Management Buy-in als Nachfolgelösung Käuferallianz hilfreich Finanzierung Von Aman Miran Khan, Partner, BPE Unternehmensbeteiligungen GmbH Steht ein Management Buy-out (MBO) an, bei dem ein vorhandenes Management die Nachfolge übernehmen möchte, findet sich meist leicht eine Beteiligungsgesellschaft, die das Vorhaben finanziert. Erst wenn kein geeigneter Nachfolger bereitsteht, wird die Übergabe zu einem Problem. Hier kann die Nachfolge über einen sogenannten Management Buy-in (MBI) erfolgen, bei dem externes Management in die Unternehmensführung einsteigt. Einbeziehung der zweiten Führungsebene schafft Vertrauen Ein inhabergeführter Mittelständler zeichnet sich meist durch eine auf den Unternehmer zugeschnittene Organisations- und Informationsstruktur aus. Eine solche Struktur baut auf eine loyale zweite Ebene, die in der Regel jedoch keinen Führungsanspruch oder unternehmerische Ambitionen hat. Dies ist für einen neu eintretenden Manager eine ausgezeichnete Ausgangssituation. Er kann als „Neuer“ auf die langjährige Erfahrung der zweiten Ebene bauen, wenn es ihm gelingt, diese für sich zu gewinnen. Dies kann den größten Nachteil des MBI, nämlich die Tatsache, dass der eintretende Manager das Unternehmen nicht kennt, kompensieren. Eine Allianz aus bestehender zweiter Ebene und MBI-Kandidat ist auch für eine Beteiligungsgesellschaft eine ausgezeichnete Voraussetzung, Kapital für die Übernahme zur Verfügung zu stellen. Ergänzend dazu kann eine Beteiligung der zweiten Ebene an dem Unternehmen eine Anerkennung der bisherigen Leistung sein, und diese schafft zusätzliches Vertrauen. Käuferallianz erleichtert Übernahme Ein Kandidat, mit dem eine Beteiligungsgesellschaft bereit ist, ein Unternehmen zu erwerben, sollte dieser idealerweise schon langjährig bekannt sein. Die Frage, ob man Zur Person: Aman Miran Khan Aman Miran Khan ist Partner bei der BPE Unternehmensbeteiligungen GmbH in Hamburg. BPE ist seit über 12 Jahren auf Management Buy-outs/-ins im deutschen Mittelstand spezialisiert. Von den sieben in den letzten vier Jahren abgeschlossenen Transaktionen waren fünf Nachfolgelösungen. www.bpe.de 58 Unternehmeredition „Nachfolge 2011“ Aman Miran Khan gemeinsam dazu bereit ist, muss im Prinzip schon geklärt sein. Eine Situation, bei der die Entschlossenheit zur Kooperation zwischen dem MBI-Kandidaten und der Beteiligungsgesellschaft nicht gegeben ist, erhöht die ohnehin schon hohe Komplexität der Unternehmensnachfolge noch zusätzlich. Die Beteiligungsgesellschaft und der MBI-Kandidat sollten bereits als Käuferallianz auftreten. Naturgemäß reduziert dies die Anzahl der in Frage kommenden MBI-Transaktionen. Die Wahrscheinlichkeit, eine passende Transaktion dann auch wirklich abzuschließen, erhöht sich hingegen erfahrungsgemäß erheblich. Langjährig am Markt etablierte Beteiligungsgesellschaften mit entsprechendem Netzwerk sollten über ausgezeichnete Kontakte zu ausgewählten MBI-Kandidaten verfügen, wenn sie sich auf Nachfolgelösungen im deutschen Mittelstand spezialisiert haben. Fazit: Sollte in einem familiengeführten Unternehmen kein geeigneter Kandidat für die Nachfolge zur Verfügung stehen, so kann ein MBI eine geeignete Lösung darstellen. Der externe Manager und die Beteiligungsgesellschaft sollten in einem solchen Fall darauf achten, die vorhandene zweite Führungsebene mit einzubeziehen. Zudem ist es wichtig, dass der MBI-Kandidat und die Beteiligungsgesellschaft als eine Partei auftreten, um Abstimmungsschwierigkeiten im Transaktionsprozess zu vermeiden. www.unternehmeredition.de
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