezember 2015; 2. Trimester: 16. Januar, 13. Februar, 5. März 2016; 3. Trimester: 21. Mai, 4. Juni, 25. Juni 2016 Kursort: Pfarreizentrum Rampart, Rampart 1, Frick Kosten: Einschreibegebühr und Kursunterlagen für alle 3 Trimester CHF 120.–, Kurskosten pro Trimester CHF 300.– Anmeldeschluss: 31. August 2015 Mehr zum Kurs finden Sie auf der Homepage www.theologiekurse.ch. Auskunft und Anmeldung: theologiekurse.ch,Postfach 1558, 8032 Zürich E-Mail [email protected] Telefon 044 261 96 86 www.theologiekurse.ch
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