Art quitilinga e.V. Kunstverein Quedlinburg Steinweg 61 06484 Quedlinburg ProVinz Kunsttage 2015 »HEIMSTATT« 18.9. - 9.10.2015 art-quitilinga e.V Kunstverein Quedlinburg Pressetext Der Quedlinburger Kunstverein art-quitilinga e.V. beschäftigt sich mit der Ausstellung und Vermittlung zeitgenössischer Kunst, darin eingeschlossen die Unterstützung und Bekanntmachung von Künstlern der Region. Wichtigstes Projekt des Kunstvereins sind die ProVinz-Kunsttage, die in diesem Jahr zum 18. Mal ausgerichtet werden. Mittlerweile ist dies eine nicht mehr weg zu denkende Veranstaltung im kulturellen Leben der Stadt. Im Unterschied zu „klassischen“ Kunstvereinen wird die Arbeit von art-qutilinga zu einem großen Teil von den hier ansässigen Künstlern getragen. Die 18. ProVinz-Kunsttage konzentrieren sich in diesem Jahr im Gegensatz zu den vergangenen Jahren in denen Positionen auswärtiger Künstler vorgestellt wurden, auf eine Gemeinschaftsausstellung der im Verein engagierten hiesigen Künstler in der Blasii-Kirche. „Heimstatt“- der Titel der Veranstaltung(en) verweist zunächst ganz profan darauf, dass in Quedlinburg, gemessenen an der Größe der Stadt, eine erstaunlich große Anzahl von Künstlern eine Heimat gefunden hat. (In seiner Kehrseite thematisiert „Heimstatt“ aber auch den momentan auffallenden Verlust von dauerhaften Heimstätten, also Ausstellungsorten, für die Bildende Kunst (Kunsthoken, private Galerien). „Heimstatt“ bedeutet aber wesentlich mehr als die lokale Verbundenheit oder einen konkreten Ort, betrachtet man das Wort in einem größeren Kontext. Wer hat heute eine Heimstatt, wer sucht eine und warum? Was bedeutet Heimstatt in einem geistigen, materiellen (im Sinne eines realen Ortes) oder virtuellen Sinn? „Heimstatt“ ist ein heute selten genutztes Synonym für Heimat, Unterkunft, Wohnung oder Asyl. Eine Heimstatt ist ein realer oder geistiger Ort an dem ein Mensch sich heimisch und geborgen fühlen, seinen festen Aufenthalt nehmen kann. Eine Heimstatt kann ein anderer Ort sein als eine Heimat. Der Verlust einer Heimat kann bedeuten eine neue Heimstatt zu finden, aber nicht zwangsläufig wieder eine Heimat. Ein Glauben kann Heimstatt bedeuten ebenso wie die Verbundenheit in einer Familie, einem Volk, einem Land. Es gibt viele Aspekte, die sich bei näherer Beschäftigung mit diesem Wort „Heimstatt“ herauskristallisieren und zu weiterem Nachdenken anregen. Der Intention der ganz unterschiedlich arbeitenden Künstler entsprechend ergeben sich verschiedenen Sichten: fließendes Wasser als Grundbedingung einer Besiedlung, Kindererinnerungen als Grundlage für das Erwachsenendasein, Rollenbilder zwischen den Geschlechtern, verlorene Orte die auch einen geistigen Verlust symbolisieren, Zerstörung, Wanderung und romantische Landschaften. Die Ausstellung in der Blasiikirche wird ergänzt durch Musik, den Film „Vergiß Amerika“, (Studiokino „Eisenstein“, Reichenstraße) und eine Wortperformance zur Finissage.
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