He rausgege ben von Qualitätscheck Nachhaltigkeitsstandards Umwelt- und Sozialstandards unterscheiden sich stark. Der Qualitätscheck erleichtert den Vergleich. In unserer globalisierten Welt sind Produktionsschritte und Lieferketten nur schwer nachvollziehbar. Verbraucher, Einkäufer von Unternehmen und Kommunen legen jedoch zunehmend Wert darauf bewusst einzukaufen. Umwelt- und Sozialsiegel können dabei eine Orientierungshilfe sein. Doch es ist schwierig, bei der Vielzahl der Siegel den Überblick zu behalten. Das Projekt „Qualitätscheck Nachhaltigkeitsstandards“ schafft hier Klarheit. Es analysiert und bewertet gängige Umwelt- und Sozialsiegel. Bewusst einkaufen Mit der zunehmenden Globalisierung ist auch das Bewusstsein für die sozialen und ökologischen Auswirkungen des weltweiten Handels mit Produkten und Dienstleistungen gestiegen. Die Entscheidung für oder gegen ein Produkt hängt nicht mehr allein davon ab, was es kann und wie viel es kostet. Die Frage, unter welchen Bedingungen es hergestellt wurde, gewinnt zunehmend an Bedeutung. Die Einhaltung von Umwelt- und Sozialstandards wird damit zu einem Wettbewerbsfaktor. Unternehmen fordern von ihren Lieferanten entsprechende Nachweise. Auch in der öffentlichen Beschaffung wird immer mehr Wert auf verantwortungsvolle Produktion gelegt. Vor diesem Hintergrund erstaunt es nicht, dass die Anzahl der Standards und Siegel so rasant wächst. Es wird immer schwerer, den Überblick zu behalten. Wer herausfinden will, ob ein Siegel glaubwürdig ist oder nicht, muss viel Informationsaufwand betreiben. Wofür steht ein Produktsiegel? Wer garantiert, dass es hält, was es verspricht? Orientierung in der Siegellandschaft Das Projekt „Qualitätscheck Nachhaltigkeitsstandards“ schafft einen schnellen Überblick. Es vergleicht die Siegel anhand eines Anforderungskatalogs, der in Zusammenarbeit mit Experten erarbeitet wurde. Er prüft, ob ein Siegel die Themen anspricht, die für die jeweilige Produktgruppe relevant sind. Siegel für die Textilproduktion sollten zum Beispiel den Einsatz von Chemikalien beim Färben ansprechen. Im Forstbereich sollten sie dagegen sichergestellen, dass ausreichend Bäume nachwachsen können und Schutzzonen eingehalten werden. Mit dem Katalog wird nicht nur gemessen, welche Themen angesprochen werden, sondern auch wie anspruchsvoll und verbindlich die Anforderungen des Siegels sind. Zudem wird die Glaubwürdigkeit der Standardorganisation geprüft. Dabei geht es zum Beispiel um folgende Fragen: Fordert der Standard eine Kontrolle durch eine Werden Interessengruppen beteiligt, um den Stan- unabhängige Stelle? dard festzulegen? Und wenn ja, welche? Photo: GIZ/Name of photographer Illustration: Media Company – Agentur für Kommunikation GmbH Kontaktperson Friederike Sorg [email protected] Gibt es einen Beschwerdemechanismus? Kann jeder den Standard einsehen? Welche Standards Werden betrachtet? Die Methodik betrachtet Umwelt- und Sozialsiegel. Diese können sich sowohl auf Produktionsprozesse als auch auf die physischen Eigenschaften eines Produkts beziehen. Prozess-spezifisch ist beispielsweise die Einhaltung von Arbeitsstandards oder die Reduktion des Was-serverbrauchs bei der Herstellung von Textili-en. Produktspezifisch ist der Energieverbrauch von Elektrogeräten oder der Anteil recycelter Inhaltsstoffe in Papierprodukten. verschiedenen Produktgruppen, wie Textil, Holz, Papier oder IT. Lässt sich am Ende noch feststellen, wer an der Produktherstellung beteiligt war? ermöglicht den Vergleich von Siegeln innerhalb der Das Beschaffer-Portal Kompass-Nachhaltigkeit.de richtet sich an die Einkäufer aus öffentlichen Be- erleichtert den Einkauf entsprechend der Geset- hörden und Institutionen. zesvorgaben an die öffentliche Beschaffung. Das englischsprachige Portal für Experten richtet sich an Unternehmen, standardsetzende erleichtert die Formulierung von Lieferantenanfor- setzt Anreize für stetige Verbesserung. Organisationen und Produzenten. derungen. Entscheidungshilfe online Internationale Zusammenarbeit Die Ergebnisse der Analyse werden auf verschiedenen Internetseiten so dargestellt, dass auch Anwender ohne Fachwissen gut damit zurechtkommen: Die Bewertungsmethodik wurde in Zusammenarbeit mit nationalen und internationalen Experten aus staatlichen Organisationen, Standardsystemen, Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft entwickelt. Dazu gehören unter anderem das Öko-Institut e.V. (www.oeko.de), das Umweltbundesamt (www.uba.de) und die ISEAL Alliance (www.isealalliance.org). Für die IT-basierte Bewertung greift das Projekt auf die Daten von Standards in der Datenbank des International Trade Center (www.intracen.org) zu. Das Verbraucher-Portal SIEGELKLARHEIT.DE zeigt Verbraucherinnen und Verbrauchern an- bietet Orientierung in der Siegellandschaft. schaulich, was hinter einem Siegel steckt. Herausgeber Deutsche Gesellschaft für In Kooperation mit Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH wird unterstützt durch einen Steuerungskreis aus Sitz der Gesellschaft Vertretern des BMZ, des BMAS, des BMJV sowie des Bonn and Eschborn BMUB, BMEL und BMWi. Informatorisch ist das Bundes- Qualitätscheck Nachhaltigkeitsstandards kanzleramt eingebunden. Dag-Hammarskjöld-Weg 1-5 65760 Eschborn Im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) [email protected] Projektverantw. Das Projekt Qualitätscheck Nachhaltigkeitsstandards www.giz.de Referat 115, Nachhaltigkeitsstandards Friederike Sorg Postanschrift der BMZ Bonn Stand Oktober 2015 Laufzeit März 2013 – Dezember 2016 Dahlmannstraße 4 Stresemannstraße 94 53113 Bonn 10963 Berlin [email protected] www.bmz.de Die GIZ ist für den Inhalt dieser Publikation verantwortlich. BMZ Berlin | Im Europa haus BMZ-Dienstsitze
© Copyright 2024 ExpyDoc