Kontakt: Anne Niermann / Sonja Hempel Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Tel +49 (0)221 - 221 - 23491 Tel +49 (0)221 - 221 - 23003 [email protected] [email protected] PRESSEINFORMATION HIER UND JETZT im Museum Ludwig Heimo Zobernig 20.02.-22.05.2016 Pressegespräch: Mittwoch, 17.02., 11 Uhr, Pressevorbesichtigung ab 10 Uhr Eröffnung: Freitag, 19.02.2016, 19 Uhr Im Februar 2016 startet das Museum Ludwig eine neue Ausstellungsreihe, bei der die Vorgehensweisen und Konventionen der eigenen institutionellen Arbeit hinterfragt werden. HIER UND JETZT im Museum Ludwig will das Format herkömmlicher Museumsausstellungen neu verhandeln. Das Konzept dieser Ausstellungsreihe basiert auf der Kooperation mit internationalen Akteuren, die nicht zwingend aus der bildenden Kunst kommen müssen. Ein Raum für interdisziplinäre Experimente wird eröffnet, in denen künstlerische Produktionsformen wie Design, Musik oder Theater aber auch Archive, Plattenlabel oder Verlage miteinbezogen werden können. Eine weitere Variante in dieser bewusst offen gehaltenen Präsentationsreihe kann die Zusammenarbeit mit bildenden Künstlerinnen und Künstlern sein, bei denen zum Beispiel die Sammlung des Museums als bestimmendes Element der Institution reflektiert wird. Den Auftakt der Ausstellungsreihe markiert der für sein vielfältiges Schaffen international bekannte österreichische Künstler Heimo Zobernig. Sein experimenteller Umgang mit dem Skulpturbegriff führt ihn oftmals an neu auszulotende Grenzen zwischen Kunst und Architektur oder Design. Für die erste Ausstellung in der Reihe HIER UND JETZT im Museum Ludwig transferiert Heimo Zobernig einen Teil der Einbauten, die er für den österriechischen Pavillon auf der Biennale 2015 geschaffen hat, in die Museumsräume. Die Einbauten dienen hier als Präsentationsfläche für eine Auswahl an Skulpturen, die Heimo Zobernig aus der Sammlung des Museum Ludwig getroffen hat. Die Werke von César, Lucio Fontana, Isa Genzken, Marino Marini, Aristide Maillol, Claes Oldenburg, Pablo Picasso, Renée Sintenis und Hans Uhlmann werden von Heimo Zobernig in die Architekturelemente gesetzt und bilden einen humorvoll-ironischen Kommentar zu Sammlung und künstlerischem Selbstverständnis. Mit seiner Installation im Österreichischen Pavillon auf der Biennale in Venedig 2015 nahm Heimo Zobernig dezidiert Bezug auf den Ort. Dies geschah sowohl in der konkreten Auseinandersetzung mit der Architektur des Ausstellungsgebäudes als auch auf institutioneller Ebene, indem er die Aufmerksamkeitsökonomie der kompetitiven Veranstaltung einer Länderbiennale verhandelte. Was passiert aber, wenn Heimo Zobernig einen Nachbau dieses Beitrags an einem anderen Ort präsentiert? Jüngst erst war die Installation in Heimo Zobernigs Einzelausstellung im Kunsthaus Bregenz zu sehen, in dem weder die Architektur noch die Rezeptionsbedingungen mit der Situation in Venedig vergleichbar waren. Was in Venedig unauffälliger Einbau war, wurde in Bregenz zur massiven architektonischskulpturalen Setzung. Anders als in Venedig wurde in Bregenz das Volumen des Einbaus besonders spürbar. Aus dem funktionalen Einbau von Venedig wurde ein scheinbar autonomes Gebilde. Eine weitere Drehung wird dieses Werk erhalten, wenn es an der dritten und voraussichtlich letzten Station, im Museum Ludwig ankommt. Diese in seiner Funktion diametral zur Biennale stehende Institution wird im Gegensatz zu einer Kunsthalle, wie sie das Kunsthaus Bregenz darstellt, in hohem Maße durch seine Sammlung bestimmt. Was passiert, wenn Autonomie und Funktion des Einbaus von Heimo Zobernig in eins fällt, wird sich umso mehr in dieser Ausstellung im Museum Ludwig zeigen. Hier wandert sein riesiges Objekt von der Decke zum Boden und wird in den ursprünglich für die Grafik vorgesehenen Räumen des Hauses zum Bühnenelement und Präsentationspodest für ausgewählte Beispiele der Skulpturensammlung des Museums. Diese kurze Wanderung verdeutlicht einmal mehr, dass Zobernig ein Künstler vielfachen Formats ist und sich dabei dennoch treu bleibt. Dabei bekundet die gleichermaßen ungewöhnliche wie in ihrer Direktheit lapidare Setzung eine feine Ironie gegenüber Künstlergenie und autonomem Werkverständnis, die zugleich die präsentierten Skulpturen der eigenen Sammlung neu kommentiert und auf humorvolle Weise herausfordert. Die Ausstellung wird gefördert von einer engagierten Fördergruppe aus dem Kreis der Mitglieder der Gesellschaft für Moderne Kunst am Museum Ludwig e. V. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog. Kurator: Yilmaz Dziewior Kuratorische Assistenz: Leonie Radine
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