Kriens: Es wird hoch spannend

Mittwoch, 24. Juni 2015 / Nr. 143
Region Luzern
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Schelmenstück
der Reformierten
KRIENS red. «Ich bin Johannes»
heisst das Schelmenstück, das heute Abend im Kirchenzentrum Johannes in Kriens aufgeführt wird (Be-
HEUTE
Kriens: Es wird hoch spannend
WAHLEN Die Parteien bringen sich für die
Gemeinderatswahlen in Position. Während die CVP
mit einem zweiten Sitz liebäugelt, kann sich die
SVP einen grünen Gemeindepräsidenten vorstellen.
DOMINIK WEINGARTNER
[email protected]
ginn: 19.30 Uhr). Mit dem Musiktheater feiert die Reformierte Kirche
Kriens das 75-Jahr-Jubiläum ihrer
Johanneskirche. Die Theateraufführung markiert gleichzeitig das Ende
der Jubiläumsfeierlichkeiten – nach
der Aufführung gibts noch eine Sommerbowle im Garten.
NACHRICHTEN
Rontal will
kooperieren
22
Heute Abend nominiert die SVP
Kriens unter Ausschluss der Öffentlichkeit ihren Kandidaten für die Ersatzwahlen in den Gemeinderat. Damit will
die Partei den Sitz im Gemeinderat, den
sie bisher mit Paul Winiker besetzte,
verteidigen. Zur Auswahl stehen drei
Kandidaten: die beiden Einwohnerräte
Patrick Koch und Martin Heiz sowie der
Quereinsteiger Martin Zellweger. Koch
und Zellweger werden vom Parteivorstand portiert. Martin Heiz hält aber an
seiner Kandidatur fest und wird sich der
Nomination stellen, wie Parteipräsident
Peter Portmann bestätigt.
FDP: «Zellweger absolut wählbar»
könne er sich hingegen nicht vorstellen.
«Das ist nicht das richtige Amt für ihn»,
begründet Marty. Die FDP habe mit
Martin Zellweger schon ein einstündiges
Hearing geführt. «Er ist ein Mann der
Wirtschaft», lobt Robert Marty. Jedoch
könne seine mangelnde politische Erfahrung durchaus ein Manko sein. Am
30. Juni entscheidet die FDP, wen sie
bei den Wahlen unterstützen wird.
Stellt CVP eigenen Kandidaten?
Die SVP-Kandidaten konnten die CVP
bisher nicht vollends überzeugen. Man
warte die Nomination der SVP am Mittwoch ab und werde allenfalls ein Gespräch mit dem nominierten Kandidaten
führen, sagt Parteipräsident Franco Faé.
«Wir haben ein klares Anforderungsprofil für einen Gemeinderat und einen
Gemeindepräsidenten», sagt Parteipräsident Franco Faé. «Da ist einerseits die
politische Erfahrung und andererseits
die Kompetenz, das frei werdende Finanzdepartement zu führen.» Die CVP
habe noch nicht entschieden, ob sie
nicht sogar einen eigenen Kandidaten
ins Rennen schicken werde, so Faé. «Wir
sind mit möglichen Kandidaten in Kontakt.» Die CVP ist mit Sozialvorsteher
Lothar Sidler bereits im Gemeinderat
vertreten. «Der Gemeinderat braucht
eine Person, welche die hohen Anforderungen an das Amt auch wirklich
erfüllen kann», so Faé. Der CVP gehe
es nicht um mehr Macht, betont er. Die
CVP wird am 29. Juni über eine eigene
Kandidatur entscheiden und gegebenenfalls am gleichen Abend einen Kandidaten nominieren.
Die SP wird heute Abend an ihrer
ausserordentlichen Mitgliederversammlung entscheiden, wie sie sich bei den
Wahlen verhalten wird. «Der Anspruch
der SVP auf einen Gemeinderatssitz ist
an und für sich gegeben», sagt Parteipräsident Raphael Spörri. Aber: «Es handelt sich dabei auch um eine Personenwahl.» Und da werde die SP genau
hinschauen, wen die SVP portiere. Auch
die Grünen bestreiten den Anspruch der
SVP auf einen Gemeinderatssitz nicht.
«Wir befürworten den freiwilligen Proporz», sagt Präsident Erich Tschümperlin.
Aber die SVP müsse einen wählbaren
Kandidaten bringen. Ein Problem bei
Zellweger sei zumindest, dass man ihn
noch nicht kenne, sagt Tschümperlin.
geben, ob sie für das Amt kandidieren
wird. Bekannt ist bisher, dass Gemeindeammann Matthias Senn (FDP) und der
Grüne Cyrill Wiget kandidieren. Lothar
Sidler verzichtet.
Die Frage ist umso spannender, als
die Karten im Krienser Gemeinderat mit
der Departementsreform neu gemischt
werden. Das Gemeindepräsidium wird
ab der Legislatur 2016–2020 zu einem
eigenen Ressort aufgewertet (Ausgabe
vom 20. Juni). Das würde bei einer Wahl
von Matthias Senn bedeuten, dass ab
Herbst 2016 das Baudepartement frei
werden würde. Das Bauressort würde
in diesem Szenario voraussichtlich an
Cyrill Wiget oder Judith Luthiger gehen,
da die SVP dass Finanzressort behalten
will und Lothar Sidler Sozialvorsteher
bleiben will. Ist da die Kandidatur Senns
fürs Präsidium nicht ein Schnitt ins
eigene bürgerliche Fleisch? «Kriens ist
klar bürgerlich. Ein grüner Gemeindepräsident würde das falsche Signal aussenden», sagt FDP-Präsident Marty.
Bei der SVP sieht man das freilich
anders. «Der Parteivorstand ist der Meinung, dass die Schlüsseldepartemente
Bau und Finanzen unbedingt in bürgerlicher Hand bleiben müssen», sagt Präsident Peter Portmann. «Unter diesen
Voraussetzungen ist es durchaus denkbar, dass wir Cyrill Wigets Kandidatur
fürs Präsidium unterstützen werden.»
Diesen Entscheid wird die SVP ebenfalls
heute Abend fällen.
LUZERN OST red. Gestern unterzeichneten die Gemeinderäte von
Buchrain, Dierikon, Ebikon, Gisikon, Honau, Inwil und Root das
Leitbild für die Entwicklung Luzern-Ost. Damit verpflichten sich
die Gemeinden, ihre räumliche,
wirtschaftliche, verkehrstechnische
und landschaftliche Entwicklung
künftig aufeinander abzustimmen.
Das Leitbild wurde in Zusammenarbeit mit dem Entwicklungsträger
Luzern Plus erarbeitet.
Die anderen Parteien warten noch ab,
wen die SVP tatsächlich nominieren
wird. Doch die Meinungen sind grösstenteils schon gemacht. «Martin Zellweger ist für uns absolut wählbar», sagt
etwa FDP-Präsident Robert Marty. Den
anderen Kandidaten des SVP-Parteivorstands, Patrick Koch, zu unterstützen,
Teilübernahme
der Kaiser AG
Das Tramhüsli rollt ohne Schaden ins Ziel
Luthiger verrät heute ihre Pläne
Auch für die Wahl des Gemeindepräsidenten werden heute erste Weichen
gestellt. SP-Gemeinderätin Judith Luthiger-Senn wird heute Abend bekannt
UDLIGENSWIL red. Die Schilliger
Holding AG von Nationalrat Peter
Schilliger mit Sitz in Udligenswil
übernimmt per sofort die Hälfte
der Aktien der Sanitär- und Heizungsfirma Kaiser AG aus Udligenswil. Hintergrund dieses Schrittes seien die «langfristige Nachfolgeplanung» sowie Effizienzgewinne, wie die Kaiser AG mitteilt.
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Beat Wiprächtiger, Horw
Tel. 041 340 03 83 oder 079 208 85 40
Das historische Tramhüsli in Emmen ist gestern auf Schienen (links) um vier Meter von der
Gerliswilstrasse nach hinten verschoben worden. Rechts: das Tramhüsli am neuen Standort.
Bilder Nadia Schärli
EMMEN Gestern ist das Tramhüsli am Centralplatz um vier
Meter verschoben worden.
Der Gebäudeumzug ging
unerwartet schnell voran.
Von 1912 bis 1959 verkehrten zwischen dem Bahnhof Luzern und dem
Centralplatz in Emmen Trambahnen.
Über fünfzig Jahre nach Stilllegung der
Tramstrecke ist das heute denkmalgeschützte Tramhäuschen am Centralplatz
selber ins Rollen geraten: Das Gebäude
wurde beim Fundament mit einem
Betonriegel versehen, auf Rollenwagen
gesetzt und gestern Vormittag über
stählerne Schienen gezogen. Das Ziel
der 300 000 Franken teuren Übung: Das
250 Tonnen schwere Gebäude sollte um
vier Meter von der Gerliswilstrasse nach
hinten verschoben werden und damit
Platz für die Verbreiterung der Kantonsstrasse schaffen.
Um 9.30 Uhr nahm das Tramhäuschen
Fahrt auf und war schon um 12 Uhr am
Ziel – mehr als eine Stunde früher als
geplant. Dies ist insofern bemerkenswert, als das Gebäude nicht nur verschoben, sondern auch leicht rotiert
wurde. «Auf der nördlichen Seite wurde
das Tramhäuschen um 4,20 Meter, auf
der südlichen um 4,80 Meter nach hinten verschoben», sagt Rolf Iten, der
verantwortliche Bauingenieur und Inhaber des Bauunternehmens Iten AG.
Dazu habe man die Rollenwagen bloss
zwei Mal neu ausrichten müssen. «Da
die Ausrichtung der Rollenwagen keine
Schwierigkeiten bereitete, haben wir viel
Zeit gewonnen», sagt er.
Komplexe Vorbereitung
Das Tramhäuschen wurde über Armierungseisen mit den Zylindern verbunden, die mit einem Druck von bis
zu 150 Bar arbeiteten. «Das ist, als
würde ein 30 Tonnen schweres Gewicht
an den vier Eisen ziehen», erklärt Iten.
Die Vorbereitungen seien komplex gewesen: «Während das Fundament aus-
gehoben und der Betonriegel erstellt
wurde, musste das Tramhäuschen mit
Stahlstützen wie ein Pfahlbau befestigt
werden. Dabei war eine gleichmässige
Druckverteilung wichtig, sonst wären
Risse entstanden.» Nach der geglückten
Verschiebung würden die Rollenwagen
nun ausgebaut und der Zwischenraum
mit Beton gefüllt.
350 000 Franken gesammelt
Ursprünglich sollte das Tramhäuschen
wegen der geplanten Verbreiterung der
Kantonsstrasse abgerissen werden. Doch
dagegen regte sich Widerstand. Insbesondere der Unternehmer Hans Schmid (74)
machte sich für die Rettung des 1927
erstellten Tramhüslis stark, das mit seinem knapp 15 Meter hohen Turm das
Ortsbild von Emmen prägt. Die Gemeinde organisierte darauf eine Sammelaktion, mit der die Verschiebung und die
Renovierung des Gebäudes für rund
550 000 Franken finanziert werden sollte.
Bisher wurden mittels Stiftungskapital,
Spenden und Sponsoring rund 350 000
Franken gesammelt. «Im Herbst wollen
wir eine zweite Spendenaktion starten,
um den fehlenden Betrag aufzubringen»,
sagt Urs Rudolf, Präsident der kürzlich
gegründeten Stiftung Tramhüsli.
«Wir möchten das Tramhüsli im
Herbst 2016 eröffnen und der Bevölkerung übergeben, wenn auch die Hochschule Luzern – Design und Kunst auf
dem benachbarten Viscosi-Areal ihre
Tore aufmacht», sagt Rudolf. Das Gebäude soll dann als Bushaltestelle, vor
allem aber auch als Begegnungsort für
die Bevölkerung und Studierende der
Hochschule dienen. «Ausstellungsräumlichkeiten und ein kleiner Gastrobetrieb
können zur Interaktion und zum Verweilen einladen», sagt Rudolf. Das Nutzungskonzept werde die Stiftung bis im
kommenden Herbst ausarbeiten.
SIMON BORDIER
[email protected]
www...
Wie das Tramhüsli verschoben wurde, sehen Sie
unter: www.luzernerzeitung.ch/video