Zentrum für Operative Kommunikation der Bundeswehr – Mayen Marie Christin Pfennig – Klasse 10b 1 Mein Praktikumstag bei der Bundeswehr im Rahmen des Girls‘Day am 23.04.2015 Am 23.04.2015 besuchte ich das Zentrum Operative Kommunikation der Bundeswehr ZOpKomBw in Mayen – General-Delius-Kaserne. Der Girls‘Day – Mädchen Zukunftstag 2015 - begann 9:00 Uhr. Wir wurden von den militärischen Verantwortlichen begrüßt und in 4 Gruppen eingeteilt. Zunächst hielt Oberleutnant und Jugendoffizier Alexander Finke einen Power-Point-Vortrag. Hauptthemen waren: der Auftrag der Bundeswehr: o Schutz von Deutschland und seinen Bürgerinnen und Bürger o Sicherung der außenpolitische Handlungsfähigkeit Deutschlands o Beitrag zur Verteidigung im Rahmen des NATO-Bündnisses o Beitrag zu Stabilität und Partnerschaft im internationalen Rahmen o Förderung der multinationalen Zusammenarbeit und europäischen Integration die Aufgaben der Bundeswehr: o Landesverteidigung im Rahmen der NATO-Bündnisverteidigung o internationale Konfliktverhütung und Krisenbewältigung o Beteiligung an militärischen Aufgaben im Rahmen der Gemeinsamen Sicherheits- und Verteidigungspolitik der EU o Beiträge zum Heimatschutz, Rettung und Evakuierung sowie Geiselbefreiung im Ausland o humanitäre Hilfe im Ausland Ab 9:30 Uhr führte Oberleutnant Sarah Preiß unsere Gruppe über das Gelände der General-Delius-Kaserne in Mayen. Nach dem Gruppenfoto im Gebäude für Kommunikation, das später mit einem Hintergrundbild hinterlegt wurde, konnten wir den sogenannten Dingo inspizieren, ein Fahrzeug, benannt nach dem australischen Wildhund Dingo. Der Dingo ist ein Allschutz-Transport-Fahrzeug (ATF) der 2 Bundeswehr, konzipiert als gepanzertes, luftverladbares, bewaffnetes Radfahrzeug, einsetzbar für Patrouillenfahrten und als Spähfahrzeug. ATF Dingo 2 Wetterballon mit Radiosonde Direkt neben dem Fahrzeug war ein Wetterballon mit Radiosonde stationiert, militärisch einsetzbar, um den Zustand der Atmosphäre am Boden oder in der Umgebung der Messstation für strategische und operative Einsätze zu erkunden. Diese Wetterballons werden mit einer geringen Gasfüllung gestartet und steigen dann mit etwa 300m/min in die Höhe. Während des Aufstiegs nimmt das Volumen des Ballons bis auf das 100fache der Ausgangsgröße zu. Es werden Temperatur, Luftdruck und Luftfeuchtigkeit gemessen und an die Bodenstation gefunkt, ein GPSEmpfänger gibt die Position durch. Werden Höhen um 30-35 Kilometer erreicht, ist die Elastizitätsgrenze des Materials erschöpft und der Ballon platzt. Bei der nächsten Station hatten wir die Möglichkeit mit Sprechfunkgeräten zu funken. Fernmelder sind bei allen Truppeneinheiten der Bundeswehr als wesentlicher Teil der Kommandostruktur angegliedert. Sie sorgen für die Kommunikation mit anderen Teil-Einheiten, insbesondere mit ausgelagerten. Zur Veranschaulichung durften wir mit Hilfe der Buchstabiertafel Nachrichten verschlüsselt weitergeben. Eine verschlüsselte Nachricht heißt zum Beispiel „Wilhelm Richard Otto Dora 4“, übersetzt „schlechter Empfang in Koblenz“. 3 Ab 10:30 Uhr wurde uns das „Leben im Felde“ demonstriert. Wir konnten uns in „Einmannzelte“ legen, Stockbrot im Lagerfeuer backen und sofort verzehren. Für die Feldarbeit wurden uns die elementaren Bestandteile der Kleidung, Ausstattung und Waffen vorgestellt. Als Kostprobe durften wir den Inhalt einer sog. EPa Einmannpackung probieren. Diese beinhaltet 2 variable Fertiggerichte (in diesem Fall: Gulasch mit Kartoffeln, Ćevapčići mit Reis und Gemüse á 300g) sowie eine Zwischenmahlzeit (Obstsalat á 150g). Der sonstige Inhalt ist immer gleich: Einsatzfertig für das Leben im Felde Dosenbrot, Hartkekse, Wurst, Streichkäse, Konfitüre, Zartbitterschokolade, Kaugummi, Tee-Extrakt, Kaffee-Extrakt, Kaltgetränke-pulver, Zucker, Speisesalz, Kaffeeweißer, Streichhölzer, Erfrischungstuch, Mehrzweckpapier. Zum „Leben im Felde“ gehört auch noch die Tarnung. Wer wollte, konnte sein Gesicht mit schwarzer und grüner Tarnfarbe schminken. Das gemeinsame Mittagessen wurde um 11:45 Uhr in der Kantine eingenommen. Ab 12:30 Uhr hatten wir die Möglichkeit mit einem Militärfahrzeug, dem Wolf, zu fahren. Während der Tour durch das Gelände wurde uns die Möglichkeit gegeben, alle bisher ungeklärten Fragen beantwortet zu bekommen. 4 Militärfahrzeug gl Wolf (Mercedes-Benz 250 GD) als Führungs- und Funkfahrzeug Ab 13:45 Uhr bis zum Ende der Veranstaltung haben wir einen Einblick ins Radio Andernach bekommen. Dieser Sender ist der Truppenbetreuungssender der Bundeswehr für die Region. Der Name Radio Andernach stammt von dem ursprünglichen Kasernenstandort Andernach im Kreis Mayen-Koblenz in Rheinland-Pfalz. Jetzt werden die Sendungen von Mayen aus gesendet. Jede Gruppe hat in einem Studio eine ganze Sendung aufnehmen können, auf CD gebrannt und als Demo-Version mitbekommen. Als Besonderheit durften wir auch live auf Sendung gehen und Soldaten im Einsatz grüßen. 5 Ab 14:45 Uhr gab es bei Saft und Kuchen noch eine Schlussbesprechung, in der die Erlebnisse aller vier Gruppen zusammengefasst und jedem Mädchen die Teilnahmebescheinigungen ausgeteilt wurden. Gegen 15:00 Uhr war die Veranstaltung zu Ende. Mein persönlicher Eindruck: Beeindruckt hat mich das breite Spektrum der Aufgaben und Einsatzgebiete in dem Zentrum für operative Kommunikation. Das betrifft sowohl die apparative Technik und Ausstattung, als auch die verschlüsselte Funkverbindung. Am spannendsten fand ich das Mitfahren im Geländefahrzeug Wolf: Hierbei konnten wir selbst mit erproben, wie viel dieses Fahrzeug im Geländeeinsatz aushält, aber auch wie hart und kantig es sich in dem militärisch zweckmäßig und sehr spartanisch ausgestattetem Militärjeep anfühlt. Hoch interessant war es auch, die Radiostation zu inspizieren und selber einen Aufnahmemitschnitt produzieren zu können. Weniger ansprechend war für mich die theoretische Einführung im Rahmen der Power-Point-Präsentation, da die vielen Begriffe nicht veranschaulicht wurden. Mir hat die Vorstellung der typischen Männerberufe für Frauen gefehlt. Abschließende Bewertung: Das Zentrum Operative Kommunikation der Bundeswehr in der General-DeliusKaserne der Bundeswehr in Mayen halte ich für eine sehr geeignete Einrichtung für den Girls‘Day, da man hier sehr vielseitige Eindrücke aus dem breiten Spektrum der technischen Kommunikation in der Bundeswehr gewinnen kann. Positiv überrascht hat die perfekte Organisation und vor allem die praktische Vorstellung und Erprobung der Fahrzeug- und Technik-Ausstattung. 6
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