Windenergieanlagen im oberen Elztal: Expertenrunde bringt Klarheit

Stadt Elzach
Gemeinde Biederbach
Gemeinde Winden i. E.
Presse-Information
Elzach, 3. März 2016
Windenergieanlagen im oberen Elztal: Expertenrunde
bringt Klarheit
Erste Informationsveranstaltung in Winden im Elztal kann viele offene
Fragen klären
Rund 350 Bürger nutzen am vergangenen Dienstag (1. März 2016) die Gelegenheit,
sich über die geplanten Windenergieanlagen im oberen Elztal zu informieren sowie
ihre Fragen und Sorgen zu artikulieren. Der Gemeindeverwaltungsverband Elzach
hatte nach Winden im Elztal eingeladen. Neben Anwohnern und interessierten
Bürgern der Verbandsgemeinden und aus Nachbargemeinden kamen auch alle
Bürgermeister des Gemeindeverwaltungsverbands, Landtagsabgeordneter
Alexander Schoch, sowie viele Stadt-, Gemeinde- und Ortschaftsräte. Fünf Experten
aus ganz Baden-Württemberg beleuchteten Windenenergie im Zusammenhang mit
Wirtschaftlichkeit, Klima- und Naturschutz sowie die konkreten Planungen für die
Standorte Tafelbühl / Eckle und Gschasikopf. Nach den Vorträgen fand eine
Fragerunde mit den Referenten statt. „Die Stimmung war aufgeheizt – eine
Versachlichung der Diskussion tut Not. Die Referenten leisteten mit ihren
Fachvorträgen einen ersten Schritt in diese Richtung“, resümierte Elzachs
Bürgermeister Roland Tibi. Weitere Informationsveranstaltungen im Elztal sind
geplant und terminiert.
Von eigenen Erfahrungen mit der Windkraft berichtete die Bürgermeisterin von
Freiamt, Hannelore Reinbold-Mench. Dort sind seit vielen Jahren sechs
Windenenergieanlagen in Betrieb. Auch in ihrer Gemeinde habe es seinerzeit
Bedenken wegen der Windräder gegeben. Doch es sei alles ganz anders
gekommen: Die anfänglichen Bedenken haben sich nicht bestätigt, im Gegenteil: Die
Tourismuszahlen sind gestiegen ebenso die Gewerbesteuereinnahmen. „Angst ist
ein schlechter Ratgeber“, gab Reinbold-Mench den Elztälern mit auf den Weg.
Die aktuellen Projektplanungen für die Windparks im oberen Elztal stellte Rolf Pfeifer
von endura kommunal aus Freiburg vor. Er fasste die Aktivitäten der vergangenen
vier Jahre zusammen und ging detailliert auf die geplanten Standorte ein, erläuterte
Fakten und Gutachten. Neben dem Schattenwurf wurden vor allem zu möglichen
Schallemissionen der Windkraftanlagen zahlreiche Fragen gestellt.
Gemeindeverwaltungsverband Elzach * Hauptstraße 69 * 79215 Elzach
Infraschall – neue Studie gibt Entwarnung
Thematisiert wurden insbesondere tieffrequente Geräusche und Infraschall und
deren Auswirkungen auf die Gesundheit. Hierzu zitierte Pfeifer aus einer aktuellen
Studie der Landesanstalt für Umwelt in Baden-Württemberg, wonach
Windkraftanlagen keinen wesentlichen Beitrag zum alltäglichen Infraschall leisteten.
Die von Windrädern erzeugten Infraschallpegel lägen deutlich unterhalb der
Wahrnehmungsgrenzen des Menschen und es gebe keine wissenschaftlich
abgesicherten Belege für nachteilige Wirkungen in diesem Pegelbereich. Die Studie
ist im Internet nachzulesen unter www4.lubw.badenwuerttemberg.de/servlet/is/257896/.
Christof Timpe vom Öko-Institut e.V. aus Freiburg informierte über die
Energiewende, insbesondere über deren Bedeutung für den Klimaschutz und die
Energieversorgung. „Baden-Württemberg wird vom Klimawandel ernsthaft bedroht“,
sagte Timpe und nannte die Windkraft ein wesentliches Element der Energiewende,
ohne deren Ausbau Atomausstieg und Klimaschutz kaum zu erreichen seien. Die
Alternativen zur Nutzung der Windkraft in Süddeutschland seien aus heutiger Sicht
aufwändiger und teuer oder verursachten deutlich mehr CO2.
Dr. Martin Köppel vom BUND aus Stuttgart referierte zu Windenergie in
Zusammenhang mit Arten- und Naturschutz. „Ein naturverträglicher
Windenergieausbau ist möglich“, sagte Köppel. Der Standortwahl komme jedoch
eine besondere Bedeutung zu. Über Fragen der Wirtschaftlichkeit und Finanzierung
von Windenergieanlagen informierte Uwe Schlupf, zuständig für kommunale Kunden
bei der Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau. Er betonte, wie sorgsam die
Finanzierung von Windenergieprojekten ablaufe und welchen Stresstest sie zu
absolvieren hätten.
Wie geht es weiter?
„Transparenz ist uns ein großes Anliegen“, sagte Roland Tibi. „Wir werden die
Vorträge der Referenten daher baldmöglichst auf die Internetseiten der Gemeinden
stellen“, versprach Tibi. „Ich freue mich schon auf die nächsten Veranstaltungen,
auch wenn ich mir in der Diskussion mehr Sachlichkeit wünsche.“
Die zweite Informationsveranstaltung des Gemeindeverwaltungsverbands Elzach
wird am 16. März um 20 Uhr im Bernhardus-Saal des Elzacher Teilorts Yach
stattfinden. Eine weitere Veranstaltung wird im Haus des Gastes in Elzach am
Montag, 21. März stattfinden. Von 16:00 Uhr bis 19:30 Uhr werden hier alle Pläne,
Gutachten und Informationen zum Standort Gschasikopf ausgelegt und es besteht
für alle Bürger die Möglichkeit, Fragen an anwesende Experten zu stellen. Diese
Veranstaltung ist Teil der derzeit laufenden Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) für
den Standort Gschasikopf. Zudem planen die Fraktionen des Stadtrats Elzach für
den 25. April eine weitere Informationsveranstaltung.
Pressefoto:
Bildmaterial gibt es zum Download unter:
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Ansprechpartner:
Roland Tibi
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Hauptstraße 69
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Telefon 07682 / 804-51
Fax 07682 / 804-55
E-Mail: [email protected]
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