16/2015 16. bis 30. September Katholische Kirche Kriens Eidgenössischer Dank-, Buss- und Bettag «Hend Sorg» Seite 4 und 5 Wort und Musik Eliane Seite 7 2 Katholische Kirche Kriens Kolumne Es Gipfeli – merci vielmols Adressen Pfarrei St. Gallus Kirchrainweg 5 6010 Kriens Telefon 041 329 10 00 Fax 041 329 10 01 [email protected] Pastoralraum- und Pfarreileiter: Ruedy Sigrist-Dahinden Pfarrei Bruder Klaus (Foto: M. Applegate; flickr) Haben Sie heute Morgen Ihr Gipfeli frisch aus der Bäckerei schon genossen? Damit Sie diese Köstlichkeit rechtzeitig abholen können, steht der Bäcker schon seit morgens um zwei Uhr in der Backstube. Einige Tage zuvor wurden ihm das Mehl aus der Mühle und die Butter von der Käserei geliefert. Der Müller erhielt die Getreidekörner von der landwirtschaftlichen Genossenschaft, damit er sie zu Mehl verarbeite. Zuvor hat ein Bauer die Körner gesät, nachdem er die Erde mit Pflug und Egge vorbe reitet hatte. Während eines Dreivierteljahrs hat er die Saat gehegt und gepflegt. Damit sie jedoch wuchs und gedieh – Regen zur rechten Zeit, Sonne und Wärme im richtigen Mass –, dies musste er der Natur überlassen. Wie es sich mit dem Gipfeli zum Zmorge verhält, verhält es sich mit vielem, was wir im Alltag benötigen: mit den Kleidern, die wir tragen, der WC-Schüssel, die wir benutzen, dem Buch, das wir lesen … Wir sind – heute weltweit – auf unsere Mitmenschen angewiesen, ohne sie können wir nicht leben. Wir verdanken uns gegenseitig. Wenn in diesen Wochen in vielen Pfarreien Erntedank gefeiert wird, gedenken wir dieses Verdankt-Seins – auch im Blick darauf, dass viele Menschen unter unwürdigen Bedingungen beitragen zu unserem guten Leben. Als Christinnen und Christen gedenken und danken wir auch Gott, der Leben schenkt, der uns Menschen in die Freiheit entlässt, wo wir mit unseren Entscheidungen Leben und Welt gestalten, der uns liebevoll zugewandt ist und bleibt, auch dann, wenn manches schiefläuft. Alpenstrasse 20 6010 Kriens Telefon 041 317 30 00 Fax 041 317 30 11 [email protected] Pfarreileiterin: Regina Osterwalder Pfarrei St. Franziskus/Senti Hackenrainstrasse 2 6010 Kriens Telefon 041 329 81 81 Fax 041 329 81 80 [email protected] Pfarreileiterin: Gaby Fischer Öffnungszeiten der Sekretariate Montag–Freitag: 08.00–11.30 und 14.00–17.00 Seelsorge Heime Kriens Telefon 041 317 10 62 Besuchen Sie uns auch auf unserer Webseite: www.kath-kriens.ch. Dort finden Sie weitere Informationen. Gaby Fischer, Pfarreileiterin www.jugend-kriens.ch Katholische Kirche Kriens 3 Beziehungen machen den Menschen In der heutigen schnelllebigen und von Veränderungen geprägten Gesellschaft ändern sich zum Teil auch rapide die Beziehungen zu Mitmenschen. Dario Lang, 18 Jahre alt, erzählt von seinen Erfahrungen. Welche Beziehungen sind für dich besonders wichtig? Ganz wichtig ist mir die Beziehung zu meiner Familie, dass wir nicht voll zerstritten sind und eine gute Beziehung zueinander haben. Wichtig ist auch die Beziehung zu meinen besten Kollegen, dass ich einen Kreis um mich habe, der mich stützt, wenn es mir vielleicht nicht so gut geht. Die Beziehung zu meiner Freundin ist mir auch sehr wichtig. Zu Mitmenschen im Allgemeinen, dass man ein friedliches Zusammenleben führt und hilft, wenn jemand Hilfe braucht. Wie schnell können sich Beziehungen verändern? Beziehungen können sich sehr schnell verändern. In einer Beziehung ist das Vertrauen für mich das «A und O». Wenn das Vertrauen gebrochen wird, hat dies einen grossen Einfluss auf die Beziehung. Mann, kann dann nicht mehr so vertrauen und es braucht Zeit, bis die Beziehung vielleicht wieder so wird, wie sie war. Es ist mir wichtig, den Menschen, die mir nahe sind, wirklich vertrauen zu können. Im Verlaufe der Zeit ändert sich auch das soziale Umfeld. Mitschüler, mit denen der Kontakt in der Schule nicht gepflegt wurde, sind vermutlich die Ersten, bei denen der Kontakt verloren geht. Man sieht sie vielleicht noch im Bus. Dafür ergeben sich neue Beziehungen in der Berufsschule, bei der Arbeit oder nach einem Umzug. Aber der «enge Kreis», der bleibt über die Jahre bestehen, egal wo du bist, egal was du machst. Wurdest du schon mal positiv überrascht? Ja, auch schon. Mir ist es schon passiert, dass ich jemanden seit Längerem nicht mehr gesehen habe. Und die lange Zeit, die wir nicht miteinander verbracht haben, war nicht wichtig. An die Beziehung konnte einfach wieder angeknüpft werden – es war überraschend. Ich denke, Beziehungen machen den Menschen aus, mehr als die Erziehung der Eltern. Durch Beziehungen wird auch das Umfeld bestimmt und wie du dich entwickelst. Die Beziehungen, die du hast, sind wichtiger, als woher du kommst. Die Fragen stellte Maria Mannarino (Foto: ChrisGoldNY; flickr) 4 Katholische Kirche Kriens Eidgenössischer Dank-, Buss- und Bettag 2015 «Hend Sorg» «Hend Sorg» ist ein Aufruf zur Achtsamkeit und Sorgfältigkeit. Der Bettags-Aufruf wird in dieser ökumenischen Feier durch junge Kunstradfahrerinnen spetakulär umgesetzt. Sie führen eindrücklich vor, wie das Zusammenspiel einer Gruppe von Vertrauen und Achtsamkeit geprägt ist. Lothar Sidler überbringt das Grusswort des Gemeinderates und das Jugendblas orchester Kriens sorgt für musika lische Höhepunkte. Erinnern Sie sich noch an die sieb ziger Jahre, als der Eidgenössische Dank-, Buss- und Bettag als auto freier Sonntag vorgeschlagen wurde? Das ist lange her. Seither sind Freizeitgestaltung und Mobilität erst recht in Bewegung geraten. Die damalige Forderung, die 1938 schon der Heimatschutz aufgestellt hatte, war der Versuch, aus Sorge um die Umwelt an diesem staatlichen Feiertag ein Zeichen zu setzen. Hend Sorg heisst es dieses Jahr auf den Plakaten von Kirchen und Kanton Luzern zum Bettag. Es ist der Aufruf, Sorge zu tragen jenen Werten, auf denen gutes Zusammenleben gründet. Und aber auch zu unseren Lebensgrundlagen. Hend Sorg – zueinander und zu euch selber. Es gilt immer wieder, miteinander nach Lösungen zu suchen, die allen – den Anwesenden und den Abwesenden – ein Leben in Würde ermöglichen. Dazu gehört Rück-Sicht und Vor-Sicht an allen Tagen, aber auch Wahrnehmungen und Achtsamkeit dem Unscheinbaren gegenüber. Hend Sorg – zu den Errungenschaften der Gesellschaft. Unsere sozialen Einrichtungen sind Anlaufstellen für das Leben; wir können unsere Meinung frei äussern, wir dürfen wählen Katholische Kirche Kriens 5 und abstimmen, ein vielfältiges kulturelles Erbe pflegen und anreichern. Hend Sorg – zur Mitwelt, zu Gottes Schöpfung. Es ist ein Leben in Fülle verheissen. Doch wir sind daran, die Erde als Selbstbedienungsladen zu missbrauchen. Hend Sorg heisst, beim Konsum sein Wieviel zu prüfen, das Woher zu hinterfragen und dem Wie – den Produktionsbedingungen – auf den Grund zu gehen. Damit es für alle reicht. Hend Sorg – zur christlichen Botschaft, die seit 2000 Jahren als Fun dament unser Leben und unsere Gesellschaft direkt oder unbewusst beeinflusst. Sie ruft uns zum Frieden auf, zur Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung. Wir sollen das Gemeinsame pflegen, statt das Trennende hervorheben. Wozu möchten Sie besonders Sorge tragen und um was sorgen Sie sich? Der Eidgenössische Dank-, Buss- und Bettag ist Gelegenheit, sich diese Frage zu stellen. Aber auch: Dank bar zu sein dafür, worum wir uns nicht sorgen müssen; Bescheidenheit zu üben in unseren Ansprüchen und Vertrauen zu schöpfen in die Lebenskraft, die uns trägt. (Bettags-Aufruf vom Regierungsrat des Kantons Luzern, mitunterzeichnet von der islamischen Gemeinde Luzern und den drei christlichen Landeskirchen im Kanton Luzern) Kommen Sie in die Krauerhalle; es lohnt sich! Der ökumenische Bettag 2015 wirkt anregend, hilfreich, weiterführend und überrascht mit Un erwartetem und Vertrautem. Ökumenische Feier zum Bettag Sonntag, 20. September, 10.00 in der Krauerhalle, Kriens Musikalische Mitwirkung: JBO – Jugendblasorchester Kriens Showauftritte: ATB Kunstradfahrer Luzern Anschliessend sind Sie herzlich zum Apéro eingeladen. Kunstradfahrerinnen: Aufmerksamkeit und Präzision ermöglichen ein Zusammenspiel auf höchstem Niveau. Ruedy Sigrist Aufmerksamkeit und Präzision ermöglichen ein Zusammenspiel auf höchstem Niveau. (Fotos: A. Delgrande) 6 Pfarrei St. Gallus [email protected] «Heb Sorg!» Eltern sorgen sich ein Leben lang um ihre Kinder, denn die Gefahren scheinen nie auszugehen.(Foto: betsyjean79; flickr) Dies habe ich erst kürzlich einem Freund bei der Verabschiedung gesagt. Damit gebe ich ihm den Rat, zu sich Sorge zu tragen. Und gleichzeitig sage ich ihm damit, dass mir sein Wohlergehen am Herzen liegt. Sorge kann laut Duden zwei Bedeutungen haben: jemandem oder für etwas Sorge tragen oder sich sorgen. Doch wo kommen die beiden Bedeutungen von Sorge am meisten zum Tragen? Meiner Meinung nach dann, wenn es um Kinder geht. Kinder, die man mit viel Behutsamkeit behandelt, sie sorgfältig erziehen möchte, sie beschützen möchte vor aller Unbill und um die man sich ein Leben lang sorgt. Dein Wohlergehen ist mir wichtig Gehören sie noch zu jenen Generati onen, deren Eltern nicht «Heb Sorg!» gesagt haben, sondern die ihnen mit Weihwasser ein Kreuz auf die Stirn gezeichnet haben? Und zwar immer, bevor sie aus dem Haus, zur Schule, zur Lehre oder in den Ausgang gingen? Was bedeutet nun das? Diese Eltern haben sich auch um sie gesorgt. Und sie haben mit dem Symbol des Kreuzzeichens ihre Sorge um das Wohlergehen ihres Kindes in Gottes Hände gelegt. Eine wunderschöne Geste, die ich auch erfahren durfte. Geteilte Sorge Ich habe einige Mütter von Klein kindern gefragt, vor was sie sich am meisten sorgen. Alle nannten mir als Erstes den Strassenverkehr. Die Sorge, dass mein Kind überfahren wird, kenne ich nur zu gut. Kinder brauchen in vielen Situationen Glück oder einen Schutzengel. Und wenn diese Zeit überstanden ist, lauern im zarten Erwachsenenalter wieder neue Gefahren. Und wenn auch die Zeit der Pubertät überstanden ist, kann es vorkommen, dass sich der oder die junge Erwachsene für einen Extremsport entscheidet, bei dem das Risiko des Todes immer mitschwingt. Sie sehen, die Gefahren gehen nie aus. Als Elternteil sorge ich mich definitiv bis ans Lebensende um meine Kinder. Gerade auch dann, wenn sie einen Weg wählen, der meiner eigenen Erziehung und Werte haltung widerspricht. Doch ich kann die Sorge teilen und in Gottes Hände legen. Kathrin Pfyl-Gasser [email protected] Pfarrei Bruder Klaus 7 «Wort und Musik» mit Eliane Eliane, Musikerin/Sängerin. Seit ihrer Wahl zum grössten Schweizer Talent im März 2012 kennen die Menschen ihre gefühlvolle und warme Stimme. Die Luzernerin Eliane hatte am Flügel mit «Nothing Else Matters» von Metal lica den Sieg errungen. In «Wort und Musik» vom 18. September wird die Stimme von Eliane in unserer Kirche zu hören sein. Die Schauspielerin Regula Imboden wird zwischen den beiden Gesangblocks von Eliane Märchen aus aller Welt lesen. Es erwartet Sie ein Abend mit zwei Frauen, die sich dem Alltäglichen genauso wie den grossen Gefühlen des Lebens stellen. Im Anschluss sind alle zu einem Getränk eingeladen. Zur Deckung der Unkosten wird eine Kollekte eingezogen. Natürlichkeit und sich selber sein Diese beiden Aspekte sind der beliebten Sängerin auch heute noch wichtig. Obwohl sie nach ihrer Wahl (Fotos: zvg) zum grössten Schweizer Talent viel Erfolg mit ihrer Musik hat, behielt sie ihre Natürlichkeit bei, die ihr auch wichtig ist. Sie rät Menschen im Showgeschäft, gut gemeinte Tipps entgegenzunehmen. Dennoch ist es ihr ein Herzensanliegen, sich nicht zu verbiegen und sich selber zu bleiben. Auch wenn Eliane mit ihren Liedern offen ist in Richtung Popsongs, so will sie doch ihrem Stil treu bleiben: «Ich und das Piano, das kann ich und das will ich.» So wird sie an diesem Abend auch in der Kirche Bruder Klaus auftreten. In der Musik die Erfüllung Heute ist Eliane an einem Punkt angekommen, wo sie sagen kann: «Ich bin stolz, Musikerin zu sein. Ich habe meine Erfüllung gefunden.» Bereits mit fünf Jahren spielte das Klavier im Leben der Sängerin eine zentrale Rolle. Sie nahm Klavierunterricht und übte oft um die drei Stunden täglich. Mit Auftritten an Hochzeiten sowie Kultur- und Sportanlässen gewann Regula Imboden, Schauspielerin. sie ihre ersten Fans. Doch diese Zeit scheint ihr schon Lichtjahre entfernt zu sein, nachdem sie im Dezember 2014 ihr drittes Album «Bright Lights» aufgelegt hat und nun eine gefragte Sängerin ist. In diesem dritten Album wurde das Licht zum roten Faden – auch als Metapher für die Liebe. Wir heissen die beiden Frauen Eliane und Regula Imboden in unserer Kirche herzlich willkommen. Regina Osterwalder Ein Abend mit grossen Gefühlen «Wort und Musik» mit Eliane, Sängerin und Regula Imboden, Schauspielerin Freitag, 18. September, 19.30 Kirche Bruder Klaus, Pilatusstrasse Anschliessend Getränk. Eintritt frei, Türkollekte. 8 Pfarrei St. Franziskus [email protected] Sind Sie dabei? Schweigen für den Frieden Angesichts der akuten Not von vielen Flüchtlingen, von Menschen, die unglaubliche Gefahren auf sich nehmen, um zu flüchten, angesichts der zunehmenden Polemik im Westen gegenüber Flüchtlingen fehlen uns oft die Worte. Seit Juni 2015 finden auf dem Kornmarkt Luzern regelmässige «Schweigen für den Frieden» statt. Gemeinsam organisieren mehrere Träger (Bereich Migration / Integration der kath. Kirche Luzern, Caritas Luzern, Frauenkirche Zentralschweiz, Islamische Gemeinde Luzern u. v. m.) an folgenden Donnerstagen diese Treffen: 24. September 29. Oktober 26. November von 12.15 bis 12.45 Uhr in der Adventszeit: 3. Dezember 10. Dezember 17. Dezember von 19.30 bis 20.00 Uhr Wir von der Pfarrei St. Franziskus möchten am 24. September und 26. November mit einer Delegation von Kriens an dem Schweigen teilnehmen. Sind Sie dabei? Wer will, kann sich uns am Donnerstag, 24. September anschliessen. Wir treffen uns an der Busstation Pulvermühle um 11.40 Uhr (Abfahrt Bus 11.44 Uhr). Sie können natürlich auch direkt zum Kornmarkt in Luzern gehen. Das regelmässige Schweigen für den Frieden soll die fehlenden Worte zum Ausdruck bringen, unsere Ohnmacht und Sprachlosigkeit angesichts der Weltsituation. Es soll ein Zeichen für Frieden setzen und deutlich machen, dass wir an unseren Friedenshoffnungen festhalten. Das Schweigen im Kreis macht erfahrbar, dass wir Menschen weltweit und im Kleinen aufeinander angewiesen sind. Claudia Fischer (Foto: zvg) Erntedank Am 27. September feiern wir in St. Franziskus Erntedank. Wir würden uns freuen, wenn wir unsere Kirche mit Gemüse, Früchten, Blumen aus Feld und Garten schmücken könnten. Gibt es Bäuerinnen und Bauern, Gärtnerinnen und Gärtner, die uns etwas zur Verfügung stellen können? Dann freuen wir uns, wenn Sie etwas von Ihrem Erntesegen bis Donnerstag, 24. September auf dem Pfarramt abgeben oder anmelden, dass Sie es am Samstag vorbeibringen (z. B. Blumen). Nach dem Gottesdienst am Sonntag dürfen Sie die Sachen selbstverständlich wieder mit nach Hause nehmen. Ganz herzlichen Dank! Gaby Fischer www.kath-kriens.ch Katholische Kirche Kriens 9 Kommentar: Kirche muss Farbe bekennen! geht um politische Signale und um Glaubwürdigkeit. Kardinal Schönborn könnte hier ein gutes Vorbild sein. Ebenso Papst Franziskus, der sich in der Flüchtlingsfrage stark engagiert und öffentliche Zeichen setzt. Keine Angst vor der Politik Kardinal Schönborn fordert eine grossherzige Haltung gegenüber der Not der Flüchtlinge. (Foto: © gemeinfrei) Die Migrationscharta gleicht einem Paukenschlag. Über 100 Theologen und Theologinnen fordern die Kirchen auf, mutig zu sein. Die katho lische Kirche in der Schweiz kann sich in der derzeitigen dramatischen Situation nicht zurückhalten: Sie muss sich in die Politik einmischen. Vorbild könnte Kardinal Schönborn sein, der angesichts der Tragödie in Österreich ein deutliches Signal setzt. Der Tod von mehr als 70 Flüchtlingen in einem Lastwagen auf der Ostautobahn im österreichischen Burgenland ist ein tragischer Fall. Der Wiener Kardinal Christoph Schönborn hat umgehend darauf reagiert und ein Bekenntnis abgegeben: «Diese furchtbare Tat macht die menschliche Not der Flüchtlinge deutlich, die von uns allen eine grossherzige Haltung verlangt – und mutige Entschei- dungen.» Schönborn zeigte sich entsetzt über die «unbeschreibliche Menschenverachtung der Schlepper». «Europa muss endlich geeint vorgehen, um diesen Kriminellen mit allen zulässigen Mitteln das Handwerk zu legen», so der Kardinal. Die gemeinsame Bewältigung der Flüchtlingstragödie sei eine Bewährungsprobe für die europäischen Werte. Haltung zeigen Es geht um Haltung. Es geht um die Verteidigung von christlichen Werten. Es geht um Menschlichkeit, Gerechtigkeit und Solidarität, wie sie in der Migrationscharta gefordert werden. Von den Kirchenleitungen in der Schweiz wird nun ebenfalls verlangt, dass sie sich klar politisch positio nieren. Wenn die katholische Kirche in der Schweiz glaubwürdig sein will, muss sie jetzt klar Farbe bekennen. Es Warum? Weil Migration auch ein Kernthema der katholischen Kirche ist. Die Kirche hat sich in den letzten Jahrzehnten zu einer multikulturellen Gemeinschaft entwickelt. Das heisse Thema «Migration» ist also auch ein zentrales Thema für die Kirche. Wer in dieser Frage Angst vor der Einmischung in die Politik hat, verkennt den lebendigen Leib der Kirche. Katholische Kirche ist von Grund auf offen für alle Menschen. Dieser umfassende Anspruch muss sich jetzt auch in der Politik niederschlagen. Willkommen in der Schweiz Zum Glück gibt es die Migrationscharta. Zum Glück gibt es noch vi sionäre Gläubige, Theologinnen und Theologen, die sich von der Bibel und der kirchlichen Tradition inspirieren lassen. Am schönsten kommt dies im Bild der «Willkommens-Kultur» zum Ausdruck. Sind wir in der Schweiz bereit, Flüchtlinge willkommen zu heissen und unsere christlichen Werte ernst zu nehmen? Nicht nur in den vielen kleinen Aktionen und Engagements, sondern auch auf dem grossen politischen Parkett? Hier zeigt sich die Glaubwürdigkeit von Kirche, hier und jetzt. Gekürzter Text von Charles Martig; kath.ch 10 Katholische Kirche Kriens Agenda Sprachförderung mit Musik Für Eltern mit ihren Kindern im Alter von 3 Monaten bis zum Kindergarten Mittwoch, 16. September von 09.30–10.20, Forum, Begegnungszentrum St. Franziskus, Hackenrainstrasse 2 Mit Andrea Strohbach Eltern singen und tanzen mit ihren Kindern, lernen gleichzeitig die deutsche Sprache und erfahren Traditionen von Kriens und der Schweiz. Mitnehmen: bequeme Kleider und AntiRutsch-Socken. Kosten: Fr. 5.– pro Familie Kontakt: [email protected] www.kath-kriens.ch 041 340 80 23 oder [email protected] Kosten: Fr. 5.– pro Kind. Teilnehmerzahl beschränkt! Bitte eine Handynummer sowie Hinweise auf Allergien angeben. Feldenkrais Ein Angebot der Krienser Frauen Samstag, 19. September, 09.00 bis 12.00, Zentrum Bruder Klaus, Pilatusstrasse 13, Kriens Mit Lisa Heinimann-Schild Kosten: Fr. 30.– MG/Fr. 35.– NMG Anmeldung: [email protected] oder 041 310 11 50 Wanderung im Rottal zum Soppensee Bibelabend Für alle Bibel-Interessierten, die über einen Bibeltext nachdenken möchten. Donnerstag, 17. September, 19.30, im Forum des Begegnungszentrums St. Franziskus, Hackenrainstrasse 2 «Augen – Blick» ist das Motto unserer Pfarrei vom Sommer 2015 bis Sommer 2016. Augenblick ist – und schon ist er vorbei. Unser ganzes Leben setzt sich aus Augenblicken zusammen – und ein Augenblick kann ein ganzes Leben verändern. Im biblischen Buch Kohelet denkt ein Weiser nach über Glück und Zufall, über die Vergänglichkeit, über das, was wirklich zählt. Wir lesen Kohelet, 3,1–8. Es ist keine Anmeldung erforderlich. Erlebnis Bauernhof – Lern das Leben auf dem Bauernhof kennen Ein Angebot der Krienser Frauen Samstag, 19. September, von 08.45–11.00, Treffpunkt: Bauernhof bei Pia Niederberger, hofniederberger.ch Für Kinder von der 1. bis 6. Klasse. Anmeldungen bis 12. September: Mittagstisch Frohes Alter 60 plus Mittwoch, 23. September, 11.45, Gallusheim, Gemeindehausstrasse 9 In geselliger Runde wird ein feines Mittagsmenü serviert. Nach Dessert und Kaffee kann nach Lust und Laune ein Jass oder ein anderes Spiel gemacht werden. Sie können regelmässig oder nur ab und zu teilnehmen. Anmeldung bis Montag um 10.00 bei Helene Jauch, 041 320 74 89. Interkulturelles Singen Singfreudige Menschen verschiedenster Nationen Mittwoch, 23. September von 19.00 bis 20.00, Begegnungszentrum St. Franziskus, Hackenrainstrasse 2 Singfreudige, an kulturellem Austausch interessierte Menschen kommen zusammen und singen. Wer will, kann Lieder mitbringen! Claudia Fischer, Sozialdienst St. Franziskus, 041 329 81 85, [email protected] Kaffee-Höck (Foto: jakobsweg.ch) Frohes Alter 60plus Kriens Dienstag, 22. September, 08.50, Torbogen Bahnhof Luzern 09.01 Abfahrt mit Bus Nr. 61 ab Luzern nach Ruswil 09.28 Ankunft in Ruswil 15.09 Rückfahrt ab Buttisholz 15.52 Ankunft in Luzern Ruswil 637 m ü. M – Schächbühlwald 665 m – Althus 606 m – Schübelweg 690 m – Buholz 622 m – Soppensee 602 m – Schwanden 580 m – Hetzligen 559 m – Buttisholz 565 m Wanderzeit: ca. 3¼ Std. Picknick und Kaffeehalt: unterwegs Billett selber lösen, Tageskarte Zonen 10, 23, 33 – Halbtax Fr. 8.20 Auskunft: am Vorabend od. ab 06.30: Leo Ineichen, Tel. 041 310 65 82 Ein Angebot von Kolping Donnerstag, 24. September ab 09.00 im Café Habermacher, Kriens Wie immer treffen wir uns zur Plauderstunde. Bist auch du dabei? Wir freuen uns auf deinen Besuch. Jodelkurs Für Anfänger und Fortgeschrittene ca. ab 16 Jahren 3., 10., 17. und 24. November, jeweils Dienstagabend ab 17.30, Begegnungszentrum St. Franziskus, Hackenrainstrasse 2 Unter der fachkundigen Leitung von Silvia Rymann erlernen Sie die Grundtechniken des Jodelns. Anmeldung und Auskunft unter: [email protected] www.kath-kriens.ch Erntedank Katholische Kirche Kriens 11 Vielseitigkeit macht Spass (Foto: MrWoodnz; flickr) Erntedankgottesdienst Freitag, 25. September, 19.30, Hof Grossfeld, bei Familie Müller, Obernau Wegbeschreibung: mit PW oder Bus Nr. 1 bis Endstation Obernau, dann Fussweg Richtung Gass (ca. 5 Min.). Gemeinsam feiern wir diesen tradi tionellen Gottesdienst im schön dekorierten Stall und sind dankbar für die reiche Ernte dieses wunderbaren Sommers. Anschliessend gemüt liches Beisammensein bei Kaffee und Kuchen. Ab 1. Oktober wird Gaby Läuchli ein grösseres Pensum als Sakristanin übernehmen. Ich stellte ihr zu ihren neuen Aufgaben zwei Fragen. Was hat dich dazu bewogen, dich als Sakristanin zu bewerben? Ich habe ja bereits mit Hedy Schwegler als Aushilfssakristanin gearbeitet. Die Vielseitigkeit der Arbeit spricht mich sehr an. Dann habe ich hier in der Pfarrei Bruder Klaus ein gutes Team angetroffen, mit dem die Zusammenarbeit rundläuft. Ich habe bereits als Aushilfe gute Erfahrungen gemacht. Mir gefallen auch die Angebote, die in der Pfarrei durchgeführt werden, und ich stehe der Kirche sehr positiv gegenüber. Was gefällt dir ganz besonders an deinen Aufgaben? Ich arbeite gerne mit anderen Menschen zusammen und habe auch gerne Kontakt mit ganz verschiedenen Menschen unterschiedlichen Alters. Weiter kommt mir auch mein erster Beruf als Floristin zugute. Gaby, ich wünsche dir in den vielsei tigen Aufgaben weiterhin viel Freude und Befriedigung. (Foto: Bill Barber, flickr) Unsere Unterstützung ermöglicht Drängendes Hedy Schwegler wird ab 1. Oktober als Aushilfssakristanin kürzertreten. Sie bleibt uns aber für einige Aushilfen weiterhin erhalten. Wir danken Hedy Schwegler an dieser Stelle herzlich für ihren umsichtigen und sorgfältigen Dienst, den sie jahrelang mit viel Herzblut übernahm und weiterhin ab und zu als Sakristanin Dienst tut. Regina Osterwalder Mit dem Projekt wird Kindern die Chance zu einem gesunden Leben geboten. Mehrmals wurde aus dem Kinderhaus Toñitos im kolumbianischen Popayán die immer drängendere Sorge um junge Drogenkonsumenten angesprochen. Neu wird auf Ini tiative freiwilliger Fachpersonen mit Kindern drogenabhängiger Eltern einmal wöchentlich am Nachmittag gearbeitet. «Die Kinder sagen uns, wie traurig und schmerzlich es ist, wenn ihre Eltern in die undurchsichtige Welt der Träume abtriften. Sie lernen Werte und Haltungen kennen, die ihrem Elternhaus fehlen. Kinder aus gesunden und Drogen konsumierenden Familien gehen anschliessend in die betroffenen oder gefährdeten Häuser und teilen mit den Anwesenden Getränke und Brötchen.» Die «Operación Ángel» ist ein seit längerem existierendes ökumenisches Projekt, das einzige in drei Quartieren, das sich um diese Menschen kümmert. Die Unterstützung der Pfarrei Bruder Klaus ermöglicht auch weiterhin die gut funktionierende Kleinkind-Betreuung, Schüler-Nachhilfe und Freizeitgestaltung und wird mit diesem neuen Programm ergänzt. Rita Krieger 12 Gottesdienste Pfarrei St. Gallus Dienstag, 15. September 18.00 Lichtfeier für Verstorbene und ihre Angehörigen mit Karl Abbt Mittwoch, 16. September 08.45 Eucharistiefeier mit Karl Abbt Donnerstag, 17. September 08.45 Eucharistiefeier mit Karl Abbt Samstag, 19. September 08.45 Eucharistiefeier mit Karl Abbt Sonntag, 20. September – Dank-, Buss- und Bettag 10.00 Ökumenischer Gottesdienst zum Bettag in der Krauerhalle Musik: Jugendblasorchester Kriens Kollekte: Kriens hilft Menschen in Not Kein Gottesdienst in der Kirche St. Gallus Mittwoch, 23. September 08.45 Kommunionfeier mit Kathrin Pfyl Samstag, 26. September 08.45 Kommunionfeier mit Kathrin Pfyl Sonntag, 27. September 09.30 Kommunionfeier mit Kathrin Pfyl Musik: Regula Hofmann, Querflöte Agnes Wunderlin, Orgel Kollekte: Diözesanes Kirchenopfer Mittwoch, 30. September 08.45 Eucharistiefeier mit Karl Abbt Alters- und Pflegeheime Grossfeld und Zunacher Zunacher:Samstag, 10.00 Uhr Grossfeld: Samstag, 15.30 Uhr Wöchentlich Wechsel Eucharistiefeier/Wortgottesdienst Pfarrei Bruder Klaus Mittwoch, 16. September 09.00 Eucharistiefeier in der Kapelle Freitag, 18. September 18.30 Eucharistiefeier in der Kapelle Samstag, 19. September 17.00 Eucharistiefeier mit Karl Abbt Musik: Elena Wigger, Orgel Kollekte: Kriens hilft Menschen in Not Sonntag, 20. September – Dank-, Buss- und Bettag 10.00 Ökumenischer Gottesdienst zum Bettag in der Krauerhalle Musik: Jugendblasorchester Kriens Kollekte: Kriens hilft Menschen in Not 11.00 kein Gottesdienst 16.00 Eucharistiefeier der Vietnamesen Mittwoch, 23. September 09.00 Eucharistiefeier in der Kapelle Freitag, 25. September 18.30 Eucharistiefeier in der Kapelle Samstag, 26. September 17.00 Eucharistiefeier mit Regina Osterwalder und Fritz Dommann Musik: Regula Hofmann, Querflöte Agnes Wunderlin, Orgel Sonntag, 27. September – Patrozinium 11.00 Eucharistiefeier mit Regina Osterwalder und Fritz Dommann Musik: Regula Hofmann, Querflöte Agnes Wunderlin, Orgel Kollekte: Sozialdienst Bruder Klaus Dienstag, 29. September 18.45 Weltweites Abendgebet Chrabbelfiir Wallfahrtskirche Hergiswald Gallus-Treff: Dienstag, 22. September, 09.00 Uhr Gottesdienste an Sonn- und Feiertagen um 10.00; Mittwoch und Freitag um 15.00; Donnerstag um 19.30, mit anschliessender Anbetung bis 21.00 Kapelle Fräkmünt Gottesdienst jeweils am Sonntag um 10.00 Uhr Pfarrei St. Franziskus Sonntag, 20. September – Dank-, Buss- und Bettag 10.00 Ökumenischer Gottesdienst zum Bettag in der Krauerhalle Musik: Jugendblasorchester Kriens Kollekte: Kriens hilft Menschen in Not Kein Gottesdienst in der Kirche St. Franziskus 19.00Taizégebet Dienstag, 22. September 09.15 Wortgottesdienst mit Kommunionfeier Freitag, 25. September 19.30Erntedankgottesdienst bei Familie Müller, Grossfeld, Obernau Eucharistiefeier mit Walter Wiesli Anschliessend gemütliches Beisammensein mit Kaffee und Kuchen Sonntag, 27. September 11.00Erntedankgottesdienst mit Kommunionfeier mit Angela Bucher Musik: Männerchor Kriens Kollekte: Diözesanes Kirchenopfer Anschliessend Apéro Dienstag, 29. September 09.15Eucharistiefeier Gottesdienste 13 V erbannt aus der innersten Heimat, mir selber weggenommen. Wer bin ich, Gott? Wer hätte ich sein können, wenn ich mir selbst hätte gehören dürfen? Verloren fühle ich mich. Ich irre umher im Ödland, verfange mich in den Schlingen fremder Erwartung. Führe mich heraus aus dem Exil. Lass mich werden, die ich bin. Ich will mir zuhören, spüren, was lebt unter der Leere, was träumt und sich sehnt in mir. Du weisst, wer ich bin. Gib mich mir wieder. Antje Sabine Naegeli (Foto: Michael Zingg) 14 Katholische Kirche Kriens H offnungslosigkeit aber darf es nicht geben, wenn Menschen mit Menschen leben. Karl Jaspers Taufen Eva-Romy Birrer Alessandro Büeler Jaro Pfyffer von Altishofen Julie Baechler Nina Vogt Todesfälle Hedwig Bachmann-Röthlin, 1931 Josef Thut-Meyer, 1927 Elisabetha Rohr-Küttel, 1950 Margaritha Odermatt-Ruh, 1928 Monika Häfliger, 1963 Hermann Häfliger-Kenmoe, 1955 Erika Häring-Schnyder, 1939 Hanspeter Inauen, 1954 Theresia Camenzind-Emmenegger, 1950 www.kath-kriens.ch Kollekten Gedächtnisse Pfarrei St. Gallus Pfarrei St. Gallus Kirchenrenovation St. Martin, Entlebuch 386.30 Opfer von fürsorgerischen Zwangsmassnahmen246.65 Kriens hilft Menschen in Not 377.10 Der Rote Faden – Leben mit Demenz 369.65 Samstag, 19. September, 08.45 1. Jgd. für Ruth Disler-Iwert. Jzt. für Hans Troxler-Fischer; Alois Forster-Fassbind. Jgd. für Alois Disler-Iwert. Pfarrei Bruder Klaus Projekt Popayán, Kolumbien Caritas Schweiz 668.95 346.50 Pfarrei St. Franziskus Die Dargebotene Hand 182.60 Kirchenrenovation St. Martin, Entlebuch 110.— Stiftung Theodora 230.40 Opfer von fürsorgerischen Zwangsmassnahmen138.75 Samstag, 26. September, 08.45 XXX. für Marie-Theresia VoneschIsenschmid. Jzt. für Mathilde und Gottfried Limacher-Haas und Mathilde und Jost Haas-Aregger; Hans und Marie Giger-Amstutz; Marlies SchmidPortmann; Rosa und Adolf SchryberMüller und Josef und Rosa MüllerHuser; Maria Josefa Troxler. Pfarrei Bruder Klaus Samstag, 26. September, 17.00 Jgd. für Dorle Bernet-Bucher. Jzt. für Cäsar und Katharina RöschPetermann, Josy Rösch und Angehörige. Pfarrei St. Franziskus Freitag, 25. September, 19.30 Jzt. für Franz und Elisabeth MüllerHeini und Elisabeth Müller. Venedig (Foto: dibaer; flickr.com) Thema 15 75 Jahre Taizé: Die Gemeinschaft und ihr Gründer Roger Schutz Im eigenen Leben umsetzen Die ökumenische Gemeinschaft in Taizé wird 2015 75 Jahre alt. Gleichzeitig jährt sich der Geburtstag ihres Gründers Roger Schutz zum 100. Mal. Ein Rückblick auf sein Leben und die Geschichte dieses «Pilgerorts für Jugendliche». Roger Schutz wurde am 12. Mai 1915 in Provence VD als Sohn eines reformierten Schweizer Pfarrers und einer französischen Protestantin geboren. Er studierte evangelische Theologie, ehe er 1940 nach Frankreich zog. In Taizé (Burgund) liess er sich nieder, unweit der Demarkationslinie, die Frankreich teilte. Innenraum der Kirche von Taizé: Meditatives Licht umhüllt die Betenden. Bild: pfarrblattservice.de Flüchtlinge aufgenommen Schutz erwarb ein Gebäude, wo er Flüchtlinge aufnahm, darunter auch jüdische. 1942 floh er vor der Gestapo nach Genf, wo sich ihm die ersten Brüder anschlossen. 1944 kehrten sie nach Taizé zurück. Die zuerst evangelische, später ökumenische Gemeinschaft kümmerte sich um Kriegsgefangene und -waisen. 1949 legten die ersten Brüder Gelübde ab: Leben in Gemeinschaft, Ehelosigkeit, Gütergemeinschaft und Einfachheit. Heute gehören gut 100 katholische und evangelische Brüder zur Gemeinschaft, von denen ein Viertel in fünf kleinen Fraternitäten in Asien, Afrika und Südamerika lebt. Sie teilen dort ihr Leben mit Strassenkindern, Gefangenen und Sterbenden. ren in internationalen Gruppen Bibeltexte und Fragen des Glaubens. In den 70er Jahren rief Frère Roger Schutz internationale Jugendtreffen ins Leben, die jeweils über Silvester in einer europäischen Grossstadt stattfinden. Für Schutz war es wichtig, keine von Taizé aus organisierte Bewegung ins Leben zu rufen: Wer Taizé oder eines der Jugendtreffen über Silvester besucht, soll im eigenen Leben umsetzen, was er vom Evangelium verstanden hat, und nach Möglichkeiten suchen, Gesten der Solidarität in der eigenen Umgebung zu verwirklichen. In vielen Ländern kommen Jugendliche regelmässig zum Taizé-Gebet zusammen, meist verbunden mit der Pfarrei vor Ort. Anziehende Jugendtreffen Gesänge von Taizé Seit den 50er Jahren kommen viele junge Menschen aus allen Kontinenten nach Taizé zu den wöchentlichen Jugendtreffen. Sie nehmen teil an den Gebeten, die von meditativen Gesängen geprägt sind, und diskutie- Die Gesänge von Taizé sind weit herum bekannt: einstrophige, schlicht gesetzte Lieder, oft mehrstimmig oder kanonisch, die nicht selten in verschiedenen Sprachen gesungen werden können. Etliche Gesänge fan- den Eingang in deutschsprachige Kirchengesangsbücher. Frère Roger wurde am 16. August 2005 im Alter von 90 Jahren während des Abendgebets von einer vermutlich psychisch kranken Frau getötet. Seitdem ist der Deutsche Frère Alois Löser Prior der Communauté. Der 61-jährige Katholik gehört seit 1974 zur Gemeinschaft. Sylvia Stam Was mir Taizé bedeutet Maria Mannarino, Jugendseelsorgerin, Kriens: Ein Time-out in der Stille aus dem Alltäglichen, Zeit für sich und andere; die Möglichkeit eine Woche in Einfachheit, Gemeinschaft und in der Spiritualität zu leben. Erich Hausheer-Leisibach, Pfarreileiter, Rain: Taizé ist für mich ein Ort, wo die Aussage des heiligen Augustinus «wer singt, betet doppelt!» spürbar Wirklichkeit wird. 16 Thema Das Bistumsjugendtreffen 2015 findet am 27. September in Luzern statt Das Erlebnis des Lebens entdecken Entdecken – abchecken – suchend bleiben: Diese Gelegenheit bietet der Churchtrail, der im Mittelpunkt des Bistumsjugendtreffens 2015 steht, das in Luzern stattfindet. Ein frommer Anlass? Mitnichten, sagen die Organisatoren. Im Bistum Basel gab es schon in den neunziger Jahren Begegnungstage von Jugendlichen mit dem Jugendbischof. Nach dem Weltjugendtag 2000 in Rom entstand daraus das jährliche Bistumsjugendtreffen, an dem der Bischof mit Jugendlichen ins Gespräch kommt. Dieses Treffen findet immer an einem anderen Ort statt, dieses Jahr in Luzern. Ein Viererteam organisiert den Anlass, an dem gegen 400 junge Menschen teilnehmen. «Entdecken – abchecken – suchend bleiben» lautet das Motto des Bistumsjugendtreffens 2015. Was haben Sie in der Kirche entdeckt? Edson Fernandes: Ich bin in einem katholischen Elternhaus aufgewachsen, wir gingen und gehen regelmässig z Chele. Zurzeit leite ich eine Jugendgruppe. Für mich ist ein Sonntag ohne Gottesdienst kein Sonntag. Ich glaube an Gott, ich bete auch, und das hilft mir im Alltag. Bistumsjugendtreffen – das klingt nach einem frommen Anlass. Viktor Diethelm: Spannenderweise ist es genau dies nicht. Diesem Bild – oder aber Vorurteil – entsprechen eher die Weltjugendtags- oder Taizé- G ottesdienste interessieren Jugendliche am Rand. Aber sie engagieren sich nach wie vor stark im Pfarreialltag und in den Verbänden. Viktor Diethelm Das Projektteam für das Bistumsjugendtreffen in Luzern (von links): Edson Fernandes, Sandra Dietschi, Petra Zeier und Viktor Diethelm. Bild: do Treffen. Das Jugendtreffen im Bistum Basel ist eine Sache der diözesanen Jugendkommission und deshalb in der offenen Jugendarbeit und in den Verbänden verankert. Das Bistumsjugendtreffen spricht Firmgruppen an, Oberstufenschüler, Minis, Jugendliche aus den Missionen, aus Jungwacht, Blauring oder Pfadi. Petra Zeier: Es ist ein erlebnisorientierter Anlass. Wir möchten, dass die Teilnehmenden neue und spannende Gesichtspunkte von Luzern entdecken, die mit Kirche zu tun haben. Und natürlich ist der Tag einfach auch ein Treff vieler Jugendlicher. Jugendliche und Kirche – geht das zusammen? Diethelm: Fragt sich, was man unter Kirche versteht. Es geht um die Form davon. Gottesdienste interessieren Jugendliche am Rand. Aber sie engagieren sich nach wie vor stark im Pfarreialltag und in den Verbänden. Zeier: Und in der Jugendarbeit überhaupt. Sinnfragen sind für Jugendliche sehr wichtig, aber sie befassen sich individueller damit, ohne sich nur von Vorgaben der Kirche leiten zu lassen. Es braucht heute andere, auf Erfahrung und Erlebnis gründende Zugänge zur Kirche, zum Beispiel über einen Chor. Interessieren sich Jugendliche auch für Dauerbrenner wie die Sexualmoral oder Stellung der Frau in der Kirche? Diethelm: In der Sexualität hat die Kirche bei fast allen Jugendlichen keine Autorität mehr. Ihr soziales Engagement wird hingegen sehr wertgeschätzt. Die vielen Aussagen der Jugendlichen dazu am Bistumsjugendtreffen 2014 haben mich erstaunt. Thema 17 Ist es ein blosses Jugendtreffen oder ein kirchliches Jugendtreffen? Diethelm: Ein kirchliches, und der Gottesdienst zu Beginn ist darin ein wichtiges Element. Wichtig sind uns zudem die Leitungspersonen: Wir machen ihnen ein Angebot, an dem sie teilnehmen können, ohne dieses selbst organisieren zu müssen. Das verstehen wir als Wertschätzung ihrer Arbeit das Jahr über. Sie schicken die Jugendlichen mit dem Smartphone auf den Churchtrail durch Luzern. Diethelm: Es ist nun mal ein wichtiges Alltagsgerät. Zudem: In Ateliers werden die Jugendlichen zumeist versorgt. Auf dem Churchtrail, einer Art Postenlauf, müssen sie dagegen selbst aktiv werden. Das Handy sagt ihnen, wo die Posten sind. Fernandes: Und sie schicken damit per WhatsApp laufend Bilder ins Churchpub im Lukaszentrum, wo sie allen sogleich zur Verfügung stehen. So können alle am Programm teilhaben und andere teilhaben lassen, ohne selbst überall zu sein. Das wird ein Höhepunkt und viele motivieren, auch nächstes Jahr dabei zu sein. Das Bistumsjugendtreffen bietet sozusagen ein offenes Programm. Diethelm: Ja. Die Routen sind zwar vorgegeben, aber die Jugendlichen können sich in der Stadt frei bewegen. Diese Freiheit ist uns wichtig. Sie soll den Jugendlichen auch das Gefühl vermitteln, dass ihnen vertraut wird. Da ist niemand, der sie als Gefahrenpotenzial sieht. Interview: Dominik Thali Viktor Diethelm, 40, und Sandra Dietschi, 52, sind im Fachbereich Pastoral der Landeskirche für die kirchliche Jugendarbeit verantwortlich; Petra Zeier, 46, leitet den Bereich Jugendarbeit der kath. Kirche Stadt Luzern; Edson Fernandes, 23, Polymechaniker, arbeitet in der Portugiesen-Mission Luzern mit. Lesen Sie die ungekürzte Fassung des Interviews auf www.lukath.ch. Kirchliche Jugendarbeit bietet heute andere, stärker auf eigene Erfahrung und Cartoon: Jonas Brühwiler, www.jonas-comics.ch Erlebnis gründende Zugänge zur Kirche. Mit dem Smartphone auf den Churchtrail Der Churchtrail, ein Postenlauf mit dem Smartphone durch die Stadt Luzern, steht im Mittelpunkt des Bistumsjugendtreffens. Auf sechs Routen können die Jugendlichen über 40 Posten anlaufen. «Der Churchtrail will den Jugendlichen erfahrbar aufzeigen, dass es sich lohnt, suchend zu bleiben», erklärt Sandra Dietschi den Bezug zum Motto des Treffens: «Entdecken – abchecken – suchend bleiben». Unterwegs machen die Jugendlichen Bilder und übermitteln diese per WhatsApp ins Churchpub im Lukaszentrum. So können alle an den Erlebnissen teilhaben. Dietschi organisiert den Churchtrail und freut sich, dass die Idee über 30 Einrichtungen motiviert, mitzumachen. Ein Posten zum Beispiel befindet sich im Treffpunkt Stutzegg an der Baselstrasse, dem Begegnungsort für Menschen in Not. Die Jugendlichen sehen Ausschnitte aus einem Film, beantworten Fragen dazu und kommen mit den Verantwortlichen ins Gespräch. Ein anderer Posten führt auf den Friedhof Friedental. Im «Zeitraum» hören die Jugendlichen das Hörstück «Schritte auf dem Friedhof» und setzen sich mit ihrem eigenen Sterben und Tod auseinander. Ein weiterer Posten setzt sich mit der Frage nach dem eigenen Ich auseinander. Die Jugendlichen werden zu einer anderen Person und schicken das Bild an das Churchpub. «Ein lustvoller Umgang mit der eigenen Identität», erklärt Dietschi. Start am Sa, 27. Sept., 10 Uhr, mit einem Gottesdienst in der Jesuitenkirche www.jugendtreffen.org 18 Veranstaltungen Treffpunkte Öffentliches Beten am 19. September Schweizer Kirchen treten vor dem Bettag gemeinsam auf Verschiedene Kirchen und christliche Organisationen in der Schweiz laden die Bevölkerung in der Schweiz ein, am 19. September, dem Vortag des Bettags, in Bern öffentlich miteinander zu beten. Der Anlass auf der Grossen Schanze über dem Berner Hauptbahnhof findet nach 2013 zum zweiten Mal statt. Während der Versammlung werden Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Kirche kurze Statements zum Bettag abgeben. Der Anlass wird von einer interkulturellen Musikgruppe umrahmt. Sa, 19. Sept., Grosse Schanze, Bern, 10.15 – 12.15. Veranstalter: Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in der Schweiz (AGCK) in Zusammenarbeit mit dem Evangelischen Kirchenbund (SEK) und der Bischofskonferenz (SBK), Evangelische Allianz (SEA-RES), die Freikirchen Schweiz (VFG) und die Organisation «Gebet für die Schweiz». Wochenend-Seminar für Ehepaare Die Liebe als Paar neu erleben Als Paar die Liebe neu erleben: Diese Chance bietet ein Wochenend-Seminar für Ehepaare jeden Alters sowie nicht verheiratete Paare in fester Beziehung. Angesprochen sind Paare, die den Wunsch haben nach einer lebendigen Beziehung, in der vor allem das persönliche Gespräch wieder Platz hat. Der Kurs wird von einem erfahrenen Team geleitet. Er beruht auf katholischem Eheverständnis, setzt aber keine bestimmte Konfessionszugehörigkeit oder Glaubenshaltung voraus. Es gibt keine Gruppengespräche und Diskussionen. 30. Okt. – 1. Nov., Fr 18.00 – So 17.30, Begegnungs- und Bildungszentrum Eckstein, Baar, Kosten pro Paar Fr. 580.–, alle Essen sowie Übernachtungen inbegriffen. Infos und Anmeldung: Pia und Markus Mast-von Arx, Unterfeldweg 84, 3053 Münchenbuchsee, 031 869 49 65, [email protected] RomeroHaus Luzern Ein Morgen in Achtsamkeit Immer mehr Menschen lassen sich von Stille und Meditation ansprechen. Wenn äussere Reize wegfallen, eröffnen sich neue Räume: Der eigene Leib wird durchlässig und wach. Die Seele richtet sich auf Wesentliches aus. Der Geist schenkt Momente der Klarheit und des Ganz-im-Hierund-Jetzt. Einen Vormittag lang wird dies achtsam eingeübt: Sitzen im Stil des Za-Zen, Leibarbeit, Shibashi-Qi Gong und kurzer Austausch in der Gruppe. Mit Bernadette Rüegsegger; Sa, 19. Sept., 7.15 – 12.15, RomeroHaus Luzern, Anmeldung 058 854 11 73 oder veranstaltungen@ romerohaus.ch, www.shibashi.ch.vu Sakrallandschaft Innerschweiz Tag der offenen Klöster Der Verein Sakrallandschaft Innerschweiz veranstaltet am 19. September einen «Tag der offenen Klöster». Mit diesem Tag erhält das Publikum Gelegenheit, auf Entdeckungsreise zu gehen, das verborgene Leben im Kloster, aber auch sich selber im Kontext mit dem Kloster zu entdecken. Dabei geht es nicht unbedingt darum, jeden versteckten Winkel eines Klosters zu zeigen und jedes Geheimnis aufzudecken, sondern darum, Gelegenheiten für Begegnungen zwischen Kloster und der Öffentlichkeit zu schaffen. Am Tag der offenen Klöster beteiligen sich insgesamt 13 Klöster aus der Zentralschweiz. Im Kanton Luzern sind es das Kloster St. Urban, das Kloster WerBild: Heinz Bigler thenstein (Bild), die Schwesterngemeinschaft der Helferinnen / Oase Bruchmatt in Luzern und das Kloster Baldegg. www.sakrallandschaft-innerschweiz.ch Viele lebendige Äste – ein Baum. Bild: pd Katholischer Seelsorgerat Jetzt für die Herbsttagung anmelden Erfahrungen aus vielen Ortskirchen der Welt zeigen, dass in überschaubaren Gemeinschaften und Gruppen sich die Kraft des Evangeliums neu entfalten kann. Menschen erfahren Heimat und Bestärkung im Engagement. Für den Pastoralen Entwicklungsplan des Bistums Basel (PEP) ist die Förderung solcher Gemeinschaften einer der vier pastoralen Schwerpunkte für die Zukunft. Mit diesem Thema befasst sich die Herbst-Impuls-Tagung des Seelsorgerats. Der erste Teil dreht sich um die Erfahrung mit kleinen christlichen Gemeinschaften im Pastoralraum Neuhausen-Hallau (Kanton Schaffhausen). Im zweiten Teil überlegen die Teilnehmenden Schritte zur Umsetzung in der eigenen Pfarrei bzw. im Pastoralraum. Sa, 24.10., 8.30 – 17 Uhr, Klosterherberge Baldegg; Fr. 70.–; Anmeldung bis 12.10. an Karl Mattmüller, Präsident KSRL, Wapfgrund 12b, Neudorf, 041 930 12 11, [email protected], www.seelsorgerat-luzern.ch So ein Witz! «Verlangen eure Eltern von euch dass ihr vor dem Essen betet?», erkundigt sich die Gemeindeleiterin in der Religionsklasse. «Nein», schüttelt Seppli den Kopf, «meine Mutter kocht eigentlich ganz gut!» Luzern – Schweiz – Welt 19 Aus der Kirche Schweiz Franziskanisches Bildungshaus Hans Egli neuer Mattli-Leiter Wechsel an der Spitze des «Mattli Antoniushaus», dem Bildungshaus der Franziskanischen Gemeinschaft in Morschach: Im Juli übernahm Hans Egli die Geschätftsleitung, er war bis 2014 Leiter Beherbergung im evangelischen Tagungs- und Studienzentrum Boldern in Männedorf. Seit September hat ausserdem Eugen Trost, Dozent für Kirchliche Jugendarbeit an der Universität Luzern, den Bereich Bildung und Kultur (30 Prozent) übernommen. www.antoniushaus.ch Niklaus von Flüe und Luther Schweizer Katholiken unterstützen Jubiläen 2017 gedenkt die Schweiz des 600. Geburtstags von Niklaus von Flüe. Gleichzeitig erreichen die Feiern zum Reformationsjubiläum 500 Jahre nach dem Thesenanschlag Luthers in Wittenberg ihren Höhepunkt. Beide Gedenken seien von ökumenischer und gesamtgesellschaftlicher Bedeutung, schreibt die Römisch-Katholische Zentralkonferenz (RKZ) und stellt zur Unterstützung beider Jubiläen Gelder bereit. In Niklaus von Flüe «tritt uns nicht nur ein Mystiker, sondern zugleich ein politischer Mittler entgegen, der zeitlose Werte verkörpert: Bescheidenheit, Toleranz, Offenheit, Eigenverantwortung und Gemeinsinn», schreibt die RKZ. International Papst Franziskus: Laudato si Die neue Enzyklika als Buch Wer schon päpstliche Schreiben gelesen hat, musste sich oft durch schwer verständliche Texte durchbeissen. Dies ist bei der neuen Enzyklika von Papst Franziskus nicht der Fall. Auffallend ist, wie viele aktuelle Informationen sie über den Zustand der Umwelt und vor allem der benachteiligten Länder des Südens enthält. Ebenso zeichnet sich das Schreiben dadurch aus, dass es Impulse für ein verantwortungsbewusstes Handeln in einer bedrohten Welt vermittelt. Laudato si. Die Umwelt-Enzyklika des Papstes. Mit einer Einführung von Gerhard Kardinal Müller. Herder 2015. 978-3-451-35000-9. 272 S., ca. Fr. 21.90 Was mich bewegt Sich fit für den Dialog machen – es braucht Interesse und Wissen über das Andere In Thun kommt ein Mädchen eines Tages mit dem Kopftuch zur Schule. Die Schulleitung verbietet das zunächst, weil es die Hausordnung so will, und schickt das Mädchen zweimal heim. Danach macht die Schule aber eine Ausnahme. Das Mädchen darf mit dem Kopftuch zum Unterricht erscheinen. Es soll ein Zeichen für den Willen zur Integration sein. Integriert oder nicht: Die Religion und Kultur der Muslime sind in unserer Gesellschaft längst anwesend und sichtbar. In manchen Bahnhöfen wie zum Beispiel in Zug wurden die Katholiken kürzlich mit einem Plakat angesprochen und zum «Kirchenaus- tritt» ermuntert. Die Plakatmacher meinen, dies sei ein Ausdruck, dass auch die Katholiken frei denken können. Das ist zwar Unsinn. Doch es zeigt, dass säkulares, manchmal religionsfeindliches Denken Teil unserer Gesellschaft ist. Das sind zwei Beispiele, die für zwei Wirklichkeiten stehen. Unsere Gesellschaft ist multireligiös geworden. Neben den Christen gehören seit jeher auch Juden, nun noch Muslime, Hindus, Buddhisten und Anhänger anderer Religionen zu den Menschen, die in unserem Land leben. Oftmals ist es ein unauffälliges Nebeneinander, seltener ein Miteinander, das den Alltag prägt. An manchen Fragen wie dem Kopftuch oder dem Schwimmunterricht oder der Behandlung von christlichen Feiertagen in der Schule zeigt sich jedoch ein erhebliches Konfliktpotenzial. Um dieses zu erkennen und zu mindern, braucht es Interesse und Wissen über die andere Religion und Kultur. Gleichzeitig ist unsere Gesellschaft auch säkular geworden. Religiöse Traditionen verschwinden mehr und mehr, religiös motivierte Argumente ziehen kaum noch. Mancherorts gibt es einen mehr oder weniger offenen Widerstand gegen Religionen, oder man will sie zumindest in die Privatsphäre abdrängen. Was sagen wir Christinnen und Christen dazu? Was ist dabei des Pudels Kern? Es braucht Weiterbildung. Weil mir das wichtig ist, findet die jährliche Fortbildung der Seelsorgenden heuer zu diesem Thema statt. Wie bin ich Christin und Christ in der multireligiösen Welt, wie lebe ich in der säkularen Welt? Es sind Fragen, die uns alle betreffen. Gehen wir sie an. Guten Mut! Felix Gmür, Bischof von Basel Vierzehntägliche Erscheinungsweise. Adressänderungen und lokale Hinweise an die Pfarrei. Hinweise für den überpfarreilichen Teil: Kantonales Pfarreiblatt, c/o Kommunikationsstelle der röm.-kath. Landeskirche des Kantons Luzern, Abendweg 1, 6000 Luzern 6, 041 419 48 24/26, [email protected]. Druck und Versand: Brunner AG, Druck und Medien, Telefon 041 318 34 34. Worte auf den Weg Bild: Andreas Wissmiller W enn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen. Chinesisches Sprichwort
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