Broschüre zur Lammwoche

BLIESGAU LAMMWOCHE 2015
vom 2. bis zum 11. Oktober
Biosphärenreservat Bliesgau
Biosphärenreservate sind Modellregionen, in denen das
Zusammenleben von Mensch und Natur beispielhaft entwickelt und
erprobt wird. Sie schützen Kulturlandschaften vor zerstörenden
Eingriffen und erhalten und entwickeln wertvolle Lebensräume für
Mensch und Natur.
Sie sorgen für ein ausgewogenes Verhältnis von menschlicher
Nutzung und natürlichen Kreisläufen und tragen damit zur regionalen
Wertschöpfung bei.
Biosphärenreservate ermöglichen exemplarische Erkenntnisse für
Forschung und Wissenschaft über die Wechselwirkungen von
natürlichen und gesellschaftlichen Prozessen.
BLIESGAU
LAMMWOCHEN
BILDENDE
KUNST
AM
HERD
Mobile Biosphärenreservat Bliesgau
Sinnbild für bewegtes + bewegendes Gleichgewicht
Die BLIESGAU LAMMWOCHEN bringen die KochKunst, die
EssKultur, die Bildende Kunst, das Genießen und das Wertschätzen
von qualitätsvollen regionalen Nahrungsmitteln zueinander.
Mit diesem „Zueinander–Bringen“ verweben sich Geschmackssinn,
Zugehörigkeit, Wohlbefinden und Verantwortungsbewusstsein für die
Schöpfung.
Die Idee der weltweiten UNESCO-Biosphärenreservate ist eng mit
dieser Überlebenskunst verbunden. Die ausgewählten Regionen
sollen mit ihren spezifischen Ressourcen Modelle entwickeln, die
für ökologisches und ethisches Gleichgewicht sorgen. Dies ist ein
Prozess, der in anregenden Projekten für Diskussionen sorgt und
neue Sichtweisen miteinander in Bewegung bringt. Schlüssel dazu
sind Wissensaustausch, kreatives Querdenken zu den wesentlichen
Themen unseres Lebensraumes, Bekennermut sowie Experimentierund Lebensfreude. Im Biosphärenreservat Bliesgau wirbt ein Mobile
mit zehn Themen als Sinnbild für bewegtes + bewegendes
Gleichgewicht und das Miteinander + Zueinander von Mensch,
Natur und Lebensraum.
In diesem Sinne experimentiert Rudolf Schwarz und bewegt mit
kreativen kulturellen Projekten. Er hat sich auf den Weg gemacht,
sein Konzept BLIESGAU LAMMWOCHEN mit den Herausforderungen
und Themen eines Biosphärenreservates Bliesgau ins Lot zu bringen.
Das „Zueinander–Bringen“ während der BLIESGAU LAMMWOCHEN
möchte daher bewegen und ausloten.
Peter Michael Lupp, Regionlentwickler | Regionalverband Saarbrücken
Mobile , das Sinnbild der Handlungsfelder
„Die Handlungsfelder erlauben mir einen vertieften Zugang zu einer
konsequent auf Nachhaltigkeit und Kultur ausgerichteten regionalen
Entwicklung des Bliesgaus – meiner Heimat. Mir ist bewusst, in
welchem synergetischen Zusammenhang die damit verbundenen
Leitthemen zueinander stehen und welche Auswirkungen sie auf die
Zukunft unseres Lebensraumes haben.
Mein Ziel ist, diese Handlungsfelder und ihre Botschaften in meinem
Konzept der BLIESGAU LAMMWOCHE verstärkt zum Ausdruck zu
bringen. Ich möchte mit diesen Themen – wie in einem Labor –
experimentieren. Dafür gibt es ein treffendes und inspirierendes Bild:
Das „Mobile Biosphärenreservat Bliesgau“.
In diesem Bild herrscht ständige Bewegung auf der Suche nach
dem richtigen Maß. Alles wird ausgewogen und in Verbindung
gebracht, damit das überlebensnotwendige Gleichgewicht hergestellt
werden kann. Diese Vision ist für mich ein unverzichtbarer Prozess
meiner künstlerischen Arbeit. Mit meinen Möglichkeiten und der
Unterstützung der beteiligten Köche möchte ich Schritt für Schritt
künftig auch Beiträge zur Esskultur gestalten, Identität für die Großregion schaffen und das ökologische und kulturelle Gleichgewicht
der Biosphäre finden und unterstützen”.
Rudolf Schwarz | Kunstschäfer | 2015
Die Handlungsfelder
l Klimaschutz und Energie
Die BLIESGAU LAMMWOCHEN vermitteln durch den Weidegang
der Schafe eine nachhaltige Landschaftspflege ohne den geringsten
Einsatz von Primärenergie. Darüber hinaus gewährleisten auch die
kurzen Wege regionaler Produkte vom Erzeuger zum Verbraucher
Beiträge zum Klimaschutz und zur Energieeffizienz.
II Bildung für kulturelle und nachhaltige Entwicklung
Die BLIESGAU LAMMWOCHEN beinhalten eine Esskultur, die
Regionalität und Nachhaltigkeit mit allen Sinnen erschmeckbar
macht. Mit den zugehörigen kulturellen Botschaften – die nach
Kunstprofessor Peter Kubelka im Mund gelesen werden – sind
sie ein kommunikativer Lernort, an dem Genuss und Wissen über
qualitätsvolle „Mittel zum Leben“ fruchtbar ausgetauscht werden.
III Demografischer Wandel
Die BLIESGAU LAMMWOCHEN möchten eine generationsübergreifende Zielgruppe ansprechen und in der Esskultur
zusammenführen. Zugleich soll jungen Menschen und Familien
eine regionale und ökologisch bewusste Esskultur nahe gebracht
werden. Die teilnehmenden Restaurants und Betriebe bieten hierfür
attraktive Wirkungsfelder.
lV Nachhaltiges Wirtschaften
Die BLIESGAU LAMMWOCHEN gestalten mittels der Biologischen
Schafzucht beispielhaft die Produktion hochwertiger Lebensmittel.
Darauf baut die hohe Kunst der Köche auf. Sie nutzen dieses
Potential zum unverwechselbaren Ausdruck einer regionalen Esskultur,
die nur durch das verantwortungsbewusste Wirtschaften mit der
Natur in ihrer Gesamtheit zum Tragen kommen kann.
V Stadt-Land-Beziehung
Die BLIESGAU LAMMWOCHEN fördern mit der Darstellung
kulinarischer Informationen einen fruchtbaren und synergetischen
Austausch wertvoller regionaler Produkte. Sie verbinden so die
unterschiedlichsten Arbeits- und Lebensbereiche zwischen den
ländlichen und städtischen Lebensräumen.
VI Kulturlandschaft
Die BLIESGAU LAMMWOCHEN erinnern uns, dass Schafe durch
eine extensive Beweidung landwirtschaftlicher Kulturflächen seit
Urzeiten umweltverträglich diesen Lebensraum gestalten und pflegen.
Sie unterstützen die Lebensweise der Menschen vielfältig und
ernähren sie.
VII Biologische Vielfalt
Die BLIESGAU LAMMWOCHEN stehen für eine ökologisch
abgestimmte und behutsame Beweidung landwirtschaftlich wertvoller
Flächen. Sie verhindert deren Verbuschung, ohne sie zu schädigen,
und fördert somit den vielfältigen Bestand von Flora und Fauna
beispielhaft und nachhaltig.
VIII Grenzüberschreitende Zusammenarbeit
Die BLIESGAU LAMMWOCHEN nutzen unterschiedliche regionale
Identitäten und Traditionen der KochKunst in der Großregion.
Es ist ein grenzüberschreitendes Zusammenspiel von Spitzenköchen
im Saarland, in Rheinland-Pfalz und Lothringen.
IX Kultur
Die BLIESGAU LAMMWOCHEN folgen einem Zitat des Berliner
Architekturtheoretikers Fritz Neumeyer: „EssKultur ist mit den
Ritualen einer Erlebniswelt verknüpft, in der sich die Freude am
Leben in Kunst verwandelt“.
X Ethik
Die BLIESGAU LAMMWOCHEN sind ein Aufruf zur Verbundenheit
mit unserem Lebensraum, der sich nur durch eine wertorientierte,
ethisch geprägte Lebensweise sinnvoll in die Zukunft gestalten lässt.
EssKultur
„EssKultur, das ist mehr: Die Achtung der Natur, der Kreaturen und
des kulturellen Erbes. Vor allem aber: Esserinnen und Esser, die
hinschmecken. Vorurteilsfrei. Und dann merken werden, dass ein
Tier nicht bloß aus Filet besteht oder Rücken. Sondern Backen hat,
eine Zunge, Innereien, also Dinge, die Perspektiven eröffnen zum
Tier, zum Genuss und zum Dialog. Weil EssKultur nicht Kellner und
Kristall sind, nicht Fassade und Show, sondern Gesamtkunstwerk.
EssKultur, das ist, wenn die Esser, die Kreationen der Küche und
die Geschichten, die die Produkte erzählen, zu einem sinnlichen
Erlebnis verschmelzen. Diese Geschichten erzählen von der Würde
der Kreaturen, von Landschaft, Erde und Jahreszeit. Es sind
Botschaften, die die EssKultur uns aufträgt zu achten.“
Dr. Gunther Hirschfelder, Kulturanthropologe Bonn
Biologische Schafhaltung im Bliesgau
Gemäß den Leitgedanken für nachhaltige Regionalentwicklung im
Biosphärenreservat Bliesgau werden die BLIESGAU LAMMWOCHEN
ausschließlich mit Weidelämmern der Rasse Merino-Landschafe in
BIO-Qualität aus dem Bliesgau veranstaltet.
Die Grundprinzipien der biologischen Schafhaltung sind:
Wirtschaften im Einklang mit der Natur, Schutz der natürlichen
Ressourcen, artgerechte Tierhaltung und neue Entwicklungsmöglichkeiten für den ländlichen Raum. In der biologischen
Schafhaltung sind keine chemisch-synthetischen Substanzen und
keine genmanipulierten Futtermittel erlaubt. Bio-Schäfern ist es
untersagt, Arzneimittel als vorbeugende Maßnahmen zu verwenden.
Die Einhaltung der Richtlinien nach EG Öko-Verordnung unterliegt
strengsten Kontrollen.
Vorrangiges Ziel der biologischen Schafhaltung ist auch die
Landschaftspflege durch ökologisch abgestimmte Beweidung
landwirtschaftlicher Kulturflächen. Denn nur die extensive Pflege der
artenreichen Streuobstwiesen und Hanglagen des Bliesgaus erhält
und fördert den Bestand von Flora und Fauna auf natürliche und
kostensparende Weise. Sie verhindert die Verbuschung der Flächen,
ohne sie zu schädigen. So trägt sie dazu bei, die charakteristische
Schönheit der Bliesgaulandschaft zu unserer aller Nutzen zu erhalten.
Bio-Schäferei
Martin Ernst, Schäfermeister
Selbstvermarktung
Ommersheimer Weg 5
66440 Blieskastel-Seelbach
Tel.: 0 68 03/5 46
Mobil: 01 75 1 84 01 97
[email protected]
Restaurants
der BLIESGAU LAMMWOCHE 2015
Restaurant l’Argousier
Jonathan Birkenstock Bib Gourmand
1 Rue de Sarreguemines, F-57720 Volmunster
Tel. 00 33/3 87 96 28 99
Ruhetag: Montagabend, Dienstag, Mittwoch
Restaurant Goldener Stern
Ludwig Braun
Ludwigstraße 37, 66386 Sankt Ingbert
Tel. 0 68 94/9 26 20
Ruhetag: Montag, Dienstag
Restaurant Alte Brauerei
Eric Dauphin Bib Gaurmand
Kaiserstraße 101, 66386 Sankt Ingbert
Tel. 0 68 94/9 28 60
Ruhetag: Samstagmittag, Dienstag
Restaurant Gästehaus
Klaus Erfort 3 Michelin Sterne
Mainzerstraße 95, 66121 Saarbrücken
Tel. 06 81/9 58 26 82
Ruhetag: Samstagmittag, Sonntag, Montag
& Schlachthof Brasserie
Klaus Erfort
Straße des 13. Januar 101
66121 Saarbrücken
Tel. 06 81/6 85 33 32
Ruhetag: Sonntag und an Feiertagen
Hämmerles Restaurant
Cliff Hämmerle 1 Michelin Stern, Bib Gourmand
Bliestalstraße 110 a, 66440 Webenheim
Tel. 0 68 42/5 21 42
Ruhetag: Samstagmittag, Sonntag
Restaurant Gräfinthaler Hof
Jörg Künzer Bib Gourmand, Eurotoques Chefkoch
Gräfinthal 6, 66399 Bliesmengen-Bolchen
Tel. 0 68 04/9 11 00
Ruhetag: Montag, Dienstag
Restaurant Quack
Wolfgang Quack Bib Gourmand, Eurotoques Chefkoch
Gersweilerstraße 43 a, 66117 Saarbrücken
Tel. 06 81/5 21 53
Ruhetag: Sonntag, Freitagmittag, Samstagmittag
Hotel Landschloss Fasanerie
Restaurant Esslibris, Jürgen Süs
Fasanerie 1, 66482 Zweibrücken
Tel. 0 63 32/97 32 05
Ruhetag: Sonntagabend, Montag, Dienstag
Auberge Saint Walfried
Stephan Schneider 1 Michelin Stern
58 Rue Grosbliederstroff,
F-57200 Sarreguemines-Welferding
Tel. 00 33/3 87 98 43 75
Ruhetag: Samstagmittag, Sonntag, Montagmittag
& Brasserie du Casino
Stephan Schneider
4 Rue du Colonel Edouard Cazal,
F-57200 Sarreguemines
Tel. 00 33/3 87 09 59 78
Kein Ruhetag
Mitveranstalter
Sponsoren
Liebe Genießerinnen und Genießer,
„Bildende Kunst am Herd“, „Kochkunst und Esskultur“: die BLIESGAU
LAMMWOCHEN werden von Begriffen begleitet, die man im
Allgemeinen nicht mit dem Thema Essen verbindet. Immer häufiger
kann man beobachten, dass Essen auf eine mit möglichst geringen
Kosten und geringem Aufwand zu erledigende Nahrungsaufnahme
reduziert wird. Die Lammwochen schärfen dagegen das Bewusstsein
dafür, dass ein gut und liebevoll zubereitetes Menü tatsächlich ein
Kunstwerk darstellt und das Essen zweifelsohne ein wichtiger sozialer
und kultureller Akt ist – und keine lästige Notwendigkeit!
Die Kunst des Kochens ist bei aller Kreativität zuallererst auf die
Qualität der Zutaten angewiesen. Vor diesem Hintergrund wird
die Lammwoche auch in diesem Jahr wieder den Beweis antreten,
dass hochwertige regionale Produkte die Basis aller Kunst am Herd
bilden. Liebe geht bekanntlich durch den Magen – auch im
Biosphärenreservat Bliesgau.
Überzeugen Sie sich selbst davon und lassen Sie sich das
Bliesgau-BIO-Lammfleisch schmecken!
Ihr Reinhold Jost
Minister für Umwelt und Verbraucherschutz
Impressum
Rudolf Schwarz
Kunstschäfer
Erfweilerstraße 6
66440 Blieskastel-Ballweiler
Tel.: 0 68 42/16 93
Mobil: 0157 321 351 52
[email protected]
www.kunstschaefer.de
Fotos:
Elke Birkelbach
Peter Michael Lupp
Rudolf Schwarz
Gestaltung: Rudolf Schwarz
KOCHKUNST UND ESSKULTUR