Neueste Entwicklungen im Benchmarking im Überblick 14. Wasserwirtschaftlichen Jahrestagung 29. September 2015 Vom freiwilligen Benchmarking zum Nachweis der Effizienzsteigerung – ein Beitrag aus zehnjähriger Praxiserfahrung M. Sc., Dipl.-Ing. (FH), Dipl.-Wirtschaftsing. (FH) Hermann Löhner Werkleiter Fernwasserversorgung Franken Neueste Entwicklungen im Benchmarking im Überblick Zusammenfassung und Impuls Trinkwasserversorgung gehört zur kommunalen Daseinsvorsorge und ist ein natürliches Monopol. Es gelten eine Vielzahl von unterschiedlichen gesetzlichen - teilweise konkurrierenden Anforderungen. Es gibt strukturelle und nicht veränderbare Merkmale für die Trinkwasserversorgung in Deutschland. Es gibt Unterschiede (z. B. Länderebene), aber auch Gemeinsamkeiten (lokale und regionale Ebene) Kennzahlenvergleiche und Benchmarking sind möglich! „Freiwillige“ Modernisierung und Wasserpreiskartellverfahren sind die wesentlichen Treiber für neue gesetzliche und politische Vorgaben auf Bundes- und Landesebene. Die Umsetzung und der Nachweis einer „freiwilligen“ Modernisierung befindet sich aktuell in einer schwierigen Phase. Die Wasserbranche muss Einigkeit über die Rahmenbedingungen und Instrumente finden. Neueste Entwicklungen im Benchmarking im Überblick Vom freiwilligen Benchmarking zum Nachweis der Effizienzsteigerung – ein Beitrag aus zehnjähriger Praxiserfahrung 1. Erkenntnisse aus dem Benchmarking im Unternehmen nutzen und kommunizieren durch den Nachweis von Qualitäts- und Effizienzsteigerungen 2. Transparenz erhöhen durch die Anwendung und Kommunikation von Strukturmerkmalen, Branchen- und Hauptkennzahlen Neueste Entwicklungen im Benchmarking im Überblick Infrastrukturplanung und Modernisierung am Praxisbeispiel Fernwasserversorgung Franken Neueste Entwicklungen im Benchmarking im Überblick Wer ist die FWF? Verbandsmitglieder Die Landkreise Ansbach, Erlangen-Höchstadt, Kitzingen, Neustadt a.d. Aisch – Bad Windsheim, Schweinfurt, Würzburg und die große Kreisstadt Rothenburg o.d. Tauber Landkreise und Kreisstadt Rothenburg o.d. Tauber sind Anteilseigner und Organe des Zweckverbands: Landräte, Kreisräte und Oberbürgermeister entscheiden gemäß Satzung Verbandsvorsitzende Landrätin Tamara Bischof, Kitzingen Neueste Entwicklungen im Benchmarking im Überblick Wo ist die FWF? Gründungstag: 14.06.1951 Verbandsgebiet rd. 4.700 km² Die FWF hat aktuell 163 Wasserlieferungsverträge mit überwiegend kommunalen Kunden. Jeder Kunde hat einen Wasserlieferungsvertrag. Jeder Kunde hat min. eine bzw. mehrere Abnahmestellen. So werden mehr als 660 Ortsteile im Verbandsgebiet versorgt. Neueste Entwicklungen im Benchmarking im Überblick Infrastrukturplanung und Modernisierung am Praxisbeispiel Fernwasserversorgung Franken Analyse und Bewertung der Ausgangssituation Studie FWF 2020 Am 13.12.1999 wurden dem Werkausschuss der FWF erstmalig die Ergebnisse der Studie 2010/2020 vorgelegt. Diese Studie umfasste eine Wasserbedarfsprognose, eine Rohrnetzberechnung sowie das Ausbauprogramm zur Sanierung und Erneuerung der Verbandsanlagen. Der Erläuterungsbericht der Studie 2020 enthielt folgende Bausteine: 1 2 3 4 5 6 VORBEMERKUNGEN WASSERBEDARFSPROGNOSE (TEIL 1 DER STUDIE) BERECHNUNG DES ROHRNETZES (TEIL 2 DER STUDIE) ERFORDERLICHE BAUMAßNAHMEN (TEIL 3 DER STUDIE) ZUSAMMENFASSENDE BEURTEILUNG LITERATUR Neueste Entwicklungen im Benchmarking im Überblick Neueste Entwicklungen im Benchmarking im Überblick Infrastrukturplanung und Modernisierung am Praxisbeispiel Fernwasserversorgung Franken Analyse und Bewertung der Ausgangssituation Studie FWF 2020: Entwicklung des Gesamtwasserbedarfs im gesamten Versorgungsgebiet Diagramm des Gesamtwasserbedarfs in Mio m ³ / a 24 22 20 18 16 14 12 10 8 6 Bedarf 4 PrognoseMax 2 PrognoseMin 0 1990 1995 2000 2005 2010 2015 2020 Neueste Entwicklungen im Benchmarking im Überblick Wasserpreis in €/m³ 1,30 1,25 1,20 1,15 1,10 1,05 1,00 0,95 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 Wasserpreis in €/m³ Wasserpreis der FWF ist ein reiner Arbeitspreis in €/m³ zzgl. Ust. Zweckverband mit 100% Eigenkapital (hoher Anteil an historisch gebildeten zweckgebundenen Rücklagen) Neueste Entwicklungen im Benchmarking im Überblick Infrastrukturplanung und Modernisierung am Praxisbeispiel Fernwasserversorgung Franken Erkenntnisse aus Kennzahlenvergleichen und Benchmarking Seit 2004 nimmt die Fernwasserversorgung Franken (FWF) am Benchmarking Fernwasserversorgung der aquabench GmbH teil. Strukturmerkmale, Vergleichspartner und -prozesse Datenerhebung 2013 mit 373 Eingabewerten führt zu 137 Kennzahlen Jährlicher Endbericht, Summary und Managementfazit Mit einschließlich der Daten für das Geschäftsjahr 2013 liegt der FWF eine fortlaufende Zeitreihe aller Kennzahlen der letzten 10 Jahre vor. Aus den jeweiligen Abschlussberichten konnten schon einige Verbesserungsmaßnahmen abgeleitet und umgesetzt werden. Neueste Entwicklungen im Benchmarking im Überblick Erkenntnisse aus Kennzahlenvergleichen und Benchmarking Spezifischer Aufwand Energie in ct/m³ (Fi0101) 18,00 16,00 14,00 12,00 10,00 8,00 6,00 4,00 2,00 0,00 2013 2012 2011 2010 2009 Spezifischer Aufwand Energie 2008 2007 Neueste Entwicklungen im Benchmarking im Überblick Infrastrukturplanung und Modernisierung am Praxisbeispiel Fernwasserversorgung Franken Erkenntnisse aus Kennzahlenvergleichen und Benchmarking Vorbereitung der Umsetzung „Atypische Netznutzung“ Neueste Entwicklungen im Benchmarking im Überblick Infrastrukturplanung und Modernisierung am Praxisbeispiel Fernwasserversorgung Franken Erkenntnisse aus Kennzahlenvergleichen und Benchmarking Neue Aktivierungsrichtlinie ab Geschäftsjahr 2014 umgesetzt Zertifizierung nach DIN EN ISO 50001 im November 2015 Neueste Entwicklungen im Benchmarking im Überblick Infrastrukturplanung und Modernisierung am Praxisbeispiel Fernwasserversorgung Franken Methodik der Studie FWF 2040 Analyse und Bewertung der Ausgangssituation (intern) Aktuelle Rahmenbedingungen und Herausforderungen (extern) Stärken Chancen Schwächen Risiken Sicherheit •Versorgungsunterbrechungen •Leitungsschäden •Auslastung des Versorgungssystems Qualität •Reale Verluste je Leitungslänge •Trinkwasserqualität •Management-systeme Nachhaltigkeit •Wasserdargebot •Rohwasserqualität •Leitungsrehabilitation •Gesamtenergieverbrauch Kundenzufriedenheit •Ergebnisse der Kundenumfrage Wirtschaftlichkeit •Spezifische Gesamtkosten bzw. -aufwand Neueste Entwicklungen im Benchmarking im Überblick Kundenumfrage Fernwasserversorgung Franken Vorläufige Ergebnisse, Stand 15. September 2015 148 versendete Umfragebögen, davon bislang 116 Rückmeldungen 100% 90% 80% 78% 70% 60% 50% 40% 30% 22% 20% 10% 0% Rückmeldungen Keine Rückmeldungen Kap. 1.5 „Planung einer Wasserversorgungsanlage“ 1 Anlass der Planung 2 Versorgungsgebiet – Abgrenzung des Planungsraumes 4 Vorhandene Wasserversorgung – Beurteilung 5 Wasserbedarf – Bedarfserhebung, Bedarfsanalyse, Zukunftsprognose, Trendlinien 6 Wasserdargebot – Versorgungsbilanz 7 Wertung der Planungsmöglichkeiten (Alternativen) 8 Nutzen-Kosten-Untersuchungen 9 Vorschlag der gew ählten Losung 10 Darstellung der Möglichkeiten der technischen Gestaltung der geplanten Maßnahme 11 Schatzung der Bau- und Betriebskosten 12 Wirtschaftsplan, Erfolgsplan, Finanzplan 13 Anpassung an w asserw irtschaftliche Fach- bzw . Bew irtschaftungsplane, Bauleitplane u. a. 14 Rechts- und Verfahrensfragen – insbesondere w asserrechtliche und baurechtliche Verfahren, bundesbzw . landesrechtliche Umw eltverträglichkeitsprüfungen, Inanspruchnahme fremder Grundstucke, Beeintrachtigung anderer Wassernutzer u. a. Variablenerhebung Kontextinformationen 1 Anlass der Planung Aufgabenkatalog 2 Versorgungsgebiet – Abgrenzung des Planungsraumes Kennzahlenvergleich und Benchmarking Planung von Wasserversorgungsanlagen 3 Vorhandene Abw assersammlung und -behandlung – Beurteilung Moderner Ansatz: Kennzahlenvergleiche und Benchmarking nach DVGW Merkblatt W 1100 - Benchmarking in der Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung Qualitätsmerkmale 3 Vorhandene Abw assersammlung und -behandlung – Beurteilung 4 Vorhandene Wasserversorgung – Beurteilung Aufgabenwahrnehmung Planung von Wasserversorgungsanlagen Traditioneller Ansatz: Planung einer Wasserversorgungsanlage nach Mutschmann / Stimmelmayr 1. Bestands- und Ursachenanalyse (Stärken-Schwächen-Analyse) 5 Wasserbedarf – Bedarfserhebung, Bedarfsanalyse, Strukturmerkmale Zukunftsprognose, Trendlinien 6 Wasserdargebot – Versorgungsbilanz Vergleichspartner 7 Wertung der Planungsmöglichkeiten (Alternativen) Kennzahlen 8 Nutzen-Kosten-Untersuchungen 9 Vorschlag der gew ählten Losung Kennzahlenvergleich 2. Herausforderungen (Chancen-Risiken-Analyse) 3. Maßnahmen 10 Darstellung der Möglichkeiten der technischen Bestwerte / Best practice Gestaltung der geplanten Maßnahme 11 Schatzung der Bau- und Betriebskosten Kennzahlenergebnisse 12 Wirtschaftsplan, Erfolgsplan, Finanzplan Verbesserungspotenziale 13 Anpassung an w asserw irtschaftliche Fach- bzw . Bew irtschaftungsplane, Bauleitplane u. a. 14 Rechts- und Verfahrensfragen – insbesondere Maßnahmenvorschläge w asserrechtliche und baurechtliche Verfahren, bundes- bzw . landesrechtliche Umw eltverträglichkeitsprüfungen, Optional: Einsatz von Inanspruchnahme fremder Grundstucke, Kennzahlen als anderer Wassernutzer u. a. Beeintrachtigung Planungsinstrument zur Darstellung der Wirkung von Maßnahmen 4. Wirkung 5. Sensitivitätsanalyse Kombinierte Methodik für eine Strukturentwicklung Auswahl von Methoden Methodische Grundlagen SWOT-Analyse Bestands- und Ursachenanalyse (interne Analyse) Ziele festlegen Herausforderungen (externe Analyse) Optimierungsziele der deutschen Wasserwirtschaft Planung der Umsetzung Identifikation von Maßnahmen Umsetzung von Maßnahmen Traditioneller Ansatz: Planung von Wasserversorgungsanalgen Stärken Chancen Sicherheit Analyse der Wirkung Interne Vorbereitung Moderner Ansatz: Kennzahlenvergleiche und Benchmarking Schwächen Risiken Qualität Sensitivitätsanalyse Externe Vorbereitung Kartellrechtlicher Ansatz Nachhaltigkeit Maßnahmenauswahl Umsetzungssteuerung iteratives Konzept zur Reorganisation von Systemen des Wassersektors (int.) Kundenzufriedenheit Bedingungen für die Umsetzung festlegen © 2015 Löhner, eigene Darstellung Wirtschaftlichkeit
© Copyright 2024 ExpyDoc