Best-of-two-Worlds Projekt und Recycling von Blei-Säure

Best-of-two-Worlds Projekt und Recycling von Blei-Säure-Batterien in Afrika
Matthias Buchert und Andreas Manhart
1. Grundgedanke des Best-of-two-Worlds (Bo2W) Ansatzes...................123
2. Kurze Übersicht der Ergebnisse des Bo2W-Projekts..............................124
3. Im Schatten des E-Waste: Recycling
von Blei-Säure Batterien in Afrika.............................................................129
4. Aktuelle Rahmenbedingungen beim Recycling
von Blei-Säure Batterien..............................................................................134
5. Ausblick für den Umgang
mit ausgedienten Blei-Säure Batterien in Afrika.....................................135
6. Literatur.........................................................................................................138
1. Grundgedanke des Best-of-two-Worlds (Bo2W) Ansatzes
In den Schwellen- und Entwicklungsländern wächst in rasantem Tempo der Anfall von
End-of-Life Gütern wie Altfahrzeugen und Elektronikaltgeräten (Computer, TV-Geräte,
Mobiltelefone usw.); (vgl. u.a. [12]). Dieses steigende Aufkommen enthält einerseits
ein gewaltiges Potenzial an Sekundärrohstoffen (sowohl Basismetalle wie Stahl/Eisen,
Aluminium, Kupfer, Blei etc. als auch Technologiemetalle wie z.B. Palladium, Gold,
Silber, Kobalt, Neodym). Andererseits führen die meist fehlenden bzw. unzureichenden
Recyclingstrukturen verbunden mit inakzeptablen Praktiken (u.a. offenes Abbrennen von
Kabeln zur Gewinnung von Sekundärkupfer) in vielen Schwellen- und Entwicklungsländern zu teils extremen Umwelt- und Gesundheitsbelastungen. Die schnell wachsenden
Mengen von End-of-Life Gütern in den Entwicklungs- und Schwellenländern werden
sowohl aus dem Import von Gebrauchtwaren aus den Industrieländern als auch aus dem
schnell wachsenden einheimischen Konsum gespeist [13].
Zur nachhaltigen Adressierung dieser mehrfachen Herausforderung wurde vor einigen
Jahren der Best-of-two-Worlds-Ansatz (Bo2W) entwickelt, der im Kern eine optimale
Arbeitsteilung zwischen weitgehend manueller Vorbehandlung in Schwellen- und
Entwicklungsländern und geeignete und möglichst direkte Schnittstellen zu modernen
Sekundärmetallhütten in Industrieländern wie Deutschland vorsieht [16]. Es sei aber
hervorgehoben, dass das Bo2W Konzept selbstverständlich nicht die strikte Durchsetzung des Basler Übereinkommens zur Unterbindung der illegalen Verbringung von
E-Schrott darstellen von Industrie- in Entwicklungs- und Schwellenländer ersetzen kann.
123
r3-Forschung
Recycling global – Best-of-two-Worlds Projekt
und Recycling von Blei-Säure-Batterien in Afrika
r3-Forschung
Matthias Buchert, Andreas Manhart
Das Verbundforschungsprojekt Globale Kreislaufführung strategischer Metalle: Best-oftwo-Worlds Ansatz (Bo2W) [1] erprobte zwischen 2012 bis 2015 das Konzept in der
Praxis in den beiden Pilotländern Ägypten und Ghana. Es wurde im Rahmen des BMBFProgramms r3 gefördert. Das Konsortium setzte sich neben dem Öko-Institut (Koordination) aus den Industriepartnern Umicore, Johnson Controls, Vacuumschmelze sowie
den lokalen Partnern City Waste Recycling Ltd. (Accra, Ghana). sowie CEDARE (Kairo,
Ägypten) zusammen. Die Verzahnung von wissenschaftlicher und unternehmerischer
Kompetenz in enger Zusammenarbeit mit erfahrenen Partnern vor Ort, die über entsprechende Kontakte und Zugänge in Ägypten und Ghana verfügen, war ein besonderes
Kennzeichen des umfassenden Projekts. Über wichtige Zwischen- und Teilergebnisse
dieses BMBF-Projekts wurde in den letzten drei Jahren auf der Berliner Recycling- und
Rohstoffkonferenz ausführlich berichtet [2, 8, 10]. Umfassende Projektberichte, Präsentationen und weiteres Material sind unter folgender Website zu finden: http://www.
resourcefever.org/project/items/global_circular_economy_of_strategic_metals.html.
In diesem Beitrag werden kurz die übergreifenden Ergebnisse des Projekts zusammengefasst und ein Schwerpunkt auf das im Schatten der E-Waste Diskussion stehende,
frappierende Problem des Recyclings von Blei-Säure Batterien in Afrika gelegt.
2. Kurze Übersicht der Ergebnisse des Bo2W-Projekts
Einbezug von Stakeholdern
Im Rahmen des Bo2W-Projekts war der fortlaufende Kontakt zu Stakeholdern in
Ghana und Ägypten und deren enge Einbeziehung in die diversen Aktivitäten für den
Projektfortschritt essentiell. Zu diesen Stakeholdern zählen lokale Nichtregierungsorganisationen, Schlüsselakteure des informellen Recyclingsektors, Vertreter aus Politik
und Verwaltung in Ghana und Ägypten sowie Akteure aus dem Bereich Wirtschaft,
Wissenschaft und Medien. Mit Hilfe der lokalen Projektpartner in Ghana und Ägypten konnten diese Kontakte effizient und zeitnah geknüpft werden. Das Projekt, seine
Ziele und Partner wurden den lokalen Stakeholdern in einer frühen Projektphase auf
einem Workshop (in Ghana) bzw. im Rahmen des Runden Tisches der GREEN ICT
Group (in Ägypten, organisiert vom Ministerium für ICT) direkt vorgestellt und eine
Diskussion auf Augenhöhe bzgl. der prioritären Schritte zum Aufbau einer fortschrittlichen Recyclingwirtschaft in Ghana und Ägypten gestartet. In Ghana beispielsweise
entwickelte sich ein guter Kontakt zur dortigen Umweltbehörde, der für die Realisierung
von späteren Exportgenehmigungen von Sekundärmaterial aus Ghana nach Deutschland/Belgien (Leiterplattenschrott, verbrauchte Blei-Säure Batterien) sowie bei der
Diskussion von zusätzlichem Regelungsbedarf in Ghana eine wichtige Rolle spielte und
spielt. Im Rahmen der wiederholten Projektreisen von Vertretern des Projektkonsortiums (Öko-Institut plus Vertreter der deutschen/belgischen Industriepartner) wurden
wiederholt die aufgeführten Schlüsselakteure in Ghana und Ägypten kontaktiert, über
neue Entwicklungen im Projekt informiert und umgekehrt aktuelle Entwicklungen der
lokalen Situation aufgenommen.
124
Best-of-two-Worlds Projekt und Recycling von Blei-Säure-Batterien in Afrika
Ein erstes Ziel des Projektes war eine Abschätzung über aktuelle und zukünftige
Mengen an wichtigen Altgeräten in Ghana sowie in Ägypten und daraus abgeleitet
der enthaltenen Sekundärrohstoffpotenziale. Diese Informationen sind für die inländischen und ausländischen Marktteilnehmer sehr wichtig für den Aufbau und die
Planung von adäquaten Recycling- und Entsorgungssystemen. In einem ersten Schritt
wurden Informationen zu spezifischen Gerätegewichten, Ausstattungsgraden und
Daten zur Bevölkerungsentwicklung in Ghana und Ägypten erhoben und aufbauend
darauf die Entwicklung der jeweiligen Geräte in der Nutzungsphase prognostiziert. In
der folgenden Abbildung ist das Ergebnis am Beispiel der Entwicklung der genutzten
Mobiltelefone in Ghana dargestellt.
Mobiltelefone
Millionen Stück
45
40
35
30
25
20
15
10
5
0
2002
Bild 1:
2004
2006
2008
2010
2012
2014
2016
2018
2020
2022
2024
Entwicklung des Bestandes an genutzten Mobiltelefonen in Ghana zwischen 2002 und
2025
Aufbauend auf diesen Ergebnissen konnten Abschätzungen für das End-of-Life-Potenzial der einzelnen Altgeräte bis 2025 aufgestellt und durch Kenntnisse der Projektpartner
hinsichtlich der Zusammensetzungen der untersuchten Geräte fundiert Abschätzungen
für die Sekundärrohstoffpotenziale in Ghana und Ägypten geliefert werden. Auf diesem
Weg konnte für eine ganze Reihe von Wertmetallen wie z.B. Gold, Silber, Palladium
das aktuelle bzw. bis 2025 zu erwartende Sekundärrohstoffpotenzial aus wichtigen
End-of-Life Geräten wie Notebooks, Standrechner, TVs, Mobiltelefone etc. ermittelt
werden. Gleichermaßen wurde auch das Aufkommen von Fraktionen ohne bzw. mit
negativem Wert wie Kunststoffe (aus Fernseh- und Computergehäusen) und Bildröhrenglas quantifiziert. Die umfangreichen Ergebnisse wurden bereits in Präsentationen
vorgestellt [8, 10] und sind in ausführlichen Länderreports für Ghana sowie Ägypten
125
r3-Forschung
Abschätzungen zum Altgeräteaufkommen
r3-Forschung
Matthias Buchert, Andreas Manhart
bereits veröffentlicht [1]. Daher wird hier auf die Darstellung weiterer Einzelheiten verzichtet. Zusammenfassend hat sich jedoch bestätigt, dass sowohl in Ghana als auch Ägypten
für wichtige End-of-Life Geräte mit stark wachsendem Aufkommen in den nächsten zehn
Jahren zu rechnen ist und die bereits beträchtlichen Sekundärrohstoffpotenziale z.B. für
Edelmetalle weiter wachsen werden. Kurzum: Ghana und Ägypten sind stellvertretend für
viele Entwicklungs- und Schwellenländer wachsende Märkte für die Recyclingwirtschaft.
Know-How Transfer und Praxistraining
Im Laufe des Bo2W-Projekts wurde von den Projektpartnern auch umfassender KnowHow Transfer hinsichtlich der Qualitätsanforderungen an separierte Materialfraktionen
wie z.B. Leiterplatten, Magnetschrotte (NeodymEisenBor-Magnete) oder Bleisäurebatterien
geleistet. Den lokalen Partnern wie City Waste Recycling Ltd. in Ghana oder Start-ups
zur E-Schrottzerlegung in Ägypten, die sich im Projektverlauf gebildet hatten, konnten
wichtige Informationen zur optimalen Zerlegung und Sortierung sowie zur sachgerechten
und sicheren Lagerung, Verpackung und Verschiffung der Sekundärmaterialfraktionen
vermittelt werden.
In Zusammenarbeit der europäischen Industriepartner mit den lokalen Akteuren in
Ghana und Ägypten wurden praktische Zerlegeversuche und spezifische Datenerhebungen (beispielweise für eine Tiefenzerlegung von Festplattenlaufwerken im ghanaischen
Kontext [1]) durchgeführt. Dieses Praxistraining war eine wichtige Voraussetzung für die
Implementierung der Recyclingbeziehungen zwischen den lokalen KMU in Ghana und
Ägypten und den international agierenden Industrieunternehmen in Deutschland/Belgien.
Pilothafte Implementierung der Recyclingbeziehungen zwischen Ghana/Ägypten sowie Deutschland/Belgien
Ein Ziel des Projekts war es beispielhaft in Ägypten sowie Ghana End-of-Life Geräte durch
die lokalen KMU manuell zu zerlegen, die Materialfraktionen zu separieren und geeignete
Fraktionen wie z.B. Leiterplatten für den Export nach Belgien/Deutschland vorbereiten zu
lassen. Dieses Ziel wurde mit Unterstützung der Industriepartner aus Belgien/Deutschland
pilothaft umgesetzt. So konnten aus Ägypten und Ghana u.a. anderem mehrere Container
mit Leiterplattenschrotten/Mobiltelefonen nach Europa zum hochwertigen Recycling verbracht werden. Basismetalle wie Stahl werden vor Ort in Ghana/Ägypten in vorhandenen
Anlagen recycelt. Weitere Materiallieferungen nach Deutschland betrafen Bleisäurebatterien (Details hierzu siehe ab Abschnitt 3).Die entsprechenden Wertmetalle (Kupfer, Gold,
Silber, Palladium, Blei) konnten in den HighTech-Anlagen der Projektpartner Umicore
bzw. Johnson Controls mit hervorragenden Rückgewinnungsraten (mind. 95 Prozent und
mehr) wieder den Materialmärkten zur Verfügung gestellt werden.
Identifizierung von Fraktionen mit negativem Wert und deren Entsorgungsmöglichkeiten
Eine wesentliche Herausforderung bei der Verwertung von Altgeräten aus dem Elektronikbereich (WEEE) liegt in der Tatsache, dass neben Gewinnbringern (vor allem Kupfer,
Edelmetalle usw.) auch potentielle Verlustbringer – Fraktionen mit negativem Wert – anfallen
126
und entsprechend sachgerecht verwertet oder beseitigt werden müssen. Vor dem Hintergrund vielfach fehlender gesetzlicher Rahmenbedingungen für die Kreislaufwirtschaft bzw.
kaum vorhandenem angemessenen Vollzug von Regelungen in Ländern wie Ghana
oder Ägypten, ist der gegenwärtige Umgang mit Fraktionen mit negativem Wert eine
Hauptursache für massive Umwelt- und Gesundheitsbelastungen. Die nachfolgende
Abbildung gibt einen Eindruck für den Umgang mit Fraktionen mit negativem Wert
in Afrika.
Bild 2:
Wilde Entsorgung von Kunststofffraktionen aus dem informellen
E-Waste Sektor in Agbogbloshie,
Ghana
Im Bo2W-Projekt konzentrierten sich die
Projektpartner auf die Analyse von Lösungsmöglichkeiten hinsichtlich des Umgangs mit Bildröhrenglas (u.a. mit hohen
Bleianteilen) sowie Kunstoffen aus Elektronikschrotten, die ganz überwiegend
diverse Flammschutzmittel (häufig Bromverbindungen) enthalten. Im Rahmen des
Projektes wurden für diese beiden Fraktionen umfangreiche Recherchen hinsichtlich akzeptabler Verwertungs- bzw.
Beseitigungswege und der damit verbundenen Mehrkosten gegenüber wilder Ablagerung vorgenommen.
Diese Ergebnisse sind bereits im Detail und ausführlich dokumentiert veröffentlicht
[1, 8, 10]. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass für die genannten Kunststoffkomponenten bei intelligenter Zerlege- und Separierungsstrategie in Zusammenarbeit
mit internationalen High-Tech-Kunststoffrecyclern zumindest eine schwarze Null bzgl.
der Kosten-Erlösrechnung möglich erscheint.
Deutlich ungünstiger sieht es beim Bildröhrenglas aus. Dessen ordnungsgemäße
Verwertung/Beseitigung stellt ein internationales Problem dar. Zwar gibt es durchaus
akzeptable Verwertungswege in Europa für diese Materialströme; diese sind jedoch
mit nicht unerheblichen spezifischen Kosten – sprich einem negativen Erlös für den
E-Waste-Zerleger verbunden. Da ein Export dieser Fraktion von Afrika nach Europa
noch zusätzlich Kosten generieren würde, erscheinen zukünftig für Afrika separate
Abschnitte auf geeigneten lokalen Deponien die derzeit sinnvollste Option. Da auch
die Errichtung entsprechender Deponien in Afrika mit Kosten verbunden ist, ist die
Einlagerung von Bildröhrenglas – wenn auch mit weniger Kosten – doch mit negativem Erlös für den Zerlegebetrieb verbunden. Für das Bildröhrenglasaufkommen in
Ägypten bis 2025 hat das Öko-Institut überschlägig Beseitigungskosten von insgesamt
4,5 Mio. Euro berechnet [10]. Zur Lösung dieses Problems in Ländern wie z.B.
Ägypten und Ghana wären daher abgestimmte internationale Aktivitäten zur Gegenfinanzierung zu empfehlen, um das wilde Ablagern von Bildröhrenglas nach und
nach zu beenden.
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r3-Forschung
Best-of-two-Worlds Projekt und Recycling von Blei-Säure-Batterien in Afrika
Matthias Buchert, Andreas Manhart
r3-Forschung
Analyse struktureller Barrieren und Entwicklung von Lösungsvorschlägen
Ungeachtet der zuvor geschilderten Erfolge des Bo2W-Projekts konnten im Projektverlauf nicht unerwartet eine Reihe von relevanten strukturellen Barrieren für die
Umsetzung des Best-of-two-Worlds Ansatzes im praktischen Kontext Ghanas und
Ägyptens identifiziert werden. Hier sei daran erinnert, dass Ghana und Ägypten
Entwicklungsländer mit z.T. spezifischen aber auch z.T. strukturell übergreifenden
Problemlagen sind. Bei einer Einordnung dieser strukturellen Barrieren muss sich
immer wieder vor Augen gehalten werden, welche großen Unzulänglichkeiten in der
Kreislaufwirtschaft auch in einem Industrieland wie Deutschland noch vor nicht allzu
langer Zeit (70er, 80er Jahre) bestanden haben.
Eine wesentliche strukturelle Barriere zur schnelleren und umfassenderen Umsetzung
des Bo2W-Ansatzes in die Praxis liegt in der Externalisierung von Umwelt- und
Gesundheitskosten durch die dominierenden informellen Akteure des Recyclingsektors in Ländern wie Ghana und Ägypten. Viele Angehörige des informellen Sektors
verdienen sich mit dem Sammeln und Zerlegen von E-Waste, Bleibatterien oder auch
anderen Schrotten buchstäblich das tägliche Überleben. In dieser Konstellation werden
Einbußen des Gewinns durch Beachtung von Umweltvorschriften oder den sorgsamen
Umgang mit Fraktionen mit negativem Wert nicht hingenommen. Das offene Abrennen von Kabeln, das wilde Ablagern von Kunststofffraktionen oder das Abkippen von
Batteriesäure in den unbefestigten Boden sind tausendfach zu beobachtender Ausdruck
dieser Lebenswirklichkeit.
Die vielfach fehlenden Umweltgesetze und -regularien, der fehlende Vollzug bestehender Vorschriften und das oft nicht genau bekannte oder erfasste eigene Gesundheitsrisiko (siehe folgende Abschnitte über das Recycling von Blei-Säure Batterien) tun ein
Übriges. Dabei muss aber auch bedacht werden, dass ein Vollzug von Umweltauflagen
in dem äußerst unübersichtlichen informellen Teil der Volkswirtschaft (in Ghana
verdienen 80 Prozent der Erwerbstätigen ihre Einkommen durch Tätigkeiten in der
informellen Wirtschaft) einerseits nur schwer möglich ist, andererseits auch mit vielfältigem sozialen Sprengstoff behaftet ist.
Dies führt dazu, dass Unternehmen wie City Waste Recycling Ltd. große Probleme
haben, E-Schrottmaterial oder Blei-Säure Batterien zu wettbewerbsfähigen Kosten
zu erwerben. Der Konkurrent, der keinerlei Umwelt- und Gesundheitsvorkehrungen
beachtet, ist relativ gesehen immer im Wettbewerbsvorteil.
Das Bo2W-Projektteam hat aus den Erkenntnissen des Projekts eine Reihe von Lösungsstrategien identifiziert:
• Verbesserter Zugang zu Absatzmärkten,
• Ausweitung des B2B-Geschäfts,
• Regulierungen bzw. Anhebung national bindender Umweltstandards,
• Finanzierungsmechanismen und Extended Producer Development-Systeme,
• Finanzierungshilfen für afrikanische KMUs.
128
Diese Lösungsstrategien können für eine nachhaltige Verbesserung der Situation in
Ägypten und Ghana im Sinne des Bo2W-Ansatzes besonders durch Synergien positive
Wirkung entfalten. Die Lösungsstrategien sind in bisherigen Veröffentlichungen zum
Projekt sowie dem finalen Synthesis Report näher beschrieben [1, 8, 10] und werden
in aktuellen und zukünftigen Projekten des Öko-Instituts konsequent weiterverfolgt.
Die nachfolgenden Abschnitte gehen ausführlicher auf die frappierende Problematik
des Recyclings von Blei-Säure Batterien in Afrika ein. Diese Thematik wurde im
Bo2W-Projekt u.a. in einem Film dokumentiert. http://www.oeko.de/aktuelles/2015/
neuer-film-zum-recycling-von-blei-saeure-batterien-in-ghana/
Die dort am Beispiel Ghana geschilderten, für die Arbeiter lebensbedrohlichen Arbeitsbedingungen sind Gegenstand einer Reihe von Anschlussaktivitäten des Öko-Instituts
an das Bo2W-Projekt zur Erarbeitung und Umsetzung von Lösungen für dieses Problem
in vielen Entwicklungs- und Schwellenländern.
3. Im Schatten des E-Waste: Recycling von Blei-Säure Batterien in Afrika
Im Laufe des Bo2W-Projektes wurde zunehmend deutlich, dass der starke mediale
Fokus auf die E-Schrott Situation in Ghana auch dazu führt, dass andere Probleme
um Abfallentsorgung und Recycling in der öffentlichen Wahrnehmung stark in den
Hintergrund rücken. Während hier eine äußerst prekäre Deponie für Siedlungsabfälle
sowie die ungelöste Entsorgung von Klärschlamm aus dezentralen Sickergruben als
Beispiele genannt werden können, ist das praktizierte Recycling von Blei-Säure Batterien von besonderer Dramatik und soll an dieser Stelle vertieft beleuchtet werden.
Blei-Säure Batterien werden – wie überall auf der Welt – vorwiegend als Starterbatterien in Kfz eingesetzt, finden aber auch Anwendung als stationäre Stromspeicher, beispielsweise zur unterbrechungsfreien Stromversorgung von Mobilfunkmasten, Servern
und Arbeitsplatzrechnern (PCs). Aufgrund der häufigen Stromausfälle in Ghana ist
besonders die letztgenannte Anwendung weit verbreitet. Ebenso kommen Blei-Säure
Batterien zunehmen in Verbindung mit Projekten der dezentralen Stromversorgung
zum Einsatz. Tabelle 1 zeigt eine Abschätzung der jährlich anfallenden Gesamtmenge
ausgedienter Blei-Säure Batterien in Ghana, wobei aufgrund fehlender Daten keine
vollständige Abschätzung zu den stationären Anwendungen gemacht werden konnte.
Aufgrund des hohen intrinsischen Materialwerts werden Blei-Säure Batterien überall
in Ghana gesammelt und an Zwischenhändler weiter gegeben, die wiederum mit Verwertungsbetrieben in Kontakt stehen. Dabei ist in allen Bereichen die Bandbreite der
Akteure sehr groß, wobei insbesondere bei den Sammlern und Zwischenhändlern große
Deckungsgleichheit mit den Akteuren des sogenannten informellen Schrottsektors
besteht, der u.a. bei E-Schrott die zentrale Akteursgruppe darstellt. Im Gegensatz zu
E-Schrott werden die Blei-Säure Batterien aber nicht vom informellen Sektor recycelt,
sondern an registrierte Firmen verkauft. Hinterhofrecycling von Blei-Säure Batterien
wurde in Ghana in der Vergangenheit zwar beobachtet, aufgrund der relativ geringen
Ausbringung von Blei ist dieses Verfahren allerdings offensichtlich auf dem Rückzug.
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r3-Forschung
Best-of-two-Worlds Projekt und Recycling von Blei-Säure-Batterien in Afrika
Matthias Buchert, Andreas Manhart
Tabelle 1:
Abschätzung der jährlich anfallenden Menge ausgedienter Blei-Säure Batterien in Ghana
r3-Forschung
Anwendung
Stückzahl des Durchschn. Durchschn.
aktuellen Bestandes
Gewicht der Lebensdauer der
enthaltenen Batterien
Batterien
Menge
ausgedienter
Blei-Batterien
kgJahret/Jahr
Pkws
0,82 Millionen
20 2
9.200
Lkws u. Busse
0,54 Millionen
2 x 50 2
27.000
PCs
2,51 Millionen
3
5
Gesamt
1.500
36.700
Quelle: Bo2W-Projekt
Die registrierten Abnehmer von Blei-Säure Batterien lassen sich im Wesentlichen in
2 Gruppen unterteilen:
• Firmen die Batterien und/oder Plattenschrott exportieren,
• Firmen, die das enthaltene Blei in Ghana einschmelzen und als Barren exportieren.
Beide Ansätze sind in hohem Masse auf ausländische Absatzmärkte – insbesondere
in Asien und Europa – angewiesen, was im Wesentlichen darauf zurückzuführen ist,
dass innerhalb Ghanas kaum nennenswerte Nachfrage nach Blei besteht. Die einzigen
Vor-Ort Anwendungen von Blei beschränken sich auf die Fischerei (Gewichte für Netze
und Boote) sowie die (illegale) Produktion von Waffen und Munition. Obwohl hierzu
keine Zahlen vorliegen, wird davon ausgegangen, dass beide Anwendungen nur einen
Bruchteil des anfallenden Bleis aus Batterien aufnehmen können.
Die Firmen, die Batterien und/oder Plattenschrott ins Ausland exportieren, tun dies
i.d.R. im sogenannten trocken Zustand, was bedeutet, dass die Batteriesäure vorab abgegossen wird. Diese Maßnahme reduziert das Transportgewicht, sodass pro Container
mehr Material verschifft werden kann. Dabei ist das Säuremanagement als durchwegs
sehr problematisch einzustufen. U.a. werden Zwischenhändler dazu ermutigt, die
Batterien schon vorab zu entleeren [11], was diese zumeist in völlig unkontrollierter
Form beispielsweise am Straßenrand tun. Noch nicht entleerte Batterien werden vorOrt auf dem Hof der Recyclingfirmen gebrochen (z.B. mit Äxten oder Macheten) und
entleert. Bei einer dieser Firmen kam es im Dezember 2014 zu einem schweren Unfall:
bei der Reinigung einer Sickergrube verunglückten drei Arbeiter tödlich [9]. Es besteht
der dringende Verdacht, dass die Sickergrube zuvor zur Entsorgung von Batteriesäure
genutzt wurde. Ebenso liegen mündliche Berichte vor, nachdem die Zerlegung der
Batterien zur Gewinnung des Plattenschrottes äußerst unsachgerecht getätigt wird.
Es ist davon auszugehen, dass keine wirksamen Maßnahmen zur Vermeidung von
Säure- und Staubemissionen etabliert und zudem die Schutzmaßnahmen für Arbeiter
und Anwohner unzureichend bzw. kaum ausgeprägt sind.
Die vier in Ghana existierenden Schmelzbetriebe stehen in direkter Konkurrenz zu
diesen Exportbetrieben und brüsten sich mehr oder wenig offen damit, im Vergleich
zu ihren Konkurrenten eine größere Wertschöpfungstiefe zu tätigen und umweltfreundlich zu arbeiten. Die letzte Behauptung steht allerdings im krassen Widerspruch
130
zu den Beobachtungen aus Werksbegehungen und Untersuchungen. Zwar sind die
Schmelzöfen mit Abgasreinigungssystemen ausgestattet, das allgemeine Prozess- und
Anlagenmanagement weist aber zahlreiche offensichtliche Mängel auf. Eine vollständige
Auflistung aller Mängel würde den Rahmen dieser Darstellung sprengen, sodass nur
auf einige gravierende Beispiele eingegangen werden kann:
• Wie in den beschriebenen Exportbetrieben werden die Batterien manuell gebrochen und die bleihaltigen Bestandteile händisch entnommen. In zwei von drei
besuchten Betrieben findet der Brechvorgang in einem nur unzureichend vor
Witterung geschützten Bereich statt. Der Bleischrott wird offen gelagert, wobei es
offensichtlich zu signifikantem Austrag von Feinpartikeln (Bleistaub) und Säure
kommt (Bild 3).
• In einer Anlage wurde beobachtet, dass nicht einmal bei der direkten Arbeit am
Schachtofens ein Atemschutz verwendet wird (Bild 4). In den anderen Anlagen
werden bei diesen Arbeiten lediglich einfache Staubmasken eingesetzt.
• Bleihaltige Filterstäube werden i.d.R. wieder in einem der installierten Drehrohröfen verarbeitet, was im Wesentlichen auch international gängige Praxis darstellt.
Allerdings wurde beobachtet, dass die Stäube händisch von Arbeitern umgeschaufelt wurden, wobei es zu wolkenähnlichem Aufwirbelungen kam. Die Arbeiter trugen während dieses Vorgangs keinerlei Mund- oder Atemschutz.
• Alle besuchten Anlagen waren extrem staubig. Aufgrund unzureichend befestigter
Böden (stark zerbrochene Zementböden, oder nichtversiegelter Erdboden) besteht
keine Möglichkeit zur wirksamen Vermeidung von Staub. In einer der besuchten
Hütten existiert weder Kantine noch Waschraum, sodass Arbeiter gezwungen sind,
inmitten der staubigen Werksumgebung zu essen. Auch in den anderen Hütten sind
die Vorkehrungen zur persönlichen Hygiene unzureichend.
• Die Gehäusekunststoffe werden geschreddert und in Wasserbädern ohne regelmäßiges Erneuerung des Brauchwassers gewaschen (Bild 5). Die Kunststoffpellets
(zumeist PP) werden nach einem Waschgang verpackt und vermarktet. Dies entspricht nicht dem international empfohlenen Verfahren, Batteriekunststoffe durch
3 Waschgänge zu reinigen, wovon mindestens einer mit einer alkalischen Lösung
erfolgen sollte [14]. Entsprechend ist von Cross-Kontamination in verschiedenen
Kunststoffanwendungen (wie z.B. Kunststoffstühle, Eimer, Schüsseln) auszugehen.
Dies ist auch deshalb relevant, da einkommensschwache Haushalte in Ghana solche
Kunststoffbehälter auch zur Aufbewahrung und Zubereitung von Lebensmitteln
verwenden.
Eine überblicksartige Recherche des Öko-Instituts erbrachte bald die Vermutung,
dass die für Ghana beschriebenen Probleme keinen Einzelfall darstellen. Bereits 2012
haben die Schweizer Organisation Green Cross und das US-amerikanische Blacksmith Institute unsachgemäßes Bleibatterierecycling als eine der weltweit schlimmsten
verschmutzenden Industrien eingestuft [3]. Fälle von Bleivergiftungen mit schweren
gesundheitlichen Folgen im Senegal und in Kenia zeigen deutlich, dass unsachgemäßes Bleibatterierecycling auch in anderen afrikanischen Ländern ein großes Problem
131
r3-Forschung
Best-of-two-Worlds Projekt und Recycling von Blei-Säure-Batterien in Afrika
Matthias Buchert, Andreas Manhart
r3-Forschung
darstellt. Recyclinganlagen und Hütten vergleichbaren Zuschnitts gibt es zudem in
verschiedenen weiteren afrikanischen Ländern wie z.B. Tansania, Kamerun, Nigeria
und Äthiopien.
Bild 3:
Bereich des Batteriebrechens
in einer sekundären Bleihütte
in Ghana
Bild 4:
Arbeit am Schachtofen ohne
Atemschutz
Bild 5:
Der einzige Waschvorgang für
die Gehäusekunststoffe
132
In der Folge hat das Öko-Institut mit Hilfe von Spendengeldern das Lead Recycling
Africa Project ins Leben gerufen. In diesem Vorhaben arbeiten Umweltgruppen aus
Äthiopien, Kamerun, Kenia und Tansania mit dem Öko-Institut zusammen um die
Informationslage zu dieser Recyclingindustrie in Afrika zu verbessern und vor Ort
und international auf das Thema aufmerksam zu machen. Auf der Website www.
econte.international veröffentlicht das Projekt sachbezogene Länderberichte und fasst
wichtige Erkenntnisse in einem Newsletter zusammen. Ebenso wird das Thema des
Bleibatterierecyclings im Schweizer Projekt Sustainable Recycling Industries (SRI)
vom World Resources Forum (WRF) und finanziert durch das Schweizer Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) weiter geführt. Das Öko-Institut ist in diesem
Projekt für die Implementierung in Ghana beauftragt und kann somit an die Arbeit
im Bo2W-Projekt anknüpfen.
Aus den Arbeiten in diesen drei Projekten konnten die in Tabelle 2 gezeigten Ergebnisse von Blutuntersuchungen betroffener Bevölkerungsgruppen gesammelt und
zusammengestellt werden. Bedenkt man, dass die Blut-Bleiwerte in der mitteleuropäischen Bevölkerung zumeist unter 10 μg Blei pro dl Blut liegen, verantwortungsvolle
Unternehmen im Bleibereich bei Mitarbeiterbelastungen ab 15 μg/dl i.d.R. verstärkte
Vorsorgemaßnahmen einleiten, und Werte oberhalb 60 μg/dl als äußerst gefährlich
Tabelle 2: Zusammenstellung gemessener Blut-Blei Werte im Zusammenhang mit Blei-Säure
Batterierecycling in Sub-Sahara Afrika
GhanaSenegal
Kenia
Ort
Kpone Industrial Area, Thiaroye sur Mer,
Owino-Uhuru settlement,
TemaDakar Mombasa
Anlage
Success Africa Ghana Informelles
Ltd.
Batterierecycling-Cluster
Jahr der Untersuchung
2010
2009
Quelle
[12] [13]
Untersuchte Angestellte der
Bewohner der des
Personengruppe
sekundären Bleihütte informellen Recycling-
Clusters
Anzahl getestete Personen 20 Erwachsene
81 (50 Kinder, 31 Erwachsene)
Kenya
Metal Refinery
2015
[14]
Wohnbevölkerung
in der Nachbarschaft
der Bleihütte
50 Erwachsene
(davon 10 ehemalige Angestellte)
Hintergrund des Falls
Offensichtliche Vor der Untersuchung
Öffentliche Beschwerden,
Missstände (siehe verstarben 18 Kinder an
sowie ungeklärte Todesfälle
Beschreibung oben)
den Folgen akuter
unter der Arbeitnehmerschaft
Bleivergiftung
Mittlerer Blut-Blei-Wert
Kl. gemessener Blut-Blei-Wert
Größter Blut-Blei-Wert
146,34 μg/dl
101,1 μg/dl
43,66 μg/dl
3 μg/dl
32,5 μg/dl
< 4,7 μg/dl
278 μg/dl
613,9 μg/dl
420 μg/dl
Quellen für Tabelle 2:
Lomotey H. S. (2010): Workers‘ exposure to lead in metal recycling industry at Kpone Industrial Area, Tema. A dissertation
submitted to the school of public health, University of Ghana. Legon
Haefliger P.; Mathieu-Nolf M.; Lociciro S.; Ndiaye C.; Coly M.; Diouf A. et al. (2009): Mass Lead Intoxification from Informal
Used Lead-Acid Battery Recycling in Dakar, Senegal. In: Environmental Health Perspective 117 (10), S. 1535–1540. Online
verfügbar unter http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2790507/pdf/ehp-117-1535.pdf, zuletzt geprüft am 23.12.2015
Kenyan Ministry of Health (Hg.) (2015): Report on lead exposure in Owino-Uhuru Settlement, Mombasa County, Kenya. Nairobi
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r3-Forschung
Best-of-two-Worlds Projekt und Recycling von Blei-Säure-Batterien in Afrika
r3-Forschung
Matthias Buchert, Andreas Manhart
gelten, wird die Dramatik der Ergebnisse offenbar. Sie zeigen, dass jeder Angestellte
einer solchen Bleihütte mit ernsten und potenziell tödlichen Gesundheitsfolgen
rechnen muss. Ebenso betroffen sind Anwohner und Menschen die in benachbarten
Betrieben arbeiten. Darüber hinaus bestehen weitere Gesundheitsgefahren, beispielsweise ausgehend von ungewaschener und bleibelasteter Arbeitskleidung die z.T. von
Arbeitern mit nach Hause genommen wird.
4. Aktuelle Rahmenbedingungen
beim Recycling von Blei-Säure Batterien
Um die Situation beim Recycling von Blei-Säure Batterien zu verbessern, müssen zuerst
folgende Aspekte beachtet werden:
• Im Gegensatz zu der Problematik beim unsachgemäßen Recycling von E-Schrott ist
Bleirecycling zumeist in den Händen formaler Betriebe. Zwar arbeitet ein Großteil
dieser Betriebe nicht sachgerecht, diese Ausgangssituation hat aber dennoch Vorteile, da die Akteure klar definiert und i.d.R. auf staatliche Zulassungen angewiesen
sind.
• Insofern sind Elemente einer behördlichen Regulierung bestehend aus Standards
und Audits wesentlicher Teil jeder Response-Strategie. Damit unterscheidet sich
der Sektor – zumindest in Bezug auf sozioökonomische Umfelder wie in Ghana
– ebenfalls stark vom E-Schrott Recycling, wo eine verstärkte staatliche Aufsicht
immer mit einer Gefahr von Ausweichstrategien (z.B. in Hinterhöfe) einhergeht.
• Aufgrund der eklatanten Verletzung grundlegender und international anerkannter
Empfehlungen (wie sie z.B. in den Technischen Guidelines des Sekretariats der
Basler Konvention dargelegt sind) muss von staatlicher Seite zwangsläufig auch
über eine Schließung einzelner Anlagen nachgedacht werden. Bei einer gleichzeitigen Schließung mehrerer Anlagen muss aber bedacht werden, dass in diesem Fall
doch wieder ein Ausweichen auf den informellen Sektor möglich erscheint. Dieser
arbeitet zwar beim Bleirecycling weniger effizient als die etablierten Hütten, bei
verringerter Konkurrenz könnte er aber eine entstehende Marktlücke ggf. relativ
schnell schließen. Damit würden die erhofften positiven Wirkungen verstärkter
Aufsicht evtl. durch unsachgemäßes Recycling im informellen Sektor konterkariert.
Nebst dieser Überlegungen muss ebenfalls die Frage gestellt werden, wie es überhaupt
zu der oben beschriebenen Situation kommen konnte. Schließlich ist sachgerechtes
Recycling von Blei-Säure Batterien technisch vergleichsweise einfach und bei Berücksichtigung wichtiger logistischer Vorrausetzungen (geeignete Schutzkleidung,
Reinigungsschleusen für die Arbeiter nach der Schicht, Verbleib und Reinigung der
Arbeitskleidung im Betrieb, regelmäßige Kontrollen der Blei-Blutwerte usw.) verantwortungsvoll zu bewerkstelligen. Zahlreiche Beispiele zeugen weltweit von deren
Umsetzbarkeit. Nach bisherigen Erkenntnissen sind vor allem folgende Ursachen für
die derzeitigen unsachgemäßen Praktiken ausschlaggebend:
134
• Die Vertreter der zuständigen Umweltbehörden sind hinsichtlich der Identifizierung und Benennung von Umwelt- und Gesundheitsproblemen zumeist nur unzureichend geschult. Dabei muss beachtet werden, dass die Auditoren i.d.R. für die
Kontrolle einer Vielzahl von Anlagen eingesetzt werden – von Kraftwerken, über
Stahlwerke, Brauereien und Abfüllanlagen bis zu Hotels und Lagerhallen. Dabei
ist es für die einzelnen Kräfte extrem schwierig, anlagenspezifisches Fachwissen
aufzubauen und vorzuhalten.
• Ebenso muss bedacht werden, dass das äußere Erscheinungsbild schwerindustrieller Anlagen in Entwicklungsländern zumeist vergleichbare optische Eindrücke
erzeugen. Damit besteht die Gefahr, dass die Probleme in den Bleihütten in der
Wahrnehmung lokaler Auditoren gleichrangig mit deutlich weniger kritischen
Prozessen erscheinen. Damit ist es sehr wahrscheinlich, dass sich Auditoren oft
mit allgemeinen Verweisen auf installierte Abluftfilter zufrieden stellen lassen.
• Von Seiten der Anlagenbetreiber ist anzunehmen, dass ökonomische Kalküle ausschlaggebend für die niedrigen Standards sind. Denn auch hier wäre eine Erhöhung
der Standards in vielen Bereichen mit signifikanten Kosten verbunden. Da die
Anlagen zueinander im Wettbewerb um den Ankauf von Batterien stehen, sind
die ökonomischen Spielräume der einzelnen Betreiber beschränkt.
• Von Seiten der Angestellten kann angenommen werden, dass die Entscheidung für
eine Tätigkeit in einer Bleihütte vor allem eine ökonomische Notwendigkeit darstellt, die durch den Mangel an alternativen Beschäftigungsmöglichkeiten bestimmt
wird. Erschwerend kommt hinzu, dass Angestellte zumeist nur unzureichend über
die Mechanismen und Folgen von Bleivergiftungen aufgeklärt werden. Selbst im
Krankheitsfall muss davon ausgegangen werden, dass ortsansässige Ärzte hinter
den Symptomen zumeist eine der weit verbreitenden Infektionskrankheiten diagnostizieren. Dies führt dazu, dass die Gesundheitsfolgen – selbst bei häufig auftretenden Krankheitsfällen – nicht zwangsläufig in Verbindung mit dem Recycling
von Blei-Säure Batterien gebracht werden.
5. Ausblick für den Umgang mit ausgedienten Blei-Säure Batterien
in Afrika
Auf Basis der oben angestellten Betrachtungen erscheinen Strategien zur Verbesserung der Situation beim Recycling von Blei-Säure Batterien in Afrika sowie anderen
Schwellen- und Entwicklungsländern dringend geboten. Dabei erwächst den Industrienationen durchaus eine gewisse Mitverantwortung, welche sich vor allem daraus
ableiten lässt, dass das in Afrika produzierte Rohblei so gut wie vollständig nach Asien
oder Europa verschifft wird, wo es wieder in den industriellen Kreislauf eingespeist
wird. Da 85 Prozent der weltweiten Bleiproduktion für die Herstellung von Blei-Säure
Batterien verwendet wird [5], kann mit sehr großer Sicherheit davon ausgegangen
werden, dass das entsprechende Material früher oder später auch in den Batterien von
Kfz-Herstellern zum Einsatz kommt.
135
r3-Forschung
Best-of-two-Worlds Projekt und Recycling von Blei-Säure-Batterien in Afrika
r3-Forschung
Matthias Buchert, Andreas Manhart
Da die derzeitigen Recyclingpraktiken in Ghana und anderen Ländern aufgrund ihrer
massiven Auswirkungen auf die Gesundheit von Arbeitnehmern und Anwohnern als
Verstöße gegen die Menschenrechte gewertet werden müssen, kann in diesem Falle
auf die UN Guiding Principles on Business and Human Rights verwiesen werden, die
Unternehmen eine Mitverantwortung in der Einhaltung der Menschenrechte einräumen [15]. Entsprechend kann argumentiert werden, dass die Verantwortung zur
Verbesserung der Situation nicht nur bei den afrikanischen Recyclingbetrieben sowie
den lokalen staatlichen Stellen liegt, sondern auch bei bleikonsumierenden Industrien
weltweit. Für eine wirksame Verbesserung der Situation muss eine Kombination aus
folgenden Aktivitäten zu einer Strategie zusammengefasst werden:
• Sowohl in den betroffen Ländern als auch international muss ein entsprechendes
Problembewusstsein geschaffen werden. Neben wissenschaftlichen Untersuchungen ist dabei die Einbeziehung lokal ansässiger zivilgesellschaftlicher Gruppen sowie der Medien unerlässlich. Im Lead Recycling Africa Project des Öko-Instituts
wird dieser Weg derzeit beschritten, wobei eine Ausweitung hinsichtlich Intensität
und Breitenwirkungen angestrebt wird.
• Da für die Umweltpolitik Entscheidungen auf UN-Ebene in vielen Entwicklungsund Schwellenländer oft maßgeblicher Anstoß sind, muss das Thema auf UN-Ebene
stärker als bisher verankert und mit konkreten Resolutionen und Standards hinterlegt werden. Hierzu bedarf es nicht zuletzt gezielter Öffentlichkeitsarbeit innerhalb des UN-Systems, sowie Vorreiterstaaten, die entsprechende Initiativen im
UN-Kontext unterstützen und aufgreifen.
• Parallel dazu bedarf es einer Schulung von Fachpersonal in Entwicklungs- und
Schwellenländern. Im Best-of-two-Worlds Projekt wurde hier in Kooperation mit
der ghanaischen Umweltbehörde (EPA) und einem Experten der International Lead
Association (ILA) Mitte 2015 ein Training für Auditoren und Anlagenbetreiber in
Ghana durchgeführt. Ausgehend von diesem Anstoß werden nun zumindest in
einer der vier Hütten Investitionen zur Verbesserungen der Anlage – insbesondere
im Bereich der sanitären Einrichtungen – getätigt. Zudem wurde im Best-of-twoWorlds Projekt ein Schulungsposter zur sachgerechten Verpackung und Transport
von Blei-Säure Batterien erstellt und in fünf Sprachen veröffentlicht (Bild 6).
• Neben der Erhöhung des regulatorischen Drucks in den betroffenen Ländern ist es
unabdingbar, auch Wege zur schrittweisen Verbesserung aufzuzeigen. Kurz- und
mittelfristig kann dies bedeuten, dass Batterien unbehandelt und in sachgerechter
Weise exportiert werden müssen um in anderen Anlagen – beispielsweise in der
EU – recycelt zu werden. Dieser Weg wurde vom Best-of-two-Worlds Projekt exemplarisch beschritten, sodass für die Menge von etwa 40 Tonnen Altbatterien eine
vollständig sachgerechte Verwertung nach internationalem Standard nachgewiesen
werden kann. Darüber hinaus ist es aber ebenso unabdingbar, zumindest einen
Teil der existierenden Anlagen in Ghana schrittweise auf einen höheren Stand zu
bringen. Hierzu bedarf es sowohl regulatorischem Druck, als auch langfristiger
ökonomischer Anreize (z.B. durch Industriekooperationen mit Absatzmärkten).
136
Best-of-two-Worlds Projekt und Recycling von Blei-Säure-Batterien in Afrika
r3-Forschung
Packaging Lead-Acid Batteries fur Bulk Transports
Wear personal
protective equipment1
Avoid damages
to batteries2
Step 1
Step 2
Change clothes after work Maintain high personal
hygiene standards
Step 3
Apply caps or isolation tape Close any holes with plastic Pack damaged batteries
to the positive poles (+)
or rubber material
in heavy weight polyof all batteries
ethylene plastic bags
Step 5
Step 6
Place a layer of card-board Stack all batteries upright
and avoid poles getting
between every battery
in contact
layer (also on the pallet)
Step 9
Step 10
Cover the top layer with
card-board and wrap with
shrink wrap as many times
as necessary to stabilize
the load
Mark each pallet with the
following warning labels:
1) Package orientation;
2) Hazard label: Class 8,
Corrosives; 3) UN 2794:
batteries, wet, filled with
acid; 4) Overpack
Step 7
Make sure that all
batteries are placed within
the horizontal limits of the
pallet
Step 11
Load the stacks into a
container in a way that
pallets are protected from
sliding4
Only load one layer
of stacked pallets and
avoid overloading5
Step 4
Choose strong and intact
1
pallets for transport
Step 8
Do not stack higher than
3 layers, place max. 1,000 kg
on pallet, place damaged
batteries in top layer
Step 12
Mark container on all 4
sides with the following
labels: 1) Hazard label:
Class 8, Corrosives;
2) UN 2794: batteries, wet,
filled with acid
Further information: www. resourcefever.org
1
Overall, safety boots, work gloves, dust mask, protective goggles
Handle with care, do not drop or throw batteries, keep upright at all times
Use only intact pallets with a minimum of 3 bottom boards. Best pallet size for loading in 40 ft sea container
= 1.100 x 1.140 mm
4
Either by choosing transport-pallets that leave no spacing when placed in a container (see picture) or by
inserting wooden bars between pallets to avoid unintended movement
5
40 ft containers should not be loaded with more than 26.48 metric tons of freight
2
3
Bild 6:
Schulungsposter zur sachgerechter Verpackung und Transport von Blei-Säure Batterien
Quelle: Bo2W-Projekt
137
r3-Forschung
Matthias Buchert, Andreas Manhart
• Nicht zuletzt sollten sich Industriezweige mit nennenswertem Bleikonsum der Thematik annehmen und bei ihren direkten und indirekten Bleibezügen Ansätze der
menschenrechtlichen Sorgfaltspflicht etablieren. Dies bedeutet, dass die bleikonsumierenden Industrien bei ihren Zulieferern sicherstellen sollten, dass Blei und
bleihaltige Bauteile ausschließlich aus Quellen bezogen wurden, die etablierten
internationalen Umwelt- und Gesundheitsstandards entsprechen. Darüber hinaus
wird die Industrie ermutigt, selbst eine aktive Rolle bei der Verbesserung der Situation einzunehmen, beispielsweise in Form direkter Industriekooperationen zur
Verbesserung des Recyclings in Entwicklungs- und Schwellenländern.
6. Literatur
[1] Buchert, M.; Degreif, S.; Manhart, A.; Mehlhart, G.; Merz, C.; Vandendaelen, A.; Meskers, C.;
Schmidt, W.; Coelho, M.; Dempwolff, F. et. al.: Globale Kreislaufführung strategischer Metalle:
Best-of-two-Worlds Ansatz (Bo2W), Verbundprojekt im Rahmen des BMBF-Programms r3
(2012-2015), http://www.resourcefever.org/project/items/global_circular_economy_of_strategic_metals.html
[2] Buchert, M.; Manhart, A.: Globale Kreislaufführung strategischer Metalle: Best-of-two-Worlds
Ansatz. In Thome-Kozmiensky, K.J.; Goldmann D. (Hrsg.): Recycling und Rohstoffe, Band 6.
Nietwerder: TK Verlag Karl Thome-Kozmiensky, 2013
[3] Green Cross & Blacksmith Institute (Hg.) (2012): The World‘s Worst Pollution Problems: Assessing Health Risks at Hazardous Waste Sites. New York, Zürich. Online verfügbar unter http://
www.worstpolluted.org/files/FileUpload/files/WWPP_2012.pdf, zuletzt geprüft am 23.12.2015
[4] Haefliger P.; Mathieu-Nolf M.; Lociciro S.; Ndiaye C.; Coly M.; Diouf A. et al. (2009): Mass Lead
Intoxification from Informal Used Lead-Acid Battery Recycling in Dakar, Senegal. In: Environmental Health Perspective 117 (10), S. 1535–1540. Online verfügbar unter http://www.ncbi.nlm.
nih.gov/pmc/articles/PMC2790507/pdf/ehp-117-1535.pdf, zuletzt geprüft am 23.12.2015
[5] International Lead Association (Hg.) (2015): Lead facts. Online verfügbar unter http://www.
ila-lead.org/lead-facts, zuletzt geprüft am 12.03.2015
[6] Kenyan Ministry of Health (Hg.) (2015): Report on lead exposure in Owino-Uhuru Settlement,
Mombasa County, Kenya. Nairobi
[7] Lomotey H. S. (2010): Workers‘ exposure to lead in metal recycling industry at Kpone Industrial
Area, Tema. A dissertation submitted to the school of public health, University of Ghana. Legon
[8] Manhart, A.; Ahiayibor, V.; Buchert, M.; Bleher, D.; Meinel, J.; Meskers, C.; Picard, M.; Schleicher, T.; Vandendaelen, A.: Status des Projekts Best-of-two-Worlds - Beispiel Ghana. In ThomeKozmiensky, K.J.; Goldmann D. (Hrsg.): Recycling und Rohstoffe, Band 7. Neuruppin: TK Verlag
Karl Thome-Kozmiensky, 2014
[9] Manhart A.; Schleicher T. (2015): The recycling chain for used lead-acid batteries in Ghana.
Observations and general considerations. Öko-Institut e.V. Freiburg. Online verfügbar unter
http://www.oeko.de/oekodoc/2316/2015-487-en.pdf, zuletzt geprüft am 10.12.2015
[10] Mehlhart, G.; Buchert, M.; Bleher, D.: Status des Projekts Best-of-two-Worlds - Beispiel Ägypten.
In Thome-Kozmiensky, K.J.; Goldmann D. (Hrsg.): Recycling und Rohstoffe, Band 8. Neuruppin:
TK Verlag Karl Thome-Kozmiensky, 2015
[11] Partners in Development (Hg.) (2009): Solar energy projects in Ghana; How to handle lead acid
batteries after their useful life? Schipluiden. Online verfügbar unter http://www.partnerindevelopment.nl/Inhoudsopgave%20en%20Samenvatting.doc, zuletzt geprüft am 10.12.2015
138
Best-of-two-Worlds Projekt und Recycling von Blei-Säure-Batterien in Afrika
[13] Schluep, M.; Manhart, A.; Osibanjo, O.; Rochat, D.; Isarin, N.; Müller, E.: Where are WEee in
Africa? Findings from the Basel Convention E-Waste Africa Programme. Geneva, 2011
[14] Secretariat of the Basel Convention (Hg.) (2003): Technical Guidelines for the Environmentally
Sound Management of Waste Lead-acid Batteries. UNEP. Geneva. Online verfügbar unter http://
archive.basel.int/pub/techguid/tech-wasteacid.pdf, zuletzt geprüft am 23.12.2015
[15] United Nations (2011): Guiding Principles on Business and Human Rights. Implementing the
United Nations Protect, Respect and Remedy Framework. New York, Geneva. Online verfügbar
unter http://www.ohchr.org/Documents/Publications/GuidingPrinciplesBusinessHR_EN.pdf,
zuletzt geprüft am 12.05.2015
[16] Wang, F.; Huisman, J.; Meskers, C.; Schluep, M.; Stevels, A.; Hagelüken, C.: The Best-of-2-Worlds
philosophy: Developing local dismantling and global infrastructure network for sustainable
e-waste treatment in emerging economies, Waste Management, Volume 32, Issue 11, November
2012, Pages 2134–2146
139
r3-Forschung
[12] Schluep; Hagelueken; Kuehr; Magalini; Maurer; Meskers; Mueller; Wang: Recycling – From Ewaste to Resources, EMPA, Umicore, United Nations University (UNU), veröffentlicht durch
UNEP DTIE, Paris 2009
Kostenfreie Artikel
0–6%
13 – 51 %
57 – 77 %
Insgesamt 37,22 Millionen Tonnen
Anteil
%
100
90
80
70
60
50
40
30
20
10
0
80 – 100 %
Garten- und Parkabfälle
biologisch abbaubar
Abfälle
aus der Biotonne
Kompostierung
Verbrennung
6,8 %
11,6 %
sonstige Abfälle
Metalle, Holz
Textilien
andere
getrennt
eingesammelte
Abfälle
31,4 %
0,5 %
Sperrmüll
6,4 %
3,7 %
Glas
5,1 %
Hausmüll, hausmüllähnliche Gewerbeabfälle
gemeinsam über die
öffentliche Müllabfuhr
eingesammelt
D
Recycling
Gemischte
Verpackungen/
Kunststoffe
12,8 %
eu
ts
ch
la
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Sc lg
N hw ien
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Ru au
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EU n
27
Anteil
%
100
90
80
70
60
50
40
30
20
10
0
Deponierung
Abfallbehandlung in der EU-27 – Stand 2010
Papier, Pappe
Kartonagen
15,8 %
37,2 %
Norwegen
92
19
93
19
94
19
95
19
96
19
97
19
98
19
99
20
00
20
01
20
02
20
03
20
04
20
05
20
06
20
07
20
08
20
09
20
10
20
11
19
Finnland
Schweden
19
91
Produktion
Mio. t
105
100
95
90
85
80
75
70
65
60
Estland
Lettland
Dänemark
Österreich
Irland
Belgien
Leichtverpackungs-Sammelware
Grobzerkleinerung
Großbritannien
Dänemark
Konditionierung
Niederlande
Frankreich
Deutschland
Flüssigkeitskartons Alu
Weißblech
PE
PP
PS
Tschechien
Slowakei
Österreich Ungarn
Slowenien
Rumänien
Italien
Niederlande
Bulgarien
Schweiz
sensorgestützte automatische Klaubung und
Wirbelstromscheidung
Folien
Schweiz
Leichtgut (MKS)
Magnetscheidung
sensorgestützte automatische und ggf. manuelle Produktkontrolle
KunststoffHohlkörper
Luxemburg
< 20 mm
Siebklassierung
Windsichtung
Leichtgut
> 220 mm
Schwergut
> 220 mm
Polen
Deutschland
Belgien
Frankreich
> 220 mm
Litauen
PET Misch-PPK EBS Sortierrest
kunststoffe
Spanien
USA
0
10
20
stoffliche Verwertung
(Recycling)
30
40
50
Anteil %
60
energetische Verwertung
70
80
90
100
Portugal
Griechenland
Deponierung
bereits erfüllt
noch nicht erfüllt
Herausgeber: Karl J. Thomé-Kozmiensky • Verlag: TK Verlag Karl Thomé-Kozmiensky
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