Licht schenkt Wärme und Geborgenheit

20/2015 16. bis 30. November Katholische Pfarrei Buttisholz
Licht schenkt Wärme
und Geborgenheit
Ranfttreffen3
Anlässe im Advent
5
2 Pfarrei Buttisholz
Gottesdienste
Pfarrkirche St. Verena
www.pfarreibuttisholz.ch
Sonntag, 29. November
1. Advent
10.30Gottesdienst
11.45 Tauffeier von Remo Fischer und Marvin Lipp
18.00 Einzug St. Nikolaus in unser Dorf
Kirchenopfer: Universität Freiburg
Montag, 16. November
20.00 Kirchgemeindeversammlung im Träff 14
Dienstag, 17. November
18.30Rosenkranzgebet
19.00Gottesdienst
Kapelle St. Ottilien
Mittwoch, 18. November
09.00 Schulmesse der 5. Klasse
Mittwoch, 18. November
15.30Rosenkranzgebet
16.00 Gottesdienst mit Augensegen
Donnerstag, 19. November
09.00 Gottesdienst, es singt der Seniorensingkreis
17.30Rosenkranzgebet
Voranzeige
Sonntag, 13. Dezember – Patrozinium
16.00 Gottesdienst mit Bischof Felix Gmür
Freitag, 20. November
19.30 GLUT-Spuren im Träff 14;
Begegnung und Gespräch zum Thema:
«Von Sterben und Tod reden – Sterben und
Trauer ­leben»
Samstag, 21. November – Fest der heiligen Cäcilia
19.00 Gottesdienst – es singt der Kirchenchor
Sonntag, 22. November
Christkönigssonntag
10.30 Gottesdienst – Barbarafeier mit dem Artillerieverein Rottal und Umgebung
Kirchenopfer: Aufgaben des Bischofs
Montag, 23. November
18.40 Fahrt in den Ranft zu Bruder Klaus;
Treffpunkt beim Hirschenplatz
Dienstag, 24. November
Kein Gottesdienst!
Donnerstag, 26. November
08.10 Schulmesse der 3. Klasse
09.00Gottesdienst
17.30Rosenkranzgebet
Freitag, 27. November
15.00 Gottesdienst im Primavera
19.30 Fototreff der Teilnehmerinnen und Teilnehmer
der Pfarreireise nach Assisi im Träff 14
Samstag, 28. November
09.00 Chlausmärt beim Parkplatz «Paradiso» und
bei der Raiffeisenbank
19.00Gottesdienst
Jahrzeiten und Gedächtnisse
Dienstag, 17. November, 19.00
Gedächtnis der KAB für die verstorbenen Mitglieder.
Jahresgedächtnis für Karin Bucher, Under Rot.
Jahrzeit für Hans und Rosa Bucher-Camenzind, Franz
und Mathilde Bucher-Hüsler, Oskar Bucher, Oberdorf;
Josef und Anna Peter-Müller, Tannenbach; Veronika,
­
­Johann und Rosa Peter, Michelhüsli.
Samstag, 21. November, 19.00
Dreissigster für Emma Greber, früher Rosengarten.
Sonntag, 22. November, 10.30
Klassengedächtnis Jahrgang 1944 für Jeanette Erni-Bannwart, Hochdorf.
Samstag, 28. November, 19.00
Jahrzeit für Johann und Marie Krummenacher-Hänsli,
Weid.
Sonntag, 29. November, 10.30
Jahrzeit für Josef und Miggi Glanzmann, Feldmatt.
Pfarramt Buttisholz, Dorf 2, Postfach 33
Tel.
041 928 11 20
Fax.
041 928 11 36
Natel Pfarrer 079 455 98 87
E-Mail:[email protected]
Website:www.pfarreibuttisholz.ch
Pfarreibüro DI–FR 08.00–11.00/DI+DO 14.00–17.00
www.pfarreibuttisholz.ch Pfarrei
Buttisholz 3 Ranfttreffen 2015: Samstag, 19. Dezember
Die Erlebnisnacht im Advent
Zu Fuss geht es in dieser Dezembernacht nach Kerns, wo verschiedene
Ateliers angeboten werden.
Mit einer kleinen Zwischenverpflegung, die uns stärkt für den Weitermarsch, geht es weiter nach Flüeli.
Einer der eindrücklichsten Momente
ist die Feier mit ca. 1000 Jugendlichen morgens um 02.30 in der Ranftschlucht. Um ca. 06.00 werden wir
wieder in Buttisholz ankommen.
Es wird vor der Abfahrt ein Unkostenbeitrag von Fr. 5.– einkassiert.
Das Ranfttreffen wird von Jungwacht
Blauring Schweiz organisiert.
Auskunft und Anmeldung bis 2. Dez.
an [email protected]
oder Chantal Lampart, 079 426 21 91.
Komm mit und melde dich an …
Wir freuen uns auf viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer!
Das OK: Panto Marcel Häller JW,
Tiba Celine Wermelinger BR,
Elias Theuerzeit, Chantal Lampart
Mit dieser Laterne werden die Firmlinge und Jugendlichen auch dieses Jahr
das Friedenslicht von der Ranftschlucht mit nach Buttisholz nehmen und
­morgens um 06.00 Pfarrer Edi Birrer überbringen.
Ab Sonntag, 20. Dezember wird es für alle in der Kirche brennen und zum
­Abholen bereit sein.
Willkommen zum Chlausmärt
Samstag, 28. November ab 09.00 beim Parkplatz
der Raiffeisenbank und beim Paradiso
Kommen Sie vorbei!
Es locken viele Stände zum gemütlichen Einkauf.
Die KAB bietet auch dieses Jahr wieder schöne
Adventsgestecke an!
4 Pfarrei Buttisholz
Pfarrei aktuell
Was mich bewegt
www.pfarreibuttisholz.ch
Friedhof mehr geben würde? Friedhof heisst auch Gottesacker. Ein altes
Wort – hat aber mit unserem Glauben
zu tun. Denn Tod ist nicht tot, wir
sind geborgen in Gott, wir gehören
zur Gemeinschaft mit Gott. Darum
das Wort «Gottesacker». Das Leben
geht weiter. In unserem Glauben sind
wir über den Tod hinaus miteinander
verbunden. Und das verbindet, das
gibt Kraft. Ich wünsche uns viele gute
Begegnungen am Grab von unseren
verstorbenen Mitmenschen.
Eduard Birrer, Pfarrer
Kirchgemeindeversammlung
Ein stimmungsvolles Bild begegnet
uns in diesen Tagen, wenn man über
den Friedhof geht. Lichter, die da
brennen, zeugen von Wärme und
Geborgenheit, von Menschen, die
mit ihren Verstorbenen verbunden
sind. Viele Menschen besuchen in
diesen Novembertagen die Ruhestätten ihrer Verstorbenen. Es kommt zu
Begegnungen, man trifft sich auf dem
Friedhof, kommt miteinander ins
Gespräch. Unsere Verstorbenen sind
uns nicht gleichgültig. Besonders beeindruckend sind das Abschiednehmen und die Gedenkfeiern. Gross ist
die Zahl der Menschen, die da kommen. Das Schmücken der Gräber
zeugt von Leben. Unseren Verstorbenen schenken wir unsere Aufmerksamkeit. Das Leben geht für sie und
für uns weiter. Es tut gut, wenn man
am Grab eines lieben Menschen verweilen kann. Wie gut tut es, dass wir
einen Friedhof haben, auf dem das
Leben spürbar ist, wo wir hingehen
können und verweilen können, mit
all unserer Trauer, mit unseren Fragen und Gedanken. Immer wieder
lesen wir, dass im engsten Familienkreis Abschied genommen wurde.
Oder dass man die Asche verstreut,
einfach weg, wie ausgelöscht. Könnten wir uns vorstellen, dass es keinen
Nicht vergessen: Mo, 16. Nov. um
20.00 im Träff 14. Die Teilnahme ist
Ehrensache.
Adventshaus
Adventskalender
Auch in diesem Jahr wird uns der Adventskalender durch die Adventsund Weihnachtszeit begleiten. Am
Wochenende von Christkönig wird er
nach den Gottesdiensten verteilt.
Fototreff Assisi
Fr, 27. Nov. um 19.30 im Träff 14. Wir
blicken auf unsere Reise zurück und
tauschen Erinnerungen aus. Herzliche Einladung!
Senioren AKTIV
Aquafitness: Do, 19. Nov., 17.00–18.00
im SPZ Nottwil.
Wandern: Di, 24. Nov., Kurzwanderung in Wauwil mit Besichtigung der
Champignonzucht.
Pro Senectute dankt!
Herzlichen Dank den vielen Spenderinnen und Spendern für die Grosszügigkeit während der Herbstsammlung. Das Geld geht an die Pro Senectute und wird für verschiedene Zwecke der Senioren eingesetzt.
Abgabe der fertigen Fenster:
Sa, 28. Nov. zwischen 10.00 und 11.00
beim Adventshaus. Vielen Dank allen
Bastlerinnen und Bastlern.
Vielen Dank!
Ich habe Grund, Danke zu sagen. Zu
meinen 25 Jahren als Pfarrer in Buttisholz habe ich viele Zeichen der
Wertschätzung erhalten. Überraschungen, Besuche, Geschenke, Brie­
fe mit lieben Zeilen usw. haben mich
riesig gefreut.
Allen von Herzen ein grosses Dankeschön.
Eduard Birrer, Pfarrer
Bibelgruppe
Do, 26. Nov. um 20.00 im Pfarrhaus.
Heidi Berger, Ortsvertretung
Mütter- und Väterberatung
Di, 17. Nov. an der Arigstr. 20. Termin
nach telefonischer Anmeldung gleichentags 08.00–09.00 bei Frau Helen
Betschart, 041 495 26 29.
Barbarafeier Artillerieverein
Am So, 22. Nov. um 10.30 findet in unserer Pfarrkirche
die Barbarafeier des Artillerievereins Rottal und Umgebung statt.
Die heilige Barbara ist die Schutzpatronin der Artilleristen. Der Gottesdienst wird von der Artilleriemusik
mitgestaltet. Zum anschliessenden
Apéro sind alle Gottesdienstbesucher
herzlich eingeladen. OK Buttisholz
www.pfarreibuttisholz.ch Pfarrei
Tischtheater
Am Mi, 18. Nov. wird im Singsaal die
Geschichte von «Lise Jansens Haus»
aufgeführt. Kinder ab 3 Jahren und
deren Begleitpersonen sind herzlich
eingeladen, mit uns diese stimmungsvolle Geschichte zu erleben.
Aufführungen um 14.30 und um
16.00. Türöffnung ist jeweils 10 Minuten vor Aufführungsbeginn.
Wir freuen uns auf viele Kinder, die
gerne Geschichten hören.
Elterntreff Buttisholz
Einzug St. Nikolaus
Buttisholz 5 Musical «De neu Stärn»
Einmal mehr dürfen wir uns freuen.
Am 1. Adventssonntag heissen wir
mit vielen Lichtern und Treicheln St.
Nikolaus in unserem Dorf willkommen. Der Einzug beginnt um 18.00.
Vielen Dank allen, die dazu beitragen.
Firmung
3. Gruppenabende
16.–19. November, jeweils
von 18.30–21.30 im Träff 14.
Zum Vormerken
Spezielle Anlässe im Advent
Mo 23. November
18.40
Sa
28. November
ab 09.00
So
29. November
18.00
Di
1. Dezember
19.00
Mi 2. Dezember
07.15
Do 3. Dezember
19.00
Fr
4. Dezember
15.00
Do 10. Dezember
06.00
Fr
11. Dezember
14.00
Sa
12. Dezember
16.30
So
13. Dezember
16.00
Mi 16. Dezember
19.30
Do 17. Dezember
14.00
19.30
Sa
19. Dezember
19.00
Besammlung beim Hirschenplatz, anschl. Abfahrt in den Ranft zu Bruder Klaus
Chlausmärt
1. Adventssonntag – Einzug St. Nikolaus
Einzug St. Nikolaus in unser Dorf
Gottesdienst mit Versöhnungsfeier
Rorategottesdienst der Schüler
Besinnung zum Advent – Frauengemeinschaft
Gottesdienst mit Versöhnungsfeier
Rorategottesdienst der Pfarrei, es spielt die Musica Vera
Seniorenadventsfeier im Träff 14
Adventskonzert der Musikschule in der Kirche
3. Adventssonntag/hl. Ottilia
Gottesdienst in St. Ottilien mit Bischof Felix Gmür
Aufführung Musical «De neu Stärn» in der Kirche
Aufführung Musical «De neu Stärn» für die Schüler/innen in der Kirche
Aufführung Musical «De neu Stärn» in der Kirche
Gottesdienst, es spielt die Musica Vera
Anschliessend treffen wir uns beim Adventshaus
6 Thema
Gedanken beim Gottesdienstbesuch in Vancouver
Völker als Schlüssel zum Erfolg
Sonntagmorgen in Vancouver, Kanada. Besuch des Hauptgottesdienstes
um 11 Uhr in der Holy Rosary
Cathedral. Wie fühlt sich die katholische Messe an, über 8000 Kilometer
entfernt von zuhause?
Die Rosenkranz-Kathedrale, Sitz des
katholischen Erzbischofs von Vancouver, liegt mitten in der Downtown,
646 Richards Street. Ich nähere mich
von Norden, vom Hafen her. Was
erwarte ich so weit weg vom alten
Europa? Einen nordamerikanisch geprägten Gottesdienst, aber mit vertrautem Ablauf, gar indianische Stimmen, spezielle Lieder?
Das Gebäude überrascht mich: Die
Kathedrale entpuppt sich als neugotische Kirche, wie wir sie auch bei uns
finden könnten: aussen grauer Stein,
innen lieblich blaue Bemalung und
Kirchenfenster mit Heiligen im Stil
weisser Europäer. Gut, sie brachten ja
auch das Christentum hierher.
Eine schöne Geste
Bevor der Gottesdienst beginnt, tritt
eine Frau an den Ambo und heisst
alle willkommen, besonders jene, die
heute zu Gast oder neu in der Pfarrei
sind – eine sehr schöne Geste. Die
Messe ist sehr gut besucht. Was sofort
auffällt: Die weissen Kanadier bilden
die Minderheit und sie sind in der
Regel schon älter. Zwar sehe ich auch
einige ältere asiatisch aussehende
Gläubige, aber das Gros der Gottesdienstbesucher ist mittleren Alters
oder jünger und nicht weiss.
Verschiedenste Ethnien
Ob all diese Katholiken aus der Karibik, aus Mexiko, den Philippinen,
Südkorea oder Hongkong eingebürgerte Kanadier sind, lässt sich nicht
Vor der Kathedrale von Vancouver: Der schwarze Nazarener vom Heiligtum
in Quiapo, Manila, begleitet die philippinischen Katholiken Kanadas. Bild: aw
ausmachen. Das ist der Punkt, an
dem ich nachvollziehen kann, was
ich immer wieder gehört habe: Vielvölkerschaft gilt in Nordamerika als
Schlüsselfaktor für eine erfolgreiche
kirchliche Gemeinde. Wo es Pfarreien
gelingt, die ungeheuer jugendliche
und dynamische Zuwanderung aus
Asien, Mittel- und Südamerika mit
den alten weissen Kirchgründungen
zu kombinieren, kann Kirche sehr
lebendig und anziehend wirken.
Nur Scheine im Korb
Ob das der Kathedralgemeinde von
Vancouver auch gelingt? Der Gottesdienst kommt voran, Zweifel entstehen: Die Kirchenlieder singen nur
wenige mit, ihr Englisch aus dem
18. Jahrhundert liegt wahrscheinlich
nicht allen. Kyrie und Sanctus auf
Griechisch und Latein, mir altem Europäer durchaus vertraut. Zumindest
die asiatischen Ministranten, junge
Männer, beten es auch. Gabengang
und Kollekte beeindrucken hingegen. Helfer bringen die Gaben zum
Altar und animieren andere Erwachsene spontan mitzumachen. Im Kollektenkorb befinden sich praktisch
nur Scheine. Das wirkt grosszügig.
Rosenkränze segnen
Den Zelebranten sehe ich wieder
am Ausgang. Allen gibt er die Hand.
Ganz viele Frauen, auch Männer,
kommen zu ihm und lassen ihre Rosenkränze segnen, passend zum Namen der Kirche. Am Schluss bleiben
zwiespältige Gefühle: Manches wirkt
kitschig und verstaubt. Andererseits
ist da eine volle Kirche mit allen Generationen. Und aus vielen Gesichtern strahlt Glaubensfreude und tiefes Vertrauen in Gott. Vielleicht ist
Vancouver von unseren heimischen
kirchlichen Herausforderungen gar
nicht so weit entfernt.
aw
Thema 7 Sechs Jahre arbeitete die Wahrheits- und Versöhnungskommission in Kanada
Schmerzvoller Blick in den Spiegel
Zwischen 1870 und 1996 verbrachte
der kanadische Staat 150 000 Kinder von Ureinwohnern zwangsweise
in kirchlich geführte Heime. Dort
geschah unfassbares Unrecht. Die
Wahrheits- und Versöhnungskommission brachte das Leid der Ureinwohner umfassend ans Licht.
von Misshandlung. Andere nahmen
sich später aus Scham das Leben.
Bewegende Zeugnisse
Kinder der indianischen Ureinwohner Kanadas wurden ihren Eltern
weggenommen und in Heime gesteckt. Alle indianischen Sprachen
waren verboten, ebenso kulturelle
Bräuche und Feste. Kanadas Regierung wollte die Indianerkinder in die
Kultur der Weissen assimilieren und
alles Indianische auslöschen.
Mit der Wahrheits- und Versöhnungskommission (Truth and Reconciliation Commission) TRC wagte Kanada
den Blick in den Spiegel und machte
sich an die schmerzhafte Aufarbeitung dieses düsteren Kapitels. Die
TRC sammelte über sechs Jahre
Material und hörte tief bewegende
Zeugnisse der Opfer an. Der umfangreiche Schlussbericht von diesem
Sommer enthält 100 Empfehlungen,
wie Kanada das Verhältnis zu seinen
Ureinwohnern, heute First Nations
genannt, verbessern kann.
Beteiligung der Kirchen
Mut, die Wahrheit zu sagen
Der Staat finanzierte die Internate,
die Kirchen führten sie. Physische
und emotionale Gewalt sowie sexueller Missbrauch gehörten zur Regel.
Betroffen waren während knapp 130
Jahren schätzungsweise 150 000 Kinder in 140 Internaten. Mindestens
4000 Kinder starben an den Folgen
Die katholische Kirche in Kanada
beteiligte sich an der Aufarbeitung
durch die TRC sehr offen. Der Erzbischof von Vancouver, J. Michael Miller, in dessen Diözesangebiet fünf Internate lagen, dankte den First Nations: «Wir haben Hochachtung vor
den Überlebenden, die den Mut hat-
Die Kirche St. Paul of the Indians im Gebiet der Squamish in Nord-Vancouver:
Der Totempfahl im Garten des dazugehörigen Seniorenheims erinnert an Familiengeschichten. Indianische Kultur und Christentum stellen nach leidvollen
Erfahrungen in der Vergangenheit heute keinen Widerspruch mehr dar. Bild: aw
ten, die Wahrheit über ihre qualvollen Erfahrungen zu berichten.» Die
kanadische Bischofskonferenz versprach, die Handlungsempfehlungen
der TRC aufzugreifen.
Noch ein weiter Weg
Der Weg zur Aussöhnung ist noch
sehr weit. Viele Ureinwohner brachten aber zum Ausdruck, wie sehr
ihnen das staatliche und kirchliche
Schuldeingeständnis geholfen habe.
Chief Harvey Yesno von der Nishnawbe Nation in Ontario sagte: «Die
Entschuldigungen haben etliches an
Heilung bewirkt.» Er betrauere aber,
dass einige seiner Geschwister das
nicht mehr erlebt hätten. «Die Missbrauchserfahrungen haben viele Ureinwohner von der Kirche abgestossen», so Irvin Sarazin, Mitglied der
Algonquin Nation. Er hoffe aber, dass
die Mehrheit seiner Leute, gerade mit
den Verletzungen in der Vergangenheit, zur Kirche fände. Heute sei es
möglich, die eigene, indianische Kultur zu leben und zur Kirche zu gehen.
Andreas Wissmiller
8 Thema
Partnerschaft mit einer Pfarrei des Südens – das Beispiel Hitzkirch
Sich auf Augenhöhe begegnen
Hitzkirch in der Schweiz, Endasak in
Tansania: Was verbindet, was trennt
die beiden Pfarreien? Seit acht Jahren pflegen diese eine Partnerschaft
und fühlen sich davon bereichert.
Schon zweimal, im Sommer 2012 und
wiederum im vergangenen Juli, besuchten Angehörige der Pfarrei Hitzkirch Endasak, eine Pfarrei in einer
trockenen, armen Gegend im Nordosten von Tansania. Sie zählt um die
10 000 Katholikinnen und Katholiken.
Die äussersten Eckpunkte sind 90 Kilometer voneinander entfernt. «Von
der unkomplizierten afrikanischen Art
können wir lernen», sagt der Hitzkircher Gemeindeleiter Stefan Schmitz,
der Endasak 2012 besuchte.
Die Partnerschaft zwischen den Pfarreien Hitzkirch und Endasak begann
2008 über ein Projekt der Helvetas.
Markus Diebold trug die Idee in die
Weltgruppe der Pfarrei, der er angehört. Der Weltgruppe steht jährlich
ein Geldbetrag zur Verfügung, den sie
für Endasak einsetzt – für den Schulbesuch minderbemittelter Kinder,
aber auch schon für eine Toiletten-
anlage oder die Küche für den Kindergarten. In Hitzkirch anderseits wird
die Partnerschaft sichtbar, wenn zum
Beispiel im Büchlein zum Auffahrtsumritt Bilder aus Endasak auftauchen, wenn Fürbitten auf die Pfarrei in Tansania Bezug nehmen oder
eine Kollekte dafür aufgenommen
wird.
«Bereichert gegenseitig»
Markus Diebold spricht von der
«weltumspannenden Dimension von
Kirche und Religion», die durch
diese Partnerschaft sichtbar werde.
Für Kirchgemeindepräsidentin Ottilia
Scherer, die im Juli erstmals Endasak
besuchte, ist die Partnerschaft «kein
Tropfen auf den heissen Stein, sondern sie bereichert gegenseitig und
ist nicht mit Geld allein aufzuwägen».
Der frühere Pfarrer von Endasak
weilte schon in Hitzkirch. Weitere
Besuche sind wünschenswert, aber
kaum möglich – die Pfarrei hilft vor
Ort und finanziert zurzeit keine Reisen, auch nicht für Personen aus
Hitzkirch. Die Partnerschaft bleibt
gleichwohl für beide Seiten ein Ge-
Eine von mehreren Brücken
Gemeindeleiter Stefan Schmitz
wie Kirchgemeindepräsidentin Ottilia Scherer betonen: Die Partnerschaft von Hitzkirch und dem afrikanischen Endasak sei «Freundschaft von Pfarrei zu Pfarrei» und
nicht
Entwicklungszusammenarbeit. Hitzkirch unterstütze weiterhin das Fastenopfer, die Beiträge
aus der Pfarrei stiegen sogar. «Es
muss aber verschiedene Brücken
zu den Ländern des Südens geben», sagt Schmitz, «für uns ist
die Partnerschaft mit Endasak eine
davon.»
do
winn. «Sie sensibilisiert die Pfarreimitglieder für die Situation in Afrika»,
sagt Markus Diebold. «Es gibt nun
Leute bei uns, die die Lebenssituation
in Tansania aus eigener Anschauung kennen und diese Erfahrung
gerne weitergeben.» Dieses Verständnis komme am Ende auch den Menschen in anderen Ländern des Südens zugute.
do
Beim Besuch aus Hitzkirch im Sommer: Schulkinder und Gäste singen gemeinsam zum Abschied.
Bild: Esther Ruckstuhl
Veranstaltungen 9 Treffpunkte
Abend klingt bei Apéro und Gespräch
in der Seebar beim KKL aus.
Do, 19.11., 18.15–19.45, Universität Luzern,
Frohburgstrasse 3, Luzern, Raum 4.B47
Am 21. November geht es um die
Frage: Was macht eine Religionspädagogin, ein Religionspädagoge? Der
Informationsmorgen zum Studium
am Religionspädagogischen Institut
bietet Begegnungsmöglichkeiten und
Gelegenheit für Einzelberatung.
Das Vokalensemble ProMusicaViva.
Sa, 21.11., 10.15–13.00, Universität Luzern,
Frohburgstrasse 3, Luzern, Raum 3.B52
Pfarrkirche Sursee
Schweigen für den Frieden
Das Vokalensemble ProMusicaViva
und das Lucerne Brass Ensemble laden am 29. November zu einem Benefizkonzert für das Kinderspital
Bethlehem ein. Die Kombination von
Gesang mit Blechblasinstrumenten
lässt Weihnachtsatmosphäre aufkommen, die bis zum Kinderspital
Bethlehem ausstrahlen soll. Es kommen traditionelle Weihnachtslieder
und englische Carols zur Aufführung,
welche die Freude über Weihnachten
verkünden, aber auch zum Innehalten und Nachdenken anregen. Die
Leitung hat Andreas Felber. Anwesend wird auch der Protektor der
Kinderhilfe Bethlehem sein, Bischof
Felix Gmür.
Wenn die Wort fehlen, setzt Schweigen ein Zeichen. Seit vielen Jahren
gibt es deshalb in Luzern ein «Schweigen für den Frieden». Lange fand es
jeweils im Advent statt, seit Sommer
– angesichts der Flüchtlingsnot – lädt
eine breitere Trägerschaft jeden letzten Donnerstag im Monat (mit Ausnahmen) auf den Rathausplatz ein.
Erwünscht ist, das «Schweigen für
den Frieden» auch in anderen Kantonen durchzuführen. Interessierte erhalten organisatorisch und inhaltlich
Unterstützung.
Benefizkonzert für das
Kinderspital Bethlehem
So, 29.11., 19.00, Türöffnung 18.15,
Pfarrkirche Sursee, freier Eintritt, Türkollekte
Theologische Fakultät
Theologie studieren? Oder
Religionspädagogin werden?
Die Theologische Fakultät der Universität Luzern lädt zu zwei Informationsveranstaltungen über kirchliche
Studiengänge ein.
Am 19. November informiert sie über
die Voraussetzungen für das Theologiestudium, dessen Inhalte und Möglichkeiten, gibt einen Einblick in die
Veranstaltungsformen des Fernstudiums und stellt Berufsfelder von Theologinnen und Theologen vor. Der
Neue Daten für 2016,
weitere Orte gesucht
Termine 2015: 26.11., 12.15–12.45,
im Advent jeden Do von 19.30–20.00.
2016: 28.1., 25.2., 31.3., 28.4., 19.5.,
16.6., 25.8., 29.9., 27.10., 24.11.,
Advent wie 2015. – Kontakt: Nicola Neider,
041 229 99 22, [email protected]
Ausstellung im Kloster Kappel
Lebenskunst und Totentanz
Die Ausstellung in Kappel zeigt Totentänze vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Der Tod erscheint in unterschiedlichster Gestalt: als brutaler
Sensenmann, verführerischer Helfer
oder sanft berührender Erlöser. Zu
allen Zeiten stellten Künstler den unfassbaren Tod ausdrucksstark dar. Die
Ausstellung will zu einer ganzheitlichen Lebenssicht beitragen.
Kloster Kappel, noch bis 22.11.,
täglich 8–22 Uhr, 044 764 88 10,
www.toten-tanz.ch
Treffpunkt Buch
Aus den Bildmeditationen
ist ein Buch entstanden
«Einladung –
79 Lichtblicke» heisst ein
neues Buch,
das eng mit
dem Pfarreiblatt verknüpft
ist: Der Ruswiler Gemeindeleiter Christof Hiller-Egli (Bild)
hat die Bildmeditationen, die er
seit sechs Jahren auf der letzten
Seite «seines» Pfarreiblatts gestaltet, zu einem Buch zusammengefasst. Es lädt ein, immer mal wieder eine Seite aufzuschlagen und
sich «ein paar Minuten der Ruhe
zu gönnen», wie der Autor und
passionierte Fotograf sagt. Es gehe
ihm bei dieser Pfarreiblattseite
immer darum, «im Alltag einen
Durchblick zu entdecken», einen
«Blick hinter die Dinge zu wagen».
Seine Bilder nimmt er oft im Vorübergehen auf – mitunter begibt
er sich aber auch mehrmals an einen Standort, bis Blickwinkel und
Licht stimmen.
Das Ergebnis sind oft überraschende Bezüge zwischen Bild
und Text, mit denen Hiller, wie er
sagt, «in Fragen des Lebens und
Glaubens neue Sichtweisen» eröffnen will. Sein 120 Seiten starkes
Buch ist ein Geschenk für sich und
andere, in dem sich zudem viel
kirchliches Leben aus dem Rottal
entdecken lässt.
Christof Hiller-Egli, «Einladung – 79 Lichtblicke», 2015, Archipel-Verlag, Ruswil,
ISBN 978-3-9524072-3-3, Fr. 28.–
Basler Totentanz um 1440.
Bild: pd
10 Luzern – Schweiz – Welt
Aus der Kirche
Luzern
Der Luzerner Herbert-Haag-Preis
Bild: aw
wandert nach Bern.
Preis für «Freiheit in der Kirche»
Herbert-Haag-Preis 2016 geht
an das «Haus der Religionen»
Es wurde erst vor einem Jahr eröffnet
und wird schon ausgezeichnet: Das
Haus der Religionen in Bern erhält
den «Herbert-Haag-Preis für Freiheit
in der Kirche» 2016. Der Preis ist mit
15 000 Franken dotiert. Weitere Preisträger sind der bayerische evangelische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm sowie drei Theologiestudierende. Die Herbert-Haag-Stiftung zeichnet periodisch Menschen
aus, die sich für Freiheit und Menschlichkeit in der Kirche einsetzen.
Öffentliche Preisübergabe am So, 13.03.16
in Bern, www.herberthaag-stiftung.ch
Zuwanderung
39 Prozent sind katholisch
«Beim Thema Migration wird oft vergessen, dass der grösste Teil der Migranten in der Schweiz katholisch ist.
Das wird in der politischen Debatte
meistens nicht berücksichtigt», sagt
Migrationsexperte Simon Foppa vom
Schweizerischen Pastoralsoziologischen Institut. Gemäss seiner neuen
Studie sind 39 Prozent der Zuwanderer römisch-katholisch. Der Anteil
der Muslime liegt bei 14 Prozent.
www.spi-stgallen.ch
Schweiz
International
Liturgische Texte Arabisch – Deutsch
Konferenz Europäischer Kirchen
Der Verein «Christen helfen Christen
im Heiligen Land» stellt auf seiner
Website liturgische Materialien bereit. «Christlichen Kriegsflüchtlingen
aus dem Nahen Osten fehlt die deutsche Sprache und damit die Verständigungsmöglichkeit im Alltag, aber
auch in der kirchlichen Liturgie»,
schreibt das Liturgische Institut in einer Mitteilung. Soweit diese Christen
den katholischen Ostkirchen angehören, kämen sie aber gerne in die
Gottesdienste hier. Um wiederkehrende Texte der Messfeier verstehbar
zu machen, hat der Verein deshalb
ein arabisch-deutsches Heft zusammengestellt. Auch das Evangelium
des jeweiligen Sonntags wird zweisprachig angeboten.
Der finnische orthodoxe Priester
Heikki Huttunen ist neuer Generalsekretär der Konferenz Europäischer
Kirchen (KEK) in Genf. Huttunen
folgt dem belgischen protestantischen Pastor Guy Liagre, der das Amt
seit 2012 innehatte. Der neue Generalsekretär komme zu einem Zeitpunkt, an dem sich Europa «über die
Europäische Union hinaus» inmitten
etlicher Gefahren um ein neues politisches und gesellschaftliches Gleichgewicht bemühen müsse, sagte der
KEK-Vorsitzende Bischof Christopher Hill (Anglikanische Kirche).
Der KEK gehören mehr als 100 europäische Kirchen der reformatorischen, anglikanischen, altkatholischen und orthodoxen Tradition an.
www.christen-helfen-christen.de → Gebete
www.ceceurope.org
Für christliche Flüchtlinge
ein Stück Heimat schaffen
Ein Orthodoxer zum neuen
Generalsekretär gewählt
Aufgefallen
Wenn die Kirchengeschichte leise lächelt …
Es war ein November, als sich drei
Wochen lang in Rom über 1000
Teilnehmer zum Konzil mit dem
Papst trafen, darunter über 400 Bischöfe. Sie befassten sich mit vielen
Themen, ganz oben auf der Agenda
standen Reformen, um die Kirche
für die Anforderungen der Zeit fit zu
machen und Missstände in ihr zu
beseitigen.
Es war nicht irgendein November,
es war der November 1215, vor 800
Jahren. Der Papst hiess Innozenz III.
und die Versammlung IV. Laterankonzil.
Ein Beschluss des IV. Laterankonzils
ruft heute noch leises Lächeln hervor und ermutigt für die Gegenwart.
Im Kanon 13 legte das Konzil 1215
fest, dass die Kirche fortan keine
neuen Ordensregeln mehr brauche,
es genügten die bestehenden bene-
diktinischen und augustinischen
Regeln. Wer künftig den Ordensstand wählen wolle, solle sich einem
der anerkannten Orden anschliessen.
Der Beschluss war schon überholt,
als man ihn erliess. Im selben Moment, da er gefasst wurde, tauchten
auf dem Radar der Geschichte zwei
Persönlichkeiten auf, deren Feuer
viele Gläubige, die Ordenslandschaft und mit ihr die Kirche nachhaltig verändern sollte: der heilige
Franziskus und der heilige Dominikus.
Der Geist weht, wo er will, damals
im November 1215 wie heute im November 2015. Die Kirchengeschichte
steckt voller Überraschungen und
Ironien. Wer weiss, was wir noch erleben werden.
Andreas Wissmiller
Luzern – Schweiz – Welt 11 Aus der Kirche
Was mich bewegt
Schweiz
Gedenket der Verstorbenen
feinschwarz.net
Luzern
Am Minifest St. Gallen am 7. SeptemBild: Madeleine Bischoff/DAMP
ber 2014.
Ministrantinnen und Ministranten
Minifest 2017 wieder in Luzern
Das nächste grosse Fest der Ministrantinnen und Ministranten, das Minifest, findet am 10. September 2017
in Luzern statt.
Das Minifest sei seit dem Start 1999
in Bern mit rund 3000 Teilnehmenden zu einem Anlass mit rund 8000
Minis gewachsen. Luzern war schon
2005 Austragungsort. «Nach der guten Erfahrung 2014 in St. Gallen mit
dem Olma-Gelände sind wir überzeugt, mit der Messe Luzern wieder einen idealen Ort gefunden zu
haben», schreibt die Damp, die
Deutschschweizer Arbeitsstelle für
Ministrantenpastoral, in einer Mitteilung.
So ein Witz!
Beim Besuch des Papstes auf
Kuba soll angeblich eine gemeinsame Erklärung von Papst und kubanischer Regierung unterzeichnet worden sein. Strittig sei nur
die Eingangspassage gewesen. Der
Papst habe darauf bestanden, dass
sie laute: «Gott hat den Menschen
erschaffen.» Die kubanische Regierung unter Raul Castro habe jedoch die Hinzufügung gewünscht:
«Unter Anleitung der Partei.»
Theologisches Web-Feuilleton
Theologinnen und Theologen aus
dem deutschsprachigen Raum melden sich seit Anfang Oktober online
in einem theologischen Feuilleton,
feinschwarz.net, zu Wort.
Politik, Erziehung, Migration, Gerechtigkeit, Kultur- und Wertewandel, veränderte Familien- und Beziehungsformen: Bei diesen Themen
gehe es immer auch um Religion und
oft um die Haltung der christlichen
Kirchen, sagen die Macherinnen und
Macher. Theologische Sichtweisen
fänden dennoch kaum Eingang in
öffentliche Diskussionen. Dabei können sie zu vielen Fragen wichtige Informationen liefern und zu differenzierten Klärungen beitragen.
www.feinschwarz.net
Schweizer Kapuziner
Missionswandkalender 2016
will «Zeichen setzen»
Ohne Zeichen
kommen wir
nicht weit: angefangen von
Verkehrszeichen
bis zu den mitmenschlichen
Zeichen von Zuwendung und
Liebe.
Die Kapuziner haben deshalb mit
dem Motto ihres Missionswandkalenders für das kommende Jahr ein
weites Feld betreten: «Zeichen setzen». Kurze Weisheiten (Bibelstellen,
Aphorismen und Bilder) behandeln
auf jeder Monatsseite das Thema
originell und ansprechend. Hilfreich
sind auch die rund 1000 Angaben zu
Namenstagen.
Missionskalender
2016
der Schweizer Kapuziner
Fr. 8.–, erhältlich bei der Missionsprokura der
Schweizer Kapuziner, Postfach 1017, 4601
Olten, 062 212 77 70, [email protected],
www.kapuziner.ch/missionskalender
Von den vielen Besuchen
während
meiner Studienjahre in
Rom ist mir
jener in der
Benediktinerabtei Monte
Cassino mit am unvergesslichsten
geblieben. Im Zweiten Weltkrieg
wurde sie durch die Alliierten bis
auf die Grundmauern zerstört –
und danach tobte über Monate
eine der blutigsten Schlachten
dieses Kriegs. Davon zeugen die
Soldatenfriedhöfe auf den umliegenden Hügeln.
Bei uns können wir in diesen Tagen
und Wochen unzählige Menschen
auf unseren Friedhöfen sehen. Das
Totengedenken in diesem Monat
ist breit und tief bei den Christinnen und Christen verwurzelt. Man
gedenkt der Verstorbenen, und so
werden sie wieder gegenwärtig.
Gerade darum ist das Totengedenken von grosser Bedeutung. Denn
es blickt nicht nur in die Vergangenheit, sondern lässt uns unserer
eigenen Begrenztheit bewusst werden und ruft uns den Glauben und
die Hoffnung auf das Kommende
in Erinnerung.
Dadurch wird das Leben hier und
jetzt, der Umgang mit den anderen, jeder Moment zu einer einmaligen und nicht wiederkehrenden
Gelegenheit. Das Leben wird gerade dadurch wertvoll, dass wir um
seine Endlichkeit wissen. In dem
Mass, in welchem wir der Verstorbenen gedenken, unterstreichen
wir die Wichtigkeit unseres Lebens
im Heute und das Zusammenleben miteinander.
Bischofsvikar Ruedi Heim
AZA 6018 Buttisholz
Zuschriften/Adressänderungen an:
Kath. Pfarramt, 6018 Buttisholz
Vierzehntägliche Erscheinungsweise. Adressänderungen und lokale Hinweise an die Pfarrei. Hinweise für den überpfarreilichen Teil: Kantonales Pfarreiblatt, c/o Kommunikationsstelle der röm.-kath. Landeskirche des Kantons Luzern, Abendweg 1, 6000 Luzern 6, 041 419 48 24/26, [email protected].
Druck und Versand: Brunner AG, Druck und Medien, Telefon 041 318 34 34.
GLUT-Spuren: Freitag, 20. November, 19.30 im Träff 14
Sterben – Abschied – Trauer leben
«Das Sterben leben», wo der Tod
doch unsere Beziehung zum Verstorbenen abbricht?
Ja, Sterben ist ein Teil unseres vergänglichen Lebens, das erst im Tod
erlischt.
Er zwingt uns in den Abschied, auch
dort, wo wir nicht bewusst Abschied
nehmen wollen oder können. Deshalb ist unsere Trauer – mit all ihren
gegensätzlichen Gefühlen und Stimmungen – ein wichtiger Aspekt des
Lebens, im Lauf des ganzen Lebens
schon, nicht erst im Sterbefall.
Ars moriendi, Kunst des Sterbens,
hiess im Mittelalter die Vorbereitung
auf den Tod, in der Angst vor dem
endzeitlichen Gericht und dem höllischen Verderben. Ars moriendi heute
meint die Bereitschaft, uns der Vergänglichkeit unseres Lebens bewusst
zu werden.
Diese Lebenskunst üben wir ein, indem wir unsere Abschiede im Leben
nicht ausblenden oder verharmlosen, sondern gestalten: Kinder ziehen von zuhause aus; die Eltern ster-
ben; nahe Menschen erliegen einer
unheilbaren Krankheit, viel zu jung;
eine Ehe zerbricht; der Arbeitsplatz
geht verloren …
Nicht alle Abschiede sind tief traurig,
sie können auch befreien. Sie jedoch
nicht zu leben, ist eine verlorene
Chance. Und wo die Trauer z. B. im
Todesfall verdrängt wird, kann sie
krankmachen.
Wie kann es gelingen, Trauer zu leben, ohne «Schwarz tragen» zu müssen? Was tun, wenn immer häufiger
zu lesen ist: «Die Beisetzung findet
im engsten Familienkreis statt»? Haben nicht auch ferne Verwandte,
Freunde und Bekannte ein «Recht
auf Abschied»?
Unsere Trauer wird nur dort zu einer
Lebenskraft, wo wir sie zulassen und
wenn möglich gestalten. Abschiede
im Alltag bewusst zu leben, bereitet
uns darauf vor. Die Begegnung mit
Sterbenden und Toten hilft uns darin.
BestatterInnen und Seelsorgende
nehmen uns mit ihren Zeichen und
rituellen Abläufen bei der Hand.
So werden wir durch die Trauer hindurch seelisch wachsen und zu neuer Lebensfreude finden.
Unsere Bestatterinnen Madlen Heer
und Barbara Karner erzählen von ihren Erfahrungen, ihren Möglichkeiten, ihrer Unterstützung in Abschied
und Trauer.
Unser Pfarrer Eduard Birrer erläutert
den Sinn der kirchlichen Rituale und
Traditionen.
Andreas Imhasly wird den Abend
und unseren Austausch moderieren.
Herzlich willkommen zu unserem
letzten Begegnungsabend im
­Glaubensjahr.