Invest Express

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express
Der schnelle Durchblick
im Anlagegeschäft
Ausgabe 2.16 / März 2016
Die richtige
Einstellung
für jedes
Anlageterrain.
Weltwirtschaft
Wirtschaftsentwicklung
Die finanziellen Rahmenbedingungen haben sich mit der
Erholung der Aktienkurse, dem Rückgang der Risikoaufschläge
von Unternehmensanleihen und der Stabilisierung der
Rohstoffpreise seit Mitte Februar entspannt. Die Gefahr einer
Rezession hat sich damit wieder verringert. Das Wirtschaftswachstum wird 2016 / 2017 gedämpft ausfallen. Die Konjunkturprognosen sind inzwischen angepasst worden (IWF, OECD,
Finanzökonomen). Obwohl weitere Revisionen nicht völlig
auszuschliessen sind, sind von dieser Seite keine grösseren
Belastungen für die Finanzmärkte mehr zu erwarten.
Konjunkturdaten im Überblick: BIP (Median)
2016
2017
USA
2.0 % - 2.5 %
2.0 % - 2.5 %
Eurozone
1.3 % - 1.8 %
1.5 % - 2.0 %
Japan
0.5 % - 1.0 %
0.3 % - 0.8 %
Schweiz
1.0 % - 1.5 %
1.0 % - 1.5 %
Quelle: LLB Asset Management AG
Inflationsentwicklung
Der Rückgang der Rohstoffpreise Anfang des Jahres hat die
Verlaufsraten noch einmal gedrückt und eine Revision der
Inflationsprognosen notwendig gemacht. Im Laufe dieses
Jahres rechnen wir jedoch mit einer Erholung der Rohstoffpreise. Dies sollte sich vor allem 2017 tendenziell in einer Normalisierung der Inflationsraten niederschlagen. In Anbetracht nach
wie vor bestehender Überkapazitäten bleibt der Preisauftrieb
auf absehbare Zeit jedoch moderat.
Geldpolitik
Zentralbanken setzen lockere Geldpolitik fort
Die Grenzen der Geldpolitik bei der Überwindung der
globalen Wachstumsschwäche werden immer offensichtlicher. Die Zentralbanken werden trotzdem ihre expansive
Politik fortsetzen:
Die Bank of Japan hat Ende Januar negative Zinsen auf ausgewählte Bankeinlagen eingeführt.
Die Bank of China hat Ende Februar den Mindestreserve-
satz gesenkt.
Die EZB hat am 10. März weitere umfassende Massnah men zur Lockerung der Geldpolitik beschlossen:
• Der Zinssatz für Bankeinlagen wurde noch einmal um
10 bps. auf -0.4 Prozent gesenkt.
• Der Referenzzinssatz wurde von 0.05 Prozent auf
0.00 Prozent reduziert.
• Der Umfang der monatlichen Anleihenkäufe wird von
EUR 60 Mia. auf EUR 80 Mia. erhöht – künftig wird die
EZB auch Unternehmensanleihen kaufen
Die US-Notenbank hat die Zinsen im März nicht weiter
erhöht. Ein solcher Schritt ist aus heutiger Sicht erst gegen
Ende des Jahres wahrscheinlich.
Inwieweit es den Zentralbanken gelingen wird, mit negativen Zinsen die wirtschaftliche Entwicklung anzustossen, ist
umstritten. Im Gegensatz zur Inflation müssen die negativen
Zinsen auf Bankeinlagen zu tieferen Kreditzinsen führen, um
die Güternachfrage anzustossen. Solange die Geschäftsbanken die negativen Zinsen nicht an die Sparer weitergeben,
wird es zu keiner nennenswerten Verbilligung der Kredite
kommen.
Währungen: GBP unter Druck
Die Spekulationen über einen BREXIT (Austritt Grossbritanniens aus der EU) hat das GBP in den letzten Wochen zusätzlich
belastet, nachdem das Pfund bereits im 4. Quartal 2015 nach
einer divergierenden Geldpolitik zur Schwäche neigte. Zurzeit
ist das GBP zum USD etwa 10 Prozent unterbewertet.
Kurzfristig besteht die Chance auf eine Stabilisierung um USD
1.40. Die Wahrscheinlichkeit, dass das GBP bis zum 23. Juni
2016 (Abstimmungstag) unter USD 1.40 fällt, ist zurzeit bei
35 Prozent.
Sollte die Abstimmung pro EU ausfallen, ist eine grössere
Erholung zu erwarten. Fazit: Wachstumsabschwächung
limitiert, aber Aufwertungspotenzial.
Obligationen
Renditen 10-jähriger Staatsanleihen
7
Aufgrund der expansiven Geldpolitik ist nicht mit einem
substantiellen Anstieg der Nominalzinsen zu rechnen.
Das tiefe Zinsniveau limitiert das Kursgewinnpotential – wir
halten an der deutlichen Untergewichtung von Investment
Grade Bonds fest.
Hochzinsanleihen und Emerging Market Bonds sind aus unserer Sicht nicht attraktiv genug, um eine stärkere Gewichtung zurechtfertigen – wir bleiben neutral gewich-
tet.
An der leichten Übergewichtung von inflationsgeschützten Anleihen halten wir fest. Mit der Erholung der Rohstoff-
preise werden auch die Inflationsraten anziehen.
(in %)
6
5
4
3
2
1
0
ASM / Bloomberg
–1
2000
2002
2004
USA
Deutschland
2006
Schweiz
invest express 2.16 · März 2016
2008
2010
2012
2014
2016
Aktien
Rückblick
Die Aktienmärkte erholen sich langsam wieder:
• sieben Jahre Bullmarket (09.03.2009 absolutes Tief)
• Zinsen im Negativbereich wurden insbesondere in Europa
als negativ wahrgenommen – einer der Auslöser für die
negative Performance der europäischen Finanzwerte
• EZB-Entscheid vom 10.03.2016 hat die Markterwartun gen nach einer ersten Bedenkpause übererfüllt
MSCI Welt Index ist 11 Prozent unter dem Top von Mai 2015
Schwellenländer in den letzten zwei Monaten
signifikant stärker
globale Gewinnschätzungen für 2016 weiter reduziert
(+3.7 Prozent gegenüber +7.6 Prozent vor zwei Monaten)
• Hauptgrund sind die kollabierenden Gewinne im Energiesektor
• andere Sektoren können nach wie vor nicht (sichtbar) von Impulsen profitieren
Szenario / Erwartung
Die Erholung an den Märkten kann noch eine Weile andau-
ern, aber eine massive Aufwertung ist nicht zu erwarten.
Es lauern weiterhin Gefahren, z.B. Brexit (es ist illusorisch anzunehmen, dass nur der britische Aktienmarkt betroffen wäre), erneute Schuldenkrise, etc.
Das Jahr wird weiterhin volatil bleiben – daraus können sich immer wieder Trading-Ideen ergeben.
Grundsätzlich bevorzugen wir weiterhin die günstigeren Märkte, die von laufenden monetären Massnahmen der Notenbanken profitieren (Europa, Pazifik).
Auch wenn die Gewinne weiter bröckeln, ist mit dem aktu-
ellen Makroszenario nicht von einer «Gewinn-Rezession» auszugehen.
Die relative Bewertung zu Obligationen ist weiterhin ausserordentlich attraktiv, insbesondere in den entwickel-
ten Märkten.
Aktienmärkte weltweit (Total Return, Lokalwährung)
Risikoprämie und Börse
300
140
(indexiert)
250
120
200
100
150
80
100
60
(Basispunkte)
(Index)
3'800
3'600
3'400
3'200
50
3'000
ASM / Datastream
2009
MSCI USA
2010
2011
MSCI Europe
2012
SPI
2013
MSCI Pacific
2014
2015
2016
MSCI EM
ASM / Bloomberg
40
12.14 02.15
04.15
2'800
06.15
08.15
10.15
12.15
2'600
02.16
Risikoprämie (Spread) EUR-Unternehmensanleihen
Euro Stoxx 50 (rechte Skala)
Asset Allokation
Veränderungen zur Vorperiode: Die Kurserholung bei den Aktien Emerging Markets haben wir genutzt und die
Gewichtung auf «neutral» zugunsten Liquidität reduziert.
Cash
neutrale Gewichtung
Obligationen
Investment Grade Bonds
Inflation Linked Bonds
Untergewichtung
leichte Übergewichtung
High Yield Bonds
neutrale Gewichtung
Emerging Market Bonds
neutrale Gewichtung
Wandelanleihen
neutrale Gewichtung
Aktien
Entwickelte Märkte
USD
Übergewichtung
EUR
Übergewichtung
GBP, JPY
CHF-Anteil
neutrale Gewichtung
67.4 %
empfohlene Duration bei Obligationen
CHF 4.9 Jahre, EUR 5.4 Jahre, USD 5.5 Jahre
Übergewichtung
Emerging Markets
neutrale Gewichtung
Immobilienaktien
neutrale Gewichtung
Alternative
Rohstoffe
Währungen
leichte Übergewichtung
Private Equity
Untergewichtung
Hedge Funds
neutrale Gewichtung
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Stefan Vogt,
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Liechtenstein
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Ausgewogenheit und Vollständigkeit der Informationen übernimmt die LLB AG keine
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Gewähr. Jegliche Haftung ist ausgeschlossen. Die LLB AG erbringt in Zusammenhang
mit allfälligen Anlageideen keine Rechts- und Steuerberatung. Es obliegt dem Kunden, entsprechende Beratungsdienstleistungen bei einem unabhängigen Rechtsoder Steuerberater einzuholen. Auszüge dieser Publikation dürfen nach vorgängig
erteilter schriftlicher Genehmigung der LLB AG unter Angabe der Quelle verwendet
werden.