Predigt 12.Juli 2015: ‚DIE GESCHICHTE`, S.102 - Jesus-lebt

Predigt 12.Juli 2015: ‚DIE GESCHICHTE‘, S.102 ff, Kap. 6 -7 (4.Mose|5.Mose und Josua)| Th.Enzner
Die Wüste aushalten < > Das gute Land einnehmen
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Kap. 6: Leben in der Wüstenzeit
- Hilfe erbitten / - Disziplin lernen / - Vertrauen einüben, Gottes Liebe erwidern
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Höre, Israel! Der Herr ist unser Gott; es gibt nur einen Gott. Und du sollst deinen Gott lieben mit ganzem Herzen,
mit ganzer Seele und mit deiner ganzen Kraft. Und die Worte, die ich dir heute anvertraue, sie sollen ganz nahe an
deinem Herzen sein. Und du sollst sie an deine Kinder weitergeben und von ihnen reden, wenn du in deinem Haus bist
und wenn du weggehst, wenn du dich niederlegst und wenn du aufstehst. (5.Mose 6, 4-7)
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Kap.7: Das gelobte Land wird eingenommen.
Nach dem Tod von Mose, dem Knecht Gottes, sprach der Herr zu Josua, dem Sohn Nuns, der Mose viele Jahre
gedient hatte: ‚Mose, mein Knecht ist tot, jetzt ist es an dir, aufzubrechen und mit dem ganzen Volk den Jordan zu
überschreiten, um in das Land zu ziehen, das ich den Nachkommen Israels gebe. (...) Solange du lebst, wird dir niemand
Widerstand leisten können. So wie ich mit Mose Gemeinschaft hatte, so werde ich auch mit dir sein. Ich lasse dich nicht
fallen, und ich werde dich auch nicht verlassen. Sei stark und mutig! Denn du sollst dem Volk das Land zum Besitz geben,
das ich deinen Vätern für ihre Nachkommen versprochen hatte. Darum sage ich dir noch einmal: Sei stark und mutig!
Achte sorgfältig auf die Anordnungen, die Mose dir gegeben hat, weiche weder nach rechts noch nach links von ihnen
ab! Dann wird dir alles gelingen, was du anpackst. Halte dir die Satzungen des Bundes ständig vor Augen, denke bei Tag
und bei Nacht über sie nach, damit es dir leicht fällt, nach ihnen zu handeln. So wird dein Weg erfolgreich sein, und du
wirst in allem Glück haben. Noch einmal: Sei stark und mutig! Fürchte dich nicht, und schrecke vor nichts zurück! Denn
ich, dein Gott, bin an deiner Seite, egal, wohin du gehst.‘ (Josua 1, 1­9)
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- mutig sein / - Verheißungen proklamieren / - Gottes Treue bekräftigen‘
(Josua: ‚Ich aber und mein Haus wollen dem Herrn dienen!‘ Josua 24,15)
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Liebe Gemeinde,
für alle Bibelungeübten nochmal die wichtigsten Geschichten im Zeitraffer bis zum heutigen Thema: Am Anfang die
Schöpfung, dann die große Flut mit dem Noahbund, dann die Abrahamsgeschichte. Abraham, der auf Gottes Geheiß aus
seiner Heimat auszog, in ein Land, das er noch nicht kannte. Gott machte einen Bund mit ihm, in dem er ihm Segen und
ein großes Volk verhieß. Abraham hörte auf Gottes Wort und wurde deswegen später ‚Vater des Glaubens‘ genannt.
Sein verheißener Sohn Isaak ließ sehr lange auf sich warten, aber als hochbetagter 100-jähriger wurde Abraham
tatsächlich Papa und die Verheißung über die große Nachkommenschaft nahm ihren Lauf. Dieser Sohn Isaak hatte
wieder zwei Söhne, Jakob und Esau.
Und mit Jakob ging der rote Faden von Gottes Segensgeschichte weiter. Jakob hatte schließlich 12 Söhne, und der
zweitjüngste hieß Joseph, der nach Ägypten verkauft wurde.
Dort als zweitmächtigster Mann beim Pharao aufgestiegen, wurde er zum Retter für seine Sippe, die in Kanaan eine
große Hungersnot erfuhr und durch Josephs Anordnung in einem fruchtbaren Landstrich Ägyptens angesiedelt wurde.
Dieses Volk der Hebräer wurde dann groß und stark. Es verlor aber im Lauf von 400 Jahren die politische Gunst. Sie
gerieten in Knechtschaft und Mose hatte sie schließlich – auch auf Gottes Geheiß – aus der Sklaverei in Ägypten
herausgeführt, durch das Meer und durch die Wüste hindurch bis kurz vor das gelobte Land Kanaan.
Letzten Sonntag wurde über die besondere Hütte gepredigt, die Stiftshütte, eine Art mobiler Tempel. Ein Ort für die
Gegenwart Gottes, der Vorläufer des Tempels und aller Gotteshäuser. Penibel genau beschreibt Gott, wie er dieses
Heiligtum haben möchte – und ganz nebenbei haben sie vermutlich auch diese unsere Kirchen-Hütte hier schätzen
gelernt..
Und damit sind wir jetzt beim heutigen Thema angekommen:
die lange, lange Wüstenzeit und die anschließende Zeit der Einnahme des gelobten Landes. Das sind zwei sehr
unterschiedliche Zeiten, in denen unterschiedliche Fähigkeiten besonders gefragt sind. Und wir sollen dabei nicht nur an
die Geschichte damals denken, sondern an unsere eigene Lebensgeschichte.
Erleben Sie ihren momentanen Alltag eher als Durststrecke, als monotone, ermüdende Wüste? Eine Wüste ist wüst –
keiner wünscht sich, eine lange Wüstenzeit zu haben, aber leider ist das Leben so, dass es lange, zermürbende,
anstrengende, aufreibende Wüstenzeiten gibt – in denen man aber eine Menge lernen kann! (z.B. langes Studium,
zermürbende Bewerbungen, Familiendauerstress, Krankheitszeiten..)
Und es gibt gelegentliche positive Durchbruchserlebnisse. Gutes wird eingenommen, ein Kampf wird erfolgreich
ausgefochten – und in alledem erkennen wir, dass uns Gott dabei in neues, gutes Land führt. (z.B. Geburt eines Kindes;
Erfüllung eines Traumes; Umzug..)
Zur ersten Phase:
Die Wüste ist wirklich wüst. Daher ja der Name. Nichts an großen Visionen. Das Leben vollzieht sich in kleinen Schritten.
Manche Hoffnungen entpuppen sich als Fata Morgana. Das Leben ist mühsam, karg – dennoch ausreichend. Es ist aber
nicht üppig, es ist auch nicht Lebensfreude pur, sondern drückende Monotonie. Wer sich falsch verhält, riskiert den Tod;
wer aber bestimmte Lektionen lernt, dessen Leben reift.
Was ist in der Wüste so gefährlich? Dass wir alleine und kraftlos liegen bleiben, aufgeben, verzweifeln, den Glauben
aufkündigen. Wir kommen nur gemeinsam durch die Wüste, darum sollen wir lernen, Hilfe zu holen.(die erste Lektion).
Die Israeliten suchen bei ihrem Führer Mose Hilfe. Er soll sich um die Nöte kümmern.
Und Mose seinerseits fleht Gott um Hilfe an:
‚Mose verdross es und er sagte dem Herrn: Warum fügst du mir, deinem Knecht, so viel Leid zu? Und warum
finde ich keine Gnade vor deinen Augen, dass du die Last dieses ganzen Volkes auf mich legst? Ich kann dieses Volk nicht
allein tragen, das andauernd vor mir steht und jammert… Wenn das so weitergeht, dann ist es mir lieber, du tötest mich.
Ich will dieses Unglück nicht mehr sehen.‘
Mose, der Retter und Befreier, am Ende. Aber er bleibt nicht bei sich, und kriecht in sich hinein. Seinen Hilferuf schreit
er zum Himmel.
Das ist auch für uns sehr wichtig: nicht alleine bleiben, nicht die Not in sich hineinfressen, sondern sich an die richtige
Adresse wenden. Gott sein Leid klagen, den Hilferuf zum Himmel schicken..
Und Gott antwortet dem Mose, dass er sich 70 Männer suchen soll, die mit ihm die Lasten tragen sollen. Nur das
wirklich Wichtige soll Mose entscheiden, alles andere die anderen Ältesten.
Liebe Gemeinde, die Wüste kann man nicht alleine durchqueren, man muss wissen, wo die Hilfe ist und sie auch
herbeirufen.
Eine weitere Lektion ist, diszipliniert zu leben. Alltagsdisziplin. Schritt für Schritt.
Ein Beispiel ist die Sache mit dem Manna. Gott sagt: ‚Täglich bekommt ihr von mir Manna, außer am Sabbat (da sollt ihr
ruhen). Aber ihr sollt nur jeden Tag soviel sammeln, wie ihr für den Tag braucht. Und am Tag vor dem Sabbat die
doppelte Portion, damit ihr am Sabbat versorgt seid. Alles, was ihr mehr sammelt, lasse ich schlecht werden.‘
Es ist nicht leicht, hier Maß zu halten. Allzu leicht könnte man der Gier nach mehr verfallen.. Wenn wir uns vorstellen,
dass hier ein Korb voller zwanzig Euro-Scheine ist. Und eine Stimme sagt: Das ist für dich. Aber bitte nimm nur so viel
Geld, wie du heute brauchst. Morgen ist der Korb wieder da..‘
Wahrscheinlich würden viele Menschen versuchen, heimlich doch noch mehrere Scheine mitgehen zu lassen. Man weiß
ja nie was kommt.
Aber Gier und Zweifel ist das Gegenteil von Vertrauen. Und Angst vor dem Zuwenig ist ein schlechter Ratgeber. Das
wissen wir wohl im Kopf, ob wir aber in Wüstenzeiten auch so handeln, wie es Gott will – und nicht unserer Angst
gehorchen? Diszipliniert leben! Und jeden Tag für sich als eine Herausforderung betrachten, aber auch nicht mehr. Treu
sein im Kleinen.
Damit sind wir bei der dritten Lektion, die in Wüstenzeiten zu lernen ist:
das Vertrauen zu Gott einüben.
Das Murren, Jammern, Klagen, Meckern, Hadern – mit sich selbst, mit andern, mit Gott – das war die dauernde
Begleitmelodie in der Wüste:
-Ach, früher, da war doch alles besser.
-Ach, die andern haben es aber gut, die jockeln in der Welt herum, gönnen sich hier und da ein Fest, einen Urlaub – und
ich sitze hier mit meiner verordneten Krankendiät.
-Ach, schon die 30.Bewerbung abgeschickt und immer noch kein Silberstreif am Horizont.
Ach, ach, ach..
Ziemlich wüst ist das.
Die Israeliten haben immer wieder gejammert, sie haben ihren Führer Mose bedrängt.
Diese Hitze, so wenig Essen, und immer der gleiche Speiseplan: Manna und Wachteln.
Sie sehnen sich nach den Fleischtöpfen Ägyptens. Trotz Sklaverei, aber das war wenigstens anständiges Essen. Die
Vergangenheit erscheint in einem rosaroten Licht.
In der Wüste verklärt sich die ‚gute, alte Zeit‘, die eigentlich gar nicht so gut war.
Für uns, die wir mit Gott gehen wollen, bleibt die Frage, wie wir mit Stress, Hindernissen, Misserfolg, Traurigkeit,
Schmerz, Entbehrung umgehen. Wir haben es nicht in der Hand, was uns an wüsten Dingen widerfährt: Krankheit,
Jobverlust, Trennung u.a..
Aber wir haben es in der Hand, wie wir damit umgehen: ob wir uns als Opfer bejammern, ob wir verbittern - oder ob
wir dennoch Gott vertrauen wollen.
Jemand hat einen schönen Vergleich gebracht: ‚Die Klage nistet sich oft bei uns ein – wie ein ungewollter
Hausgast. Und solange unser Gästezimmer nicht anderweitig belegt ist, wird sie auch bleiben. Das heißt: Wir bekommen
die Klage nur aus dem Haus, wenn wir das Gästezimmer neu vergeben, nämlich an das Vertrauen. Wer in der Wüste
überleben will, der darf sein seelisches Gästezimmer nicht der Klage, der muss es dem Vertrauen überlassen.‘
Wir sollen lernen, dass Gott dennoch der liebende Vater ist, der uns versorgt zu seiner Zeit und uns nicht aus den Augen
lässt und auf uns aufpasst.
Die Wüstenzeit ist eine Reifezeit, der Glaube wird vertieft. Wir sollen nicht nur Gott lieben, weil alles nach Plan läuft,
sondern wir sollen Gott auch lieben, weil er selbst es wert ist, weil eben Gott Gott ist.
Liebe zu Gott einüben, auch in der Wüstenzeit. Am Ende der langen Wüstenwanderung schärft Mose seinen Leuten
nochmal in einer langen Rede etwas Wichtiges ein. Sie sollen es auch an die Kinder und Kindeskinder weitergeben. Es ist
das Glaubensbekenntnis der Juden bis auf den heutigen Tag geworden:
Höre, Israel! Der Herr ist unser Gott; es gibt nur einen Gott. Und du sollst deinen Gott lieben mit ganzem Herzen,
mit ganzer Seele und mit deiner ganzen Kraft. Und die Worte, die ich dir heute anvertraue, sie sollen ganz nahe an
deinem Herzen sein. Und du sollst sie an deine Kinder weitergeben und von ihnen reden, wenn du in deinem Haus bist
und wenn du weggehst, wenn du dich niederlegst und wenn du aufstehst. (5.Mose 6, 4-7, S.117, Die Geschichte)
Gottes Liebe erschöpft sich übrigens auch nicht nur in guten Worten, sondern sie wird zur starken Tat,
spätestens sichtbar im Evangelium von Jesus. Er hat sein Leben gelassen, aus Liebe. Er hat den Neuen Bund in seinem
Blut gestiftet, dem auch wir beitreten können.
Wie ist es jetzt, wenn neues Land eingenommen werden soll?
Wenn wir vor großen Entscheidungen stehen, wenn eine neue Lebensphase beginnt?
Textlesung Josua 1, 1-9 … (siehe oben)
Wir brauchen viel Mut, das Land, den Platz einzunehmen, den Gott für uns vorgesehen hat.
Es braucht Mut, die Gaben und das Potential, das Gott uns gegeben hat, auch zu nutzen und einzusetzen. Oft ist es doch
so, dass viele Kräfte und Gaben in uns schlummern, aber aus Angst vor anderen, vor Versagen oder vor der
Geringschätzung anderer spielen wir diese Gaben lieber nicht aus.
Dreimal kommt die Aufforderung an Josua, mutig und stark zu sein. (1.Lektion)
Josua hat 40 Jahre vorher schon mal dieses schöne Land auskundschaftet, das Land, in dem Milch und Honig fließt. Das
fruchtbare Land. Das ist aber auch ein Land, in dem befestigte Städte sind, z.B. Jericho mit der großen, starken Mauer.
Wie kann man die überwinden??
Neben dem Mut ist wichtig, dass wir Gott beim Wort nehmen.(2.Lektion).
Im Filmclip ist es sehr lustig dargestellt, wie die Männer mit ihren Posaunen die befestigte Stadt umrunden, am letzten
Tag der Woche sogar 7mal am Tag. Daraufhin ereignete sich das Wunder, dass die Mauer einfiel und ihnen die Stadt
zufiel, wobei eine Prostituierte sogar eine entscheidende Rolle spielte…
Diese musikalischen Umrundungen waren nicht nur Einschüchterung, sondern vor allem eine wiederholende
Proklamation dessen, was Gott den Israeliten zusagte.
Das Kriegsvolk machte sich stark in Gottes Wort und sie priesen Gottes Größe und Macht.
Wenn wir vor großen Herausforderungen stehen und einen mutigen Schritt tun sollen, dann sollen wir uns auch auf das
berufen, was uns Gott ins Herz gegeben hat. Was wir als Verheißung und Zuspruch erlebt haben. Gott beim Wort
nehmen. Manche Psalmbeter machten das, wenn es z.B. heißt: ‚Um deines Namens willen tue dies und das…‘ Sie
nehmen Gott beim Wort, packen ihn bei seiner Ehre.
Nach der triumphalen Einnahme der Stadt Jericho – und nach weiteren Einnahmen von Städten und Landstrichen
kommt es am Ende des Josuabuches zu einer Art Volksversammlung, wo Josua als Führer sehr eindrücklich sein Volk
zum Gehorsam ermahnt – übrigens ganz ähnlich, wie es Mose am Ende der Wüstenwanderung gemacht hat.
Nach der glanzvollen Einnahme des versprochenen Landes könnte sich das Volk und besonders die wehrfähigen Männer
etwas darauf einbilden – und Gottes Hilfe darüber vergessen. Sie könnten sagen: wir sind stark genug. Wir haben es
durch unsere Stärke geschafft. Dieser Gefahr will Josua vorbeugen.
Josua lädt sein Volk ein, Gott die Treue zu halten. (3.Lektion)
Ich lese ein Stück aus ‚Die Geschichte‘, S.134:
‚..so gab ich euch ein Land, für das ihr nicht gearbeitet habt, Städte, die ihr nicht gebaut habt und die ihr jetzt
bewohnt, Weinberge und Ölbäume, die ihr nicht gepflanzt habt, deren Ertrag ihr aber jetzt genießt‘
Darum sage ich, Josua, euch heute: Fürchtet euren Gott, und dient ihm von ganzem Herzen treu! Schafft die
Götzen weg, denen noch eure Väter jenseits des Eufrat und in Ägypten gedient haben, und dient allein Gott, eurem
Herrn! Wenn es euch aber nicht gefällt, eurem Herrn und Gott zu dienen, dann entscheidet euch heute, wem ihr deinen
wollt: den Götzen eurer Vorfahren, als sie noch jenseits des Eufrat lebten, oder den Göttern der Amoriter, in deren Land
ihr lebt! Ich aber und mein Haus, wir wollen dem einzigen, ewigen Gott dienen!‘
Da sprach das Volk zu Josua: ‚Dem Herrn, unserem Gott, wollen wir dienen, und auf seine Stimme wollen wir
hören!‘
An diesem Tag erneuerte Josua in Sichem für das Volk den Bund mit Gott und verpflichtete es auf das Gesetz
und das Recht.
Liebe Gemeinde,
wenn uns etwas gelingt, und wir von Erfolg zu Erfolg, von Sieg zu Sieg eilen, dann liegt im Windschatten des Segens auch
die Gefahr der Anmaßung, des Hochmuts, der Habgier.
Machen wir uns deutlich: auch wir sind Nutznießer eines Segens, den nicht wir allein erworben haben, sondern
auch die anderen, die Vorfahren, oder kluge Politiker – ja, noch vielmehr Gott selbst. Dass Gott so die Hand darüber
gehalten hat, dass es uns so gut geht, wie es uns geht, das ist Gnade allein – dafür sollen wir ihm danken und ihm treu
sein.
Ich weiß nicht, in welcher Phase Sie momentan stehen, in der Wüstenzeit oder mehr die aufregende Einnahme eines
‚guten Landes‘. Ob sie mehr einen monotonen, zermürbenden Alltag erleben oder ob sie die Früchte des Lebens oder
der Verheißungen ernten.
Was es auch sei, wir wollen die Wüstenzeit nutzen, um im Glauben zu reifen, Gott zu vertrauen, um Hilfe zu holen und
diszipliniert zu leben. Wir wollen die guten und ‚erfolgreichen‘ Zeiten, das Gelingen dankbar feiern und über allem die
Treue zu Gott nicht vergessen. Wir wollen fest mit Gott verbündet bleiben.
Wir stehen ja mit Gott auch in einem Bund, in einem Taufbund – und wir können immer wieder unsern Taufbund
bekräftigen, wie es in einem Tauflied heißt:
V.4: Mein treuer Gott, auf deiner Seite bleibt dieser Bund wohl feste stehn; wenn aber ich ihn überschreite, so lass mich
nicht verlorengehen; nimm mich, dein Kind, zu Gnaden an, wenn ich hab einen Fall getan.
V.5:Ich gebe dir, mein Gott, aufs neue Leib, Seel und Herz zum Opfer hin; erwecke mich zu neuer Treue und nimm Besitz
von meinem Sinn. Es sei in mir kein Tropfen Blut, der nicht, Herr, deinen Willen tut.
(EG 200 Ich bin getauft auf deinen Namen..)