Anzeige Informationen des Wasser- und Abwasserzweckverbandes „Gotha und Landkreisgemeinden“ 28. August 2015 Nummer 80 Wenn Wasser bergan fließen würde... Nicht nur die Wandersleber müssen sich in Geduld üben, weil die Mühlberger Straße gebaut wird Selbst Ortskundige haben es in den letzten Monaten im Landkreis nicht leicht. Straßenbaustellen, so weit das Auge reicht. Auch in Wandersleben ging mal wieder (fast) gar nichts. Mal eben schnell rüber nach Mühlberg – da wissen nur Insider vom einzigen Schleichweg. Kostenbewusst zu handeln, heißt aber auch, Vorhandenes zu nutzen, falls dessen Zustand es erlaubt. Und so bleibt im oberen Teil der Mühlberger jeder Baumaßnahme in den Jahrzehnten ein Stückchen höher wurde. Ursprünglich sollte die Baustelle Mitte des Jahres abgeschlossen sein. Doch die Anrainer wandten sich dann noch einmal an die ThüringenWasser GmbH (ThüWa): Die wollte eigentlich nur die Hausanschlüsse der Trinkwasserleitung im Straßenzug erneuern. Die Grundstücksbesitzer erbaten aber zusätzlich den Neubau der kompletten Versorgungsleitung. Diesem Wunsch folgte die ThüWa. Wegen der geänderten Ausschreibung und der zusätzlichen Bauarbeiten verzögerte sich allerdings die Fertigstellung – vermutlich nun bis Oktober/November. Solche Insider wie Georg Seyfarth. Der ist zwar Mühlberger, kennt sich aber auch im nördlichen Nachbardorf aus. Und nicht nur, weil er quasi für die Unterbrechung des kleinen Grenzverkehrs zwischen den Orten zuständig ist. Für seine Firma Tiefbau Gotha GmbH hat er als Polier die Fäden in der Baustelle „Mühlberger Straße“ in der Hand. Deren Start war kein Aprilscherz, auch wenn die seit Beginn jenes Monats zwischen Kreuzung Menantesstraße und Kreisverkehr vor der Tankstelle selbst für den nachbarschaftlichen Nahverkehr nahezu vollständig tabu war. Auf 450 m Länge wird auf der Landesstraße 2. Ordnung gebuddelt, Etappenweise – aber auch zugleich an beiden Enden. In Wandersleben sind zwei Zweckverbände zuständig: Die ThüringenWasser GmbH (ThüWa) – eine Tochterfirma der SWE Erfurter Stadtwerke Gruppe – versorgt den Ort mit Trinkwasser. Der Wasser- und Abwasserzweckverband „Gotha und Landkreisgemeinden“ (WAG) sichert die ordnungsgemäße Entsorgung der Abwasser. Die wiederum bekommen die Erfurter zurück und sie werden in der Kläranlage der Stadtentwässerungsbetriebe gereinigt. Gegen Zahlung der Kosten, versteht sich. Auch das ist immer ein Grund, dass von den vom WAG beauftragten Planern und Baubetreuern darauf geachtet wird, dass die Erfurter Nachbarn tatsächlich nur Abwasser bekommt und dann zu klingender Münze macht: „Jeder Liter ist bares Geld“, verdeutlicht WAG-Baubetreuer Patrick Henning. Wie üblich, nutzten auch andere Versorger die Bauarbeiten. So erneuerte die Ohra Energie GmbH (Fröttstädt) die Gasleitung und die zugehörigen Hausanschlüsse. Planung, Ausschreibung und Bauüberwachung hat das Ingenieurbüro Oppermann GmbH Gotha in der Hand. Straße der bisherige Mischwasserkanal liegen und fungiert dann als Ableitung des Oberflächenwassers in den Lachgraben, der als Vorflut dient. Die Abwasser der angeschlossenen fünf Grundstücke hingegen bekommen einen eigenen Schmutzwasserkanal, der ins bestehende Entsorgungssystem eingebunden ist. „Es versteht sich von selbst, dass der alte Kanal erst gründlich gespült wird, eher er der neuen Bestimmung zukommt“, versichert Patrick Henning. Im unteren, wesentlich längerem Teil der wichtigen Ortsverbindungsstraße wird ein komplett neuer Mischwasserkanal verlegt. Die Topografie in Wandersleben bedingt diese Trennung der Entsorgung: Wasser fließt nun einmal nicht bergan. Auch Polier Georg Seyfarth erinnert sich daran, dass das südliche Ende der Mühlberger Straße nach Trennsysteme sind zwar aus Gründen des Umweltschutzes, aber auch aufgrund der Funktionsweise von Kläranlagen bevorzugt. Aber sie lassen sich nicht immer umsetzen. Als zum Beispiel die Menantesstraße neu gebaut wurde, kam auch dort ein Mischwasserkanal unter die Erde. Trennsysteme brauchen halt deutlich mehr Baufreiheit: Durch die engen Gassen im nördlichen Teil des Ortes wären zwei Systeme nebeneinander nicht zu verlegen gewesen. Mit den Investitionen in der Mühlberger Straße geht auch einher, dass die Kläranlage im Gewerbegebiet „Am Steinfeld“ außer Betrieb geht, die in den 1990er-Jahren errichtet wurde. Zum einen reiche ihre Kapazität nicht mehr, zum anderen entspreche sie nicht mehr dem Stand der Technik, erklärt Henning. Eine Um- oder Nachrüstung habe sich aus Kostengründen verboten. Die anteiligen Kosten für den WAG betragen 215.000 Euro netto. Dafür werden 215 m Mischwasserkanal verschiedener Kaliber und 60 m Schmutzwasserkanal verlegt, 16 Hausanschlüsse erneuert sowie im ersten Bauabschnitt die Anschlussleitung für das Gewerbegebiet „Am Steinfeld“ an die Ortskanalisation verlegt. Text/Fotos: Rainer Aschenbrenner/ Curcuma Medien IMPRESSUM Wasser- und Abwasserzweckverband „Gotha und Landkreisgemeinden“ 99867 Gotha Kindleber Straße 188 Telefon: 03621 387-30 Telefax: 03621 387-435 E-Mail: [email protected] Internet: www.wazv-gotha.de Verbandsvorsitzender: Hartmut Brand (v. i. S. d. P.)
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