Schönefeld - Katholische Schule Salvator

Meine Erfahrung bei EUROSCOLA mit dem Grundkurs PW mit Frau Sudaszewski
geschrieben von Dana Schönefeld
Donnerstag, den 28.01.2016
Der Wecker klingelt direkt neben meinem Ohr. Ich öffne meine Augen und sehe, wie sich etwas
in der Ecke des Raumes bewegt. Antonia ist also auch schon wach. Plötzlich öffnet sich die Tür
neben mir und Nicole kommt heraus, mit einem Handtuch auf dem Kopf. Ich schaue auf die
Uhr und frage mich, wann sie wohl aufgestanden ist, es ist erst 6 Uhr. Meine Gliedmaßen wollen
sich immer noch nicht bewegen. Na, das kann ja lustig werden heute, denke ich mir und wälze
mich aus dem Bett.
Nach einer gefühlten Ewigkeit sitze ich nun im Speisesaal und schlinge mein Brötchen förmlich
herunter. Noch 5 Minuten habe ich Zeit. Der Kaffee verbrennt mir meine Zunge. Das hat man
halt davon, wenn man morgens nicht aus dem Bett kommt. Die britische Gruppe von
Euroscola-Teilnehmern sieht ziemlich entspannt aus, hoffentlich haben wir uns die richtige
Uhrzeit gemerkt.
Zügigen Schrittes laufen wir alle hinter Frau Sudaszewski her, die sich glücklicherweise bereits
erkundigt hat, wo wir lang müssen. Nach zwei Abbiegungen verlässt mich meine Orientierung,
denn es ist immer noch nicht hell.
Endlich erreichen wir das Gebäude, vor dem die Flaggen aller EU-Mitgliedsstaaten wehen, es ist
generell ein windiger Morgen. Wir sind die zweite Gruppe, die ankommt. Nach 10 Minuten
kommen die Briten vom Hotel an. Irgendwann werden wir durch eine Sicherheitskontrolle
geschleust und dürfen ins Gebäude, welches von innen sehr viel eindrucksvoller aussieht, als von
außen.
Wir werden in einen großen Raum geführt, in dem sehr viele Tische und Stühle stehen, dann
wird Frau Sudaszewski zu den anderen Lehrern gebracht und Emilia, unsere Sprecherin, zu den
Sprechern der anderen Länder. Der Rest von uns wird in einen großen Speisesaal gebracht, wo
bereits Saft und Brötchen bereit liegen. Nach einiger Zeit werden wir aufgefordert und in 4erTeams zusammenzufinden, um einen Fragebogen des „Eurogames“ auszufüllen. Der Clou: In
jedem Team dürfen keine Personen aus dem gleichen Land sein, außerdem sind alle Fragen aus
den Sprachen der verschiedenen Staaten gestellt. Soweit, so gut. Nach 15 Minuten habe ich
immer noch kein Team gefunden und langsam mache ich mir Sorgen. Irgendwann mache ich
mich einfach selber auf die Suche und finde einen Holländer, einen Belgier und eine Lettin.
Zusammen versuchen wir die Fragen zu beantworten, was sich als deutlich schwerer
herausstellt, als wir erwartet hatten. Glücklicherweise helfen uns auch Leute aus anderen Teams
und wir schaffen es doch noch, alle Fragen zu beantworten.
Nach einer halben Stunde werden jeweils die Mitglieder der verschiedenen Arbeitsgruppen
aufgerufen und in einen Saal gebracht. Ich gehöre zu der Gruppe, die das Thema
‚Nachhaltigkeit in Europa‘ bearbeitet. Dort werden wir jeweils in kleinere Gruppen aufgeteilt,
die eine Diskussion führen und einzelne Aspekte zur Beantwortung unserer Frage
herausarbeiten. Alexander, unser überaus ambitionierter Spokesman kommt vorbei, sammelt
die verschiedenen Stichpunkte ein, und stellt sie der gesamten Gruppe vor. Die Diskussion hat
bis jetzt ca. 1 ½ Stunden gedauert und wir machen uns langsam auf den Weg in den großen
Plenarsaa,l der alle Schüler, 499 an der Zahl, locker fasst. Nun werden die Lösungsansätze der
Arbeitsgruppen einzeln vorgestellt und stehen offen zur Diskussion. Nachdem alle eventuellen
Fragen geklärt worden sind, können wir abstimmen, ob wir für oder gegen diesen Vorschlag
sind. Die Möglichkeit einer Enthaltung gibt es natürlich auch. Es fühlt sich schon komisch an,
auf dieselben Tasten zu drücken, die normalerweise die echten EU-Parlamentarier verwenden.
Der letzte Punkt auf der Tagesordnung bezieht sich wieder auf das „Eurogame“. Nun werden
die vier besten Teams aufgerufen. Im zweiten Team ist Isabel, also hat es schon einmal eine aus
unserer Gruppe geschafft! Plötzlich wird auch meine Gruppe aufgerufen. Ich laufe die vielen
Stufen herunter, dann werden wir in einen kleinen Raum geführt, wo wir Pullis und Kappen
bekommen: ich bin im weißem Team, Isa im grünen. Dann müssen wir wieder nach vorne
gehen, direkt neben das Rednerpult. Ich habe absolut keine Ahnung, was nun passiert. Direkt
darauf wird uns auf Englisch und Französisch erklärt, wie der Rest des Spieles ablaufen wird:
Es werden vier Fragen gestellt, die Gruppen, die richtig antworten kriegen einen Punkt. Das
Publikum kann auch abstimmen, wenn mehr als die Hälfte richtig stimmt, erhalten die
Gewinner einen weiteren Punkt. Zwischen den Fragen wird jeweils einem Team eine sog. MusikFrage gestellt, die Frage kann nur mit ja oder nein beantwortet werden.
Die Fragen behandeln Allgemeinwissen und obwohl wir unsere Musik-Frage falsch beantworten,
gewinnen wir!
Alle 4 Mitglieder meines Teams bekommen eine Medaille, die Pullis und die Kappen dürfen alle
16 Endrundenteilnehmer behalten.
Der Tag endet damit, dass die Sprecher der einzelnen Länder die verschiedenen Landesflaggen
in den Plenarsaal tragen und wir alle zusammen die Europahymne singen.
Erschöpft, aber glücklich, spazieren wir zurück zum Hotel und lassen uns noch einmal alles
durch den Kopf gehen. Ich finde, dass das der Tag sehr erfolgreich war. Wir sind alle sehr
motiviert worden, uns mehr mit den Geschehnissen innerhalb und außerhalb der EU zu
beschäftigen. Wir haben sehr viele interessante Leute getroffen, auch die Diskussions- und
Fragerunden zwischen den Aktivitäten haben geholfen, manche Zusammenhänge besser zu
verstehen. Da wir auch selber eng mit allen EU-Schülern zusammengearbeitet haben, sind uns
die Unterschiede ihrer Perspektive deutlich aufgefallen. Das frühe Aufstehen hat sich gelohnt.