Nr 03.2015 | WWW.VDMB.DE ZUKUNFTSMODELL PRINTMEDIEN Ein multisensorisches Erlebnis ERBEN. KAUFEN. ÜBERNEHMEN. Unternehmensnachfolge in der Druckindustrie SEISMOGRAFICS JK GMBH Spezialisten produzieren Erlebniswert Mit dem Verband Druck + Medien Bayern arbeitet die Büttenpapierfabrik Gmund interdisziplinär an der Neuausrichtung von hochwertigen Printmaterialien. Gmund entwickelt Papier für die Printmedien der Zukunft. www.gmund.com 2 VDMB KOMPASS 03.2015 in diesem Herbst befassen wir uns mit einer Vielzahl von Themen, die unsere Branche bewegen. Eine Herausforderung, vor der viele Unternehmen stehen ist die Unternehmensnachfolge. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes suchen allein in Deutschland 22.000 Unternehmen jährlich einen Nachfolger. Dies zeigt, welche Dimension der Generationenwechsel im Mittelstand für die gesamte deutsche Volkswirtschaft hat. Für eine von Familienbetrieben geprägte Branche wie unsere Druckindustrie gilt das natürlich umso mehr. Auf der Fachveranstaltung „Unternehmensnachfolge in der Druckindustrie“ am 7. Oktober im Zentrum für Druck und Medien in Ismaning beleuchten wir gemeinsam mit Experten aus der Unternehmens- und Steuerberatung sowie unseren Anwälten dieses wichtige Thema und zeigen mögliche Fallstricke auf. Eine weitere, sehr aktuelle Herausforderung der Branche ist die schwierige Fachkräftesituation. Gerade für viele kleine und mittelständische Unternehmen wird es zu einem zunehmenden Problem, qualifiziertes Personal am Arbeitsmarkt zu finden. Im Interview auf S. 16 erläutert uns Dr. Markus Schmitz, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion Bayern der Bundesagentur für Arbeit, wie er die Fachkräftesituation bewertet, wie die BA Unternehmen unterstützend zur Seite steht, und welche Chancen er für die Personalgewinnung in der Druckbranche zukünftig sieht. Als Branchenverband ist es unsere Aufgabe, Chancen für neue Geschäftsfelder zu erkennen und unseren Unternehmen neue Impulse für die Geschäftsentwicklung zu geben. Der industrielle Druck stellt einen Wachstumsbereich in unserer Branche dar. An der Schnittstelle zwischen Industrie und Druckbranche entstehen Innovationen – neue Produkte, neue Methoden. Hier wird deutlich, wie kreativ und erfolgreich Druck sein kann. Wir freuen uns deshalb über die Partnerschaft mit der Fachmesse InPrint, die vom 10.–12. November in München stattfindet, und uns inhaltlich in einem spannenden Segment unserer Industrie bereichert. Besuchen Sie uns an unserem Stand. Ich freue mich auf Sie. 03.2015 VDMB KOMPASS 3 Inhalte DAS BEWEGT DIE BRANCHE DIGITALDRUCK Unternehmensnachfolge in der Druckindustrie Individualität vor Ersatztechnologie 5 12 SEISMOGRAFICS JK GMBH 7 ARBEITSMARKT Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt RECHT 14 Befristen? Ja, aber richtig! 28 FACHMESSE INPRINT Wegweisend und innovativ 22 11 Spezialisten produzieren Erlebniswert ZUKUNFTSMODELL PRINTMEDIEN Ein multisensorisches Erlebnis 15 BILDUNG Fachkräftesituation in der Branche AUS DEN BETRIEBEN +Red Dot Awards für Eberl-Kalender +50 Jahre Druckerei Schmerbeck 24 www.adv-schoder.de Kataloge. Mailings. Magazine. Beilagen. Anz_Print_Media_20x190mm.indd 1 4 VDMB KOMPASS 03.2015 15.09.2009 13:23:46 Uhr Das bewegt die Branche Erben. Kaufen. Übernehmen. Unternehmensnachfolge in der Druckindustrie Von Wolfgang Fiebig „Die Generationennachfolge war das Schwierigste, was ich je erlebt habe.“ Kommt Ihnen diese Aussage im Rückblick auf Ihren Nachfolgeprozess bekannt vor? Hatten Sie sich die Übergabe anfangs einfacher vorgestellt, als es im Nachhinein war? Wenn Sie mit „Ja“ antworten, sind Sie nicht allein. Doch warum ist das so? Erinnern Sie sich bitte, was es schwierig machte und wie Sie sich fühlten. Was taten Sie? Was unterließen Sie? Zum „warum“ kommen wir später. Eine bedachte Planung mildert den emotionalen Druck. Holen Sie sich Beistand und gestalten Sie Ihre Unternehmensnachfolge. Ihr Verband steht Ihnen gern zur Seite. Beginnen Sie rechtzeitig – wenn Sie (noch) können, und nicht, wenn Sie äußere Umstände dazu zwingen (laut Deutscher Unternehmerbörse, DUB, haben sich 20 % aller Seniorchefs über 50 noch nicht mit der Nachfolge befasst). Gehen Sie das Thema als Prozess und nicht als kleines Projekt an, das Sie mal eben nebenbei stemmen können. Planen Sie mindestens fünf Jahre ein. Eine Studie der DUB befragte Geschäftsführer und Eigentümer nach Gründen für eine gescheiterte Generationennachfolge: ++ 84 %: Der Senior kann nicht loslassen ++ 76 %: Die Tochter oder der Sohn wurden gedrängt ++ 73 %: Streitigkeiten unter den Unternehmerkindern ++ 59 %: Überforderung durch den Senior Und wieder Emotionen. Also, was können Sie tun? Was wollen Sie tun? JENSEITS VON VERTRÄGEN UND FINANZEN Ein Familienunternehmen mitten im Übergabeprozess, systemisch betrachtet. Der Sohn ist als Nachfolger vorgesehen und arbeitet im Unternehmen als Führungskraft. In jedem Familienunternehmen findet man diese drei Systeme: Familie, Eigentum und Unternehmen. Alle Systeme sind in sich geschlossen und beeinflussen einander. Jedes System verfügt über eigene Rollen. Von außen werden die Teil-Systeme als ein System erlebt – als Familienunternehmen. Typische Rollen eines Seniors sind folgende: Familienoberhaupt, Vater, Patriarch, Seniorgesellschafter, väterlicher Freund, geschäftsführender Gesellschafter, Geschäftsführer, Mentor. è 03.2015 VDMB KOMPASS 5 Das bewegt die Branche Eines Juniors: Partner, Sohn auf Augenhöhe, Sohn in einer Kindrolle, Lehrbub, Praktikant, Angestellter, Führungskraft, Minderheitsgesellschafter. Sind beide Parteien (unbewusst) mit der Rolle des anderen einverstanden, ist alles bestens. Wenn nicht und einer fühlt sich in eine Rolle hineingedrängt, kann es heiß hergehen. Aggression, Widerstand oder Rückzug, um nur ein paar Möglichkeiten des emotionalen Ausgleichs zu nennen. Wie es sich abspielen könnte: Senior und Junior eines kleinen Unternehmens möchten in eine neue Druckmaschine investieren. Der Geschäftsführer und die Führungskraft wägen sachlich ab. Beide befinden sich im System Unternehmen. Irgendwann gehen die Vorstellungen des Juniors dem Senior zu weit; er versucht, ihn zu bremsen – ohne Erfolg. Beide laufen Gefahr, ihre Rollen zu verlassen. Der Senior wechselt ins System Eigentum und möchte in dieser Rolle das Investitionsvolumen begrenzen. Der Junior bleibt Wolfgang Fiebig ALIA-Coaching Beginnen Sie rechtzeitig – wenn Sie können, und nicht, wenn Sie müssen. Planen Sie mindestens fünf Jahre ein. (vorerst noch) im System Unternehmen und möchte die, wenngleich teure Investition mit rationalen Argumenten durchsetzen. Beide beharren auf ihren Standpunkten; die Fronten verhärten sich. Erschwerend kommt hinzu, dass zwischen Senior und Junior häufig zwei Welten liegen – mit reichlich Konfliktpotenzial, begründet in den Unterschieden ++ der Persönlichkeit ++ der individuellen Werte und ++ der Generationen. Erneuter Systemwechsel. Beide kommen unter Stress und wechseln in das System Familie. Der Senior rutscht in die Rolle des Vaters (wie früher) und nutzt auch dessen Instrumente. Der Junior wird zum Bub und verhält sich nun auch wie früher – als er noch Kind war. Mit den Mitteln eines Kindes, er könnte trotzig werden. Diese Muster sind altbekannt und bestens eingeübt. Alles geschieht automatisch, blitzschnell. Wer gelernt hat, zu reflektieren, kommt aus derartigen Schleifen leichter heraus oder noch besser – schlittert erst gar nicht hinein. Sie fragen sich, ob das geht und wie das geht? Dann besuchen Sie die Fachtagung des VDMB zur Unternehmensnachfolge am 7. Oktober 2015 in Ismaning und hören Sie sich meinen Vortrag an. Wir freuen uns auf Sie! Unser Referent Norbert Hettrich führt ein erfolgreiches und wachsendes Medienhaus. Er kennt sich aus mit verschiedenen Varianten der Übernahme anderer Unternehmen und ihrer Integration und wird auf der Veranstaltung aus seiner reichhaltigen Erfahrung berichten. Norbert Hettrich Druckhaus Weppert Schweinfurt GmbH Herr Hettrich, wie gehen Sie bei der Ergänzung Ihres Portfolios strategisch vor? Norbert Hettrich: Unser Portfolio ergänzen wir sowohl auf horizontaler als auch auf vertikaler Ebene. Aus horizontaler Sicht setzen wir zum Beispiel zunehmend auf Natur- und Recyclingpapiere und bieten immer neue Veredelungen und Grammaturen an. Vertikal gesehen erweitern wir kontinuierlich unsere Produktionstechniken sowie unser Produktportfolio. So erhalten Kunden bei uns alle Printprodukte aus einer Hand. Was sind die Hauptkriterien, die bei einer Übernahme aus Ihrer Sicht zu beachten sind? Norbert Hettrich: Zunächst müssen die eigene Strategie überdacht und bestehende Ressourcen abgefragt werden. Wichtig ist zudem, aktuelle Trends am Markt zu erkennen und aufzugreifen oder sogar eigene Trends zu setzen. Internes Know-how sollte außerdem permanent ausgebaut werden. Wie bewerten Sie die Rahmenbedingungen bei Mergers & Acquisitions (M&A) in der Druckund Medienbranche? Norbert Hettrich: Die M&A-Rahmenbedingungen in der Druck- und Medienbranche sind viel aufwendiger und eigenkapitalintensiver als in anderen Branchen, da die Druckbranche als besonders schwierig eingeschätzt wird. Welche Rolle spielt der „menschliche Faktor“ bei einer Übernahme und Integration eines Unternehmens? Norbert Hettrich: Das Personal ist ein sehr wichtiger Faktor. Gut ausgebildete und erfahrene Mitarbeiter sind unerlässlich für einen funktionierenden Workflow. Deren fachliche Kenntnisse gilt es zu erhalten und weiter zu spezialisieren. So profitieren auch andere Mitarbeiter von diesem Know-how. VERANSTALTUNGSHINWEIS: ERBEN. KAUFEN. ÜBERNEHMEN. Unternehmensnachfolge in der Druckindustrie – 7. Oktober 2015 im Zentrum für Druck und Medien ++ Timing, Kultur und sichere Finanzierung ++ Betriebsübergänge sicher meistern ++ Unternehmensweiterführung aus der Insolvenz ++ Steuerliche Überlegungen für die Unternehmensnachfolge Anmeldung und Programm: www.vdmb.de/nachfolge 6 VDMB KOMPASS 03.2015 Spezialisten produzieren Erlebniswert Die Seismografics JK GmbH zeichnet sich seit jeher durch Kreativität und Pioniergeist aus. Insbesondere im Bereich Verpackung und Veredelung ist das Unternehmen Vorreiter und für jede Aufgabenstellung offen. è 03.2015 VDMB KOMPASS 7 M it einem selbst gebauten Siebdrucktisch gründete der Dekorateur Josef Kroll im Jahr 1959 eine kleine Siebdruckerei in der Nähe von München. Er nutzte schon damals ein heute noch übliches Prinzip: Damit man nicht jeden einzelnen Bogen festkleben musste, um ihn in Position zu halten, konnte man vor dem Abrakeln ein „Vakuum“ zuschalten, damals hergestellt mittels eines handelsüblichen Staubsaugers, der unter der Tischplatte angebracht durch Hunderte einzeln gebohrte Löcher saugte. 8 VDMB KOMPASS 03.2015 INNOVATIV UND VIELSEITIG Der Pioniergeist von damals ist bis heute im Unternehmen spürbar. Kreative Anwendungen sind der rote Faden, der sich durch das weitgefächerte Angebot, von Veredelung über Verpackung bis hin zu Buchdecken und Mailings zieht. Die Vielseitigkeit des Angebots ist für die Kunden von Seismografics auch deshalb interessant, weil das Unternehmen eine Fülle technischer Möglichkeiten hat, die es kombinieren kann. Auch der Maschinenpark ist vielfältig und speziell. Eine derartige Vielfalt von Spezialmaschinen bekommt man, insbesondere in der Akzidenz, nicht oft zu sehen. Auffallend ist, wie viele einstufige Aggregate es gibt. Ein Hinweis darauf, dass Seismografics für jede Aufgabenstellung offen ist: Hier herrscht kein festes Programm, nach dem sich die Kunden richten müssen. Wenn es Sinn macht, kann man durchaus auch mal nach dem Stanzen drucken. Das klingt vielleicht nach einem kleinen Atelier oder einer Werkstatt, hat aber wenig damit zu tun. Seismografics ist durchaus sehr industriell aufgestellt und kann auch Millionenauflagen bewältigen. AUSGEZEICHNETE IDEEN Man kann sich sicher vorstellen, dass eine derart variable Technik einiges an Vorarbeit bedarf, bis ein Projekt realisiert werden kann. Deshalb spielt die Idee des individualisierbaren Standards eine zunehmend wichtige Rolle für die Prozesssicherheit wie für die Kostenkontrolle im Unternehmen. Für die beindruckenden Ergebnisse wurde das Unternehmen immer wieder ausgezeichnet, unter anderem mit dem Red Dot Award und dem Innovationspreis der deutschen Druckindustrie. Es gibt nicht viele Unternehmen, die vergleichbare technische Möglichkeiten bieten, ausreichende Kapazitäten für Großauflagen bereitstellen und gleichzeitig so konsequent neue, individuelle Ausdrucksmöglichkeiten schaffen. Jakob Kaikkis, Geschäftsführer der Seismografics JK GmbH, sprach mit uns über die Erfolge, Herausforderungen und Zukunftsaussichten seines Unternehmens. Herr Kaikkis, was ist das Erfolgsrezept Ihres Unternehmens? Jakob Kaikkis: In allem, was wir tun, verfolgen wir eine Nischenstrategie. Das heißt: Wir versuchen stets Spezialitäten anzubieten, die sonst keiner in seinem Portfolio hat. Ein weiterer Erfolgsfaktor ist unsere Kreativität. Wir entwickeln individuelle Lösungen, ausgerichtet an den Anforderungen unserer Kunden, die dies auch wertschätzen und entlohnen. Das sortiert natürlich einige Kunden bereits im Vorfeld aus die erwarten, dass es Kreativität zum Nulltarif gibt, beseitigt aber auch gleichzeitig das Problem ständig umsonst zu entwickeln. Unser Ziel ist es stets, zu marktgerechten Preisen die beste Qualität anzubieten. Unternehmensporträt: Seismografics JK GmbH Sie sind in mehreren Geschäftsfeldern tätig. Welche sind das und wie bewerten Sie diese? Jakob Kaikkis: Wir sind in vier Geschäftsbereichen tätig. Ein Bereich ist die Druckveredelung. Bereits seid 2004 bieten wir zahlreiche Veredelungsmöglichkeiten aus einer Hand an. Damit waren wir in Deutschland der erste Druckdienstleister der Folienkaschierung, Siebdruck UV-Lackierungen und Heißfolienprägungen aus einer Hand anbietet. Heute decken wir das volle Spektrum ab und fertigen alles im eigenen Haus. In Bayern sind wir damit nach wie vor der vielseitigste und größte Druckveredler. Der zweite Geschäftsbereich sind PVC-Produkte. Wir stellen PVC-Buchdecken, Ordner und Verpackungen her. Mailings und Werbemittel sind ein weiterer wichtiger Geschäftsbereich. Auch hier bieten wir von der Konfektion über die Adresssortierung bis hin zum Versand alles. Unser erfolgreichster Geschäftsbereich sind Verpackungen. Wir stellen hochveredelte Faltschachteln her und fertigen Geschenksets mit Fenstern, Klebungen und Einsätzen in kleineren und mittleren Auflagen. In welchen Bereichen Ihres Unternehmens haben Sie für die kommenden Jahre Investitionen geplant? Jakob Kaikkis: In diesem Jahr haben wir viel im Bereich „Faltschachteln“ investiert. Das Thema personalisierte Verpackung steckt heute noch in den Kinderschuhen und ist eines unserer wichtigen Zukunftsthemen. Hierfür haben wir unseren Maschinenpark bereits er- weitert. Ich bin überzeugt, dass dieser Markt in allen Industrieländern zukünftig sehr stark wachsen wird. In diesen Markt wollen wir uns weiter hineinentwickeln. Eine wichtige Frage, in die wir viel Energie stecken, lautet hier: „Wie produziere ich Stückzahl „eins“ effizient?“. Wir investieren viel in die Entwicklung entsprechender Software und Prozesse. satz relativ gering. Ich sehe die Plattform aber eher als zusätzlichen „Außendienst“, über den wir durch aktive Suchmaschinenoptimierung neue Kunden gewinnen können. Sie sehen also großes Wachstumspotenzial für den Bereich Individualisierung? Jakob Kaikkis: Im Bereich der Verpackung definitiv. Drucktechnologisch kann das theoretisch jeder Marktbegleiter in den Griff bekommen. Unsere Stärke in diesem Bereich ist aber, dass wir die Kompetenz und Erfahrung aus der Direktkommunikation einbringen können – wir kennen uns mit Adressen und Responsequoten aus. Um eine personalisierte Verpackung zu produzieren, bedarf es einiger Anstrengung: Sie müssen diese in einen Shop einbinden, damit die Endkunden bestellen können und dann den Prozess EDV-technisch von A–Z definieren. Unsere Leistung ist also nicht nur Druck und Finishing, sondern insbesondere auch das dazugehörige SoftwareKnow-how. Nur so ist es überhaupt möglich, in der Kleinserienproduktion Geld zu verdienen. Wie kommunizieren Sie mit Ihren Kunden und wie wichtig sind Marketing und Vertrieb für Ihr Geschäft? Jakob Kaikkis: Die Kommunikation mit unseren Kunden hat sich in den letzten Jahren massiv verändert. Wir haben unser Marketing komplett umgestellt. Früher haben wir monatliche Newsletter versandt und regelmäßige Kundenveranstaltungen ausgerichtet. Der Erfolg ist aber zunehmend ausgeblieben. Es gibt einfach zu viele Events und die Kunden sammeln zwar gerne Input, aber wenn sie die Information dann aktiv benötigen, suchen sie vermehrt im Internet. Deswegen haben wir unsere Kundenkommunikation auf einen Blog umgestellt, in dem wir unsere Produkte und Projekte zeigen. Wir sind auch Mitglied in einem Trendscout-Netzwerk, das uns mit Informationen versorgt, womit wir unseren Blog um zusätzlichen spannenden Content erweitern. Wir suchen und zeigen also auch ständig neue Technologien und Trends und bespielen auch Facebook mit diesen Themen. Sie betreiben einen eigenen Online-Shop. Wie wichtig ist dieser Absatzkanal für Ihren Gesamterfolg? Jakob Kaikkis: Gemessen am Aufwand und den Kosten der Programmierung, ist der Um- Sie produzieren auch in Tschechien. Hat sich die Errichtung des Standorts dort gelohnt? Jakob Kaikkis: Wir haben bereits 2003 unser Unternehmen in Tschechien gegründet und haben den Standort dort aufgebaut. è 03.2015 VDMB KOMPASS 9 Unternehmensporträt: Seismografics JK GmbH Der Unterschied in den Arbeitskosten ist heute immer noch so groß, dass es sich für uns in jedem Fall lohnt, dort zu produzieren – gerade im Bereich Verpackung, in dem einige Produkte viel manuelle Tätigkeit erfordern. suchen eigentlich nur noch Mitarbeiter, die wollen, sprich motiviert sind, und investieren dann lieber in Schulungen und Aufbau der Fachkenntnis. Wir rekrutieren also nicht nach Fachkenntnis, sondern nach Motivation, Sozialkompetenz und Eindruck. Und es ist durchaus erstaunlich, wie schnell jemand etwas lernt, wenn er es denn will. Wo sehen Sie die größten Herausforderungen für Ihr Unternehmen in den nächsten Jahren? Jakob Kaikkis: Ehrlich gesagt habe ich Angst um unsere Druckereikunden und damit um den Geschäftsbereich Druckveredelung. Die Branche hat sich noch nicht erholt, obwohl bereits viele Druckereien aus dem Markt ausgetreten sind. Früher ist der typische Druckkunde mit allen Anforderungen zu seiner Stammdruckerei gegangen, die die Aufgaben aufgrund besserer Marktkenntnis komplett erledigen konnten. Dieses Geschäftsfeld ist für Druckereien vollkommen eingebrochen. Zukünftig werden sich immer größere Einheiten bilden – was für uns bedeuten wird, dass vieles im Bereich Druckveredelung dort inhouse passieren wird. Das ist für uns eine Herausforderung, weil immer noch ca. ein Viertel unserer Wertschöpfung „Druckgeschäft“ ist. Eine weitere große Herausforderung ist der Fachkräftemangel, den wir auch bereits deutlich zu spüren bekommen. Es wird immer schwieriger, gute Mitarbeiter zu finden. Welche Rolle spielt das Thema Prozessoptimierung in Ihrem Betrieb? Jakob Kaikkis: Die Optimierung unserer Prozesse ist ein sehr wichtiges Thema. Hier sind wir Anfang des Jahres gestartet, diese mit dem Lean-Ansatz zu optimieren. Die Herausforderung hierbei ist, dass wir aufgrund der vier Geschäftsfelder vielfältige und zahlreiche Prozesse haben. Das hat Vor- und Nachteile. Wo wir diesen „Bauchladen“ kombiniert nutzen, z. B. bei hochveredelten Faltschachteln, dort generieren wir für uns lukrative Preise, da wir eine hohe Wertschöpfung inhouse haben. Diese Vielfalt hat aber auch den Nachteil, dass wir immer für eine gewisse Grundauslastung auf den Maschinen sorgen müssen und dass jeder Geschäftsbereich so für sich seine eigenen Herausforderungen hat. Deswegen ist die Managementkapazität, die wir benötigen, recht groß. Wie treten Sie diesem Problem entgegen? Jakob Kaikkis: Personalpolitisch sind wir mittlerweile weg von der Suche nach Mitarbeitern, die etwas Bestimmtes können. Wir Warum sind Sie Mitglied im VDMB? Was erwarten Sie von Ihrem Verband in Zukunft? Jakob Kaikkis: Für uns bietet das Netzwerk des Verbands eine schöne Marketingplattform, denn viele Mitglieder sind gleichzeitig auch unsere Kunden. Auch mit der Rechtsberatung des VDMB sind wir sehr zufrieden. Im Bereich der Weiterbildung schätzen wir die Seminare und Kurse im Zentrum für Druck und Medien. Vom Seminar Lean-Management für die Druckindustrie konnten wir vieles auf unser Unternehmen übertragen, und wir verzeichnen hier bereits erste Erfolge. Vor dem Hintergrund der Fachkräftesituation müssen wir als Branche zukünftig noch mehr als bisher für die Attraktivität unserer Ausbildungsberufe tun, vor allem um diese aktiver bei potentiellen Auszubildenden zu bewerben. Bei der Interessenvertretung liegt mir persönlich das Thema „Kinderbetreuung“ am Herzen. Hier wird von der Politik noch viel zu wenig getan, das ärgert mich. Es wird für unsere Gesellschaft von essentieller Bedeutung sein, dass alle Frauen in Zukunft arbeiten können. Aus eigener Erfahrung als Vater ist es heute noch in keinster Weise möglich, dass beide Elternteile einer vollwertigen Arbeit nachgehen können, da die Infrastruktur trotz dem Recht auf Kinderbetreuung immer noch miserabel ist. Auch der Mutterschutz ist eine längst überholte Rechtsaufassung. Ich hoffe, dass der Verband hier etwas für die Unternehmen und Familien erreichen kann. Vielen Dank für das Gespräch, Herr Kaikkis! 10 VDMB KOMPASS 03.2015 Die Seismografics im Web: www.seismografics.de Digitaldruck Individualität vor Ersatztechnologie Wie man den Digitaldruck erfolgreich in ein Offsetdruck-Umfeld integriert Digitaldruck bietet eine ein- VON MICHAEL BROMBERGER – Für viele ist die Integration von Digitaldruck-Technologie ein Dilemma. Neben der Herausforderung, die richtige Technologie zu wählen, sind meistens die Gedanken, welche Produktionen zukünftig über das System produziert werden sollen, am wichtigsten. Eigentlich liegt hier schon der Kern des Problems. Tatsache ist, Digitaldruck bedeutet mehr als nur Ersatztechnologie. Neben vieler Investitionen, die in den vergangenen 10 bis 15 Jahren durchgeführt wurden, nur um „dabei“ zu sein, haben einige neue Wege gewählt und gehören mittlerweile zu den TopUnternehmen im Druckgewerbe. Digitaldruckintegration in einem klassischen Offsetdruck-Umfeld bedeutet im richtigen Mix 50 % Ersatztechnologie und 50 % neue Druckprodukte. Dieser Anspruch und auch die Veränderung lassen sich konsequent umsetzen. Unternehmen wie Elanders oder auch CEWE haben aufgezeigt, wie es man durch konsequente Veränderung und Anpassung mithilfe digitaler Drucktechnologie schaffen kann, neue Märkte zu erschließen und die vorhandene analoge Technologie sukzessive komplett zu ersetzen oder auch in Einklang zu bringen. Neue Produkte bedeutet aber auch: neue Prozesse, Zielgruppen, Absatzwege, Marketing und vieles mehr, welches natürlich zielgerichtet umgesetzt werden muss. Nachdem Ende der 90er und am Anfang dieses Jahrtausends viele Digitaldruckmaschinenhersteller ihre „Kisten“ einfach wild und planlos bei den Druckereien positioniert haben, PROGRAMM-HIGHLIGHTS fand mittlerweile ein erfreuliches Umdenken statt, welches die am 27. Oktober von 9.30–17.30 Uhr im ZDM Ismaning Applikation in den Vordergrund stellt. Die Frage, die man sich stellen sollte, ist eigentlich: Mit welchen neue Produkten kann QUALITÄTSSICHERHEIT ich neue Märkte bei meinen Kunden erschließen. Danach richtet sich die Technologie und auch die weiteren MaßnahStephan Auer, Eberl Print GmbH, Immenstadt men für das Unternehmen. Reine Ersatztechnologie wird VEREDELUNGEN UND MATERIALVIELFALT eine Investition jedweder Art nie rechtfertigen. Neben den Veränderungen in vielen Bereichen des UnterTheda Möbius, alpha manufactur, Bielefeld nehmens ist auch eine Erweiterung der DienstleisGESCHÄFTSFELDERWEITERUNG tung unausweichlich. Schlagworte wie Crossmedia, und Big DATA sind nur einige der neuen Themen Marius Dammig, Kroha GmbH, Miesbach für das Umdenken auf dem Gebiet der Dienstleistung. DER WEG VOM OFFSET ZUM DIGITALDRUCK Der Digitaldruck bietet eine einmalige Chance, sich diese zusätzlichen Verdienstwege zu erschließen, welche die Wolfgang Lindner, Lindner Druck, Landsberg Kosten des Druckvorgangs selbst nur noch zu einem Teil Peter Bockelbrink, Topp Digital GmbH, Ismaning eines Ganzen werden lassen und somit die Vergleichbarkeit BEGEISTERN UND VERKAUFEN erschweren. Nutzen Sie den Digitaldruck als Chance, sich neu auszurichten und sich von den zum Teil ruinösen MärkMichael Bromberger, Digitaldruck-Experte ten im Druckgewerbe zu verabschieden. Die Chance liegt in Anmeldung und Programm unter der Individualität des Druckprodukts von morgen, nicht in WWW.CLUSTER-PRINT.DE der schnellsten und höchsten Auflage zum billigsten Preis! malige Chance, sich zusätzliche Verdienstwege zu erschließen. 03.2015 VDMB KOMPASS 11 Recht Befristen? Ja, aber richtig! VON KATHRIN ROHLFF – So schön verlockend es ist, jemanden befristet einzustellen, so gefährlich ist es auch. Denn: Eine unwirksame Befristung führt automatisch zu einer Entfristung. Das bedeutet, dass der Mitarbeiter ohne weiteres Zutun auf Dauer angestellt ist und dass er Kündigungsschutz genießt (soweit das Kündigungsschutzgesetz auf Ihren Betrieb anwendbar ist). Länger als zwei Jahre darf man nur befristen, wenn es einen sachlichen Grund dafür gibt. Hier ein Auszug von Fragen, die uns Verbandsjuristen zum Thema Befristung regelmäßig beschäftigen: Frau Müller: „Wir schließen immer auf ein Jahr befristete Arbeitsverträge ab. Einer unserer Mitarbeiter hatte schon zwei solche Verträge, der zweite läuft nächste Woche ab. Er ist also nächste Woche zwei Jahre bei uns tätig. Wir wollen ihn aber nicht dauerhaft übernehmen, weil er viel krank ist. Können wir noch einmal einen Jahresvertrag schließen?“ Herr Bauer: „Unsere Produktionshelfer sind alle befristet beschäftigt, manche schon seit ein paar Jahren. Jetzt will einer entfristet werden. Muss ich ihm einen unbefristeten Arbeitsvertrag geben?“ Herr Meier: „Wir sind uns nicht sicher, wie sich der Azubi auf Dauer macht. Er ist noch sehr jung und außerdem sehr unzuverlässig. Können wir ihn nach der Ausbildung erst einmal befristet übernehmen?“ Frau Schmidt: „Wir möchten einen Mitarbeiter einstellen, der schon mal bei uns beschäftigt war. Er hat vor vier Jahren selbst gekündigt und sich jetzt wieder bei uns beworben. Da wir nicht 12 VDMB KOMPASS 03.2015 wissen, wie sich die Auftragslage entwickelt, möchten wir ihn jetzt für zwei Jahre befristet einstellen. Geht das?“ Was raten wir unseren Mitgliedern? Was muss beachtet werden, wenn Sie jemanden befristet einstellen möchten? Die wichtigste Vorschrift ist § 14 Teilzeitund Befristungsgesetz (TzBfG). Oberstes Gebot: Die Befristung muss schriftlich vereinbart werden. Und: Ohne Grund darf man Arbeitsverhältnisse zwar befristen und sogar bis zu drei Mal verlängern – allerdings nur bis zu einer Gesamtdauer von zwei Jahren! Ein Mitarbeiter könnte also zum Beispiel erst mal für 5 Monate befristet eingestellt werden, der Vertrag könnte dann um ein Jahr und dann noch einmal um 7 Monate verlängert werden. Mehr nicht. In unserem Beispielfall kann Frau Müller den Arbeitsvertrag mit ihrem Mitarbeiter also nicht mehr um ein Jahr ohne Grund verlängern, da die Zwei-Jahres-Grenze bereits erreicht ist. Länger als zwei Jahre darf man nur befristen, wenn es einen sachlichen Grund dafür gibt. Der Klassiker ist die Einstellung einer Elternzeitvertretung. Es kann auch für eine Projektarbeit befristet eingestellt werden, aber nur, wenn es sich um eine klar abgrenzbare Zusatzaufgabe handelt, eben nicht um eine im üblichen Geschäftsbetrieb anfallende zusätzliche Dauer- oder Pflichtaufgabe. Maßgeblich bei der Beurteilung der sachlichen Gründe ist immer die Prognose des Arbeitgebers zum Zeitpunkt des Vertragsschlusses, d. h. Sie als Arbeitgeber müssen sich zu 99 % sicher sein, dass für die Beschäftigung des befristet einzustellenden Mitarbeiters über das Vertragsende hinaus kein Bedarf mehr besteht. WANN LIEGT EIN TRIFTIGER SACHGRUND VOR? In unserem Beispielfall frage ich Herrn Bauer, ob für jede Befristung der letzten Jahre ein „triftiger“ Sachgrund vorlag. Wenn dies nicht der Fall ist und darüber hinaus der Produktionshelfer schon länger als zwei Jahre in der Firma arbeitet, ist die Befristung im Arbeits- vertrag unwirksam, weil hier eigentlich ein Dauerbedarf vorliegt. Der Mitarbeiter ist somit unbefristet beschäftigt. Einen unbefristeten Arbeitsvertrag könnte der Mitarbeiter erfolgreich – innerhalb einer Frist von drei Wochen nach Ende des befristeten Arbeitsvertrags – einklagen. Außerdem regelt § 14 TzBfG, dass eine sachgrundlose Befristung nicht zulässig ist, wenn mit demselben Arbeitgeber bereits zuvor ein Arbeitsverhältnis bestanden hat (Vorbeschäftigungsverbot). Ein Ausbildungsverhältnis ist kein Arbeitsverhältnis. Herrn Meier sage ich also, dass er seinen Azubi für maximal zwei Jahre befristet übernehmen darf. Bei Frau Schmidt sieht die Sache anders aus, denn hier gibt es ein „Bereits zuvor“-Arbeitsverhältnis. Das Bundesarbeitsgericht hat in einer Entscheidung eine Zeitgrenze von drei Jahren festgelegt. Liegt das frühere Arbeitsverhältnis mehr als drei Jahre zurück, ist keine hinderliche Vorbeschäftigung mehr gegeben. Frau Schmidt kann ich also zur befristeten Einstellung raten. SONDERFÄLLE UND AUSNAHMEN Natürlich gibt es Sonderfälle, zum Beispiel das sogenannte „Gründerprivileg“ in den ersten vier Jahren nach Neugründung eines Unternehmens. In dieser Zeit ist eine grundlose Befristung bis zu vier Jahren möglich. Oder die Befristung mit Arbeitnehmern, die das 52. Lebensjahr vollendet haben und vorher beschäftigungslos waren, hier kann sachgrundlos bis zu insgesamt fünf Jahren lang befristet werden. Neben den Sonderfällen gibt es Ausnahmen und Ausnahmen von der Ausnahme. Für jeden noch so eigentümlichen Einzelfall versuchen wir, die beste Lösung für Sie zu finden. Wenn Sie sich nicht sicher sind, rufen Sie uns bitte an. touch the future Inspirierende Ideen für Erfolge, die begeistern. Die drupa ist das must attend event 2016: Ausgangspunkt vielversprechender Visionen. Mittelpunkt von Zukunftstechnologien. Treffpunkt von Ideen, die Märkte elektrisieren. Innovative Geschäftsmodelle und Best-Practice-Beispiele werden die Wachstumschancen der Zukunft zeigen: print, packaging production, green printing, functional printing, multichannel, 3D printing. Mit dem Programm „drupa future visions“ werden wir mit Ihnen einen weiten Blick in die Zukunft werfen. Seien Sie dabei! daily news, trends, innovations blog.drupa.com RAin Kathrin Rohlff [email protected] Tel. 089/33036-125 31. Mai – 10. Juni 2016 Düsseldorf www.drupa.de Share 03.2015 VDMB KOMPASS 13 Arbeitsmarkt Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt Bayerische Arbeitgeberverbände: erstes Maßnahmenpaket zur schnellen Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt Die Integration von Asylbewerbern mit hoher Bleibeperspektive und anerkannten Flüchtlingen ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Beitrag der bayerischen Wirtschaft ist die schnelle Integration dieser Menschen in den Arbeitsmarkt. Deswegen setzt die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. jetzt ein erstes Maßnahmenpaket im Wert von einer Million Euro um. Eine besondere Situation erfordert flexibles und unbürokratisches Handeln. vbw Präsident Alfred Gaffal Das Paket umfasst die Projekte „IdA – Integration durch Arbeit“ und „Perspektive Beruf für Asylbewerber und Flüchtlinge“ sowie das ServicePortal „Integration durch Arbeit“. vbw Präsident Alfred Gaffal betont: „Die Flüchtlingswelle erfordert flexibles und unbürokratisches Handeln. Mit ihren Projekten und Serviceangeboten will die bayerische Wirtschaft helfen, diese außergewöhnliche Lage zu meistern und geflüchteten Menschen mit einer hohen Bleibewahrscheinlichkeit Perspektiven auf dem bayerischen Arbeitsmarkt zu eröffnen.“ „IDA – INTEGRATION DURCH ARBEIT“ Im Juni 2015 hatte die vbw gemeinsam mit dem Bayerischen Staatsministerium für Arbeit, Soziales, Familie und Integration sowie der Regionaldirektion Bayern der Bundesagentur für Arbeit das von der vbw initiierte Projekt „IdA“ gestartet, das jetzt greift. 106 Flüchtlinge aus 20 Nationen nehmen derzeit am Projekt teil. Es richtet sich an Asylbewerber und Flüchtlinge, die eine Berufsausbildung oder ein Studium abgeschlossen und gute Aussicht auf ein Bleibe-recht in Deutschland haben. Das Projekt wird in München, Nürn- 14 VDMB KOMPASS 03.2015 berg, Regensburg, Augsburg und Mainburg durchgeführt. „PERSPEKTIVE BERUF FÜR ASYLBEWERBER UND FLÜCHTLINGE“ Seit September 2015 läuft das Projekt „Perspektive Beruf für Asylbewerber und Flüchtlinge“ der Stiftung Bildungspakt Bayern, dessen Exklusivsponsor die vbw ist. Das Projekt unterstützt nach Bayern kommende jugendliche Flüchtlinge und Asylbewerber an Berufsschulen im Freistaat. Ziel ist es, schulisch beeinflussbare Faktoren für einen erfolgreichen Übergang dieser Jugendlichen in eine duale Ausbildung oder den ersten Arbeitsmarkt zu analysieren und daraus Unterrichtskonzepte für eine verbesserte Förderung zu entwickeln. Während der gesamten Laufzeit über vier Jahre werden die Erkenntnisse aus dem Projekt kontinuierlich an die teilnehmenden Schulen und Lehrkräfte weitergegeben. Gaffal: „Berufsschulen nehmen eine zentrale Rolle bei der Integration von Asylbewerbern in den Ausbildungsmarkt ein, deshalb ist es wichtig, dass wir uns hier engagieren. Je besser die Sprachförderung und die Berufsorientierung, umso besser kann die Eingliederung in den Arbeitsmarkt gelingen.“ UNTERSTÜTZUNG FÜR UNTERNEHMEN Mit dem ServicePortal „Integration durch Arbeit“ bietet die vbw Unternehmen Informationen und konkrete Hilfestellungen zur Beschäftigung von Asylbewerbern. Die Internetseite www.integration-durcharbeit.de gibt ab sofort Auskunft darüber, unter welchen Voraussetzungen geflüchtete Menschen je nach Rechtsstatus und Art der Tätigkeit eine Beschäftigung aufnehmen können. Außerdem erfahren Arbeitgeber, welche Verfahren und Regeln sie beachten müssen, und finden Informationen zu Fördermöglichkeiten und Musterarbeitsverträge. Die Unternehmen werden bei der Umsetzung unterstützt. Ergänzend zum ServicePortal ist eine Hotline geschaltet. Unter Telefon 089/55178535 beantworten Experten betriebliche Fragen von Arbeitgebern rund um die Beschäftigung von Flüchtlingen. Die Hotline ist werktags von 8 Uhr bis 18 Uhr geschaltet. SERVICE-HOTLINE Telefon: 089/551 78-535 SERVICE-PORTAL www.integration-durch-arbeit.de Fachkräftesicherung Geben Sie Jugendlichen die Möglichkeit, Ihre Berufe kennenzulernen und aktiv zu erleben! Dr. Markus Schmitz, Bundesagentur für Arbeit (BA), über die Fachkräftesituation in der Druckbranche, den Stellenwert von Weiterbildung und die Unterstützung durch die BA è 03.2015 VDMB KOMPASS 15 Fachkräftesicherung Dr. Markus Schmitz Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion Bayern der Bundesagentur für Arbeit Qualifizierung ist in der digitalisierten Welt ein Flexibilitätsgarant. 16 VDMB KOMPASS 03.2015 err Dr. Schmitz, welche Herausforderungen am Arbeitsmarkt sehen Sie auf die bayerischen Unternehmen in den nächsten Jahren zukommen? In meinen Augen ist die größte Herausforderung für die bayerischen Unternehmen die Digitalisierung unserer Wirtschaft, das Zusammenspiel zwischen der klassischen deutschen Ingenieurs- und Produktionsstärke auf der einen und der Informationstechnologie auf der anderen Seite. Die technische Entwicklung hin zur Digitalisierung ist in der Druck- und Medienbranche ja bereits sehr präsent. Die Unternehmen unserer Branche haben zunehmend Probleme ihre freien Stellen zu besetzen. Zu welchen Maßnahmen raten Sie, um auch zukünftig erfolgreich Fachkräfte zu rekrutieren und an das eigene Unternehmen zu binden? Eines ist mir in diesem Zusammenhang besonders wichtig: Qualifizierung ist in der digitalisierten Welt ein Flexibilitätsgarant. Durch lebenslanges Lernen tragen Arbeitnehmer dazu bei, dass sie ihre Beschäftigung behalten. Für die Unternehmen werden qualifizierte Fachkräfte immer wichtiger, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Ein erster Ansatzpunkt wäre für mich, die Berufsbilder der Druck- und Medienbranche bei den Jugendlichen bekannt und begehrt zu machen. Wir unterstützen, indem wir in der Berufsberatung und in den Berufsinformationszentren über die beruflichen Perspektiven in den einzelnen Berufen informieren. Als zweiten Ansatzpunkt sehe ich die interessanten Entwicklungs- und Entfaltungsmöglichkeiten, die die Branche ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bietet. Dabei trägt gerade die digitale Kompetenz zur Attraktivität der Arbeitgeber in der Druck- und Medienbranche bei. Mitarbeiter schätzen, dass sie hier im lebenslangen Lernen begleitet werden. Besonders kleine und mittelständische Unternehmen können dabei auf die Beratung und Förderung der Arbeitsagenturen zurückgreifen. Drittens beobachten wir, dass für viele Menschen neben klassischen Karrieremöglichkeiten auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf wichtiger wird. Unternehmen, die hier attraktive Angebote machen, haben gute Karten bei der Rekrutierung. Welche Unterstützung bietet hier die Agentur für Arbeit konkret? Das Kerngeschäft der Agenturen für Arbeit ist natürlich die Vermittlung von Arbeitskräf- ten und Auszubildenden. In jeder Arbeitsagentur finden sich Experten als Ansprechpartner für die Unternehmen, die regionalen Arbeitgeber-Services. Im Vorfeld einer Einstellung können wir zum Beispiel Praktika bezuschussen und auch beim Einstieg in eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung können wir durch den sogenannten „Eingliederungszuschuss“ fördern, etwa bei neuen Mitarbeitern, die nach längerer Unterbrechung wieder ins Berufsleben einsteigen. Damit Ausbildung gelingt, bieten die Arbeitsagenturen neben der Berufsberatung und Ausbildungsvermittlung eine Reihe von Unterstützungsmöglichkeiten an. Als Beispiel möchte ich die Assistierte Ausbildung nennen, hier erhalten Betriebe und Auszubildende praktische Unterstützung, wenn die Startvoraussetzungen dies erfordern. Gerade im Bereich der Ausbildung fällt es vielen Betrieben der Druck- und Medienbranche schwer, qualifizierte Auszubildende zu finden. Insbesondere bei der Berufsgruppe der Medientechnologen suchen Betriebe teilweise händeringend Nachwuchs. Welche Maßnahmen können hier ergriffen werden, um die Berufsbilder für junge Menschen bekannter und attraktiver zu machen? Die Unternehmen konkurrieren mittlerweile um die besten Nachwuchskräfte. Bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz achten Jugendliche nicht nur auf den Beruf, sondern auch auf die Rahmenbedingungen, wie bei- Der VDMB auf der „Berufsbildung 2015“ von 7.–10. Dezember im Messezentrum Nürnberg. BESUCHEN SIE UNS IN HALLE 7, STAND 132 ! UNSERE KURSE IM BEREICH spielsweise Weiterbildungs- und Aufstiegsmöglichkeiten im Unternehmen. Ich rate Arbeitgebern, zusätzlich auch unkonventionelle Ausbildungs- und Qualifizierungsmodelle wie die Teilzeit-Ausbildung zu nutzen. Dabei kann es eine Chance für den Betrieb und die Auszubildenden sein, auch Bewerber zu berücksichtigen, die auf den ersten Blick durch das Raster fallen. So haben es alleinerziehende, schwerbehinderte oder ältere Ausbildungssuchende immer noch schwerer auf dem Ausbildungsmarkt. Zusätzlich empfehle ich, in der Öffentlichkeit präsent zu sein und beispielsweise Jobmessen zu nutzen. Geben Sie den Jugendlichen die Möglichkeit, Ihre Berufe kennenzulernen und aktiv zu erleben! Gerade die digitale Kompetenz trägt zur Attraktivität der Arbeitgeber in der Druck- und Medienbranche bei. In unserer sich schnell wandelnden Branche spielt die Weiterbildung der Mitarbeiter eine zentrale Rolle. Welche Möglichkeiten der Unterstützung bietet hier die Agentur für Arbeit? Als Beispiel möchte ich Ihnen die Qualifizierungsberatung durch den Arbeitgeber-Service nennen. Sie unterstützt vor allem kleine und mittelständische Unternehmen bei Fragen zur betrieblichen Personalarbeit. Das Förderprogramm WeGeBau, sprich Weiterbildung Geringqualifizierter und beschäftigter Älterer in Unternehmen, richtet sich an geringqualifizierte Beschäftigte und unterstützt Betriebe, ihre Helfer zu Fachkräften auszubilden. In jedem Fall rate ich den Unternehmern, sich an die Arbeitgeber-Hotline der Bundesagentur für Arbeit unter der Telefonnummer 0800/4555520 zu richten. Dort erhalten sie den Kontakt zu ihrem regionalen Ansprechpartner. Thomas Hosemann [email protected] Tel. 089/33036-126 Ausbildung Adobe Illustrator für Einsteiger Mo – Mi 5. – 7. Oktober 2015 Adobe Illustrator für Fortgeschrittene Mo – Mi 12. – 14. Oktober 2015 Digitaldruck (1) Mo – Mi 12. – 14. Oktober 2015 ProzessStandard Offsetdruck Mo – Mi 12. – 14. Oktober 2015 Adobe Photoshop für Einsteiger Mo – Mi 19. – 21. Oktober 2015 Adobe Photoshop für Fortgeschrittene Mo – Mi 26. – 28. Oktober 2015 Digitaldruck (2) Mo – Mi 26. – 28. Oktober 2015 Prüfungsvorbereitung 3. Ausbildungsjahr Mo – Fr 2. – 20. November 2015 Adobe InDesign für Einsteiger Mo – Mi 2. – 4. November 2015 Adobe InDesign für Fortgeschrittene Mo – Mi 9. – 11. November 2015 Prüfungsvorbereitung 2. Ausbildungsjahr Mo – Fr 23. Nov –11. Dez 2015 Colormanagement Mo – Di 14. – 15. Dezember 2015 ANMELDUNG: www.vdmb.de/seminare üba gGmbH Reichenbachstraße 1 · 85737 Ismaning Telefon 089/962287-0 · Fax 0 89/96 22 87-77 [email protected] · www.vdmb.de 03.2015 VDMB KOMPASS 17 Überbetriebliche Ausbildung VDMB macht Azubis fit für die Printbranche 33 Auszubildende starten mit der überbetrieblichen Ausbildung ins neue Ausbildungsjahr Für 33 Auszubildende in den Berufen Medientechnologe und Mediengestalter wurde es Anfang September ernst. Sie starteten mit der überbetrieblichen Ausbildung (üba) des Verbandes Druck und Medien Bayern in das neue Ausbildungsjahr. Mit der üba sorgt der VDMB dafür, dass der Branchennachwuchs schneller fit ist für die Aufgaben, mit denen die Unternehmen der Druck- und Medienwirtschaft Geld verdienen. Deshalb bietet der Verband seit vielen Jahren Spezialkurse, Programmschulungen und Schulungen in Medientechnik, Vorstufe und Drucktechnik an – vom Einstieg in die Ausbildung bis hin zur Prüfungsvorbereitung. PRAXISNAH UND PROFESSIONELL „Wir begleiten die Azubis der Branche nun schon seit über 30 Jahren. Diesen Erfahrungsschatz teilen wir gerne, um den Auszubildenden gute Grundlagen für einen er- folgreichen Ausbildungsstart mitzugeben‘‘, erklären die üba-Ausbilder Ulrich Renn und Reinhold Rill. „Voraussetzung für die professionelle und praxisnahe Ausbildung ist sicher unser umfangreicher Maschinenpark, der in der heutigen Verbändelandschaft keine Selbstverständlichkeit bedeutet. Es macht Spaß, an solchen Maschinen jungen Menschen unser Handwerk beizubringen“. Das Thema Ausbildung spielt die zentrale Rolle bei der Fachkräftesicherung in unserer Branche. Holger Busch ZUKUNFTSTHEMA AUSBILDUNG Der VDMB leistet sich – im Gegensatz zu den meisten anderen Landesverbänden – mit der üba in Ismaning weiterhin eine überbetriebliche Ausbildung. Mit einer Offsetmaschine, einer Digitaldruckmaschine und mit 60 hochmodernen Vorstufenarbeitsplätzen. „Warum? Weil wir als Verband unseren Unternehmen die passende Infrastruktur bieten wollen, damit diese weiter ausbilden und auf Kompetenzen der üba als Ergänzung zu ihrer innerbetrieblichen Ausbildung zurückgreifen können. Denn das Thema Ausbildung – in der Quantität der Bewerber genauso wie in der Qualität – ist heute wichtiger denn je und spielt die zentrale Rolle bei der Fachkräftesicherung in unserer Branche“, so Holger Busch, Hauptgeschäftsführer des VDMB. Der VDMB wünscht allen Auszubildenden, Ausbildungsbetrieben und Ausbildern einen guten Start in das neue Ausbildungsjahr! ANZEIGE Erfolg ist kalkulierbar – mit RSK-Software! Das hoch flexible Auftragsmanagementsystem für die grafische Industrie. Gut durchdachte Arbeitsabläufe – gut durchdachte Software! on, Seit 30 Jahren Innovati it. rhe Stabilität und Siche www.rsk-software.com 18 VDMB KOMPASS 03.2015 datamedia GmbH, Telefon +49 89 744166-0, [email protected] Aus- und Weiterbildung Ausgezeichnet und begehrt: Druck- und Medientechniker VDMB ehrt jahrgangsbeste Druck- und Medientechniker. Unternehmen der Branche suchen dringend Fach- und Führungskräfte. den nächsten 5 Jahren.“ Eine große Herausforderung für die Unternehmen der Branche – eine gute Ausgangsposition hingegen für Druck- und Medientechniker. Die Jahrgangsbesten erhielten aus den Händen von Hosemann den Preis der Ludwig-Gundelfinger-Stiftung des VDMB. Er gratulierte allen Absolventen zu 4 % ihrem Abschluss und betonte: Im Namen des VDMB ehrte Thomas Hosemann (m.) die jahrgangsbesten Druck- und Medientechniker Simon Deliano (r.) und Simon Hauner (l.) Zahlreiche Ehrengäste und Firmenvertreter kamen zu einer Feierstunde im Beruflichen Schulzentrum Alois Senefelder in München zusammen, um die diesjährigen Absolventen der Fachschule für Drucktechnik und Papierverarbeitung zu verabschieden. Thomas Hosemann vom Verband Druck und Medien Bayern (VDMB) gratulierte den frisch gebackenen Druck- und Medientechnikern und wies auf den steigenden Bedarf an qualifizierten Fachkräften hin: „Für Druckunternehmen wird es in Zukunft nicht einfacher, gute Fach- und Führungs- 62 % kräfte zu gewinnen: In der jüngsten Umfrage des VDMB geben bereits jetzt 45 Prozent der Betriebe an, dass ihre Geschäftstätigkeit infolge des Mangels an Fachkräften beeinträchtigt ist. 38 Prozent der Betriebe können schon heute ihre freien Technikerstellen nur schwer oder gar nicht besetzen. Auch beim Blick in die Zukunft ist keine Entspannung der Lage in Sicht. Im Gegenteil: 47 Prozent der befragten Unternehmen sehen einen zunehmenden Bedarf an Druck- und Medientechnikern in Können Ihre offenen Techniker-/MeisterStellen besetzt werden? (n: 51 Unternehmen) 34 % Nein Nur schwer Kein Bedarf 0 % Problemlos „Unsere Betriebe brauchen Mitarbeiter wie Sie, um am Markt zu bestehen! Mitarbeiter wie Sie, die bereit sind, sich weiterzubilden, und die neue Impulse und Denkanstöße in die Unternehmen tragen“. Der Verband Druck und Medien Bayern e. V. freut sich mit allen Absolventen über die bestandenen Prüfungen und wünscht ihnen viel Erfolg in ihrem zukünftigen Berufsleben in der Druck- und Medienindustrie! Neue Maschine für die schulische Ausbildung Die Berufsschule 2 in Regensburg investiert in eine zweite Zweifarbendruckmaschine SX 74 mit spektraler Farbmessung. Die Schüler können somit weiterhin gut auf den Alltag in den Betrieben vorbereitet werden. In Anwesenheit zahlreicher Ehrengäste wurde die Maschine übergeben. Schulleiter Anton Nenning dankte in seiner Rede dem Regensburger Stadtrat für die Bereitstellung der Gelder und Fachbetreuer für Druck und Medien Ulrich Sedlaty für das große Engagement. Mit einem symbolischen Druck auf den Startknopf wurde die Maschine in Betrieb genommen. 03.2015 VDMB KOMPASS 19 Weiterbildung „Digitaldruck Professional“ geht in die dritte Runde Teilnehmer loben vor allem Praxisnähe und kompetente Referenten. Neuer Kurs aufgrund der großen Nachfrage bereits 2015. Durchgeführt wird der Lehrgang von den Verbänden Druck und Medien in Baden-Württemberg, Bayern und NordWest. Weitere Informationen zum Kursprogramm sowie zur Anmeldung finden Sie unter: www.vdmb.de/d-professional TERMINE 26.–28. November 2015 in Stuttgart 28.–30. Januar 2016 in Düsseldorf/Lünen 3.–5. März 2016 in Ismaning Nach bereits zwei erfolgreichen Modulreihen geht der „Geprüfte Digitaldruck Professional“ am 26. November in die dritte Runde. Neben dem steigenden Bedarf ist vor allem die sehr gute Resonanz Grund für eine Neuauflage noch im Jahr 2015. Die Teilnehmer lobten neben der Praxisnähe den umfassenden Überblick, die kompetenten Referenten sowie die Möglichkeit zur deutschlandweiten Vernetzung untereinander. Der Lehrgang besteht aus drei Modulen mit insgesamt neun Präsenztagen, die in Stuttgart, Düsseldorf/Lünen und München/ Ismaning stattfinden. Das Konzept der Weiterbildung richtet sich an Mitarbeiter und Unternehmer, die ihre Kompetenzen im Digitaldruck erweitern und ihren Kunden eine spannende Ergänzung zum Offset-Druck auf der Höhe der Zeit bieten wollen. 20 VDMB KOMPASS 03.2015 Nach der Abschlussprüfung zum „Geprüften Digitaldruck Professional“ verfügen die Absolventen sowohl über konzeptionelle Kenntnisse für die Kundenberatung als auch über handwerkliche Fähigkeiten, in der Produktion lösungsorientierte Ansätze im Digitaldruck zu erarbeiten und in konkrete Produkte umzusetzen – ein Mehrwert, der schon morgen zum Unternehmenserfolg beitragen wird! PRINttOUR Von Negev bis Nano Eine Hightech-Reise nach Israel 18.–21. Oktober 2015 printtour.4-c.at [email protected] Highcon Jerusalem Tel Aviv HP Indigo MELDEN SI E SICH JETZT AN! Alle Infos z ur Reise un printtour.4 -c.at www.vdmb .de Tel.: 089 33 0 36-0 Benny Landa ter: Massivit 3D Nanografie Eine gemeinsame Veranstaltung von Scodix 03.2015 VDMB KOMPASS 21 Wegweisend und innovativ Frazer Chesterman, Co-Direktor der Fachmesse InPrint, über Einsatzmöglichkeiten und Zukunftsaussichten des industriellen Drucks Besuchen Sie den Stand des VDMB auf der InPrint! → MESSE MÜNCHEN – HALLE A6 – D62 22 VDMB KOMPASS 03.2015 Drucktechnologie err Chesterman, vom 10.–12. November findet die InPrint erstmals in München statt. Was erwartet die Besucher auf der Fachmesse? Die InPrint ist die Fachmesse für wegweisende und innovative Drucktechnologien im Fertigungssektor, wie Siebdruck, Spezialdruck, Digitaldruck, Inkjet-Druck und 3DDruck, in den Anwendungssegmenten funktionaler und dekorativer Druck sowie Druck auf Verpackungen. Mit rund 150 Ausstellern, darunter mehr als 60 neue, zeichnet sich die InPrint aus durch ein Angebot an hochwertiger Expertise, Produktneuheiten und Vorführungen. Die Fachbesucher (50 % Vorstandsebene) kommen aus der Fertigung und Druckunternehmen des industriellen Bereichs, aber ebenso aus dem traditionellen Druck, wo man darauf setzt, durch Modifizierung bestehender technologischer Prozesse neue Geschäftsmöglichkeiten zu erschließen. Aufgrund des Potenzials von industriellem Druck in der Elektronikfertigung bietet die Parallelität mit der productronica einen zusätzlichen Mehrwert. Wie definieren Sie „industriellen Druck“ und in welchen Bereichen kommt er bevorzugt zum Einsatz? Als Teil des Fertigungsprozesses ermöglicht der industrielle Druck eine Funktion oder die Dekoration eines Produktes durch den Aufdruck von Tinte oder einer anderen Substanz. Seine Einsatzbereiche umfassen unterschiedlichste Industriezweige und reichen von der Anbringung funktionaler Schichten bei elektronischen Geräten und individuell gestalteten Verbrauchsgütern bis hin zur dekorativen Beschichtung und Veredelung von Oberflächen aller Art. Spezialdruckverfahren wie der 3D-Druck werden von Industriedesignern zum Erstellen von Prototypen oder zur maßgeschneiderten Herstellung von Verpackungen eingesetzt. Wie sehen Sie die Zukunft des Drucks im Allgemeinen und des industriellen Drucks im Speziellen? Traditionelle Drucksegmente sind von den Effekten zunehmender Digitalisierung, knapper Marketingbudgets und starker Volatilität in der Verlagsbranche betroffen. Der industrielle Druck profitiert von der Automatisierung und kann als einziger Sektor der Drucktechnologiebranche eine zweistellige Zuwachsrate auf- weisen: Der Branchenspezialist I.T. Strategies prognostiziert für 2014–2020 ein kumulatives Gesamtwachstum von 36 %. Der wachsende Erfolg der InPrint-Messe, mit 50 % mehr Fläche innerhalb eines Messezyklus, bestätigt diesen Trend. In der Fertigungsindustrie besteht ein großer Drang nach technologischen Neuentwicklungen, unterstützt durch beträchtliche Pull-Faktoren auf Verbraucherseite. Gleichzeitig steckt die Entwickler-Community voller Energie. Die Vorhersage der Marktentwicklung und der Zukunft des industriellen Drucks ist zum Teil sehr schwierig. Wird der Inkjet die analogen Technologien ersetzen oder als komplementäre Technologie eingesetzt? Als führender Branchenevent ist die InPrint das Forum für die Diskussion und letztliche Beantwortung dieser Fragen. Frazer Chesterman Co-Direktor, InPrint Industrial Print Show Kann ich auch als klassisches OffsetDruckunternehmen von einem Besuch auf der Fachmesse profitieren? Eindeutig! Der Schlüssel zum Verständnis des Neugeschäft-Potenzials für Drucker in der industriellen Produktion ist der kontinuierlich zunehmende Anwendungsradius – durch die Weiterentwicklung von Technologien zum Auftragen von Tinte, Beschichtungen, Liquiden und 3D-Material auf immer mehr Trägermaterialien. In der Fertigungsindustrie besteht ein großer Drang nach technologischen Neuentwicklungen, unterstützt durch beträchtliche Pull-Faktoren auf Verbraucherseite. Einige innovative Drucker aus dem kommerziellen Bereich sind in der letzten Zeit in den Großformat- und Verpackungsdruck eingestiegen, daher stellt industrieller Druck den logischen nächsten Schritt dar. Angesichts der Komplexität industrieller Drucktechnologien sind Hersteller bei deren Implementierung in ihre Produktionslinien auf Expertenwissen und -verständnis angewiesen. In diesem Zusammenhang finden klassische Druckunternehmen während unserer messebegleitenden Fachkonferenz, mit rund 60 Seminaren, Diskussionen und Sonderflächen, viel Anregung und Wissensvermittlung, um ihr Geschäft auf den industriellen Druck auszurichten. Weitere Infos zur InPrint im Web: WWW.INPRINTSHOW.COM 03.2015 VDMB KOMPASS 23 Aus den Betrieben Aktuelles aus unseren Mitgliedsunternehmen Mit Tradition Zukunft gestalten – 50 Jahre Druckerei Schmerbeck Red Dot Awards für Eberl-Kalender Die Jury hat entschieden: Gleich dreimal erhält „Unlimited – die Welt der Verpackungen“ die Auszeichnung „Best of the Best“ beim Red Dot Award 2015 in den Bereichen Packaging, Wandkalender und Poster. Individuelles Kreativpackaging ist das Kalenderthema. Das Konzept entstand in Zusammenarbeit zwischen der Design-Agentur Strichpunkt (Stuttgart/Berlin), Eberl Print (Immenstadt) und Bettina Gärtner (Wien). Die 3D E-Unit für Produktentwicklung von Eberl Print konstruierte unter Federführung von Torsten Scheumann die individuellen Verpackungen. Die Gestaltungskraft von Strichpunkt ist für Design, Typografie und Fotokonzept verant- 24 VDMB KOMPASS 03.2015 wortlich. Die Fotos stammen von Urban Zintel. 7.451 Arbeiten aus 53 Ländern wurden beim diesjährigen Red Dot Award für Communication Design eingereicht, so viele wie noch nie. Am Red Dot Galaabend, am 6. November 2015 in Berlin, werden 82 Arbeiten die Auszeichnung „Best of the Best“ erhalten. „Drei Auszeichnungen ‚Best of the Best‘ für den Kalenderschwerpunkt Packaging freuen uns ganz besonders, sie bestätigen uns darin, dass dreidimensionale Medien in der Kommunikation einen hohen Stellenwert haben und wir mit der Entwicklung dieser Sparte auf dem richtigen Weg sind“, freut sich Geschäftsführer Ulrich Eberl. Die Erfolgsgeschichte der Druckerei Schmerbeck ist geprägt von Zusammenhalt, Leistungsbereitschaft, Kontinuität und stetigem Wachstum. Was einst als Einmannbetrieb von Georg Schmerbeck sen. begann, ist heute ein moderner Dienstleistungsbetrieb im grafischen Gewerbe. Erfolgreich mit drei Generationen. V.l.: Georg Schmerbeck sen., Georg Schmerbeck jun., Thomas Schmerbeck, Kevin Schmerbeck Wachstum bedeutet für das Unternehmen mehr als nur „größer werden“. Nach dieser Devise haben die Generationen im Hause Schmerbeck einen nachhaltigen Entwicklungsprozess gestaltet, bei dem Erfahrungen, Know-how und Unternehmenskultur zu immer besseren Leistungen perfektioniert wurden. Ausgestattet mit einem hochmodernen Maschinenpark, nachhaltigen Produktionsprozessen und einem Stamm von erfahrenen und treuen Mitarbeitern ist das Unternehmen bestens für kommende Herausforderungen gerüstet. Denn auch in Zukunft verfolgt man im Hause Schmerbeck das Prinzip, die erarbeitete Position durch neue Ideen und beständigen Fortschritt zu festigen und stetig weiter auszubauen. Die Zufriedenheit der Kunden ist für das Unternehmen oberstes Gebot und macht bis heute den beständigen Erfolg des Unternehmens aus. Der VDMB gratuliert Familie Schmerbeck ganz herzlich zum 50-jährigen Firmenjubiläum! 26. November 2015 in München Innovation – Wirkung – Nachhaltigkeit Nils Müller Trend One Sinja Schütte Flow Jan Bockholt Sweet Paul Britta Poetzsch Art Directors Club Stefan Zarnic Next Media BCN Silke Otte Union Investment Freuen Sie sich auf folgende Themen: PAPIER: Nachhaltiges Lifestyle-Produkt im Kommunikationsmix DIE FÜNF MEGATRENDS VON PRINT: Exklusiver Report globaler Trendscouts ZEITGEIST AUS PAPIER: So lässt sich der Zauber einer Zeitschrift neu erfinden ONLINE GOES PRINT: Warum immer mehr Blogs und Webseiten zu Magazinen werden UNTER DEM NEURO-MIKROSKOP: Storytelling in Print und seine Wirkung PRINT BRAUCHT KEINEN ARTENSCHUTZ: Erfolgsstrategien internationaler Kampagnen VOM MARKENRELAUNCH BIS ZUR PRODUKTINNOVATION VON HEUTE: Wie die Marke Kneipp durch eine PrintDominanzstrategie höchste Werbewirkung auf Image und Abverkauf erzielt DATA & CREATIVITY: Die Rolle von Print im Native Advertising IN KOOPERATION MIT: JETZT KOSTENLOS ANMELDEN: www.wuv.de/future-summit-print 03.2015 VDMB KOMPASS 25 VDMB Intern Neues aus den Geschäftsstellen Martin Oser leitet Kommunikation für VDMB KONTAKT Martin Oser, Tel. 0 89/3 30 36-119 [email protected], www.vdmb.de Zum 1. August 2015 hat Martin Oser als Leiter Kommunikation die Verantwortung für die Aktivitäten des Verbands Druck und Medien Bayern in den Bereichen Öffentlichkeitsarbeit, Interessenvertretung, Marketing und Mitgliedermanagement übernommen. Martin Oser studierte Politik, Geschichte und Mathematik und erwarb schon früh im Landtag von Baden-Württemberg sowie beim Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium Hans-Jochen Henke wichtige Fähigkeiten im Bereich der politischen Kommunikation. Bei der renommierten Werbeagentur Wensauer & Partner war er als Assistent von Eberhard P. Wensauer u.a. für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, New Business sowie für die Betreuung wichtiger Kunden zuständig. Auf Industrieseite prägte er nachhaltig viele Jahre beim internationalen Automobilzulieferer MANN+HUMMEL den Unternehmensauftritt weltweit und leitete zuletzt bei Roto Dach- und Solartechnologie erfolgreich den Bereich Werbung und Kommunikation. Seminare und Veranstaltungen unter neuer Leitung KONTAKT Christoph Degel, Tel. 0 89/96 22 87-15 [email protected] www.vdmb.de Mit Wirkung zum 1. Juli 2015 hat Christoph Degel ergänzend zu seinen bisherigen Aufgaben im Cluster Druck- und Printmedien die operative Leitung für den Bereich Seminare und Veranstaltungen des VDMB übernommen. Christoph Degel trat zunächst als Projektkoordinator für den Cluster Druck- und Printmedien in die VDMB-Gruppe ein und brachte seine ausgewiesene Expertise zudem im Seminar- und Veranstaltungsmanagement als Referent für Innovation und Weiterbildung ins Team ein. In seiner neuen Funktion verantwortet er alle Geschäftsbereiche im Zentrum für Druck und Medien, die Managementseminare, Technikseminare, Aufstiegsqualifizierungen, Firmenschulungen und Schwerpunktfortbildungen wie den Geprüften Digital Publisher umfassen. Christoph Degel wird die Neuausrichtung des Zentrums für Druck und Medien mit neuen Weiterbildungsangeboten, die den gravierenden Veränderungen in den Druck- und Medienmärkten Rechnung tragen, weiter vorantreiben. VDMB-STAMMTISCHE: Die regelmäßig stattfindenden Stammtische des VDMB in den Bezirken finden reges Interesse und sind zwischenzeitlich eine feste Einrichtung geworden. Die mittelfränkischen Druckunternehmer trafen sich zum Bezirksstammtisch im Tucherhof in Nürnberg, um sich über die Plattform des VDMB besser zu vernetzen. 26 VDMB KOMPASS 03.2015 NEU IM VDMB: Zündende Ideen für erfolgreiche Produkte Die Longo Deutschland GmbH (Augsburg) bietet zusammen mit der Longo AG (Bozen) ein umfassendes Leistungspaket in den Bereichen Print, Creative, Online und Service. Mit unseren fast 100 Mitarbeitern setzen wir Standards im Druck: Wir entwickeln kontinuierlich neue Verfahren für brillantere, kontrastreichere Druckerzeugnisse. Wir suchen und finden optimale Lösungen für die Anforderungen unserer Kunden an Optik und Haptik. Ob Offsetoder Digitaldruck, Großformat oder Tapete, Bücher, POS-Material oder hochwertige Akzidenzen: Wir sind kompetente Ansprechpartner für alle Produkte. Der Bereich „Creative“ unterstützt Kunden mit Agenturleistungen, Corporate Publishing, Buchgestaltung und Fotografie. Unsere Online-Spezialisten engagieren sich mit Web-Auftritten, Strategien für Online- und Social-Media-Marketing und Cross-Media-Publishing-Systemen für die Sichtbarkeit unserer Kunden im Netz. Und unser Service-Bereich bietet flexible Logistik, Lettershop-Dienstleistungen und maßgeschneiderte Werbemittel an. Was uns unverwechselbar macht? Unsere Kreativität, unsere individuelle Beratung und unser hoher Anspruch an Qualität. LONGO DEUTSCHLAND GMBH Ammannstraße 12, 86167 Augsburg Tel. 0821/999 890, Fax 0821/999 8990 www.longo.media, [email protected] Was macht eigentlich … Lieselotte Brunner? In unserer Rubrik „Was macht eigentlich …?“ stellen wir Ihnen in jeder Ausgabe einen Mitarbeiter des VDMB und seinen jeweiligen Aufgabenbereich vor. Ohne Lieselotte Brunner läuft im Zentrum für Druck und Medien (ZDM) nichts. An ihr führt kein Weg vorbei: Sie ist die zentrale Anlauf- und Auskunftsstelle für alle Kollegen, Seminarteilnehmer im Haus, und alle eingehenden Anrufe. Seit 1993 ist Lieselotte Brunner beim VDMB tätig und daher bei den Mitgliedsbetrieben bekannt wie ein „bunter Hund“ – so würde es unser Münchner Urgestein wohl selbst formulieren. Durch ihre langjährige Verbandszugehörigkeit kennt sie viele Firmen und Mitarbeiter der Druckbranche und es bereitet ihr sichtlich Freude, mit diesen immer wieder auch einige persönliche Worte zu wechseln. Kundenservice steht für Lieselotte Brunner immer an erster Stelle und ist ein wichtiger Bestandteil ihrer vielseitigen Tätigkeit. Im Zentrum für Druck und Medien in Ismaning ist sie Mitarbeiterin der ersten Stunde und verantwortlich für die Kursund Anmeldeorganisation, Hotelbuchungen, den Kontakt zu Referenten und vieles mehr. So hat sie selbstverständlich auch den Überblick über die finanziellen Angelegenheiten. Denn Frau Brunner verantwortet die gesamte Rechnungsstellung des ZDM sowie die Abstimmung mit der Buchhaltung des VDMB. Sie bearbeitet Anfragen zu Individualschulungen im Bereich der Managementse- minare – von der inhaltlichen Abstimmung zwischen Kunden und Referenten bis hin zur Angebotserstellung. Als wäre das nicht schon genug, ist sie zudem auch noch für unsere Auszubildenden zuständig. Bei der Überbetrieblichen Ausbildung des VDMB (üba) umfasst ihr Aufgabenbereich die gesamte Seminarorganisation von der Anfrage bis zum Teilnehmerzertifikat. Auch das macht sie mit viel Freude und Engagement und kümmert sich um das Rundum-Sorglos-Paket für die Azubis. Sollten Sie also Interesse an einer unserer zahlreichen Veranstaltungen oder an Seminaren der Aus- und Weiterbildung haben oder einfach nur Informationen zum Zentrum für Druck und Medien bzw. der Überbetrieblichen Ausbildung benötigen, so zögern Sie nicht und greifen Sie zum Hörer – Lieselotte Brunner steht Ihnen immer gerne mit Rat und Tat zur Seite. Welches Ereignis ist Dir in Deiner langjährigen Tätigkeit in besonders guter Erinnerung? Als sich ein Seminarteilnehmer für besonders aufwändige Beratung und Hotelsuche während der Oktoberfestzeit mit einem hübschen Blumenstrauß bedankte. Auf welches Druckprodukt möchtest Du nicht verzichten? Auf den Kompass: Als Mitarbeiterin, die vorzugsweise im Hintergrund agiert, bin ich immer über aktuelle News auf dem Laufenden, und freue mich über Nachberichte zu unseren VDMB-Veranstaltungen. ZUR PERSON Position: Assistentin der Geschäftsleitung der ZDM GmbH, Referentin Training und Organisation Beruf: Bankkauffrau Kinder: ein Sohn (27) Hobbys: Kochen, Lesen, Reisen Was bereitet Dir bei Deiner Tätigkeit am meisten Freude? Der telefonische Kontakt mit den Mitgliedern, der durch die langjährige Tätigkeit beim VDMB zumeist auch ein persönliches Wort (wie z.B. zum Urlaub, etc.) erlaubt. Wenn die Organisation einer großen Veranstaltung wie am Schnürchen klappt und von den Teilnehmern gutes Feedback zurückkommt. 03.2015 VDMB KOMPASS 27 Zukunftsmodell Printmedien Ein multisenso Haptik, Fokussierung und Qualität - Der Zeitschriftenmarkt trotzt der Cloud Papier – ein sterbender Werkstoff? Niemand kauft noch Zeitschriften? Der erst schleichende, nunmehr beschleunigte Tod wurde dem Medium Print bereits seit Langem prophezeit. Getroffen hat es vor allem die Newssparte mit den Tageszeitungen sowie den Boulevard. Ansonsten lehrt ein Blick ins Sortiment der uns geläufigen Vertriebskanäle: Der Blätterwald rauscht und wogt, er hat sich nur in der Zusammensetzung seiner Titel verändert. Im Gegenteil: Printmagazine erfreuen sich auch im Jahr 2015 größter Beliebtheit, bieten sie doch eine greifbare Alternative als Auszeit vom digitalen Mahlstrom. Davon Printmagazine erfreuen sich auch im Jahr 2015 größter Beliebtheit, bieten sie doch eine greifbare Alternative als Auszeit vom digitalen Mahlstrom. profitieren in erster Linie Publikumszeitschriften, Fach- und Lifestyle-Magazine. Sind sie gut gemacht, sucht das multisensorische Erlebnis der Printmedien seinesgleichen. Der haptische Kontakt, das Rascheln beim Umblättern, der Duft der Druckerschwärze, das visuelle Erlebnis, beginnend beim Cover – ein Zusammenspiel der Emotionen, hinter denen jeder Screen der Welt verschwindet. PRINTMEDIEN AUF ERFOLGSKURS Erst jüngst sprachen die aktuellen IVW-Zahlen ganzen 151 Publikumszeitschriften eine steigende Auflage zu. Diese stehen zwar 353 Magazinen mit sinkenden Verkaufszahlen gegenüber, attestieren dem totgesagten Markt aber eine Zukunft, die bei Weitem nicht so düster ist, wie es die landläufige Meinung suggerieren mag. 28 VDMB KOMPASS 03.2015 Einer der größten Gewinner: der dänische Spielzeughersteller Lego. Die Zeitschrift Lego Chima verzeichnete einen Auflagenzuwachs von stolzen 61 %, was in absoluten Zahlen ein Wachstum auf fast 100.000 Exemplare bedeutet. Die Lego-Magazine Ninjago und friends enterten die IVW-Statistik mit 110.000 bzw. 28.000 Verkäufen. Der potenziell größte Beststeller des dänischen Imperiums verbindet gleich zwei starke Marken: Lego und Star Wars. Wer nun erfolgreiche Kindermagazine wittert, ist auf dem richtigen Weg: Unter den 50 erfolgreichsten Titeln finden sich noch fünf weitere Zeitschriften für die Kleinsten: das alteingesessene Lustige Taschenbuch, Prinzessin Lillifees Zauberwelt, das Hello-Kitty-Magazin, Wickie und die starken Männer sowie Bob der Baumeister. Der Markt für Kinder unterliegt allerdings einer besonders hohen Fluktuation. Magazine treten in den Markt ein, verschwinden wieder – das Tempo ist verglichen mit Erwachsenenzeitschriften enorm. Dennoch gilt festzuhalten: Die Nachwuchswelt und ihr Leseverhalten lösen sich keinesfalls in digitalen Sphären auf. MULTISENSORISCHE PRINTMEDIEN ALS ZUKUNFTSMODELL Augenscheinlich auf Erfolgskurs segelt weiterhin die Phalanx der Frauentitel: Women’s Health, Donna, Laviva etc. Auch Titel wie Chip Test & Kauf, Geo Special und – nach einer Radikalkur - das Pop-Urgestein Bravo vermelden steigende Auflagen. Selbst Nischenmagazine punkten. Ob Oldtimer Praxis, Der Raubfisch oder die Motorrad News: Der Special-Interest-Markt verzeichnet ein Wachstum von bis zu 25,3 %. Der Markt für Printmagazine ist mitnichten tot – er verändert sich lediglich, wenn auch massiv. risches Erlebnis News finden sich im Internet, dem konkurrenzlos schnellsten Medium. Auch das Feuilleton zeigt Umzugstendenzen. Ob Theater-, Kino- oder Musikrezension: Das Internet bietet eine unüberschaubare Bandbreite an entsprechenden Blogs und Online-Magazinen. Das wiederum ist für Print-Titel eine Chance: Fokus setzen, bei der Auswahl helfen, geschickt kuratieren, intelligent mit Online-Kanälen vernetzen. Für Nostalgie gibt es keinen Spielraum mehr. Die Stärken des Prints gilt es zu nutzen und mit den modernen Formen des Informationszeitalters in Einklang zu bringen. Diese Stärken liegen vor allem in der Qualität. Ein interessanter Titel als Grundvoraussetzung harmoniert schlechterdings nicht mit einer Billigproduktion, ablesbar an der eingesetzten Papierqualität über Instant-Layouts bis hin zu Texten, die Schreibautomaten inzwischen besser draufhaben. Gut recherchierte Texte im Langformat, aufbereitet mit gutem Bildmaterial, sind am Bildschirm nicht adäquat zu goutieren: ein Prä für den Print. ERFOLGSMODELL PRINT Das vor allem haptische Medium Print behauptet sich auch in Zeiten der Informationsverflüssigung durch Digitalisierung. Print hat nach der Rosskur seiner Entschlackung sogar das Potenzial zum Erfolgsmodell. Gleiches gilt übrigens auch für Bücher. In Parkanlagen, an Haltestellen und in den öffentlichen Verkehrsmitteln sehe ich deutlich mehr in Bücher vertiefte Mitbürger. Kindle-Leser und Artverwandte sind deutlich in der Minderheit. Den flüchtigen Konsum von Inhalten hält die Cloud bereit. Wer sich mit Inhalten auseinandersetzen will, will zugreifen. Da muss die Cloud passen. Der Autor: Olaf Hartmann Gründer und geschäftsführender Gesellschafter von Touchmore, Mitbegründer des Multisense Instituts und einer der Autoren des Bestsellers „Touch!“. www.touchmore.de www.multisense-institut.de Buchempfehlung „Touch!“ Drei Jahre, zwei Laptops, 609.680 Zeichen, ein Hektoliter Kaffee, 156 Studien sowie rund 500 Telefonate und Interviews mit den führenden Agenturen, Wissenschaftlern und Marketingexperten der Welt: Das sind die Zutaten von „Touch!“ – der ersten umfassenden Wirkungsbeschreibung der Haptik im multisensorischen Marketing. Konkrete Anwendungstipps für die haptische Gestaltung, insbesondere von Verpackungen und Werbemitteln, Messen, aber auch von Mobile Media, Fernseh- und Printwerbung, machen das Buch zu einem praktischen Arbeitsinstrument für alle, die professionell mit Design, Marketing, Werbung und Verkauf zu tun haben. 03.2015 VDMB KOMPASS 29 Termine 2015/2016 Unternehmensnachfolge in der Druckindustrie Vertriebskongress der Druckund Medienbranche im ZDM Ismaning in Düsseldorf 7. 10. Future Summit Print 2015 im Süddeutschen Verlag 29. 10. 26. 11. Adobe Photoshop: Tipps und Tricks Mitarbeitergespräche souverän führen im ZDM Ismaning im ZDM Ismaning 9. 11. 27. 11. Unternehmerreise nach Israel 18.–21. 10. Adobe Creative Cloud im ZDM Ismaning 21. 10. INPRINT 2015 in München Jahrestagung 2016 in Nürnberg 10.–12. 11. 14. 10. Impressum: 30 Anwenderforum Digitaldruck Digitale Transformation für Print und Publishing im ZDM Ismaning im ZDM Ismaning VDMB KOMPASS 03.2015 27. 10. 11. 11. HERAUSGEBER: SATZ: Verband Druck und Medien Bayern e. V. Friedrichstraße 22 80801 München Nicola Redeker Tel. 0 89/96 22 87-18 [email protected] GESCHÄFTSLEITUNG: Mediengruppe UNIVERSAL Holger Busch (V.I.S.D.P.) REDAKTION UND ANZEIGEN: Thomas Hosemann Tel. 0 89/3 30 36-126 [email protected] DRUCK: Es gelten die Allgemeinen Geschäftsbedingungen und Euro-Preise gemäß Preisliste Nr. 23 vom 1. 1. 2015. Die ganze Vermögensanlage unter einem Dach Patricia von Unruh Leiterin Wealth Management Region München Deutsche Asset & Wealth Management Promenadeplatz 15, 80333 München Telefon +49 89 2390-4070 E-Mail [email protected] FLEXIBILITY Die Druckerei von heute muss einen Spagat beherrschen: Sie soll Kleinstauflagen ebenso selbstverständlich liefern wie veredelte Drucksachen. Deshalb müssen Sie flexibel aufgestellt sein: Mit Offset- und Digitaldruck sind Sie für Aufträge jeder Art gerüstet. Durch unser Angebot profitieren Sie von beiden Welten – wir bieten Ihnen die richtigen Lösungen aus einer Hand. Heidelberger Druckmaschinen Vertrieb Deutschland GmbH Kurfürsten-Anlage 52–60 • 69115 Heidelberg • Telefon 06221 92-2929 • www.heidelberg.com
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