Rundbrief von Willi Ens aus Haiti Hallo ihr Lieben, Dezember 2015 endlich bin ich in Haiti und kann euch berichten, was ich hier schon so erlebt habe. Seit eineinhalb Monaten bin ich jetzt schon hier im Kinderheim „Ywa timoun Yo“ was übersetzt „Kinderfreude“ heißt. Und so begann meine Reise… Am 5. November stieg ich ins Flugzeug auf dem Weg in die Hauptstadt Port-Au-Prince in Haiti. Mit einigen Zwischenstopps kam ich dann abends gegen 20 Uhr an. Besonders auf der Reise durfte ich erleben, dass Gott mich in seiner Hand hält und beschützt. Während meinem Flug bekam ich von den Missionaren Eduard und Maria Dyck Nachrichten, dass die Bekanntgabe der Wahlergebnisse – von denen ich euch in meinem Rundbrief berichtete – unerwartet an diesem Tag bekannt gegeben werden sollten und es nicht sicher war ob sie zum Flughafen durchkommen würden um mich abzuholen, weil viele Straßen blockiert waren. Wie erleichtert war ich, als ich aus dem Flugzeug stieg und sie dort auf mich warteten. Es hatte nämlich ein starker Regen eingesetzt, der dann wohl die Menschen in ihre Unterkünfte zurück zwang. Nur noch vereinzelt sah man Menschen oder kleine Grüppchen am Straßenrand und an manchen Stellen standen noch Polizeiautos auf den Straßen… Die Begrüßung im Heim war schön und nach einer warmen Mahlzeit bezog ich mein Zimmer und begab mich in mein neues Bett. Obwohl ich schon zwei Mal in Haiti war, war es doch wieder eine neue Situation für mich, weil erstens das Kinderheim jetzt an einem anderen Ort ist und zweitens sind einige Kinder wieder zurück in ihre Familien gegangen und neue Kinder sind hinzugekommen. Das Kinderheim hat jetzt sein eigenes Grundstück und liegt direkt am Meer, leider ist der Strand und der Meeresboden steinig und zugemüllt. Zurzeit werden hier 13 Kinder im Alter von 0 - 14 Jahren betreut. Damit ihr eine kleine Vorstellung bekommt, wie hier ein Tag aussieht, nehme ich euch in den Tag hinein: Während der Schulzeit werden die Schul- und Kindergartenkinder um 5 Uhr geweckt. Während sich die älteren Kinder selber fertig machen brauchen die Kleineren noch Hilfe. Die Kinder tragen alle Uniform und da muss alles ganz genau stimmen, sonst gibt es Ärger in der Schule, so dass die Kinder auch nach Hause geschickt werden können. Nachdem sie dann gefrühstückt haben, dass von uns Mitarbeitern vorbereitet wurde, gehen wir um halb 7 mit ihnen zum Tor und warten auf den Bus. Weil der Bus keine feste Uhrzeit hat, wartet man oft eine halbe Stunde oder länger. Kurz nachdem die Kinder weg sind kommen dann auch unsere beiden haitianischen Mitarbeiterinnen Evelyn und Nancy die sich dann um die ganz kleinen Kinder, das Essen und die Wäsche kümmern. Bei ihnen lerne ich auch immer wieder einzelne Sätze und Worte auf Créole. Während die Großen in der Schule sind, unterrichte ich einige Fächer bei Jonas (7. Schuljahr), dem Sohn unserer Missionare, der seine Schule in einer Fernschule in Deutschland macht. Um ca. 12.30 Uhr gibt es Mittagessen, danach eine Pause und um ca. 3Uhr kommen die Kinder aus der Schule. Nachdem sie gegessen haben geht’s an die Hausaufgaben. Ich helfe ihnen bei den Hausaufgaben und lerne dabei Französisch, weil die Schule in französischer Sprache unterrichtet wird. Leider müssen die drei Jüngsten immer wieder motiviert werden ihre Hausaufgaben zu machen, das ist nicht immer leicht. Ich werde hier mit mehreren Sprachen gleichzeitig konfrontiert und muss immer wieder zwischen Deutsch, Englisch, Französisch und Créole wechseln. Die Kinder helfen im Haushalt mit und müssen nach Fertigstellung der Hausaufgaben ihre wöchentlich zugeteilten Bereich kehren bzw. wischen und sich im Anschluss duschen. Dann dürfen sie Abendbrot essen und im Anschluss wird ihnen ein Biblestudy angeboten, für den ich auch ab und zu zuständig bin. Die Kleinen haben in der Zeit schon meistens gegessen und werden um ca. 7Uhr ins Bett gebracht. Dort wird ihnen eine Bibelgeschichte vorgelesen und zusammen gebetet. Wenn dann abends auch die großen Kinder im Bett sind und schlafen kann ich mich zurücklehnen und die Ruhe genießen. Es waren für mich sehr viele neue Informationen und Abläufe an die ich mich erstmal gewöhnen musste. Mittlerweile habe ich mich schon eingelebt und bin komplett involviert. Im Team verstehen wir uns gut. Dadurch dass wir uns den Tagesablauf aufteilen, haben wir zusätzlich Zeit um Arbeiten im Haushalt zu erledigen oder uns zurückzuziehen. Jeden Freitagabend treffen wir uns als deutsche Mitarbeiter zu einem gemeinsamen Essen. Es gibt dann immer etwas Leckeres aus Marias Küche. :-) Wir erzählen und lachen zusammen. Zum Schluss tauschen wir unsere Anliegen aus und beten gemeinsam. Diese Abende genieße ich sehr. Ich bitte euch für folgendes zu beten: • gesegnete Biblestudys • Erlernen der Sprachen Französisch und Créole • Verständnis und viel Geduld mit den Kindern Liebe Grüße und Gottes Segen Euer Willi Ens To All Nations e.V., Ehrental 2-4, 53332 Bornheim, Telefon: 02222/701-100, Telefax: 02222/701-111, www.to-all-nations.de Bankverbindung: Empfänger: To All Nations e.V., Int. Bank Account Number (IBAN): DE38 5765 0010 0098 0278 73, BIC-/SWIFTCode: MALADE51MYN, Bank: Kreissparkasse Mayen, Verwendungszweck: Spende, 306-00 Ens, Wilhelm
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