Polen wird größter Empfän- ger von EU

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28.09.2006
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Informationen für die Praxis International
International
EU-Fördermittel
Polen wird größter Empfänger von EU-Strukturhilfen
Euro in die Mitgliedsstaaten. Allerdings hatte
die EU bis 2004 nur 15 Mitgliedsstaaten.
Polen erhält in den kommenden sieben Jahren
beinahe 60 Milliarden Euro aus den Strukturfonds der EU. Das geht aus neuen Berechnungen der Europäischen Kommission hervor.
Mehr Geld für Forschung
In der Finanzperiode 2007-2013 konzentriert
sich die EU-Strukturförderung auf die osteuropäischen Staaten. Die Tschechische Republik und Ungarn bekommen mehr als 20 Milliarden Euro. Für Rumänien, das wahrscheinlich im kommenden Jahr der Union beitreten
wird, sind rund 17,5 Milliarden Euro eingeplant. Zweistellige Milliardenbeiträge erhalten wegen ihrer Größe Griechenland, Italien
und Frankreich. Ein großer Teil des Geldes aus
Brüssel soll nach einem Vorschlag von EUKommissarin Danuta Hübner verwendet werden, um die Wettbewerbsfähigkeit der EU zu
verbessern. Das soll durch Investitionen in die
Forschung und die Entwicklung neuer Produkte sowie den Ausbau der Telekom- und
Informationstechnik geschehen. In die ärmsten Regionen der EU sollen knapp 80 Prozent der Gelder fließen. In den reicheren
Regionen sollen 75 Prozent der Mittel für die
Förderung der Wettbewerbsfähigkeit eingesetzt werden. Nach Angaben von Kommissarin Hübner ist das eine Kehrtwende, vergli-
Damit ist das Beitrittsland mit großem
Abstand der größte Profiteur der unterschiedlichen EU-Förderprogramme. Der zweitgrößte
Empfänger ist Spanien mit 31,5 Milliarden
Euro. Damit erhält das südeuropäische Land
über 23 Milliarden Euro weniger als in der
Finanzperiode 2000-2006. Spanien verzeichnet damit die stärksten Einbußen in der EUStrukturförderung. Deutschland erhält von
2007-2013 rund fünf Milliarden Euro weniger aus den Fördertöpfen der Union und damit
in der Summe 23,5 Milliarden Euro. Die Einschnitte gehen fast vollständig zu Lasten der
neuen Bundesländer, die auf beinahe vier Milliarden Euro verzichten müssen. Die EU-Mitgliedsstaaten hatten sich darauf geeinigt, in
der Finanzperiode 2007-2013 die Strukturfonds auf 308 Milliarden Euro zu begrenzen.
Von 2000-2006 flossen rund 231 Milliarden
Europa
News
Stabile Arbeitslosenquote: In der Eurozone
lag die saisonbereinigte Arbeitslosenquote im
Juli 2006 bei 7,8 Prozent und blieb damit
gegenüber dem Vormonat Juni unverändert.
Im Juli 2005 hatte sie bei 8,6 Prozent gelegen. Die niedrigsten Quoten verzeichneten im
Juli 2006 die Niederlande (3,9 Prozent), Dänemark (3,9 Prozent im Juni 2006) und Estland
(4,2 Prozent). Die höchsten Arbeitslosenquoten meldeten Polen (15 Prozent) und die Slowakei (14 Prozent). Deutschland liegt mit 8,2
Prozent über dem europäischen Durchschnitt.
Thema Klimawandel zur Verfügung. Die
Schulkinder werden zudem aufgefordert,
auch persönlich zum Klimaschutz beizutragen. Dieses Programm für Schulen kennzeichnet eine neue Phase der Sensibilisierungskampagne der Kommission unter dem
Motto „Du kontrollierst den Klimawandel“ die
im Mai angelaufen ist.
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Importzölle für Schuhe vorgeschlagen: Die
EU-Kommission hat ihre Absicht bekräftigt,
bestimmte Lederschuhe aus China und Vietnam weiter mit hohen Importzöllen zu belegen. Nach umfangreichen, 15 Monate währenden Recherchen in chinesischen und vietnamesischen Produktionsstätten war die
Kommission zu dem Schluss gelangt, dass
Teile der Schuhproduktion in diesen Ländern
illegal subventioniert werden.
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Klimawandel in der Schule: Zu Beginn des
neuen Schuljahres stellt die Europäische
Kommission Lehrern und Schülern in der
gesamten EU eine Reihe speziell entwickelter
Informationsmittel und -materialien zum
Autos in Deutschland am teuersten: Am preiswertesten zum Neuwagen kommen Verbraucher in Dänemark. Am teuersten ist der Autokauf in Deutschland. Das ist ein Ergebnis aus
Polen ist in der kommenden Finanzperiode der größte
Profiteur der EU-Förderprogramme.
Foto: photocase
chen mit der Politik der vergangenen Jahre.
Von 2000-2006 seien noch 44 Prozent des
Geldes, vor allem nach Spanien, in den Ausbau der Infrastruktur geflossen.
IHK-Service
Fragen zum Thema beantwortet Petra Brenner, Leiterin des IHK-Bereichs International,
unter Telefon: 071 21/2 01-112 oder per E-Mail:
[email protected]. Nähere Informationen zu EU-Fördermitteln gibt es auch im
Internet unter www.reutlingen.ihk.de, Bereich
„International“.
dem jüngsten Bericht der EU-Kommission zu
den Kraftzeugpreisen in Europa. Während des
ersten Halbjahres 2006 haben sich die Preisunterschiede kaum verändert. Einer der zehn
meistverkauften Wagen – der Ford Focus –
kostet vor Steuern rund 30 Prozent mehr in
Deutschland als beispielsweise in Finnland.
In den neuen Mitgliedsstaaten kommen
Verbraucher beim Autokauf in Ungarn am
günstigsten weg.
Informationen per E-Mail
Service für das
Auslandsgeschäft
Die IHK-Publikation „Außenwirtschaft aktuell“ informiert über Zoll- und Verfahrensfragen, länderspezifische Entwicklungen, Branchentrends, praxisnahe Außenwirtschaftsveranstaltungen, Projekte und internationale
Messen. „Außenwirtschaft aktuell“ erscheint
monatlich und kann bei der IHK Reutlingen
kostenlos per E-Mail bezogen werden, Katrin
Glaser, Telefon: 071 21/2 01-1 52, per E-Mail:
[email protected] oder im Internet
unter www.reutlingen.ihk.de.
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