infoblatt Innung des Berliner Taxigewerbes e.V. Juni 2015 Vorweg Politisches Frühstück mit der SPD Raed Saleh, Vorsitzender der SPD-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus und Burgunde Grosse, Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin und SPD-Politikerin in Berlin-Spandau, luden am 27.05.2015 Vertreter der Taxiverbände und 35 Taxiunternehmer zu einem gewerbepolitischen Frühstück ins Spandauer Klubhaus ein. Die Idee dazu entstand in der „Berliner Taxirunde“, in der sich seit geraumer Zeit die Vorstände aller Berliner Taxivertretungen regelmäßig treffen. Gemeinsam will man künftig mit Entscheidungsträgern aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung über die akuten Probleme des Gewerbes diskutieren, Unterstützer des Taxigewerbes gewinnen und so unsere Situation Schritt für Schritt nachhaltig verbessern. In Vorbereitung des Treffens hatten wir eine Petition mit den zurzeit ärgsten Problemen formuliert, die während der Veranstaltung vorgebracht und Herrn Saleh übergeben wurde. Wir sendeten drei „Notrufe“ an den Chef der SPDFraktion: Notruf Nr. 1: Mit neuen Tarifen Arbeitsplätze und Betriebe retten Der Berliner Senatsverwaltung liegen seit Wochen die neuen Tarife vor. Eine Abstimmung im Abgeordnetenhaus ist immer wieder verschoben worden. Die Folge: Ohne neue Tarife sind die meisten Betriebe nicht in der Lage, ihren Fahrern den gesetzlichen Mindestlohn zu zahlen. Das hat bereits zu ersten Entlassungen geführt, schätzungsweise ca. 500. Wird der neue Tarif nicht bald genehmigt, wird es weitere Entlassungen und sogar Betriebsschließungen geben. Notruf Nr. 2: Abbau von Taxihalteplätzen stoppen Zurzeit sind in Berlin 7.829 Taxen zugelassen, für die lediglich 374 Taxihalteplätze mit 3.320 Stellplätzen zur Verfügung stehen. In verkehrsarmen Zeiten müssen unsere Fahrer oft kilometerweit fahren, um überhaupt einen freien Platz zu finden. Das kostet Zeit und Geld und belastet die Umwelt. Trotzdem findet im Zentrum Berlins eine Verdrängung der ohnehin knappen Taxihalteplätze statt. Bei Umbaumaßnahmen werden Halteplätze oft verkleinert oder sogar ganz abgeschafft. Weniger Taxihalteplätze verschlechtern das Taxi-Angebot in Berlin. Notruf Nr. 3: Den „Kriminellen“ am Flughafen Tegel das Handwerk legen Manche Taxifahrer nehmen am Flughafen Fahrgäste auf illegale Weise auf, fahren Umwege und verlangen „Mondpreise“. Touristen werden 200 € für Fahrten berechnet, die gemäß Taxitarif nur 20 € kosten. Die meisten dieser "Kriminellen" sind den Behörden bekannt. Dennoch fühlt sich keine Stelle zuständig, weil die Rechtslage angeblich unklar sei. Den „kriminellen“ Fahrern das Handwerk zu legen, liegt nicht nur im Interesse der anständigen Fahrer und Betriebe. Es geht auch um den guten Ruf Berlins. Raed Saleh und Burgunde Grosse haben sofort erkannt, dass unser Gewerbe dringend Hilfe braucht und sich bereit erklärt, als „Taxi – Lobbyisten“ im Berliner Abgeordnetenhaus tätig zu werden. Sie boten direkte Hilfe an und machten Vorschläge, wie z. B. eine kleine Anfrage ans Abgeordnetenhaus für uns einzubringen. Von sich aus regte Raed Saleh ein Folgetreffen nach der Sommerpause an. Das Treffen war ein voller Erfolg (mittlerweile ist die Tariferhöhung beschlossen) und bedeutet in gewisser Weise ein neuer politischer Anfang, da alle Gewerbevertreter zusammen wieder näher an die Politik rücken. Das war nur ein Anfang und wird mit anderen Entscheidern fortgesetzt. Geplant ist noch vor der Sommerpause eine Einladung an unseren Staatssekretär, Herrn Gaebler zu versenden. Leszek Nadolski 1. Vorsitzender Ihr Recht - Aktuell Sächsische Straße 70 10707 Berlin T 030 859089-0 F 030 859089-22 E [email protected] W www.wws-law.de Tempolimit bei Nässe: Nass ist nicht gleich nass! In unseren Breitengraden bringt es die Jahreszeit mit sich, dass sich der ein oder andere Regentropfen Bahn bricht und dies mitunter nur der Beginn eines erheblichen Wolkenbruchs ist. Dies bekommen insbesondere Taxifahrer zu spüren, da deren Tätigkeit naturgemäß hauptsächlich außerhalb einer häuslichen Überdachung stattfindet. Zudem hat witterungsbedingte Feuchtigkeit Auswirkungen auf die Sicherheit im Straßenverkehr. Bei Regen nach längerer Trockenheit kann sich auf den Straßen ein gefährlich-glitschiger Schmierfilm bilden, der so rutschig wie Schmierseife ist. Große Wassermengen hingegen können zum berühmtberüchtigten Aquaplaning führen. Dem erfahrenen Taxifahrer sind diese Phänomene selbstverständlich bekannt. Daher weiß er auch, wie er sein Fahrverhalten an die witterungsbedingten Gegebenheiten anzupassen hat und inwieweit insbesondere die Geschwindigkeit zu reduzieren ist – ohne dabei die Bodenhaftung zu verlieren. Ungeachtet dessen verlassen sich die Verkehrsbehörden nicht auf den gesunden Menschenverstand der Straßenbenutzer. Mitunter nehmen sie ihnen die Entscheidung darüber ab, mit welcher Geschwindigkeit bei Nässe noch sicher gefahren werden kann. Dies erfolgt dann mit einer Geschwindigkeitsbegrenzung in Verbindung dem oben abgebildeten Zusatzzeichen. Laut StVO bedeutet das Zusatzzeichen, dass es verboten ist, bei nasser Fahrbahn die angegebene Geschwindigkeit zu überschreiten. Doch über die Frage, ab wann eine Fahrbahn als nass gilt, schweigt sich die StVO beharrlich aus. Die Beantwortung der Frage ist jedoch entscheidend, da auch hier der Geschwindigkeitsverstoß mit Bußgeld bis hin zum Fahrverbot geahndet werden kann. Aufgrund dessen hat der Bundesgerichtshof klargestellt, dass allein die Tatsache, dass es regnet, jedenfalls nicht ausreicht, um eine nasse Fahrbahn als gegeben anzusehen. Auch vereinzelte Wasserlachen oder stehendes Wasser in Spurrillen stellen demnach noch keine nasse Fahrbahn im Sinne der StVO dar. Vielmehr muss die Fahrbahn insgesamt erkennbar mit einem Wasserfilm überzogen sein. Erkennbar ist die Nässe für die Fahrer insbesondere dann, wenn von den Fahrzeugen sichtbar Spritzwasser aufgewirbelt wird. Spätestens wenn es dadurch zur Beeinträchtigung der Sicht kommt, sollte jedoch jedem klar sein, dass die Geschwindigkeit zu reduzieren ist – auch ohne Straßenschild. Wir wünschen allezeit gute Fahrt und einen sonnigen Sommeranfang! Sprechzeiten der Rechtsberatung verändert In den Sommermonaten beraten Sie jeden 2. und 4. Dienstag im Monat die Anwälte der Kanzlei Waldheim in unserer Geschäftsstelle - jeweils von 13:00 Uhr bis 14:30 Uhr. Seit dem 20. Mai 2015 läuf erfolgreich die Schulung zur Sach- und Fachkunde („Unternehmerschein“). Vormerkungen können telefonisch unter: 030 236 27 204 vorgenommen werden. Ortskundekatalog Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt teilte uns mit, dass seit dem 08.05.2015 der neue Ortskundekatalog 2015 unter: abgerufen werden kann. Prüfungsrelevant soll dieser Ortskundekatalog ab dem 02.11.2015 werden. Die Änderung der Ortskundeprüfungsrichtlinien wurden im Amtsblatt Nr. 21/15 veröffentlicht. Aktuell Am 02.06.2015 wurden vom Senat die Taxitarife beschlossen. Impressum Die Veränderungen im Einzelnen: Storkower Straße 101 10407 Berlin Kurzstreckenpauschaltarif 5,00 € Grundpreis 3,90 € Kilometerpreis 0>7 km 2,00 € Kilometerpreis <7 km 1,50 € Zuschlag 5-8 Personen (pauschal) 5,00 € Wartezeit pro Stunde 30,00 € Die Tarifänderung tritt am 14. Tag nach der Verkündung im Gesetz- und Verordnungsblatt für Berlin in Kraft. Die Fahrpreisanzeiger in den Taxen sind spätestens am 28. Tag nach Inkrafttreten des Tarifs umzustellen. Bis zur Umstellung des Fahrpreisanzeigers auf den neuen Tarif gilt der jeweilige Tarif weiter. Information zur Programmierung der Taxameter Vorausprogrammierbar sind: Spiegeltaxameter Hale SPT 01, Hale SPT 02, Semitron Hale MCT 05 , Hale MCT 06, Kienzle 1155, Kienzle T21 und Semitron P6 Umstellbar ab dem Tag der Gültigkeit sind: Kienzle 1150, Kienzle 1145 und Digitax Nicht mehr umstellbar: Hale MCT 04 Nähere Informationen der Instandsetzer finden Sie auf unserer Internetseite, www.taxiinnung.org. Vorstand Fahrsicherheitstraining am 29.08.2015 Traditionell, wie die Jahre zuvor, findet auch dieses Jahr wieder ein Fahrsicherheitstraining statt. Für Taxifahrer sind 24 Plätze reserviert. Zusätzlich bieten wir noch ein MotorradSicherheitstraining an, denn egal ob in Ihrer Freizeit oder auf dem Arbeitsweg, Ihre Sicherheit ist wichtig. Denken Sie daran, durch das Training steigert man nicht nur die Sicherheit der Fahrgäste, sondern auch Ihre eigene und die Ihrer angestellten Fahrerinnen und Fahrer. Die Teilnahme an diesem Training findet mit dem eigenen Motorrad statt. Hierfür stehen 12 Plätze zur Verfügung. Bei Interesse melden Sie sich bitte unter der Telefonnummer 030 236 27 204. Leszek Nadolski Innung des Berliner Taxigewerbes e.V. Vertretungsberechtigter Vorstand: Leszek Nadolski, Bernd Dörendahl Vereinsregister Nr.1098B Amtsgericht Charlottenburg Berlin Information an die Mitglieder Erbitten Anruf, um Parkmöglichkeit anzubieten! Bürozeiten Mo - Do 09:00 Uhr – bis 15:00 Uhr Fr. geschlossen Telefon: Sekretariat: 030/23 62 72 01 Fax 030/34 46 069 Kasse: 030/23 62 72 04 Redaktion Anita Melles Stephan Berndt E-Mail [email protected] Internet: http://www.taxiinnung.org http://www.taxiinnung.berlin https://www.facebook.com/Taxiinnung Bankverbindungen Berliner Volksbank IBAN – DE 02 1009 0000 5412 2080 23 BIC – BEVODEBBXXX Postbank IBAN – DE 47 1001 0010 0068 6371 00 BIC – PBNKDEFFXXX Sprechstunden und Beratung Versicherung: Berliner Taxiservice Dienstag 09.00 Uhr - 13.00 Uhr Tel.: 030/23 62 72 05 Rechtsberatung: RA Waldheim 2. und 4. Dienstag 13.00 Uhr - 14.30 Uhr „Taxicom“ jeden 1. Mittwoch 13.00 Uhr - 15.00 Uhr Halteplatz am Nollendorfplatz Seit dem 01.06.2015 ist der von allen Berlinern und seinen Gästen sehr gut bekannte Halteplatz in der Maaßenstr./Nollendorfplatz in die Kleiststr./Ecke Motzstr. - verlegt worden. Diese Verlegung geht auf ein Pilotvorhaben „Maaßenstr. – Fußverkehrsstrategie für Berlin/ Modellprojekt 5 – Begegnungszonen“ zurück. Leider ist in der Diskussion zu dem Pilotprojekt nicht ausführlich mit dem Berliner Taxigewerbe gesprochen worden. Dies lässt sich aus der Tatsache ableiten, dass mehrere Vorschläge, die vom Berliner Taxigewerbe zur Verlegung des o.g. Halteplatzes unterbreitet - ohne dass man die Spezifikation dieses Halteplatzes kennt - nicht berücksichtigt wurden. Der Standort dieses Halteplatzes hätte unserer Meinung nach in die Gestaltung der Begegnungszone mit eingegliedert werden können. Es ist daher zum wiederholtem Male zu bemängeln, dass die Nichtberücksichtigung des Gewerbes als Nachteil zu sehen ist. Durch die Verlegung ist keine Rufsäule mehr nutzbar. Die Aufstellung des Rufsäulenkörpers ist zwar schon erfolgt, aber der Anschluss der technischen Medien, wie Telekom und Vattenfall, lassen weiter auf sich warten. Weiterhin kann auf Grund der Parkplatzsituation der Halteplatz nicht genutzt werden, da er ständig durch Privatfahrzeuge zugestellt wird. Bernd Dörendahl Sinn und Unsinn von Gewerbepolitik Knapp dreitausend Taxibetriebe gibt es derzeit in Berlin. Um deren Interessenvertretung bewerben sich sechs Vereine. BTB, TVB, TD, BTV, IITB und die „Innung“. Das Kreativste an ihnen sind mitunter ihre Abkürzungen. Kaum mehr als 20 Prozent aller Betriebe sind organisiert und stehen für ca. 1.600 Taxen, von insgesamt fast 7.800 Taxen - ebenfalls gerade einmal ein Fünftel. Dabei verlieren die alteingesessenen Vereine seit Jahren massiv Mitglieder; die in den letzten Jahren neu Aufstrebenden stagnieren mittlerweile. Lediglich Taxi Deutschland und die „Innung“ haben noch eine Größe, die sie aktuell für das Anhörverfahren des Senats qualifizieren würde. Eine einst stolze Vertretung ist aus ihrer edlen Residenz in ein winziges Ladenbüros umgezogen. Wenige Quadratmeter reichen mittlerweile aus, die eigene Mitgliederversammlung zu beherbergen. Und die Meinung des Dauervorsitzenden scheint die ehemals demokratische Meinungsbildung längst ersetzt zu haben. Ein anderer Verein versuchte gerade im Rahmen seiner Jahreshauptversammlung die Mitgliederbeiträge deutlich zu erhöhen, um die Kosten des Vereins weiter tragen zu können. Und scheiterte dabei, weil die Mehrheit der anwesenden Mitglieder dafür nicht zu überzeugen war. Obwohl das Geld in kaum einem der Vereine ausreicht, eine vernünftige Struktur zu finanzieren, haben sich offenbar ihre „ehrenamtlichen“ Vorstände derart an ihre hohen Bezüge gewöhnt, dass vor dem persönlichen Verzicht lieber höhere Mitgliederbeiträge gefordert werden. Die Situation im Gewerbe insgesamt erfordert aber radikalere Lösungen. Legen wir 1.600 organisierte Taxen und einen durchschnittlichen Beitrag von 70 Euro pro Taxi zu Grunde, liegt das Gesamtbeitragsvolumen bei 112.000 Euro im Jahr. Monatlich stehen demnach allen Vereinen zusammen insgesamt gerade einmal ca. 9.300 Euro zur Verfügung. Damit will jeder Verein seine eigene Infrastruktur betreiben und bezahlen: Geschäftsräume, Personal im Sekretariat, Aufwandsentschädigungen für die Vorstände und Vereinsmedien. Wie soll das funktionieren? Und wen wundert es da, dass dabei nicht allzu viel dabei heraus kommt? Natürlich benötigt eine Gewerbevertretung die Unterstützung potenter Geschäftspartner, die ja auch ihrerseits von in Verbänden organisierten Unternehmen profitieren. Eine Aufgabe von Verbandsarbeit ist es, Rahmenverträge zu schließen, in deren Rahmen die eigenen Unternehmen günstig einkaufen und die Geschäftspartner verkaufen können. Das sind u. a. Autohersteller, Versicherer, Werkstätten, Dienstleister, Zubehör- und Reifenlieferanten. Allerdings amüsieren die sich über das Treiben unserer Profilneurotiker. Würden wir als Einheit auftreten, sähe das anders aus. So kann das nicht funktionieren. Für unsere Geschäftspartner haben die einzelnen Vereine nicht die nötige Masse, um ordentliche Konditionen zu gewähren, wollen aber alle für ihren Verein etwas „Besonderes“ und das ausschließlich für die eigenen Unternehmen. So ist es einfach, uns alle gegeneinander auszuspielen. In wie vielen Taxi-Fachzeitschriften beispielsweise sollen unsere Geschäftspartner werben? Und was erwarten die Zeitungsmacher dann noch an Werbeeinnahmen, ohne die keine Zeitschrift finanziert werden kann? Eine auf diese Weise dargebotene Vielfalt ist den eigenen Interessen hinderlich. Das ist kein Pluralismus, das ist eher Mord am Gewerbe. Es darf nicht um die eigene Inszenierung gehen, sondern um die Interessen der zu vertretenden Unternehmen, deren Beiträge die Arbeit der Vereine überhaupt erst ermöglichen. Ein derartiger Umgang mit potentiellen Sponsoren und widersprüchliche Stellungnahmen der einzelnen Vereine gegenüber Politik und Behörden blockieren die dringend gebotene Lösung vieler Probleme. Mit den richtigen Vertretern hätten wir wahrscheinlich nicht nur schon eine Erhöhung der Fahrpreise, sondern auch eine vernünftige Preisstruktur. Wer einen Mindest-Stundenlohn zahlen soll, dessen Leistung muss auch für Wartezeiten im dichten Verkehr bezahlt werden. Wer Nachts seinen Beschäftigten, zusätzlich zum Mindestlohn, Nachtzuschläge zahlen muss, braucht auch einen Taxitarif, der nachts entsprechend höhere Fahrpreise berechnet. Wir müssen die Kräfte bündeln und brauchen das „Haus des Taxigewerbes“. Eine Verwaltung – gemeinsame Räume und gemeinsames Verwaltungspersonal - durch die gesamten Beitragseinnahmen aller Vereine finanziert. Eine Gewerbezeitschrift mit Vereinsseiten aller Beteiligten. Die gebündelte Unterstützung durch unsere Partner. Das Vereinsleben und die Identität eines jeden sollten dabei erhalten bleiben. Allerdings geht niemand aus dem Ruder, wenn es darum geht, die Interessen gegenüber Politik und Verwaltung durchzusetzen: dazu brauchen wir eine Dachorganisation. Ein gemeinsamer Vorstand, der entscheidet und verhandelt. Die Vereine entsenden Vertreter in diesen Vorstand, wobei deren Anzahl durch die Höhe der anteiligen Beitragseinnahmen bestimmt wird. Das wäre sofort umsetzbar und setzt lediglich voraus, dass Vernunft über Eitelkeit siegt. Dann wäre auch eine Aufwandsentschädigung für die Vorstände wieder möglich und vertretbar, denn deren gemeinsame Arbeit wird sich für unser Gewerbe auszahlen. Es wäre ein unglaublicher Gewinn an Effizienz, sowohl in Verwaltung als auch bei Verhandlungen. Es wäre ein kluger Umgang mit den Mitteln, die die organisierten Unternehmer zur Verfügung stellen. Oder wollen wir warten, bis die jetzigen Organisationen untergehen? Das wäre mit Sicherheit der schlechteste Weg, auch wenn der aktuelle Zustand niemandem mehr etwas bringt. Es würde zunächst weitere Stagnation und zuletzt der völlige Verlust von Möglichkeiten der politischen Einflussnahme bedeuten. Der kluge Zusammenschluss hingegen wäre nicht nur eine Chance für die einzelnen Vereine am Leben zu bleiben, es wäre auch ein enormer Schub für die Interessenvertretung des Berliner Taxigewerbes insgesamt. Und anstatt wie heute zu fragen: „was machen die denn überhaupt?“ würden mit Sicherheit viele Unternehmer eine erfolg- und einflussreiche Gewerbevertretung durch ihre Mitgliedschaft unterstützen und „ihren“ Verein im Vorstand der Dachorganisation damit an Einfluss stärken. Worauf warten die Verbände noch? Stephan Berndt
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