Grundlagen & konkrete Kooperationsvorhaben

Eidgenössisches Departement für
Wirtschaft, Bildung und Forschung WBF
Staatssekretariat für Wirtschaft SECO
Direktion für Arbeit
Arbeitsmarkt/Arbeitslosenversicherung
Zusammenarbeit
Arbeitslosenversicherung/Sozialhilfe
Grundlagen & konkrete
Kooperationsvorhaben
Nationale IIZ-Tagung – 30. Oktober 2015, La Chaux-de-Fonds
Dòra Makausz
Ausgangslage
Unterschiedliche Systeme
ALV: Versicherung des Erwerbsausfalls bei
Arbeitslosigkeit
SH:
Sicherung des Existenzminimums nach Bedürftigkeit
aber ein gemeinsames Ziel
Eine verbesserte Integration in den Arbeitsmarkt
• stärkt die Unabhängigkeit der betroffenen Personen,
• begünstigt deren Entwicklung und
• reduziert die Kosten des Systems der sozialen
Sicherung.
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Ausgangslage: gemeinsame Zielgruppe
Es gibt eine Zielgruppe (50‘000 bis 70‘000 Personen) für
eine Zusammenarbeit an der Schnittstelle ALV-Sozialhilfe:
• Von Langzeitarbeitslosigkeit bedrohte Stellensuchende
• Erwerbs- und vermittlungsfähige Sozialhilfebezüger
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Vorstudie SECO – Handlungsbedarf
Übergänge von der ALV zur Sozialhilfe sind relativ zahlreich
Die Sozialhilfe ist keine Sackgasse:
Ablösungen von der Sozialhilfe in den Arbeitsmarkt möglich
Hoher Stellenwert der arbeitsmarktlichen Integration von
Sozialhilfebezügern seit der Revision der SKOS-Richtlinien
Bedeutender Anteil von anspruchsberechtigten ALV-Bezügern
mit erhöhtem LZA- und Aussteuerungsrisiko
Bedarf nach präventiven Massnahmen, sozialer Beratung
und einer längerfristigen, koordinierten Integrationsstrategie
Handlungsbedarf und Potential sind gegeben
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Das Projekt – sein Ziel
Reduktion der Langzeitarbeitslosigkeit:
Rasche und nachhaltige Integration von allen
arbeitsmarktfähigen Stellensuchenden in den ersten
Arbeitsmarkt
Komparative Vorteile nutzen und Konzentration auf
Kernkompetenzen:
RAV für Arbeitsmarktberatung
Sozialhilfe für Sozialberatung
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Das Projekt – seine Logik
• Arbeitsmarktfähige Stellensuchende
Vermittlung durch RAV
• Vermittlungsfähige, nicht arbeitsmarktfähige
Stellensuchende
Arbeitsmarktliche Beratung, Vermittlung durch RAV
Qualifizierung der eigenen Klienten
Sozialberatung durch Sozialhilfe
• Nicht vermittlungsfähige Stellensuchende (gemäss
AVIG):
Sozialberatung durch Sozialhilfe
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Das Projekt – die Strategie
Die optimale Zusammenarbeit kann nicht durch ein «am
Schreibtisch erarbeitetes Modell» bestimmt werden. Sie
soll durch Erprobung verschiedener Kooperationsmodelle entstehen.
Hierzu müssen Rahmenbedingungen festgelegt werden:
• Definition Zielpublikum
• Fragen der Finanzierung
• Regelung der Leistungsvereinbarung
Als wichtiges Element soll die Evaluation aufzeigen, ob
eine Wirkung erzielt wird.
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Das Projekt – seine Etappen
1. Schritt
Empfehlungen KEK Consultants + Vorstudie SECO = Rahmenkonzept zur
Zusammenarbeit ALV/SH
2. Schritt
Arbeitsgruppen zur Klärung der Grundvoraussetzungen: Einheitliche Definition
der Arbeitsmarktfähigkeit, Finanzierungsmodell und Rahmenvereinbarung
für den Leistungsaustausch
3. Schritt
Konkrete Kooperationsvorhaben in den Kantonen
4. Schritt
Evaluation von kantonaler Kooperationsvorhaben durch das SECO
Parallel dazu
Indikator für Nichtleistungsbezüger - Anstrengungen der RAV für
Nichtleistungs- bzw. Sozialhilfebezüger transparent machen und belohnen
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Die Arbeitsgruppe Arbeitsmarktfähigkeit
Arbeitsmarktfähigkeit
Arbeitsangebot
(individuelle, persönliche Voraussetzungen des
STES)
Arbeitsnachfrage
(Arbeitsmarktlage)
Persönliche Merkmale und
Eigenschaften der STES, die einen
Einfluss auf deren Wiedereingliederungschancen haben (und
nicht bereits bei der Ermittlung der
Vermittlungsfähigkeit berücksichtigt
werden):
Vermittlungsfähigkeit
(AVIG Art. 15)
a) Vermittlungsbereitschaft
b) Arbeitsfähigkeit
c) Arbeitsberechtigung
- harte Faktoren
- weiche Faktoren
Vermittlungsfähigkeit als notwendige aber nicht hinreichende
Bedingung für die Arbeitsmarkfähigkeit
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Die Arbeitsgruppe Arbeitsmarktfähigkeit
Leitfrage: Was will der Arbeitsmarkt?
Straffung des umfassenden Katalogs und Reduktion auf 28 Kriterien
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RAHMENBEDINGUNGEN
Person
Gesundheit
Verfügbarkeit
Arbeitsmarktliche Situation
• BEWERBUNGSKOMPETENZ
• SOZIALKOMPETENZ
• Kooperationsfähigkeit
• Kommunikationsfähigkeit
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SELBSTKOMPETENZ
Motivation/Engagement
Selbstorganisation
Auftreten
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Die Arbeitsgruppe Finanzierungsmodell
Aufstellen einer vollständigen Dienstleistungspalette der RAV/ALV
und der Sozialhilfe. Diskussion, ob die Dienstleistungen zu
entgelten sind. Ergebnis:
Beratungs- und Vermittlungsangebote der RAV sind für alle
Stellensuchende unentgeltlich. Sozialhilfebeziehende können
an arbeitsmarktlichen Massnahmen der ALV teilnehmen unter
Finanzierung der Sozialhilfe bzw. mit Beteiligung der ALV
gemäss Art. 59d AVIG.
Sämtliche Beratungs- und Informationsangebote der Sozialhilfe
sind für Stellensuchenden der RAV unentgeltlich. Die wenigen
Ausnahmen sind für die RAV nicht relevant.
Fazit: Kein Finanzierungsmodell nötig
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Die Arbeitsgruppe Rahmenvereinbarung
Leitfaden zur Optimierung der Zusammenarbeit RAV/Sozialdienst
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Zielsetzung
Zielgruppen
Zusammenarbeit
Verbindlichkeit bei der Fallführung
Finanzielle Zuständigkeit
Einverständniserklärung
Datenaustausch und Datenschutz
Koordinierter Zugang zu den Arbeitgebern
Koordinierte Bereitstellung von AMM
Evaluation
Beendigung der Zusammenarbeit
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Einheitliches Evaluationskonzept
Grundlage für die Vergleichbarkeit aller zu evaluierenden
Kooperationsvorhaben. Modularer Aufbau, um auf die Bedürfnisse
der einzelnen Kooperationsprojekte einzugehen
Kernfragen
- Raschere und nachhaltigere Integration durch intensivere und
optimierte Zusammenarbeit zwischen ALV und Sozialhilfe?
- Längerfristige Kostenersparnissen in den betroffenen Systemen?
- Welches Kooperationsmodell ist unter welchen Bedingungen am
wirksamsten?
Hohe Anforderungen an die Evaluationen, damit die Wirkung
und Kosten/Nutzen der Kooperationsprojekte ausgewiesen
werden können.
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Besten Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
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