Die Beichte vor der Firmung - Die „Think-about

Die Beichte vor der Firmung - Die „Think-about-Tour“
Anliegen
Zur Vorbereitung auf die Firmung gehört das Sakrament der Buße. Doch wie soll dieses Sakrament
vorbereitet werden, ist doch die Praxis seit der Erstkommunion oftmals nicht mehr vertraut.
Einen lesenswerten Vorschlag findet man im Praxisbuch von Wolfgang Beck /Christian Hennecke, Think
about, München 2008, S. 33-52, der hier kurz skizziert werden soll.
Ausgehend von den Jugendlichen (ca. 15 Jahre alt) sollen deren verschiedenen Lebenswelten ernst
genommen werden. Gerade in von Glaube und religiöser Praxis klafft das Spektrum weit auseinander. Es
sind in puncto Sakrament der Versöhnung unterschiedliche Erwartungen vorhanden. Manche erleben die
Beichte als hilfreich, doch vielen ist sie fremd geblieben. Wie soll man damit umgehen? Ohne Hinführung
bleibt die Beichte in einem äußeren Formalismus stecken und entfremdet eher von dieser Feier der
Versöhnung. Ganz weglassen klammert Versöhnung als wesentlichen Lebensbereich aus. „Es kann nicht
darum gehen, die Beichte als Bedingung für den Empfang der Firmung aufzubauen und damit die
Firmvorbereitung als Gelegenheit zu missbrauchen, Menschen zu diesem Sakrament zu zwingen.“ (S. 37)
Die „Think-about-Tour“ geht einen Mittelweg. Es ist am Ende des Weges ein Gespräch mit einem Priester
vorgesehen, das aber nicht ein Beichtgespräch sein muss. Dies entscheidet sich evtl. erst im Gespräch.
Ablauf
Es sind acht Stationen aufgebaut, die je nach geschätztem Bewegungsdrang der TeilnehmerInnen weiter
oder näher beisammen sind. An jeder Station warten zwei „Teamer“ (Es können auch weniger sein, wenn die
Personen fehlen.) Diese werden aus den Jahrgängen zuvor gewonnen.
In einem Zeitabstand von ca. zwei Minuten gehen dann die FirmbewerberInnen den Weg einzeln und in
Stille.
Jede Station ist gleich aufgebaut: Bibelstelle, Impulsfragen, Gegenstände für eine Lebenskordel. Jede/r
bekommt eine Kordel von ca. 1 Meter Länge mit auf den Weg.
Das Tempo ist individuell und so kann es sein, dass man auch überholt wird. Am Ende der Tour (meist in der
Kirche) kann ein Beichtvater gewählt werden. Anhand der Lebenskette lässt sich leicht ein Gespräch
entfalten.
Anschließend sollte ein ruhiges Freizeitangebot sein. Auch Material für eine Schatzkiste, in der die
Lebenskette einen Platz findet, kann bereitgestellt werden.
Es wird für diese Tagesveranstaltung ein liturgischer Abschluss vorgeschlagen (Eucharistie, Andacht).
Station
1. „Schnell überhört“
Bibelstelle
Mt 15,29-30
Inhalt der Fragen
Gutes tun
2. „Mehr“ des Lebens
Joh 2,7-8
3. „Mir wird die Sicht
versperrt“
4. „An den Rand
gedrängt“
5. „Abgeschrieben“
Lk 19,3-4
Bereicherung des
Lebens
Ausgeschlossen sein
Symbol für Lebenskette
Holzkugel – Bedürfnisse anderer
wahrgenommen
Getrocknete Zweige – Leben
bereichert
Holzringe – eigene Grenzen
Lk 19,5-7
Andere ausgrenzen
Stacheldraht – andere ausgegrenzt
6. Jetzt ist die Zeit
7. „Gut investiert“
8. „unbedingt ändern“
Mk 6,1-4
Kein Zutrauen,
Verbogene Nägel – schlechte
Enttäuschung
Meinung von Menschen haben
Mk 14,37
Zeit vergeuden
Stoff – Trägheit im Leben
Mk 1,35-38
Kontakt halten, Beten
Taler – Beziehung zu Gott
Joh 8,10
Fehler, Veränderung
Lebenskette zusammen knoten
Gespräch mit Priester oder Beichte
Zusammengefasst von Georg Brigl, Fachbereich Gemeindekatechese