Österreichische Bodenkundliche Gesellschaft

Österreichische Bodenkundliche Gesellschaft
Peter Jordan Straße 82, 1190 Wien
web: oebg.boku.ac.at
Einladung zur
Exkursion der
Österreichischen Bodenkundlichen Gesellschaft
am 21. und 22. September 2015
Thema Feldbodenkunde: Besichtigung, Beschreibung und Bewertung von
Bodenprofilen in den Landschaftsräumen des "Westlichen Weinviertels" und
des "Östlichen Waldviertels".
Leitung: Herbert Bauer und Alfred Pehamberger
Das "Westliche Weinviertel", im nördlichen Niederösterreich gelegen, stellt aus morphologischer
Sicht ein flachwelliges Hügelland mit breiten Muldentälern dar. Dieser Landschaftsraum ist in einem
Seehöhenbereich zwischen ca. 220 m bis 400 m gelegen und zählt zu den wichtigsten Agrargebieten
Österreichs, wobei sich jedoch die geringen Niederschläge im Zusammenhang mit hohen
Wärmesummen teilweise negativ auf den Ertrag auswirken.
Aus geologischer Sicht gehört das "Westliche Weinviertel" der Molassezone an, die sich hier
zwischen der Böhmischen Masse im Westen und der Waschbergzone im Osten erstreckt und eine
Breite von 30 bis 40 km erreicht. Ihre Ablagerungen bestehen aus tertiären Sedimenten (Kiese,
Sande, Silte und Tone; teilweise Marin, teilweise Ur-Donau), die vom Oligozän bis ins Miozän reichen.
Regionaltypisch sind tiefgründige Tschernoseme, Rumpftschernoseme und Rohböden aus Löss bzw.
tertiärem Material sowie in den Talungen Gleye, Augleye, vergleyte Auböden und
Feuchtschwarzerden.
Das "Östliche Waldviertel", ebenfalls im nördlichen Niederösterreich gelegen, umfasst Teile des
unteren Thayahochlandes und des Mannhartsbergzuges sowie der Horner Bucht. Es ist eine gering
gegliederte Gneis-Granit-Rumpflandschaft im Norden (wobei Gneise den Hauptanteil bilden) sowie
eine Beckenlandschaft um Horn im Süden. Die durchschnittliche Seehöhe liegt bei ca. 400 m. Das
Klima stellt ein Übergangsklima zum pannonischen Raum dar und ist milder als die Mittellagen bzw.
Hochlagen des Waldviertels.
Die enge Verzahnung zwischen der alten Rumpflandschaft und tertiären und quartären Ablagerungen
bedingt eine Vielzahl an Bodentypen (bzw. Subtypen) und Bonitäten. So kommen tiefgründige
Braunerden auf Löss bzw. Mergel sowie Mischformen aus beiden, verbraunte Tschernoseme,
Rohböden, vergleyte Auböden, seichtgründige Braunerden und Ranker auf engstem Raum vor, wobei
die Spanne der Einwertung von etwa 90 bis 15 Punkte reichen kann. Teilweise findet man auch
Pseudogleye, die meist reliktärem Ursprungs sind.
Die Exkursion richtet sich vor allem an Neu- und Wiedereinsteiger in das Fachgebiet der
Feldbodenkunde
Österreichische Bodenkundliche Gesellschaft
Peter Jordan Straße 82, 1190 Wien
web: oebg.boku.ac.at
Theoretischer Teil am 21. 9. 2015
13.00 Uhr bis 17.00 Uhr, Institut für Bodenforschung, Peter Jordan Straße 82
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Entwicklung und Entstehung der Böden
Österreichische Bodensystematik 2000 in der revidierten Fassung 2011:
o Gliederungskategorien
(Ordnung, Klasse, Bodentyp, Subtypen, Varietäten)
o Bodenhorizonte und Humusformen
o Bodentypen
Terrestrische Böden
(Terrestrische Rohböden, AC-Böden, Braunerden, Podsole, Kalklehme,
Substratböden, Kolluvien, Anthrosole)
Hydromorphe Böden
(Pseudogleye, Auböden, Gleye, Salzböden, Moore, Feuchtschwarzerden)
Landschaftsräume und Böden der Exkursion am 22. September 2015
Praktischen Geländeteil am 22.9.2015, 8:00 – ca. 19:00, Treffpunkt: Universität für Bodenkultur,
Peter Jordan Str. 82 (Exnerhaus)
Programm:
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Bodenentwicklungen in Abhängigkeit von ihrem Standort (Einfluss des Ausgangsmaterials,
des Geländes, des Wasserhaushaltes, des Klimas und weiterer Umweltbedingungen)
Problematik der Böden des Trockenraumes
Entwicklung von Braunerden
Gegenüberstellung des von grundwasserbeeinflussten und nicht grundwasserbeeinflussten
Böden.
Aufzeigen der Unterschiede zwischen potentieller und aktueller Bodenfruchtbarkeit
Beschreibung der Standorteigenschaften:
Landschaftsraum, Bodenprofil, Wasserhaushalt, Einfluss des Klimas auf die Ertragsfähigkeit
Route:
Wien – Stockerau – Hollabrunn bis Guntersdorf, dann Richtung Eggenburg über Großnondorf bis
Stoitzendorf (Westliches Weinviertel)
geplante Bodenprofile: Tschernosem, Kulturrohboden, Gley
Weiterfahrt über Eggenburg – Rodingersdorf – in den
Raum Breiteneich – Horn
geplante Bodenprofile: Braunerde aus Löss, Pseudogley,
seichtgründige Braunerde (früher: Felsbraunerde)
Rückfahrt: Horn – Maissau – Ziersdorf – Stockerau – Wien (Universität für Bodenkultur)
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web: oebg.boku.ac.at
Anmeldung
Die Anmeldung ist über das online-Anmeldeformular auf der website der ÖBG
(http://oebg.boku.ac.at) möglich.
Unkostenbeitrag:
ÖBG-Mitglieder
Nichtmitliglieder:
30.- €
60.- €
Wir würden uns freuen, Sie bei der diesjährigen Exkursion begrüßen zu dürfen!