ÄTHIOPIEN: Blumen der Liebe – Blumen des Leids Blut-Rosen zerstören Lebensgrundlage der Oromo Wir übersenden Ihnen heute Ihre Spendenbescheinigung 2015. Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung! Gleichzeitig möchten wir Ihnen unsere Aktion für die bedrohten Oromo-Kleinbauern in Äthiopien vorstellen. Millionen von roten Rosen werden jedes Jahr aus Äthiopien eingeflogen. Denn bei uns ist es ein Zeichen der Liebe, zum Valentins- oder Muttertag, zum Geburtstag oder einem anderen Fest einen Strauß Rosen zu schenken. Den äthiopischen Kleinbauern jedoch bringt das Geschäft mit den Blumen großes Leid. Sie werden von ihrem Land vertrieben, damit dort die Rosen angebaut werden können. Seit November 2015 starben bei der blutigen Niederschlagung verzweifelter Proteste von Oromo schon mehr als 140 Menschen. Meist hatten sie friedlich gegen die Zerstörung der Lebensgrundlagen ihrer Volksgruppe demonstriert. Viele der Toten waren junge Leute, Studenten, die über den Landraub empört waren. Hunderte Oromo wurden verhaftet und verschwanden spurlos. Angsterfüllt warten ihre Familien auf ein Lebenszeichen. Manche fürchten, ihren Verschwundenen könnte es so ergehen wie dem politischen Gefangenen Abdata Olansa. Er hatte 2014 mitdemonstriert, wurde festgenommen, misshandelt, freigelassen. 2015 wurde er wieder verhört und so schlimm gefoltert, dass er ins Krankenhaus gebracht wurde. Er erholte sich. Seine Familie besuchte ihn Anfang Januar 2016 kurz vor seiner Entlassung. Dann klingelte das Telefon. Die Nachricht schockierte: Olansa sei plötzlich gestorben. Ohrenzeugen berichteten, der junge Mann sei bei einem letzten Verhör totgeschlagen worden. In der Nähe des Flughafens von Addis Abeba werden auf dem Land der Oromo im Bundesstaat Oromia ständig neue Rosenplantagen angelegt. Bis zum Jahr 2020 sollen die Flächen von heute 17.000 auf 50.000 Hektar ausgedehnt werden. Äthiopien will der größte Rosenexporteur Afrikas werden. Die Regierung verspricht Investoren Steuer- und Zollfreiheit sowie kostenloses Land. Das lockt selbst Blumenzüchter aus den Niederlanden an, die in großem Stil ins Rosengeschäft einsteigen. Hier in Äthiopien können sie billig produzieren. Die früher unabhängigen Oromo-Bauern müssen sich als schlecht bezahlte Landarbeiter verdingen. > bitte wenden f ü r b e d r o h t e V ö l k e r D E 6 8 2 5 1 2 0 5 1 0 0 0 0 0 7 0 8 0 9 0 B F S W D E 3 3 H A N Danke für Ihre Spende! SPENDE G e s . Zahlungsempfänger Gesellschaft für bedrohte Völker e.V. Spende Links: Da auf ihrem Land Rosenplantagen entstehen sollen, droht Oromo-Kleinbauern die Vertreibung. Foto: Rod Waddington Das Volk der Oromo ist eines der größten Völker Afrikas. Sie leben in Äthiopien, Kenia, Somalia und dem Sudan. In Äthiopien stellen sie mit mindestens 33 Millionen Angehörigen die größte Bevölkerungsgruppe (rund 35 Prozent). Als angebliche Gegner der Regierung werden sie dort jedoch unerbittlich unterdrückt und verfolgt. Die meisten sind Muslime, es gibt aber auch christliche Oromo. Rund 150.000 von ihnen haben in den vergangenen zehn Jahren ihr Land verloren. Europäische Firmen – und wir – haben von dieser Massenvertreibung profitiert: Ein Großteil der auf den Flächen der Oromo geernteten Schnittblumen wird in die Niederlande geflogen und von dort nach Deutschland exportiert. Viele, die hier für ihre Liebsten rote Rosen kaufen, ahnen nichts Böses: Denn leider trägt so manche Blume aus Äthiopien das Siegel des „fairen Handels“. Setzen Sie ein Zeichen beim Blumenkauf und fragen Sie, woher Ihre Rosen kommen. Kaufen Sie keine Blut-Rosen aus Äthiopien! Bitte senden Sie die beiliegende Postkarte an den UNHochkommissar für Menschenrechte, Zeid Ra'ad Al Hussein, und appellieren Sie so an ihn, die äthiopische Regierung zur Beendigung des Landraubs zu bewegen und das Blutvergießen zu stoppen. Zwei Oromo-Mädchen Foto: Rod Waddington Für jede Unterstützung unserer Menschenrechtsarbeit danken wir Ihnen sehr. Bitte unterstützen Sie unsere neue Kampagne, die wir in enger Absprache mit unseren jahrzehntelangen Oromo-Freunden planen. Wir werden Sie auf unserer Homepage, in unserem Newsletter und in Briefen über einzelne Schritte auf dem Laufenden halten! Mit herzlichen Grüßen Tilman Zülch Ulrich Delius Generalsekretär Leiter des Asien-/Afrikareferates Für Menschenrechte. Weltweit. //www.gfbv.de Menschenrechtsorganisation mit beratendem Status bei den Vereinten Nationen und mitwirkendem Status beim Europarat Danke für Ihre Hilfe!
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