Polen - Juwelen im Herzen Europas Krakau & Breslau

Reisebericht von unserer Verlagsbegleiterin Heidi Wasser
Polen - Juwelen im Herzen Europas
Krakau & Breslau
Impressionen einer Leserreise vom 6. – 12. August 2015
Ausgangspunkt
der
Leserreise
des
Mannheimer Morgen und der Fränkischen
Nachrichten ist Krakau (Kraków). Neben Prag
die einzige Stadt in Mitteleuropa, die seit dem
Mittelalter unversehrt blieb. Heute gilt Krakau
als heimliche Hauptstadt des Landes
(UNESCO-Weltkulturerbe). Die Stadt zählt ca.
800.000 Einwohner.
Durch das Florianstor gelangen wir in die
Altstadt,
und
erreichen
die
belebte
Fußgängerpromenade die uns zum mittelalterlichen Marktplatz (Rynek Glówny) führt.
Die Krakauer Blumenfrauen bieten ihre
farbenprächtige Ware an und es werden die
typischen
Teigkringel
aus
gläsernen
Wägelchen verkauft.
Mitten auf dem Platz stehen die Tuchhallen
(Sukiennice). Der Komplex stammt aus dem
14. Jh., wurde in der Renaissance kunstvoll
umgestaltet, so dass der Bau Vorbildcharakter
erhielt. Hier werden an den zahlreichen
Ständen Kitsch- und Kunstgegenstände
verkauft.
Tuchhallen am Krakauer Marktplatz
Zahlreiche Patrizierhäuser säumen den
Marktplatz. Auch die Marienkirche mit ihrem
berühmten Hauptaltar, geschnitzt von dem
Nürnberger Bildhauer Veit Stoß, steht hier in
unmittelbarer Nähe.
Jede Stunde ertönt vom linken Turm die
berühmte Trompetenfanfare, die im 13. Jh.
die schlafende Stadt vor dem drohenden
Mongoleneinfall warnte. Johannes Paul II war
in der Basilika Prediger und Beichtvater. Als
Papst besuchte er die Marienkirche mehrmals.
In einem Cafe unter den Arkaden unterhalten
wir uns mit einer ehemaligen Großgrundbesitzerin die uns aus ihrem Leben in
Schlesien erzählt. Es ist sehr aufschlussreich
und bewegend ihren Lebensweg zu verfolgen.
Am Nachmittag erkunden wir das jüdische
Viertel Kazimierz, um dort am Abend typisch
jüdische Spezialitäten im Restaurant KlezmerHois zu kosten.
Am Nachmittag erreichen wir Breslau
(Wroclaw). Bis 1945 gehörte Breslau zu
Deutschland. Im Zweiten Weltkrieg wurde
Breslau zu 70 % zerstört. Der historische
Stadtkern wurde zu großen Teilen originalgetreu wieder aufgebaut. Heute leben ca.
630.000 Menschen in dieser Stadt. Wir alle
sind beeindruckt von dieser sauberen Stadt,
mit
ihren
unzähligen
Brücken,
auch
„Schlesisches Venedig“ genannt.
Sandinsel und Dominsel, von diesen beiden
Oderinseln aus hat sich die Stadt entwickelt.
Über eine Brücke spazieren wir von der
Altstadt zur Sandinsel. Hier erhebt sich die
Kirche „Maria auf dem Sande“, ein typisch
gotischer Bau.
Die Klezmer-Musik versetzt uns in eine ganz
besondere Stimmung. In dem alten jüdischen
Stadtteil Kazimierz drehte Steven Spielberg
vor 20 Jahren sein Oscar-gekröntes Drama
„Schindlers Liste“.
Hier steht auch das Geburtshaus von Helene
Rubinstein, spätere Kosmetikunternehmerin,
die im Jahr 1888 Krakau verlassen hat und
1965 in New York verstorben ist.
Auf dem Wawelberg erkunden wir den Dom
sowie das Königsschloss. Seit 1320 wurden
über
viele
Jahrhunderte
hinweg
die
polnischen Könige im Dom gekrönt und in
den Krypten beigesetzt. 2010 fanden auch
hier der polnische Präsident Kaczynski und
seine Frau, die beide beim Flugzeugabsturz
ums Leben kamen, ihre letzte Ruhe. Auch
hier können wir einige Arbeiten des
Nürnberger Bildhauers Veit Stoß bewundern.
Am bedeutendsten ist jedoch zweifellos die
Sigismund-Kapelle, ein Renaissancebau mit
einer in reinem Gold erstrahlenden Kuppel.
Das Königsschloss, im Florentiner Stil, lässt es
an Prunk und Pracht nicht mangeln. Der
Schlosshof glänzt durch seine wunderschönen
Arkaden. In einer bewachten Sonderausstellung betrachten wir das Frauen-Porträt
der berühmten „Dame mit dem Hermelin“ von
Leonardo da Vinci.
Breslau: Blick über die Oder auf die Dominsel
Wieder führt der Weg weiter über eine
Brücke, zur Dominsel. Hier steht das
imposanteste Bauwerk der Insel, der Dom.
Der Bau wurde bereits im 13. Jh. begonnen.
Er ist die erste Kirche in Schlesien, die im
gotischen Stil gebaut wurde.
Anschließend bummeln wir durch die engen
Altstadtgassen zum Salzmarkt, gesäumt von
ehemaligen Patrizierhäusern, mit seinen
farbenprächtigen Blumenständen, die rund
um die Uhr geöffnet sind.
Auf der Fahrt nach Oppeln passieren wir
Annaberg. Der Annaberg ist seit Generationen
das Ziel von Wallfahrern die zum 1656
gegründeten Franziskaner-Kloster Sankt Anna
ziehen.
In Oppeln (Opole) staunen wir über den
wunderschönen Marktplatz, der umgeben ist
vom Rathaus und unzähligen Patrizierhäusern. Man fühlt sich an Italien erinnert.
Der Bau ist tatsächlich eine Nachbildung des
„Palazzo Vecchio“ in Florenz aus den 1930er
Jahren. Die mächtige Kathedrale, ein
gotisches Bauwerk, aus dem 13. Jh. und das
Franziskanerkloster mit der Dreifaltigkeitskirche sind Originale aus dem 14. Jh.
Rynek (Ring) Marktplatz Breslau
Gleich um die Ecke kommen wir zum
Mittelpunkt der Stadt, zum Marktplatz oder
Ring, auf Polnisch „Rynek“ genannt. Hier
befindet sich das prächtigste gotische
Rathaus Mitteleuropas. An seiner Ostfassade
bildet eine astronomische Uhr den Blickfang.
Auf dem Marktplatz herrscht geschäftiges
Treiben. Hier gibt es die größte Dichte an
Restaurants und Kneipen.
Marienkirche Krakau
Mit 13 m Höhe ist der Marienaltar einer der
höchsten mittelalterlichen Altäre Europas.
Bitte lesen Sie auf der Rückseite weiter
140.000 Studenten spielen eine große Rolle in
Breslau.
Die
Universität,
eines
der
bedeutendsten Bauwerke in Breslau, wurde
im 17. Jh. von den Jesuiten gegründet. Die
Aula Leopoldina ist einer der beeindruckendsten Barockräume. Von hier gingen
mehrere berühmte Nobelpreisträger hervor.
Die Uni liegt im Herzen der Altstadt und ist
bei Studenten aus dem In- und Ausland sehr
beliebt.
Ein letztes deftiges schlesisches Abschiedsessen in der Altstadt von Breslau beschließt
unsere herrliche Reise.
Unsere Reiseleiterin Agnes hat uns mit viel
Sachverstand und großem Engagement durch
Schlesien geführt. Jeder Tag war ein Genuss,
ein gelungener Tag voller Episoden und
Überraschungen. Es gibt noch so viel zu
entdecken in der von Natur und kulturellen
Stätten geprägten Landschaft. Schließlich
wird Breslau Kulturhauptstadt Europas 2016.
Altes Rathaus Breslau
Wir schlendern weiter zur Kirche St. Elisabeth.
Bis vor dem Krieg war diese Kirche das
Zentrum der evangelischen Kirchen in
Breslau. Heute ist St. Elisabeth eine
katholische Kirche, denn es gibt nur noch
wenige evangelische Christen in der Stadt.
Die Turmspitzen der Maria-Magdalena-Kirche
aus dem 14. Jh. wirken noch verstümmelt.
Sie befindet sich am Rande des Marktplatzes.
Bis 1945 diente es als Generalmutterhaus der
schlesischen Borromäerinnen. Nach dem
Zweiten Weltkrieg wurde es mit polnischen
Borromäerinnen besiedelt.
Universität Breslau
Bericht und Fotos: Heidi Wasser
Am nächsten Tag machen wir uns auf den
Weg zum Kloster Leubus ( Lubiaz) und dem
Kloster Trebnitz (Trzebnica).
Ca. 80 Zwerge stehen verteilt in Straßen und
Gassen in Breslau. Sie sehen lustig aus, haben
aber einen ernsten Hintergrund
Das Kloster Leubus ist die älteste
Zisterziensergründung in Schlesien. Im Jahr
1163 kamen die ersten Mönche aus der Abtei
Pforta bei Naumburg. Der imposante
Barockbau, direkt an der Oder gelegen,
gehört zu den größten Europas.
Überwältigend ist der Fürstensaal, ein
Kunstwerk aus Malerei, Skulptur und Stuck.
Während des 2. Weltkrieges wurde das
Kloster stark beschädigt. Die Instandsetzung
hat begonnen und wird noch einige Jahre in
Anspruch nehmen.
Eines der größten Denkmäler sakraler
Architektur aus dem 13. Jahrhundert in
Mitteleuropa ist das Kloster Trebnitz. 1202
gründete Hedwig Schlesiens erstes Zisterzienserkloster. 1267 wurde sie heiliggesprochen
und zur Patronin Schlesiens ernannt.
Trebnitz
ist
einer
der
wichtigsten
Wallfahrtsorte in Schlesien. In der Klosterkirche sind die Szenen aus der Legende der
heilig gesprochenen Hedwig sehenswert.
Es war das erste Frauenkloster in Schlesien.
 Weitere Infos über und zu den Leserreisen unter
www.fnweb.de/leserreisen und in allen
FN-Reisebüros
Telefon 09341-83223
Schmiederstraße 19
97941 Tauberbischofsheim