Handout zum WOOP

Die WOOP-Technik*
„Obwohl positives Denken sich gut anfühlt, weckt es häufig falsche Hoffnungen und hat
auch fast keine Auswirkungen, wie Studien ergeben. Eine Übung hilft, die Wünsche und
Realität besser zu kombinieren.“ Prof. G. Oettingen
Wofür steht WOOP?
W = Wish (Wunsch)
O = Outcome (Ergebnis)
O = Obstacle (Hindernis)
P = Plan (Plan)
WOOP ist eine einfache und kostengünstige Methode - vielleicht erscheint sie Dir sogar
"zu schön, um wahr zu sein" und Du zweifelst daran, dass sie tatsächlich funktioniert.
Normalerweise erfordert eine Verhaltensänderung doch ein teures Coaching- oder
Schulungsprogramm, oder etwa nicht? Die Erkenntnisse von Prof. Gabriele Oettingen*,
deuten darauf hin, dass man sein Verhalten auch auf einfachere Weise ändern kann.
In einer Studie, die bei Gesundheitsdienstleistern durchgeführt wurden, wurde
festgestellt, dass diejenigen, die die WOOP-Technik einsetzten, sich wesentlich mehr für
ihre Arbeit engagierten und weniger gestresst waren als die Probanden der
Kontrollgruppe. In anderen Untersuchungen befähigte WOOP Studenten einer
kaufmännische Berufsschule ihre Zeit besser zu managen. Bei Schulkindern konnte mit
WOOP erreicht werden, dass sie fleißiger für einen Test lernten, mehr Hausaufgaben
machten und bessere Noten bekamen.
Warum funktioniert diese Methode? Weil die Menschen mit ihrer Hilfe entweder
feststellen, dass ihre Wünsche erfüllbar sind (das verleiht ihnen Energie, gibt ihnen eine
Orientierungshilfe, erhöht ihr Engagement und motiviert sie zum Handeln) oder sie
erkennen ihre Wünsche als unrealistisch, sodass sie sich davon lösen und andere,
vielversprechendere Ziele verfolgen können.
Obwohl positives Denken sich also im ersten Augenblick gut anfühlt, weckt es häufig
falsche Hoffnungen. Es bewirkt nur dann durchweg wünschenswerte Ergebnisse, wenn
es mit einem klaren Blick auf potenzielle Hindernisse einhergeht.
*Gabriele Oettingen ist Professorin für Psychologie an der New York University und der
Universität Hamburg und Autorin des Buches Rethinking Positive Thinking: Inside the New
Science of Motivation
Website: http://www.woopmylife.org/ (hier findest Du auch die WOOP-App)
© GEDANKENFÜLLE
Seminare und Coaching ■ Ralf Haake ■ Bahrenfelderstr.265 ■ 22765 Hamburg ■ www.gedankenfuelle.de
Denke über die nächste Zeit nach.
Picke Dir einen Wunsch heraus...ein Wunsch der Dir realistisch erscheint.
Beschreibe Deinen Wunsch mit ein paar Worten.
Wish / Wunsch
© GEDANKENFÜLLE
Seminare und Coaching ■ Ralf Haake ■ Bahrenfelderstr.265 ■ 22765 Hamburg ■ www.gedankenfuelle.de
Imaginiere dieses Ergebnis, tauche ganz in Dein gewünschtes Ergebnis ein, fühle,
phantasiere und schwelge in dem Bewusstsein, dass Du es geschafft hast.
Was wird das beste Ergebnis für Dich sein? Schreibe es auf!
Outcome / Ergebnis
© GEDANKENFÜLLE
Seminare und Coaching ■ Ralf Haake ■ Bahrenfelderstr.265 ■ 22765 Hamburg ■ www.gedankenfuelle.de
Manchmal passieren die Dinge nicht so, wie Du es Dir wünscht. Was ist Dein
Haupthindernis, dass Dir bei der Erfüllung Deines Wunsches im Wege steht?
Schreibe auf, was Dich wirklich davon abhält.
Obstacle / Hindernis
© GEDANKENFÜLLE
Seminare und Coaching ■ Ralf Haake ■ Bahrenfelderstr.265 ■ 22765 Hamburg ■ www.gedankenfuelle.de
Erstelle einen Wenn-dann-Plan: „Wenn x passiert, ...“
Der Wenn-Teil beschreibt eine eindeutig, erkennbare Situation, durch die eine
ungewünschte Redaktion ausgelöst wird.
Plan (Wenn-Teil)
Ergänze den einen Wenn-Teil durch einen dann-Teil. „...,dann werde ich Y tun!“
Der Dann-Teil beschreibt das neue, gewünschte Verhalten.
Plan (Dann-Teil)
© GEDANKENFÜLLE
Seminare und Coaching ■ Ralf Haake ■ Bahrenfelderstr.265 ■ 22765 Hamburg ■ www.gedankenfuelle.de
Eine Auswahl an Studien:
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
Adriaanse, M. A., Oettingen, G., Gollwitzer, P. M., Hennes, E. P., de Ridder, D. T. D., & de
Wit, J. B. F. (2010). When planning is not enough: Fighting unhealthy snacking habits by
mental contrasting with implementation intentions (MCII). European Journal of Social
Psychology, 40, 1277-1293. doi:10.1002/ejsp.730 read
Duckworth, A. L., Grant, H., Loew, B., Oettingen, G., & Gollwitzer, P. M. (2011). Selfregulation strategies improve self-discipline in adolescents: Benefits of mental contrasting
and implementation intentions. Educational Psychology, 31, 17-26. doi:
10.1080/01443410.2010.506003 read
Duckworth, A. L., Kirby, T. A., Gollwitzer, A., & Oettingen, G. (2013). From fantasy to action:
Mental Contrasting with Implementation Intentions (MCII) improves academic performance
in children. Social Psychological and Personality Science, 4, 745-753. doi:
10.1177/1948550613476307 read
Gawrilow, C., Morgenroth, K., Schultz, R., Oettingen, G., & Gollwitzer, P. M. (2013). Mental
contrasting with implementation intentions enhances self-regulation of goal pursuit in
schoolchildren at risk for ADHD. Motivation and Emotion, 37, 134-145. read
Gollwitzer, P. M., & Sheeran, P. (2006). Implementation intentions and goal achievement: A
meta-analysis of effects and processes. Advances in Experimental Social Psychology, 38,
69-119. read
Houssais, S., Oettingen, G., & Mayer, D. (2013). Using mental contrasting with
implementation intentions to self-regulate insecurity-based behaviors in relationships.
Motivation and Emotion, 37, 224-233. doi: 10.1007/s11031-012-9307-4 read
Kirk, D., Oettingen, G., & Gollwitzer, P. M. (2013). Promoting integrative bargaining: Mental
contrasting with implementation intentions. International Journal of Conflict Management,
24, 148-165. read
Oettingen, G. (2000). Expectancy effects on behavior depend on self-regulatory thought.
Social Cognition, 18, 101-129. doi:10.1521/soco.2000.18.2.101 read
Oettingen, G. (2012). Future thought and behaviour change. European Review of Social
Psychology, 23, 1-63. doi:10.1080/10463283.2011.643698 read
Oettingen, G., & Gollwitzer, P. M. (2010). Strategies of setting and implementing goals:
Mental contrasting and implementation intentions. In J. E. Maddux & J. P. Tangney (Eds.),
Social psychological foundations of clinical psychology (pp. 114-135). New York: Guilford.
read
Oettingen, G., & Mayer, D. (2002). The motivating function of thinking about the future:
Expectations versus fantasies. Journal of Personality and Social Psychology, 83,
1198-1212. doi:10.1037/0022-3514.83.5.1198 read
Oettingen, G., Wittchen, M., & Gollwitzer, P. (2013). Regulating goal pursuit through mental
contrasting with implementation intentions. In E. A. Locke & G. P. Latham (Eds.), New
developments in goal setting and task performance (pp. 523-548). New York, NY:
Routledge. read
© GEDANKENFÜLLE
Seminare und Coaching ■ Ralf Haake ■ Bahrenfelderstr.265 ■ 22765 Hamburg ■ www.gedankenfuelle.de