HÖRBILD UND FEATURE LAND UND LEUTE BAYERISCHES

HÖRBILD UND FEATURE
LAND UND LEUTE
BAYERISCHES FEUILLETON
Mörtelweiber und New Economy
Dichterinnen und Dichter in der Produktion
Von Bernhard Setzwein
Sendung: Samstag, 30. April 2016, 8.05 – 9.00 Uhr, Bayern 2
"Aufstehn! Es ist höchste Zeit!" Mit diesen Worten beginnt August Kühns berühmter
Roman über eine Münchner Arbeiterfamilie. Sein Titel kann als Weckruf an alle
bayerischen Autorinnen und Autoren verstanden werden: "Zeit zum Aufstehen". Und
tatsächlich haben nicht wenige dieser Aufforderung Folge geleistet und sind – mal mehr,
mal weniger freiwillig – zur Arbeit gegangen, um anschließend literarisch Bericht zu
erstatten. Der 1946 in Treuchtlingen geborene Ludwig Fels zum Beispiel hat jene prekären
Beschäftigungsverhältnisse selbst erlebt, in denen der Protagonist seines Romans "Ein
Unding der Liebe" als Küchenhelfer in einem Supermarkt-Restaurant steckt. Mancher ist
sogar erst nach einem langen Arbeitsleben zum Autor geworden, wie der Granitsteinhauer
Max Bauer aus der Nähe von Passau, der seine Lebenserinnerungen unter dem Titel
"Kopfsteinpflaster" veröffentlichte. Die niederbayerischen "Graniterer" waren ohnehin ein
besonderer Menschenschlag: Anfang der 1990er Jahre organisierten sie den längsten
Arbeiterstreik der Bundesrepublik – den Niedergang ihres Gewerbes konnten sie dennoch
nicht aufhalten.
Die Arbeitswelten im einstigen Agrarland Bayern haben sich von Grund auf verändert.
Welche Probleme diese "schöne neue Arbeitswelt" mit sich bringt, schildert der
Schriftsteller Ernst-Wilhelm Händler, der jahrelang ein familieneigenes mittelständisches
Unternehmen in der Oberpfalz leitete. Er gilt als einer der ganz wenigen Autoren, die sich
sowohl mit Thomas Bernhard und Robert Musil auskennen als auch mit "Lean
Management" und "New Economy".
Ein Beitrag aus der Feder des bayerischen Schriftstellers Bernhard Setzwein zum "Tag
der Arbeit".
HÖRBILD UND FEATURE / LAND UND LEUTE
Redaktion: Ulrich Klenner
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